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Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt« »tmnnschast, der SchuNnspelttion und de» Halyttzollamt» zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und der Ttadtrats zu Bischofswerda. .... Unabhängige Zeitung für alleMNWe in Stadt und Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksfchichten Beilagen: Sonntags «Unterhaltungsbkatt unVHtzsSwirtschofMche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 18^—-Lank und Verlag t« Buchdmckerei Friedrich MayG.m.b-K in Bischofswerda. Fernspr,Rr.A Poftich«a-ir»«to: Amt WresSen Rr. 1821. Gemrtvdr« richetnungswsff«: Jeden Werktag abend, für den folgend. Tag. Poftfch«K-zrs«t» r Amt Dresden Rr. 1521. Gemeind«« «ezaaeprm» für die zeit eine, halben Monat«: Frei in, »«rdaiedsgirykasi« Mfchofmoerda sr»«t» Mr. SS. Hau« halbmonatlich Mk. 1.20, beim Abbolen in der Grschäftsstelle Im Falle höher«» Gemalt — ckteg oder sonstiger irgend weicher wöchent'ich LV Psg. Einzelnummer IS Pfg. — All« Postanstalten, Störung des Betriebes der Zeitung oder der Befürderungminrich« owie unsere Zeitungsausträger und di« Geschäftsstelle nehmen tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder jederzeit Bestellungen entgegen. Nachliejerung der Zeitung oder aus Aüchjahlung de» Bezugspreises. jederzeit Bestellungen entgegen. Nr. 157 M London» k. lr von Varls, 7. Juni. (Drahtb-) Die deutsche Dirtschafkv- Velegativn hat der französischen Presse fdlgende Erkl»- rung übermittelt: Die deutsche Delegation bedauert, daß die Ratifizierung de« Wirtschaftsabkommen» durch die Par- kamente der beiden Länder nicht vor ihren Ferien ermöglicht werden tonnte. Die deutsche Delegation glaubt, daß die von Frankreich für die hauptsächlichen deutschen Exportartikel gemachten Konzessionen nicht ausreichen. Um 8a» Gleichgewicht Her-Hellen, da» ein» Grundlage für ekn Handelsabkommen hätte ergeben können. Andererseits hak die französische Wirtschastsdekegotivn die von Deutschland ge- machten Vorschläge namentlich w« «ein. Wake und vaumwsllgewebe sowie AutoNnM« anbetrifft, für unge nügend erklärt. Es ergibt sich also daraus, daß die Zwistheu den beiden Delegationen entstandenen ReinungsversthieRnr- heilen sich auf wttfchsftlichrm Svlüe vkSftMn -Send keinen Augm-lkk tzgjfiWi Hatten st» ddr rKbPbn pHs ische Fdatzen estit Nölle gespielt und st» irgend einer LeM die von der deutschen Negierung angenommen« Haltung be einflusst. Die kN den lchMt'D^m hierüber gemechbn ve« < merkungen entbehren also feder Grundlage. tzten Woche ist angekündcht -ihrgebietes, und Zwar die Gelsenkirchen und Recklinghausen, biszwn Besatzung geräumt werden würde. Wge- hmdele. denlätzt wird diese optimistische Abfassung nicht erfüllt, oielmehr bleibt die französische politische Polizei nach wie vor in dem Gebiet zurück und damit bleibt auch der Zustand «er am» tewn Kontrolle des politisch,« und »lrlschustslesten- im Ruhrgebiet erstatten. Die Polizei soll mindettms noch bi« zum W» August ihre Tätigkeit aus««. Tagesschau. * 2a einer Unterredung in Hamburg mit einem Vertreter der presse erNSrt« der Reichskanzler, daß die Retchsregieruag ent- schlossen sei. die Luftsahrtnote abzulehnea. »Im Sächsischen Landtag teilte 2ustlzmlnifier Vr. Dünger mit, dah das 2ustizminifierium beschlossen habe, den frühe ren Ministerpräsidenten Zeigner bedingt zu begnadigen, und Ende August auf freien Fatz zu sehen. * Heber die kommunistischen und sozialistischen Anträge auf Auflösung des sächsischen Landtage» wird am Mitwoch entschieden werden. Zum Oberbefehlshaber der französischen Truppen in Ma- rokko Ist General Raulin ernannt worden. Rach den letzten Meldungen ist nicht nur Taza, sondern auch §ez bedroht. Zu den mit " bezeichnet« Meldungen finden die Leser Aus» sührltche, an anderer Stelle. Der Kandel mtt Frankreich. Verlängerung be» Provisorium» bk« 18. September. Pari«. 7. Juli. Nach der heute vormittag stattgehabten Unterredung zwischen Staatssekretär Dr. Trendelenburg und Handelsminister Thoument ist folgend« gemeinschaft liche Kommunique veröffentlicht worden: „Die Führer der deutschen und französischen Wirl- schcflsdelcgation hatten, wie vorgesehen» heute eine Bespre chung, um die Frage zu studieren, wie während der Ver tagung der Verhandlungen die Verbindung aufrechterhalteu werden soll. Ts wurde beschlossen, daß sich die beiden Dele gationsführer am 15. September zur Prüfung der Lage wieder zusammenfinden und daß die am 28. Februar ge troffene Abmachung erneuert wird »nach der beiderseits die Verpflichtung übernommen wird, die wirtschaftlichen Be ziehungen zwischen Frankreich und Deutschland nicht durch ausschließlich oder besonders gegen das andere Land ge richtete Maßnahmen zu stören und nötigenfalls Beschwerden wegen der Handhabung der Tin- und Ausfuhrverbote und Anträge auf Ein- und Ausfuhrbewilligung wohlwollend zu prüfen, da «für notwendig gehalten wurde, schon fitzt Einige Punkte festzulegen, die am 18. September von den beiden Delegationsführern geprüft werden sollen. Scharfe Sprache Rußlands gegen die MestmSchte. Moskau. 7. Juli. (W. T. B.) Ein Leitartikel der reaie- rungsoffiziösen „Jswestija" sowie Artikel anderer russischer Blatter befassen sich mit der heutigen internationalen Lage und glauben eine Steigerung der Interventions-Tendenzen gegenüber Sowjetrußland seststellen zu können. Die „Jfwe- stija* weist darauf hin, daß Chamberlain in seiner letzten Unterhausrede die Erklärung des Lords Birkenheads über den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Sowjet union völlig gedeckt habe. Die Antwort, die vriand auf die Frage des internationalen Zusammengehen« «egen die kommunistische Gefahr in der Kammer erteilt habe, sek sehr zweideutig. Die „Jfwestija* führt weiter au«, die Forde rung einiger Berliner Blätter, die diplomatychen Be ziehungen zur Sowjetunion wegen des Urteils im Mos kauer Prozeß gegen die deutschen Studenten abzubrechen, beweise einerseits die Erstarkung der antisowjetiftischen Stimmen und lege andererseits klar, daß gewisse deutsche Kreise sich von den englischen Konservativen in» ScLepptao nehmen ließen. Gegenwärtig seien alledings neue Versuche zur Bildung einer Einheitsfront gegen die Sowjetunion zu bemerken, die mtt bestimmten praktischen Maßnahmen ver knüpft würden. Tine Wiederholung d« Ultimatums Lord Curzons würde aber die Sowjetunion in einer ganz ande ren Lag« finden als vor zwei Jahren. Mt jedem Jahre vermehre sich die Möglichkeit für die Sowjetunion, im Ä»t- 'fave sich im Zustande der Isolierung längere Zeit hindurch zn behaupten. Der Artikel schließt mit den Worten: »Heute können wir in al-er Ruhe aus Jnterventionsabsichten blicken, die sich für ans bereits in einer unvergleichlich schlechteren Lage al» totgeboren erwiesen haben. Durch rücksichtslose Blockade geschult» die unsere Verproviantierung mit Naph tha, Kohlewftmd Getreide unterband, können wir heute, uw wir wieder auf die unübersehbaren Reichtümer unser« Lau- des sehen, mit größter Rüste der überlegenen Androhung einer wirtschaftlichen Blockade entgegensehen. Solche Drohungen vermögen uns nicht «inzuschüchtern.* Ablehnung der Lustfahrtnote. Erklärung de« Reichskanzler« Dr. Luther in Hamburg. Hamburg. 7. Juli. Der halbstündige Aufenthalt des Reichskanzlers Drs Luther mit seinem Begleiter, Mini sterialdirektor Brandenburg, von der Abteilung Luftschiff fahrt, auf dem Hamburger Flugplätze Fuhlsbüttel gab noch am Nachmittag dem Vertreter des Homburger Fremden blattes Gelegenheit, die Anschauungen der maßgebenden Stellen über die Luftfahrtnote der Entente kennenzulernen. Danach scheint die Reichsregierung die Ansicht nicht zu tei len, daß diese neue Note der Entente als ein Diktat anzu sehen ist. Da der Inhalt der neuen Note in keiner Form mit den Bedingungen des Versailler Vertrag» überein stimmt und da die Forderungen auch durch die Unterschrift der deutschen Regierung unter das Londoner Ultimatum nicht zubelegen sind, ist die Regierung in ihren Ent schlüssen vollständig frei. Zugegeben hat die Regierung stets nur, daß ein Unterschied zwischen militäri- scher und Derkehrslustfahrt gemacht wird. Die letzte Note der Botschasterkonferenz hat aber keineswegs militärische Gesichtspunkte, sondern stellt aus rein wirt- sch östlichen Erwägungen die Forderung heraus, die die deutsche Konkurrenz in der Verkehrsluftfahrt erdrof- sein will. Würden diese neuen Forderungen in die Wirklich keit umgesetzt, so würde Deutschland über keineinziges im internationalen Luftverkehr brauchbares Flugzeug ver- fügen. Deutlich tritt der wirtschaftliche Charakter der Note in den Paragraphen über den Luftschiffbau zutage. Dah Luftschiffe heute keinerlei militärische Bedeutung haben, ist der Botschasterkonferenz genau so gut bekannt wie uns. Cs handelt sich also nur darum, den deutschen Luftschiffbau, der im Weltverkehr eine große Rolle zu spielen berufen ist, zu vernichten. Es besteht kein Zweifel, daß die Regierung die Erkül- lung der neuen Bedingungen entschieden ablehnen wird. Vie Reichsregierung wird die Verhandlungen voraussicht lich wieder ankaSpfru tn der Hoffnung. daß die Enteute zu der Einsicht gelangt, daß letzten End« die völlige Einschnü rung der deutschen Verkehnllustsahr« auch aus dir Enteule in wirtschaftlicher Beziehung zurückwirkt. Mrd die Entente sich bei neuen Verhandlungen zu keinen wesentlichen Ah- Linderungen In den Forderungen bewegen lassen, so wird die Regierung trotzdem ihren ablehnenden Standpunkt nicht aufgebev und all« tum was zur Erhaltung der deutschen Luftfahrt uoftveudig ist. , Auf diesem Wege wird, wie die Stimmen aus ollen Teilen des Reiche« erkennrn lassen, die Regierung die über wiegende Mehrheit des deutschen Volk« hinter sich hoben. Dur RuhrrSrmmrrg. verttn. 7, Juli. Sn der les worden, daß «in Teil des Ru! Städte Bochum. Gei 15. Juli von der Besatzung geräumt - mein war daher di« Ansicht aufgekommen, daß « flch^mn eisten restlosen Abzug der französischen Besatzung M« sich aber der .Tag' au, «AnkircheN-M^«^ bleibt die französtschepolittschePo°lizein«ch wie vor in dem Gebiet zurück und damit bleibt auch der Zustand^ver »Mi» k mcheqogen worden. dke Ansicht eb^Evr MÄ- der Regierung, daß die Absendung einer auch »och fea Rvte nach Mostou. wenig Wirkung, wenn üster- 4 haW». «r». «er«^ Minist»r verfolgt«, ich und wü^MM^ch fUykötz UNWNEYUWL «MuvM. 7. Sali. cvn»M) Bach - Zollkrieg mtt Polen« MWM Berlin 8. Juli. (Drahtb.) Di« Antwort 8er pMDtz» Delegation aus den deutschen Vorschlag zum AbWiutz eftwg Handelsprovisoriums ist den Blättern zufolge nunmehr ein gegangen. Im Laufe des gestrigen Tag« fanden im Aus wärtigen Amte Besprechungen statt, welche die Stellung nahme der deutschen Unterhändler gegenüber diesem neuen polnischen Vorschläge behandelten. Wie das «Bert. Tage-!.* aus Warschau erfährt, sind dort sämtliche Lebensmittel und Kolonialwaren sowie deutsche Fabrikerzeugnisfe in den letz ten Tagen um 5 bis 20 Prozent tm Preise gestiegen. 1 Bayern und -er Sicherheitspart« München, 7. Juli. (Drahtb.) Im bayerischen SMS tags erklärte Ministerpräsident Held über die Stellung nahme der bayerischen Regierung zum SicherhettrpM «v zur Frage des Eintritts Deutschland» in den Völkerbunds « sei nicht in der Lage, die Interpellation zu beantwort«. Er könne solche Fragen solange nicht beantworten, als au« einer parlamentarischen Erörterung Gefahren für do« Va terland erwachsen könnten. Daraufhin wurde die Inter pellation des Völkischen Block« zurückgestellt. Doxnerrtag, den S. Jutt 1925. > » ' — u —M» 88 Prarertt der Ernte 1924 für Ver bindlichkeiten erforderlich. 8Z Prozent der Ernte 1S24 für Verbindlichkeiten erforderlich. Berlin. 7. Juli. Im deutschen Landwirtschaftsdienst be rechnete Dr. Freiherr v. Bissing die Gesamtoerbindlichkeiten der Landwirtschaft im Jahre 1913 auf etwa 1,3 Milliarde Mark. Demgegenüber standen im Jahre 1913 eine Brot getreideernte von rund vier Millionen Tonnen Weizen und rund 10 Millionen Tonnen Roggen im Werte von etwa 2,4 Milliarden Mark. Die fälligen Verbindlichkeiten im Jahre 1923 hätten also 54 Prozent des Wertes der Brotgetreide ernte ausgemacht. Heute sehe dieses Bild nun ganz erheblich anders aus. Die Landwirtschaft müsse damit rechnen, daß sie nach der Ernte rund 1,4 Milliarde Mark kurzfristige Verpflichtungen einschließlich Zinsenwerte abdecken müsse. Dabei müsse aber noch hinzugerechnet werden die langfristige wertbeständige Realverschuldung der Landwirtschaft bei den Hypotheken banken und Sparkassen, so daß sich der Betrog auf 1,5 Milliarde Mark Verbindlichkeiten, die nach der Ernte fällig werden, steigern dürfte. Demgegenüber Hot die Ernte von 2,4 Millionen Tonnen Weizen und 5,7 Millionen Tonnen Roggen erbracht, mit einem Wert von 1.8 Milliarde Mark. Die sättigen Schulden seien also gleich SZ Prozent des Werl« der Vrotgetreideernle von 1S24. Wenn auch der Wert der Getreideernte von 1925 viel leicht etwas höher werden dürste, so zeigten diese Zahlen aber doch zur Genüge, daß fast die gesamte Brotgetreide ernte dazu dienen müsse, um die Landwirtschaft von ihren fälligen Verbindlichkeiten zu befreien.