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Kerscht-chtOrrm,A-r poltttschs« U«l«ta Vachhm». 7. Auaust. (Draht-.) Wie die Lodzer Re« publica meldet, hat sich di« Lage auf dem Lodzer Geldmarkt vedeutend verschlimmert, da die Bank von Polen neuerdtng» nur IS Proz. der von der Industrie angeforderten Valuten zutelle. Demgemäß hat sich der Dollar im freien Verkehr versteift und wird mit S,7S Zloty gehandelt, waa einer IS- vrozmtigen Entwertung der polnischen Valuta alelchkommt. Auch aus dem Warschauer Lalutenmarkt werden Dollar» zu steiaenden Kursen gesucht und sogar schon zu 5,80 bis v,85 Zloty gehandelt. Die franzSstfchr Niederlage in Syrien. ' / Jerusalem, 6. August. Nach Berichten au» Amman ge lang e» den auffiändischen Drusen bei den Kämpfen mit französischen Truppen mehrere Geschütze »zu erobern und die Stadl Sueida, die Hauptstadt der Dschebeldrusen, einzu nehmen. Ferner wird gemeldet, die Drusen hätten 100 mit Aknnitiou und Vorräten beladene Kamele erobert. Vie Franzosen sollen zahlreiche Verluste an Toten und verwuu deter» erlitten und sich nach Ezra zurückgezogen haben. Dur Kage in Marokko. Woadon, 7. August. »Daily Telegraph" meldet aus Tanger, daß Abd el Krim die Hauptführer der Dscheballa- uod Andjeras-Stämme zu einer Verakung mit ihm tn Ajdlr berufen habe. Lei der ersten Zusammenkunft dieser Führer wurde einstimmig beschlossen, Abd el Krim weiterhin zu unterstützen und den Krieg fortzusehen. Im Rif- und Dscheballagebiek war die Ernte diesmal ausgezeichnet. Le bensmittel sind reichlich vorhanden. Die Riskabylen erhiel ten Verstärkungen, die sich nördlich von Taza eingruben. Es umrdeu Maßnahmen zum Schuhe der Taza-Gue-Lis Bahn vor weiteren Rifkabylenangrifsen getrosten. Da dem bevorstehenden Besuche Kriands. London. 7. August. (Drahtb.) „Daily News" zufolge wird Briand Montag nachmittag in London eintreffen. Die ersten Erörterungen im Foreign Office feien für Dienstag vormittag angesetzt. Mit Chamberlain werde auch Sir William Tyrrell anwesend sein. Briand beabsichtige, in London bis Donnerstag und, wenn nötig, noch länger zu bleiben. „Daily Telegraph" zufolge hat der Premiermini ster im Zusammenhang mit Briands Besuch eine Sonder sitzung des Kabinetts zur Beratung von mit dem Sichcr- heitspakt zusammenhängenden Fragen für Dienstag ein berufen. Kelgifch-amerikanifche Kriessschuldenverhandlungen. Washington. 7. August. (Drahtb.) Verhandlungen für die Zurückzahlung der belgischen Kriegsschulden von 480 Lollar an di« vereinigteo vtäaten worden am Montag mit der oorgesvrn tn Neu-ork «ingetrvstenon bel gischen Delegation ringelettet werden. — Siner „RorntNg- post"-Meldung au» Washington -usolge besteht guter Grund zu der Annahme, daß Belgtzm ersucht «erd«, seine GcknAen in 75 bi» SO Jahren zurückzuzahlen und daß der Zinsfuß auf 2 bis 2hl Proz. festgesetzt werde. Es verlautet, daß Bel- gien auch ein Moratorium von 5 bi» 10 Jahren erhalten werde. Die unterbrochenen deutsch-spanischen Verhandlungen. (Eigener Informationsdienst.) Berlin. 7. August. (Vrahtm.) Wie wir hören, wird die deutsche Delegation, die in Madrid mit der spanischen Regie rung verhandelt, am Freitag in Berlin zurückerwartet. Die deutschen Delegierten sollen jedoch bereits schon im Lause der nächsten Woche wieder nach Madrid zurückkehren, nach dem sie neue Instruktionen von der Reichsregieruna erhalten haben. In den Regierungskreisen glaubt man, daß die offi ziellen Verhandlungen schon Ende dieses Monats wieder ausgenommen werden können. Sollte bis zum 16. Oktober keine Einigung erzielt sein, so würde die deutsche Regierung bereit sein, bis zum neuen Ue.bereinkommen den gegenwär tigen Vertrag noch weiter gelten zu lassen, so daß ein Wirt schaftskrieg mit Spanien überhaupt nicht in Frage kommen kann. Eine Unterredung mit Dr. Gckener. (Eigener Informationsdienst.) Vcrlin, 7. August. (Drahtm.) Dr. Hugo Eckener, der ;egenwärtig unausgesetzt an feinem Projekt einer Zeppelin- ährt nach dem Nordpol arbeitet, hatte die Freundlichkeit, ich unserem Berliner Vertreter gegenüber eingehend über eine Absichten zu äußern. Da er bereits im April nächsten Jahres mit der Ausschreibung einer öffentlichen Sammlung zum Bau eines Polarschifses, das bekanntlich 100 000 Kubik meter Rauminhalt haben soll, beginnen will, legte er den größten Wert darauf, zu betonen, daß die notwendigen Geldmittel allein von deutscher Seite aufgebracht werden müßten. Dr. Eckener erklärte, daß cs in erster Linie darauf ankomme, die nationale Bedeutung der Angelegenheit voll zu würdigen. War an sich schon die Fahrt des „Z. R. 3" nach Amerika eine Leistung, wie sie die ganze Welt noch nicht gesehen hatte, so wolle man deutscherseits durch die Nordpolfahrt weitere Beweise dafür erbringen, wie unent behrlich die großzügige Ausgestaltung des deutschen Luft schiffbaues für die ganze Kultur ist. Der Zeppelin ist deut sches Eigentum und Monopol und muß es auch bleiben. Gegenüber den Plänen, eine internationale Sammlung für den Polarzeppelin zu veranstalten, nimmt Dr. Eckener eine absolut ablehnende Haltung ein. Er betonte, daß er hierzu niemals seine Hand bieten würde, denn dadurch werde nur ein Vorwand dafür geschaffen, die Erfolge des deutschen Luft schiffbaues auf das ausländische Konto gutzuschreiben. Mit der in Aussicht genommenen Aktion will Dr. Eckener die große Lebensfähigkeit des deutschen Luftschiffbaues bewei sen, der dahinsiechen müsse, wenn der jetzt gefaßte Plan ins Wasser fallen sollte. Gegenüber den Auffassungen, daß das Ausland Gelder sammeln werde, um uns den Bau eines großen Luftschiffes zu ermöallcben, äußerle sich der berüvmte Luuichüitau/. Kur dahin, daß da- «u-land sich schwer davor hüten werde, durch seine Geldmittel einer deutschen Erfindung und damit indirekt auch dem deutschen Geist) zum Siege zu verhelfen. Allerding» wäre es notwendig, eine internationale wissen, schaftüche Kommission zu bilden, die die Leitung der Nord- polexpeoition übernimmt. Denn dann erst werde ,» möglich sein, von der Botschafterkonferenz die Genehmlgung zum Bau de» Rortwolzeppelins zu erlangen. Da» Luftschiff selbst aber darf niemand ander» gehören als Deutschland, denn sonst wäre der Nutzen der ganzen Sach« in Frage gestellt. Au« de« Gerichtssaal. » Psychopath kröalvg vor Stricht. Der durch seine massen haft besuchten Aufklärung-Vorträge, welche er in der Oberlauf«, und in Görlitz über die Themen Psychoteraphie, Hypnotismus, Gibt es «In Fortleben nach dem Tode usw., hielt, allgemein be kannt gewordene Dresdner Psychopath Max Kröning, 1891 in Magdeburg geboren, bisher nicht vorbestraft, hatte sich ani Mitt woch vor dem Amtsgericht Lübau wegen zweier Strafsachen zu verantworten, die ein und dasselbe Delikt betrafen. Kröning hatte von der Amtshauptmannschast Löbau eine Strafverfügung über 18V Verhalten, weil er beschuldigt war, in zwei Vorträgen, di« am 20. und 21. November in Neugersdorf und Ebersbach stattgefunden hatten, hetloersuche vorgenommen bezw. die Heilkunde im Umher ziehen ausgeübt zu haben. Aus demselben Grunde erhielt Kröning aus Anlaß eines seiner drei in Löbau abgehaltenen Borträge vom Stadtrat in Löbau eine Strafverfügung über' SV ^l. Kröning lehnte die Bezahlung beider Strafbefehle ab und beantkagte ge- richtliche Entscheidung. Als gerichtlicher Sachverständiger nahm Bezirksarzt Dr. Sauerbrei aus Löbau an der mehrstündigen Ver handlung teil. Aus der Vernehmung des Angeklagten ergab stch, daß er als Psychologe ooraebildet, aber nicht approbiert ist, er früher zwei Sanatorien unter ärztlicher Leitung besaß und auch seiner Dresdner Praxis ein approbierter Arzt vorsteht. Er habe be- reits eine größere Anzahl praktischer Aerzte in seiner Heilmethode ausgebildet. Kröning habe nicht die Absicht gehabt, auf der Bühne Kranke zu heilen bezw. zu bessern, sondern es sollte nur die Anord nungsweise der Kröning'schen Methode demonstriert werden. Die lange Verhandlung führte am Mittwoch noch zu keinem abschlie- ßenden Ergebnis. Das Gericht gab dem Antrag der Verteidigung statt, eine Reihe von Zeugen zu vernehmen und Geheimrat Dr. Bolle aus Dresden. * r » Beleidigung eine« Gerlchlsbeamken durch die Presse. Wegen Beleidigung des seinerzeit am Löbauer Amtsgericht tätig gewese nen Amtsanwalts Dr. Lobeck durch einen in Nummer 251 der „Löbauer Volkszeitung" vom 25. Oktober 1924 enthaltenen, mit „Rundfunk" überschriebenen Artikel wurde am Mittwoch der ver antwortliche Redakteur Hermann Richard Bombach vom Schöf fengericht Löbau zu einer Geldstrafe von 300 Mark verurteilt und die Publikationsbefugnis des Urteiltenors in der „Volkszeitung" und im „Sächsischen Postillon" ausgesprochen. Bombach hätte die Einstellung eines Verfahrens wegen Unterschlagung gegen einen jungen Studenten aus Weißenberg, der am Schalter de» Löbauer Bahnhofes, wie die Zuständige Verhandlung d. A. ergab, eines Abends als Bezahlung einer Fahrkarte nach Weißenberg einen Hundert-Millionen-Markschein hinlegte und SS Mart und einige Pfennige von dem betreffenden Beamten in der irrigen Annahme zurückerhielt, es sei ein 100-Mark-Rentenschoin, in dem betreffenden llrtikel dahin kritisiert, daß dse gesellschaftlich« Stellung des Wei ßenberger jungen Herrn bei der Zurücknahme des Strafantrages eine Rolle gespielt habe. Wäre die Unterschlagung bei einem Ar beiter oorgekommen, so ähnlich wurde in dem Artikel ausgeführt, hätte die Sache gewiß einen anderen Ausgang genommen. Der junge Weißenberger hatte am nächsten Morgen seinen „Spaß" am Kassenschalter mit Trunkenheit entschuldigt und die SS Mark zurück- Siolrt Htfsar. Ueber die weite steppenkahke Hochebene waren die Heere geflutet, hatten niedergestampst, was im Wege war. Und dennoch kommt man durch neue saubere Dörfer. Es ist eine Tartarenkolonie. Aus Rußland vor zirka 30 Jahren einge wandert, von Sultan Abdul Hamid hier angesiedelt. Ein fleißiges Völkchen, das die Kriegsfolgen rasch überwand und auf den Brandstätten neue Hütten baute — im Gegensatz zu den Osmanen. Eski Schehir. Knotenpunkt der Dahn nach Angora und Bagdad. Heiß sprudelt das Wasser aus gefaßten Quellen. Die Bäder sind zerstört. Meerschaumgruben werden in primitiver Art ausgebeutet. Die Waggonfabrik arbeitet mit Hochdruck — es ist die einzige in Anatolien — wandelt zersplitterte Map- perkasten in schmucke Waggons. » Doch auch hier die Hälfte aller Häuser — Ruinen. Indien 36 2S2 gleich 1 auf 1366 Einwohner; in Jugoslawien 5970 gleich 1 auf 2013 Einwohner; in Japan 22111 gleich 1 auf 2645 Einwohner; in der Türkei 2600 gleich 1 auf 5596 Einwohner; in Rußland-15 000 gleich 1 auf 8896 Einwohner; in China 10102 gleich 1 auf 39675 Einwohner. Aerzte, Jngenleure, Lehrer, Handwerker, Kaufleute. Sie nahmen ihr Können mit sich fort. 70 Prozent der gesamten anatolischen Industrie sind solcherart nach Griechenland übergesiedelt, wo sie, von der Regierung nach Kräften sub ventioniert, bereits zu einem bedeutenden Zweig ange wachsen ist. Die aus Griechenland zurückkehrenden Türken brachten keine Industrie mit. Der Osmane ist schrecklich bequem. Er haßt die Arbeit. Feigen und Oliven faulen auf den Bäumen, weil keine Erntearbeiter zu bekommen sind. Dis hocken mit untergeklappten Beinen in Kaffees oder Mo scheen, träumen, spielen oder beten. Die staunenswerte Ge nügsamkeit des Türken ist eine natürliche Folgeerscheinung seiner Bequemlichkeit. Brot, Käse und Oliven kosten wenig Arbeit und Geld. I s m i d. Ich floh entsetzt über den Bosporus. In Anatolien be ginnt die Unendlichkeit asiatischer Raumverhältnisse. Zeit verachtung und Weltfremdheit. Hier ist Türkei Echte Türkei. Der Farbenrausch hält an. Dem idyllischen Golf von Ismid folgen Weg und Bahn. Waldinseln schwimmen auf leiswogender Meeresfläche. Zwischen grünen Weinbergen, Olivenhainen und Maie feldern hingeschüttet liegen brandgeschwärzte Trümmerhau fen, zerstörte Ortschaften, die in echt orientalischer Langsam keit ihrer Wiederherstellung entgegengehen. Wegmarken des letzten englisch-französischen, pardon, wollte sagen grie chisch-türkischen Krieges. Automobilproduktion und -Benutzung im Jahre 1924. Es aibt wohl keine zweite Industrie in der Welt, die einen so raschen Aufschwung genommen hat, wie die Automobilindustrie und insbesondere die amerikanische. Zur Zeit ist die Anzahl der Automobile und ihre Benutzung noch immer steigend und sie wird noch immer größer werden, denn der Autoverkehr in Europa ist noch immer nicht so intensiv wie in den Vereinigten Staaten. Im Jahre 1924 wurden Automobil« .hergestellt in den Vereinigten Staaten 3503000 gleich SO Prozent der Gesamtzahl; in Frankreich 145000 gleich 4 Prozent; in Kanada 134000 oleich 3 Prozent; tn Großbritannien 80000 gleich 2 Prozent; in Juckten S5000 gleich 1 Prozent; in Deutschland 18 OVO; in Oesterreich »M»; ln Belgien 4850; in der Tschechoslowakei 2000; tn Ep-Mw Äw. " 3m Betrieb waren tm Jahr. 1S24 Inden Vereinig,en Staaten 17 591981 Auto« gleich 1 aus 6 Einaychner, in Kanada 838 794 gleich 1 auf 14 Einwohner; Australien g^tch i aus 28 Lin- w°IM"; «n Frankreich 575000 gleich , NS Einwohner; in Belgien 92700 gleich 1 auf 82 Einwohner; in Norwegen 21000 gtztch 1 auf 126 Einwohner; in dn «sthwet, »848 gleich 1 auf 1« «imohneri in Holland 34 000 gleich 1 aus 208 Einwohner; in stchland 210090 gleich 1 auf 272 Etawätz«»; ^» NiMA. LK-i »warum vergessen wir so schnell?" Ein Wort zur Sicherheitsfrage. Bon Oscar Müller, Ministerialdirektor z. D. Verlag für Politik und Wirtschaft, Berlin SW. 48. — Preis «4l 1Z0. Wenige Tage nachdem der Reichstag sich zu der Politik der Regierung tn der Sicherheitssrage bekannt hat, laßt der frühere Reichspressechef, Ministerialdirektor z. D. Oscar Müller, diese Schrift zur Sicherheitssrage erscheinen, die au» besonderer Sach- kenntni» heraus dartut, welch« Entwicklung die SichetzßAtsfrage von den rein französischen Tendenzen aus bis zu ihrer augenblick- lichen Bedeutung genommen hat. Die Schrift geht au« von dem deutschen Memorandum vom 9. Februar, dessen Ziel war, die Sicherheitssrage nicht al« französisch«, d. h. rein militärisch« Problem, sondern als «in« Aufgabe auch der deutschen und der europäischen Politik aufgefaßt und gelost zu sehen. Sie behandelt im einzelnen di« KrleasziA« Frankreichs und die Westgrenze Deutschlands. Ferner Vie Garantieoerträge mit England und Ame- rtka, sowie Garantiepart und Nheinlondfrage im Völkerbund. Von besonderer Bedeutung ist die Darlegung der Entwicklung der Sicherheit,frag« innerhalb^der deutschen Politik, eine Ent- Wicklung, durch die die Sicherheitsfroge ihren spezifisch französi schen Charakter verloren hat. Die Bereitschaft Deutswland» zur Mitwirkung an ihrer Äsung war öffentlich und mit intenwtionaler Anerkennung an «».Voraussetzung geknüpft, daß eine solch« LS- fung, wie «mmer si«.beschaffen sein mag, kein« neue Belastung der deutschen »hEschm Sreiheit mit sich bringen darf. Da die Sicherheitsrat» fOr lang« Zeit hinou« di« Politik Deutschland« und der Wett entschetdend beeinslussrn wird, ist die Müller'sch« Schrift L e f k e. Einst zählte der Ort 3000 Einwohner, heute kaum ein Drittel davon. Seine 16 Seidenspinnereien liegen in Schutt. An ihre Aufrichtung in nächster Zeit ist nicht zu denke,;. Dasselbe Bild bei den meisten Fabriken in Anatolien. Tep pichwebereien. Smyrna einst weltberühmt, Terakottafabriken liegen zerstört oder stehen leer. Hier treten die Folgen des grausamen, in Lausanne ausgeheckten sogenannten „De- völkerungsaustausches" zutage. Dieser hat Anatolien der einzigen arbeitenden Bevölkerungsschicht beraubt. Alle Griechen, die seit Jahrzehnten in Anatolien ansässig waren, dort Arbeit und Verdienst hatten, mußten nach Griechenland zurückkehren. Häuser und Verdienst blieben zurück. Ebenso erging es den in Griechenland ansässigen Türken. Der Tausch, den die Türkei einging, war schlecht. Die anatolischen Griechen waren zumeist Künstler in vi.wvy, Teppich- und Terratotlaindustrie, Arbeiter in den Fabriken^ Leuksthland ESSSiSSSSSSSS—sssssssssss— Momentaufnahmen ans der Türkei. Von Max Ryschka. (Nachdruck verboten) Konstantinopel. Der-i»sadet, Pforte der Seligkeit, wird in der arabi- chen Blumensprache genannt. Und mit Recht. Nirgends ind di« Höhen so grün, das Meer so blau, die Paläste so chimmernd weiß/die Minarets so lilienschlank wie in Kon- tantinopel. Ein farbentolles Mosaik. Aber die Menschen! Ein verwegenes Gemisch aller Rassen. Beschauliche Türken; quecksilbrige Griechen, stoische Araber, durchtriebene Armenier, melancholische Russen. Miserables Produkt: der Levantiner, auf den sich außer kon zentrierter Gerissenheit noch all die schlechten Eigenschaften seiner verschieden temperierten Vorfahren vererbt haben. Auch, die Kultur ist geschminkt. Original-griechisch mit orientalischer Tünche. Charakterlos ist das Gesicht der Stadt. Eigenart und Schönheit birgt nur Stambul. In den engen Gasten Gala- tas und Peras grinsen Habsucht und Wollust grimassenhaft aus alkyzx Winkeln. Bücherschau. Grundzüge des völkischen Slaaksaedankens. Don Leopold Baron v. Victinghoff gen. Scheel. Zu beziehen durch die Geschäftsstelle des Alldeutschen Verbandes, Berlin W. 10, Lützowufer 5a. (45 S. Einzelpreis 40 L, von 50 Stück an 30 L.j — Schriften über den völkischen Staat sind schon mehrfach erschie nen und einen bedeutungsvollen Beitrag zur Formung des völki schen Staatsg,dankens liesert auch die obige Schrift. Auf engem Raum bringt sie doch den Grundriß des völkischen Staates, wie ihn sich der Verfasser denkt, in ausreichender Vollständigkeit. Auf die Einzelheiten sei nicht eingegangen. Es kommt auch nicht darauf an, ob man mit jeder Einzelheit einverstanden ist, wer auch siur dem obersten Ziele zustimmt, das der Verfasser dem völkischen Staate gesteckt sehen will: „Das deutsche Volk in den Stand zu etzen, aus sich von Geschlecht zu Geschlecht ein leiblich, geistig und ittlich immer höher geartetes Volk emporzuentwickeln" — und die- em Gedanken wird wohl jeder wahre Deutsche beipflichten — lese >ie Schrift und er wird sicherlich viel Anregung und manch' neue Erkenntnis aus ihr entnehmen. Wie empfänglich weite Kreise für eine solche, dem positiven Ausbau des völkischen Gedankens die- nende Schrift sind, geht daraus hervor, daß die beiden ersten Auf lagen von 20 000 Stück bereits völlig vergriffen wurden. Die hier angekündigte dritte Auflage ist um ein Vorwort erweitert. Der äußerst billige Preis der Schrift wird sicherlich auch ihr zu schnei- lem Absatz verhelfen.