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Der sächsische Erzähler : 10.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192509109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250910
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250910
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-10
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 10.09.1925
- Autor
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Kevorstehende GrmNkrgrrng der Kankrinfen. Berlin, 9. Sept. (Drahtb.) Den Blättern zufolge fan den gestern im Relchswirtschaftsministerium Verhandlungen mit maßgebenden Vertretern der Bankwclt über eine allge meine Herabsetzung der Bankzinsen statt. Die Beratungen, die eine Folge der Verbilligung der öffentlichen Gelder sind, sollen heute fortgesetzt werden. Wie das „Berl. Tagebl." wissen will, soll die Berliner Stempelvcreinigung der Ban ken beschlossen haben, die Kreditprovision zu ermäßigen und den Zinssatz unverändert zu lassen. » Neue Beiträge in -er Angesteltten- Zz. Versicherung. Vom 1. September 1925 an sind, wie vor kurzem schon, berichtet, die Beiträge für die Angestelltenvcrsicherung er höht. Es gelten dann folgende Gchaltsklassen: Monatlicher Entgelt von mehr als bis zu Monatsbeitraq — 50 Mk. 2 Reichsmark, L 50 Mk. 100 Mk. 4 Reichsmark, O 100 Mk. 200 Mk. 8 Reichsmark. v 200 Mk. 300 Mk. 12 Reichsmark, L 300 Mk. 400 Mk. 10 Reichsmark, k' 400 Mk. — 20 Reichsmark, Jeder Versicherte ist berechtigt, sich freiwillig höher zu versichern. Dies kann auch geschehen in den für die Höher versicherung besonders geschaffenen Beitragsklasscn O mit einem Beitrage von monatlich 25 R.-Mk. und ll mit einem Beitrage von monatlich 30 Mk. Die neuen Marken werden erst vom 11. September an bei der Post verkauft. Nach dem 10. September 1925 sind auch für rückliegendc Zeiten die neuen Marken zu verwenden. Die Verwendung der bis herigen Marken für die Zeit nach dem 31. August 1925 ist unzulässig. Etwa noch vorhandene Stücke dieser Marken werden bis zum 30. November 1925 bei der Post umgc- tauscht. Neues aus aller Welt. Schweres Bauunglück. Auf dem Neubau des städtischen Elektrizitätswerkes in Chariottenburg hat sich gestern nach mittag ein schwerer Unfall ereignet, bei dem drei Arbeiter erheblich verletzt wurden. Als eine Eiscnplattc aufgerichtct werden sollte, gaben die Balken nach und die Platte stürzte auf drei Arbeiter. Die Untersuchung über die Ursachen des Gerüsteinsturzes ist noch nicht abgeschlossen. Weiter wird gemeldet: Sechs Arbeiter waren damit beschäftigt, auf ein sieben Meter hohes Gerüst etwa 700 Kilo schwere eiserne Platten zu transportieren. Aus noch ungeklärter Ursache fiel eine aufrecht stehende Platte um, wodurch zwei Kanthöl zer des Gerüstes brachen und der Bohlenbelag mit Platten und drei Arbeitern in die Tiefe stürzte. Während diese schwere Verletzungen davon trugen, sind zwei am Fuße des Gerüstes stehende Arbeiter mit leichteren Verletzungen da von gekommen. — Der Prozeß gegen Barthels und Holzmann. Nach einer Blättermeldnng wird der Pozeß gegen den ehemaligen Leiter der Berliner Fremdenpolizei Regicrungsrat Barthels und den Kaufmann Michael Holzmann voraussichtlich in den ersten Tagen des Oktober vor dem Berliner Landgericht IB verhandelt werden. In der Verhandlung werden ins besondere die Angaben eine Rolle spielen, die Holzmann über die Geschäftsverbindung zwischen Kutisker und der Preußischen Scehandlung dem Untersuchungsrichter gemacht hat. — Ein Opfer der Konfiskation deutschen Eigentums. Nach der Tribuna wurde die deutsche Staatsangehörige Frau Alma v. Lorch in ihrem Zimmer c r h äugt auf gefunden. Frau v. Lorch ist das Opfer der Beschlagnahme des deutschen Eigentums, wie sie durch den Versailler Ver trag veranlaßt worden ilt, geworden. Die Familie lebte früher in guten Verhälinissen, aber ihr Besitz wurde beschlag nahmt, und alle Bemühungen, cs wieder hcranznbetommcn, sind fchlgcschlagen. — Vom Kino in den Teich. Aus Kuttenberg (Böhmen) wird gemeldet: Die 21jähriae Tochter des Maurers Omraz war mit ihrem Geliebien, dem.20 Jahre alten Schuhmacher gehilfen Paul Vidlak, im Kino. Während sic lustiger und guter Dinge hineingegangen waren, verließen sic das Licht spielhaus schwerbclrüiu, gingen zu einem nahen Teiche und sprangen gemeinsam'hinein. Ihre Leichen wurden geborgen. — Der Kamps gegen die deutschen Richter in Rumänien. Am 15. September wird in den neu angeschlossenen Gebie ten Rumäniens, in Siebenbürgen, der Bukowina und im Banat, das neue rumänische Kcrichtsgcset; cingcsührt. Die ses Gesetz sieht vor, daß die Richter der Minderheiten in die ehemals rumänischen Gebiete versetzt werden und an ihre Stelle Richter aus dem Altreich treten. An dem Tage, an dem das neue Gesetz in Kraft tritt, wird die Mehrheit der deutschen und ungarischen Richter geschlossen abdankcn. Die Advokatenkammern treten mit der Richterschast solidarisch auf und werden in kurzer Zeit einen lebhaften Feldzug ge gen die neue Reform beginnen. — Der Vesuv wieder in Tätigkeit. Zur Zeit befindet sich der Vesuv wieder in ganz besonders lebhafter Tätigkeit. Dichte Rauchwolken entströmen ihm, und aus dem Innern ertönt fortgesetzt das Rollen der Donner von Ausbrüchen, während sich Lavamassen über den Kraterrand ergießen. Diese Lavamassen nehmen einen solchen Umfang an, daß der aus Lava bestehende Bcrgkegcl, der im Jahre 1906 durch eine gewaltige Eruption ouscinandergesprengt wurde, wie der von neuem entstanden ist. Infolge der neuen vulkani schen Ausbrüche ist die Hitze in Neapel ungewöhnlich groß geworden. Da sich große Gruppen von Neugierigen auf den Abhängen des Vesuvs in die Gefahr begeben haben, von der Lava verschlungen zu werden, und da man mit neuen plötz lichen Ausbrüchen rechnen muß, haben die italienischen Be hörden das Besteigen des Vesuvs bis aus weiteres verboten. — Lin entschlossener Knabe. In der Nähe von Toulou se Hot ein cis Jahre alter Junge seine kleine Schwester, die von einer Schlange gebissen war, vom Tode errettet. Bei dem Dorse Salgrase wurde das Mädchen von einer Otter ge bissen. Auf ihr Schreien eilte der Junge sofort hinzu, riß ein Schnürband aus seinem Schuh, band den Arm ab und ließ durch mehrere Messcrschnittc die Wunden ausbluten. Ein später hinzukoimncndcr Arzt erklärte, daß er selbst dem Kinde nicht besser hätte helfen können. — Durch eine« Kanonenschuß getötet. Au» Znaim (Mähren) wird gemeldet: Bei den feldmäßigen Uebungen einer Artillerieabteilung ereignete sich unweit von Biskubitz ein nicht alltäglicher Unfall. Der Gefreite Johann Plicka stand rechts von seinem Geschütz, als eben der Befehl „Femr" gegeben wurde. Im gleichen Augenblick sprang der Soldat direkt vor die Rohrmündung und wurde von dem Schuß in entsetzlicher Weise getötet. Die kommissionellen Erhebungen konnten nicht feststellen, warum der Artillerist im kritischen Augenblick die verhängnisvolle Bewegung ge macht hat. — Erdrutsch im Antwerpener Hasen. Im Hauptbassin des Antwerpener Hafens ist an der Mexikobrücke eine Sen kung des Bodens eingetreten. Das Erdreich ist in einer Länge von 10 Meter, einer Breite von 5 Meier und einer Tiese von 10 Zentimeter gesunken und weist große Risse auf. Auch die Kaimauer ist in drei Teile gespalten und neigt sich nach dem Wasser hin. — Furchtbare Sturmslutkafastrophe in Korea. Nach Meldungen aus Fuson wurde am vergangenen Sonntag die Südküstc non Korea und der nördliche Teil der japanischen Insel Kiuschiu von einem heftigen Sturm heimgcsucht, der elwa 250 Häuser zerstörte. 35 Küstenfahrzeuge kenterten und eine große Anzahl von FisclMlwoten wurden zerstört. Vier Menschenleben sind zu beklagen. Infolge des Siurms ent gleisten zwei Züge In Fuson wurden durch die Sturmflut 40 Häuser sortgeschwcmmt. — 250 Häuser eingcäfchert. Aus Shrcvcport (Ameri ka) wird gemeldet, daß dort eine heftige Feuersbrunst 250 Häuser dieser Stadt zerstört hat. lieber 1000 Perso nen sind obdachlos geworden. Der Schaden beläuft sich auf 5 Millionen Dollar. — Eine schwimmende Universität. Die Universität Newport sendet, etwa 450 Studenten und 50 Dozenten auf einem als Hochschule eingerichtetem Schiss auf eine Weltreise. Eine Anzahl von Regierungen sind cingelodcn worden, Ge lehrte zu Vorträgen an der Weltreiseuniversität zu entsen den. Die Reichsregicrung hat zu Gastprofessoren der schwim menden Universität die Nationolökonomen W i e d e n f c l d- Leipzig und Alfred Weber-Heidelberg ernannt. Aus Sachsen. Leipzig, 9. September. Tragischer Tod. Vom Zuge getötet wurde am Montag vormittag auf dem Bahnhöfe in Borsdorf der Revisor an" der Deutschen Bank D i l ß n e r. Der Bedauernswerte hatte gestern seinen Urlaub beendet und wollte heute zum ersten Male wieder zum Dienst fah ren. Seine junge Frau, mit der er erst seit zwei Jahren verheiratet ist, brachte ihn, wie immer zur Bahn. Als er auf dem Bahnsteig seinen Zug erwartete, stand er im Gespräch mit anderen Fahrgästen, so daß er wohl einen einführenden Güterzug überhörte. Er bekam von einem Wagen dieses Zuges einen Schlag an den Hin ter köpf, der ihn sofort tötete. Leipzig, 9. September. Lin dunkler Vorfall. Am Dienstag früh gegen o(,7 Uhr ist in der Mitte des Cotta weges eine unbekannte Frauensperson in bewußtlosem Zu stande aufgcsundcn worden, und zwar in einer Lage, die ein Sittlichkeitsverbrechcn nicht ausgeschlossen erscheinen läßt. Sie wurde nach dem Krankenhaus St. Georg ge bracht, wo sic am Dienstag mittag gestorben ist, ohne das Bewußtsein wicdcrcrlangt zu haben. Die polizeilichen Er örterungen sind sofort in Angriff genommen worden. Brand-Lrbisdorf, 9. September. Explosion. Aus noch ungeklärter Ursache explodierte in der Schmiede an der Frei berger Straße der zur autogenen Schweißung dienende Sauerstoffapparat. Dabei wurden die Fenster des Raumes hcrausgerissen und die Decke zertrümmert. Verletzt wurde niemand. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 9. September. —* Auslandsdeulschlum und Jnlandsdcutschlum. Am Dienstag abend um 8 Uhr hatten sich im Musiksaale des Se minars etwa vierzig Personen Zusammengesunden. Der Landesverband Sachsen des Vereins für das Deutschtum im Auslande veranstaltete einen Vor tragsabend zum Zwecke der Gründung einer Ortsgruppe Bischofswerda, nachdem schon seit einiger Zeit an der Deut schen Oberschule hier eine Schulgruppe besteht, deren Leiter, Herr Studienrat Dr. H ungcr , auch die Veranstaltung des gestrigen Abends übernommen hatte. Herr Dr. Hunger er teilte nach kurzer Begrüßung das Wort dem Redner des Abends, Herrn Dr. Bell-Kassel. Dieser verbreitete sich nun in äußerst anschaulicher Weise über die Bedeutung des Auslands-Deutschtums, die Beziehungen des Inlands- Deutschtums zu ihm und die hieraus ei-wachsenden Aufgaben für uns. Sein interessanter, mit der Schilderung eigener Erlebnisse in den deutschen „Kolonien" in aller Welt sehr ge schickt veranschaulichter Vortrag läßt sich inhaltlich etwa fol gendermaßen wiedergeben: Welche ideelle und kulturelle Bedeutung dem 40 Millionen Volksgenossen starken Auslandsdeutschtum zukommt, kann so recht nur der ermessen, der einmal über die rcichsdeutschen Grenzen hinaus die Welt durchquert und nun überall, wo er kaum daran glauben konnte, deutsche Sprache hört und deutsche Sied lungen aufsindet. Weit nach Asien hinein, über Böhmen, wo jeder dritte tschechische Staatsangehörige ein Deutscher ist, nach Oester reich oder Polen, weiter nach Ungarn, Siebenbürgen und das Banat hinüber nach Tiflis bis zur Wolga spannt sich die grandiose Brücke deutschen Volkstums. Deutsche Sprachinseln in allen Weltteilen: in Nordamerika, im fernen Osten, in den drei deutschen Staaten Brasiliens, In Europa im deutschen Südtirols: Fast in jedem Staat der Erde ist auch der deutsche Kaufmann, der deutsche Bauer zu finden. ' Welche wirtschaftlich« Bedeutung dieser zweiten: Hälfte des deutschen Volkes, diesen Bahnbrechern der deutschen Weltwirtschaft, zukommt, hat uns die Zeit nach dem Kriege bewie sen. Englands Kriegeziel wurde nicht verwirklicht, der deutsche Welthandel lebt nach, wenn auch schwer getroffen. Und daß er wieder ausblühcn tonnte, danken wir dem Deiüschtum im Aus lande, das deutsche Waren kaufte und verkaufte, als es sie wieder bekommen konnte. Wohl konnte cs nicht den Krieg der ganzen Welt gegen das Mutterland verhindern, «rußte es doch selbst schwer um seine eigene bedrohte Existenz kämpfen, als Englands verderb- lichste und sicherste Waffe es zu vernichten schien: der 5)aß und die Lüge. Daß aber das Deutschtum im Ausland« nicht den nötigen Ein fluß auf den Gong der Ereignisse besaß, ist lediglich die Schuld des Inland - Deutschtums und seiner Regierungen. Hier mit kommen wir zu den Beziehungen zwischen Inlands- und Aus- j tandsdeutschtum — zwischen „Mutterland" rmd „Kolonie Vwte, wir sagen könnten, wenn wir etwas von ^ocupov.lu mv>) erag.au Muster verstanden hätten. Sa brachte cs eine preußische Regie rung 1840 fertig, die Auswanderung noch Südamerika zu verbie ten, der Bequemlichkeit halber, germe ol Bc„silic>i aus dein besten Wege war, ein neuer dn scher Staa zu werd:«: -- v->n, Mutterland abgcschnittcn, ohne Zumoubenmo neuen deutschen Menschenmatcrials, wurde Arahäen - portaq esisch! Bülow ließ die Deutschen in Ungarn in ihren, Tchulk.inipi ichnuihlich >,» -tnv, um ja keine Trübung der Beziehungen zur Dop, eunoinvlhn «in- treten zu lassen. Der Beispiele mbt e:> viele. 'Nicht minder schlimm war die allgemeine Gleichgültigtest gegenüber dem Anstands, deutschium; die vierzig Millionen wurden vergessen, mau wußte kaum etwas von ihnen. Aus sich gestetli, lümpsten und kömpien sie den schweren Kamps g ' die liebe,nnocht, „>:d drohen unterzu gehen. Man denke an ücot, die Tjchecho-Sluuntei, Banal und Siebenbürgen! Was sind nun unse r e Z u k u n f t s o usgnbeu? In Ver tin stehl das „Haus der Minderheiten", wo sic!) deutsches Voltstun, ous alter Welt ein Stell-dich ein giln. Allsähclicb findet in Wien em Kongreß des Auslandsdentschnnue stau. Hier trisst sich der Vertreter ans Blumenau im brasilianischen Urwald mit denen aus Tiflis und ovu der Wolga. Der Südtiroler mit dem ans Prag. Und der von Dunen bedrängte mit einem, der gleiche Leiden c>' duldet von rumänischer Seite. Und alle beseelt der eine Wunsch: deutsch zu sein, uud denisch zu bleiben. Das ist die A r b c i t d e s V c r e i n s s ü r d c> s D c u t s ch- t u in im Ausland e. Nicht die Arbeic der Propaganda, die Arbeit der Tat. schwache, in ihrem Dentschbewußtsein schwan kende Charaktere bolt man einmal ins Reich: ihnen wird das Deutschtum „eiugeimpst", als seine begeisterten Apostel kehren sie in ihren Lebenslrcis zurück. Wird die deutsche Schule niederge- risjeu, schickt man das Kind in die schnell errichtete Prinatschule. Mächtig ist die Bewegung angewachsen. Es ist auch nötig, daß sich alle Kreise in ihr vereinen, gilt cs doch G r o ß d c i, t s ch t a n d, dos Volk der hundert Millionen zu schossen. Nicht den „Stoat", sondern dos „Volk". Auch in der innerdeutschen Politik vermög die Bewegung segensreich zu wirken: Ehrenvorsitzender des Ver eins ist seit langem Reichspräsident Hindenburg, und mit ihm in gemeinsamer Arbeit engvcrbundeu, sein Gegenkandidat: Marr. Neichstagspräsident Lobe sand in Wien begeisterte Worte iür ein großes, geeintes Vaterland. Weil ist der Weg, doch groß das Ziel: Das in alle Länder zerstreute Auslandsoentsehtum mit dem Mul- tcrlnnde zu einer Einheit zu verbinden. Die Organisation ist glänzend. Jeder Landesverband hat ein eigenes „Betreuungsgebiet": Sachsen z. B. sorgt für Böhmen. Alle eingehenden Beiträge lind Spenden werden unmittelbar sür die Arbeit im Auslande verwendet, die Vcrwnttungsunkostcn be streitet eine dritte Stelle. — Reicher Beifall dankte dem Redner. Als es zur Abstimmung und Einzeichnung kam, konnte die Ortsgruppe Bischofs werda gegründet werden. Ein halbes Hundert fast zählt schon zu ihren Mitgliedern. Zum Vorsitzenden wühlte die Versamm lung Herrn Dr. Jahne, zu seinem Stellvertreter Herrn Ober sekretär R e n t s ch. Wegen dem Kassiererposten schweben noch Verhandlungen. Die Versammlung sand um 10 Uhr nach Dankes- worten des Vorsitzenden uud des Herrn Dr. Hunger ihr Ende. Eine Liste zum Einträgen als Mitglied liegt in der Ge schäftsstelle des „Sächsischen Erzählers" aus. Der Mitglicdsbei- trag beträgt mir 3.— Mark im Jahr. —* Erntedankfest Bischofswerda. Es wird herzlich ge beten, auch in diesepi Jahr reckst reichlich zum Festschmuck des Gotteshauses beizutragen. Gaben werden von der Ge meindeschwester, von der Kirchnerin und in den Pfarrhäu fern entgegengenommen. Nach alter schöner Sitte werden Frauen und Mädchen am Freitag vormittag und nachmit tag im Schützcnhaus das Kranzwinden versorgen. Es wird dringend mifgefordert. sich recht zahlreich daran zu beteiligen. —* kostenlose Tokcnbefkallung. Die in der letzten Stadt- vcrordnctcnsitzung erfolgte Aenderung des Ortsgesctzcs über die kostenlose Totenbestattung in der Stadt Bischofswerda ist am 1. September 1925 in Kraft getreten. Die Aenderung kann im Rathaus (Kanzlei) und am Natsbrett cingcschcn werden. —* Die bevorstehenden kreisausschußwahlcn. Nach einer Bekanntmachung in der „Sächsischen Staatszeitung" finden im Oktober die Wahlen zu den Kreisausschüssc!! statt. Die jetzigen Mitglieder der Kreisausschüssc, die nach dem Gesetz vom 5. Juli 1919 im Sommer 1919 gewählt morden sind, sind also rund sechs Jahre tätig, obwohl nach den hier für geltenden Vorschriften die Wahlzeit nur drei Jahre be trug. Durch die Verabschiedung der Gemeindeordnung und die kürzlich erfolgte —.also bereits gleich nach der Verabschie dung geplante — Abänderung derselben hat sich wiederholt eine Verlängerung der Mahlzeit im Verordnungswege not wendig gemacht. —* Weinsteuer. Das Wirtschaftsministerium sieht sich auf Grund von Klagen darüber, daß den Verbrauchern noch die alten hohen Wcinstcuersätze abgefodcrt werden, veran laßt, darauf aufmerksam zu machen, daß seit 1. August ds. Js. die Weinsteuer für Schaumweine von 30 aus 22'4 Pro zent und für andere Weine von 20 auf 15 Prozent herabge setzt worden ist. Verkäufer von Weinen, die jetzt noch höhere Steuersätze erheben, setzen sich der Gefahr der Bestrafung aus. —* Der Sachs. ViilikSr-Verein kav., Artl. und Train hält sei nen dicssöhrigen Familienausflug, verbunden mit Adler-, Schcibcn- uiid Sternschießen Sonntag, den 13. September, bei Kamerad Boden „zur grünen Linde" ab. Der Vergnüguugsausschuh ist bemüht, den Kameraden nebst Angehörigen einige gemrßreiche Stunden zu bieten. Für die Kleinen werden ganz besondere Ucber- raschungen geboten. Abends findet ein Lampicmcinzug statt. Bei schlechtem Wetter wird das Fest spater abgehalten. Alles Nähere kommt noch im Anzeigenteil. —* Der Neichsverband Deutscher Kriegsbeschädigter und -Hin.» terbliebener hielt am Sonnabend in der „Guten Quelle" seine Sep temberversammlung ab. Der Vorsitzende hieß die Erschienenen herzlich willkommen und verlas im Eingang zwei Schreiben, in denen die Tätigkeit der jungen Ortsgruppe als mustergültig gelobt wurde. Von besonderer Bedeutung war ein Schreiben des Stadt rates (Fürsorgeamt), das die Vertretung im Fürsorgcausschuß be traf. Die Ansicht des Fürsorgeausschusscs wurde von der Versamm lung gutgehelßeii. Es sei hier nur auf einen Irrtum des Stadt rates hingewiescn, der von einem „Neichsbund der Kriegsbeschädig ten und Kriegshinterbliebenen" spricht, der doch gar nicht besteht. Denn der Reichsoerband ist keine reine Kriegsopscrorganisation, sondernK>est«ht zu einem großen Teil aus Kriegsteilnehmern. Un sere besondere Kriegsopferorganisation heißt: „Neichsverband Deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener". Weiterhin ersucht ein Schreiben der Gauleitung, mit Anträgen, besonders der Abgehenden, soweit sie sich aus die Nachzahlung bezieht, zu warten, bis das Ausführungsgesetz der dritten Novelle zum Reichsvcr- sorgungsgefetz «schienen ist. In den Fürsorgeausschuh wurden ein Benreker ,mo ein Stellvertreter gewählt. Da setzt schon der Bezirk für einen Zeitungsverteiler zu groß ist, so wurden drei Be zirke gebildet und dafür neue Verteiler gewählt. Die Abhaltung von Konferenzen der Ortsgruppenvorstände wurde gutgeheißen uud die Kosten bewilligt. Verschiedene Anfragen im Versorgungs- und Fürsorgewefen werden erledigt. —* Reue Renkenbankscheine über 10 Renkenmark mit dem Ausstellungsdatum vom 3. Juli werden nach Mitteilung der Deut schen Rentenbank in den nächsten Tagen ausgcgeben. Die neuen Scheine treten an die Stelle der bisher ausgegcbencn Rentenbank- lchetye über 10 Rentenmark vom 1. November 1S2L die noch uin-
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