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Kl Len Schuppen «ine--äürßMLstü^« in,OlchliB,-tzwM gestohlene Futter -um Lett'Noch tzefuNLen wurde. Ale LH- ,ter wurden der Händler »ich-rd TtzgMll und stin Lohn ertnittelt, die auch die DleLstSyle «kNMenh«n. «lese, 2S. Juni. MitLem HOe ino rchausenfier. Gl-ck ky Unglück hatte ein ttMrsgör Jung«, der im Stadtteil iSröba beim Aus,eich«n por einem Auto di« Geiqalt Wer fein Rad verlor und mtt Mnent Schwünge durch da« große Schaufenster des Roßbergschen Schuhhause» „Fortuna flog. Die große Scheih« YtNss ttz Trümmer, die Auslagen wurden stark beschädigt, der Junge aber, blieb verhält nismäßig unverletzt. --- Strehla (Elbe), 25 Iuni./Veim Uebersetzeu mit der Jähre über die Elbe fuhr ein Auto von der Böschung herun ter in die Elbe. Es mußte erst durch große Winden wieder an Land geschleppt werden. Großenhain, 25. Juni. ' Landerposaunensest. Da» Landesposaunensest des Eoang. Jungmännerbundes Sach sen am 20. und 21. Juni in Großenhain ist für di« Einwoh nerschaft weithin zu einem Erlebnis des evangelischen und deutschen Liedes geworden. .Nahezu 700 Pvsaunenbläser aus dem ganzen Lande wirkten unter Leitung-des Posau nenmeisters Adolf Müller mit. Das Fest stand unter der biblischen Losung: Lobet den Herrn mit Posaunen! Der außerordentlich gutbesucht«. Festaottesdienst gestaltete sich zu einer weihevollen Gottessese^. Auf. den öffentlichen Plätzen wurde wiederholt von dem Massenchor geblasen, der stets npn unzähligen Menschen umlagert war. Mit einer schönen Abendmusik auf dem BoherSbvrh fand das Posaunenfest sei nen Abschluß. Die Posaunenmusik hat hier aufs neue ihren missionarischen Dienst am Volke erwiesen. Im nächsten Jahre wird das LandeSpüsaUnenfsst voraussichtlich in Leip zig abgehalten werden. . Chemnitz, 25. Juni, von einer einstürzenden Lehm wand begraben. Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern in Schönau. Dort stürzt« an einem Neubau eine Lehm wand ein und begrub drei Arbeiter unter sich. Einer der Verunglückten konnte nur als Leiche geborgen werdjm, wäh rend die beiden anderen schwere Verletzungen davongetra gen haben. Der Einbrecher alarNtiert die Polizei. Oder: Der automatische Notruf. Von unserem B « r l iNer Mitarbeiter. ' (Nachdruck verboten) Es gibt zwei Arten, wie man bestohlen werden kann, entweder man ist selbst dabei (Taschendiebstahl, Raubüber fall oder Einbruch in die bewohnte Wohnung), oder man ist nicht dabei (Einbruch in dl« Wohnung, während man ab wesend oder verreist ist). In-ieseM Fall hat man verschie dene Mittel, sich gegen die Diebe zu schützen, man stellt mo derne Geldschränke auf, läßt Panzergewölbe bauen (Ban ken) oder legt elektrische Klingelleitungen an, die wen alarmieren? Run den Bestohlenen oder seine Ange stellten und Mitbewohner. Aber nicht die Polizei! Die muß man erst selbst herbeirufen,' persönlich oder per Telephon Neues aus aller Wett. — Drei Jeldarbeiter vom Blitz getötet. Bei einem schweren Gewitter, das Dienstag nachmittag über der Prieg- nitz niederging, wurden in der Nähe des Dorfes Laaslich bei Perleberg drei beim Heuen beschäftigte Arbeiter vom Blitz getroffen und sofort getötet. — Ein Arzt von einem Auge zermalmt. Auf der Oden waldbahn hat sich am Bahnübergang der Station Sandbach helMMnMWl: UaherfqL. Da» klavpi aber nMiMmeVIin^lcheuWlen Meldet fich oft da- Amt nicht, aüßdtdem fÜG die Nlä«ächler heute schlau genug, nicht nur Geldschränke lautlos knacken zu können, sie schneiden auch die Tekephonleitunaen durch-and'verhindern jeden Alarm ruf. Meist aber sind sta noch schlauer, sie warten,, bis. die goM.UMilk »üf Wcksen und das -au» leer ist, um ge- mütW und ohne Stiintng ardeiten zu können. Ze mehx sich dis Verbrecher vervollkommnen, um so mehr muß es der öffentliche Sicherheitsschutz auch tun. Das Neueste ist jetzt der automatische Motruf, der Hrivatwoh- Nungrn und Geschäftsräume mit.der Polizei direkt verbin det, und zu dessen Aichbau und Durchführung sich eine Not ruf A.-G gebildet hat, die -and in -and mit der Polizei arbeitet. Gegen Entrichtung einer gewissen Gebühr wird wird eine Notruf-Anlage in dem gewünschten Raum ein- gehaut. Berührt ein Unbefugter die Tür, hantiert er am Schloß oder betritt er den Fußböden (vom Dach oder Fen ster au»), dänn wird automatisch, ohne daß der Einbrecher es merkt oder gar durch «in Klingelzeichen gestört oder auf merksam gemacht wird, die Polizeiwache benachrichtigt. Das geschieht in der Weise, daß in einem Schalter eine Nummer sichtbar wird. Der Wachthabende schlägt in einem Buch nach, da steht zum Beispiel: „Nr. 2438, Müller L Co., Her renkonfektion, Alexanderstr. 5, ii. Etage, Aufgänge von Straße und Hof, Lichtschacht, Auszug". Sofort geht ein Kommqndo ab und faßt (hoffentlich!) sofort die Einbrecher mitten in der Arbeit. Schlüssel zu den betreffenden Räu men können bei der Polizei deponiert werden. Dresden, Hamburg und Berlin haben diese neueste Verbrecherbekäm pfung bereits eingesührt, allerdings steckt die Sache noch in den Kinderschuhen, und es ist bisher kein positives Resul tat erzielt worden, da die Notrufmelder erst eingebaut wer den. Aber an ihrer praktischen Wirksamkeit ist nicht zu zweifeln. Die Umgebung des — stets in Notfällen versagenden -- Telephons ist jedenfalls die Grundidee und die Haupt sache, sie läßt sich auch anders handhaben, und zwar so, daß man automatisch selbst die Polizei benachrichtigen kann. Man läßt in der Wohnung an verschiedenen Stellen Hand griffe, ähnlich denen der Notbremse, anbringen, durch deren Abziehen ebenfalls das nächste Polizeirevier alarmiert wird. Hilfe ist in jedem Falle innerhalb weniger Minuten zu er warten. Die Durchführung dieser Notrufanlagen hängt in den einzelnen Städten nur von der Bereitstellung genügend zahlreicher Polizeistreifen ab. Abonnenten werden sich wohl überall in genügendem Maße finden. «in gräßliche» Unglück HrMmgen. Der praktische Arzt Ar. K o rnmes f e r au» Höchst geriet Mit feinem' Motorrad vor die Lokomotive eines herannahenden Zuge, und wurde zermalmt. — Der Väckerjunge im Flugzeug. Das wird auch noch eines Tages kommen, , daß der Bäckerjunge uns die Mor gensemmel von seinem Kleinflugzeug aus ins -aus wirft. Vorläufig ist es für uns noch ein auffallendes Ereigni», wenn wir, hören, daß das Frühstücksbrötchen mit dem Flug zeug befördert wird. Zur Eröffnung der großen Gebäck schau, die im Alten Verkehrsmuseum in Nürnberg anläßlich der 25. Tagung des deutsch-österreichischen Bäckermeisters« söhneoerbändes vom 21. bis 24. Juni stattfindet, werden die Wiener Bäcker ihr Backwerk, das in der Nacht vom 20. zum 21. gebacken wird, am Morgen des Eröffnungstages der Ausstellung im Flugzeug von Wien nach Nürnberg schaf fen, damit es dort noch frisch auf den Tisch kommt. Die Ausstellung wird zum erstenmal Gelegenheit geben, sämt liche Gebäcksorten, die in ganz Deutschland hergestellt wer den, zu betrachten. — Lautsprecher im Cisenbahndlenfk. Eine englische Cisenbahngesellschaft hat versucht, den Lautsprecher als An kündigung für Abfahrten und Ankünfte der Züge in Betrieb zu nehmen. Eine kleine Sendeanlage wurde in einem Ge päckwagen eingebaut und die Mitteilungen durch'vier Laut sprecher dem Publikum zugerufen. Diese Vorrichtung soll besonders für neblige Tage und Feiertage Verwendungen- den. — Line Stadl in konzentrischen Kreisen. Das Csty- System, wie es besonders für England und Amerika kenn zeichnend ist, soll bei einer neuen Stadt, deren Gründung man in Palästina plant, systematisch durchgeführt werden. Die Stadt wird in fünf konzentrischen Kreisen erbaut wer den. In dem innersten Kreis sind nur Läden und Geschäfts räume zulässig, der zweite ist für Industrie- und Handels unternehmungen bestimmt, die keine offenen Läden benöti gen, der dritte enthält die Wohnhäuser, der vierte enthält Siedlungen, und der fünfte endlich ist für landwirtschaftliche und gärtnerische Nutzanlagen bestimmt. Die Stadt wird in folgedessen in Sternform mit kreisförmigen Straßen ange legt werden. Sie heißt Afule und liegt in der Ebene Jesreel. — Die Strafe Gottes. Nicht übel ist die Verordnung, die im Jahre 1894 im Kaplandr der Volksrat der Buren veröffentlichte. Es gab damals eine böse Heuschreckenplage Die Regierund von Natal wünschte deshalb, daß man die schädlichen Tiere mit allen zu Gebote stehenden Mitteln be kämpfen solle und wandte sich an den Volksrat mit der Auf forderung, schleunigst entsprechende Vorkehrungen zu tref fen. Damit war aber der Volksrat der Buren durchaus nicht einverstanden. In der Heiligen Schrift steht uänttkch geschrieben, daß die Heuschreckenplage nichts anderes be deute, als eine gerechte Strafe Gottes für die sünWNfteu Menschen, und diese Strafe müsse man nun eben geduldig hinnehmen. Sprach's und ließ die Heuschrecken friedlich ,di« Felder weiter absressen. Und eine fromme Verordnung untersagte alsbald das Vertilgen der Heuschrecken! < Tiere al* ^ampfeshelfer der Menschen. Von Hans Äunge. ... (Nachdruck verbot«») Während des Westkrieges ging durch die englische Presse die Nachricht, daß wir Deutsche in unseren Kolonien ! Bienen in den Kriegsdienst gestellt hätten. Unsere Schutz truppen sollen diese nützlichen Tiere zu großen Schwärmen in besonders zugerichtete'n Bienenhäusern gefangen gehalten !und im geeigneten Augenblick auf die anstürmenden Briten stosgelassen haben. Der Feind soll dann vor den Stachel- .bewehrten die Flucht ergriffen höben. Verfasser konnte die Echtheit dieser Meldungen bislang nicht nachprüfen, aber es Erscheint angebracht, darauf hiNzuweisen, daß schon einmal sogar in unseren heimatlichen Gauen, Bienen als Kampf- mtttel zur Anwendung gelangten. Und dies geschah in der :„Schlacht" bei Attendorn in Westfalen, die in der Zeit des .Dreißigjährigen Krieges ausgetkögen wurde. Die geäng stigten, nahezu waffenlosen Einwohner dieses Ortes faßten als ultimo ratio den Entschluß, ihre gesamten Bienenvölker den Schwedenfeinden entgegenzusenden. Der Erfolg soll Seiten der Bienenzüchter gewesen sem; und noch heutigentags «feiert man zu Attendorn zur Erinnerung an den Tag den „Trag" der kampfesiüchtigen Bienen. Eingeborene Australier verwenden noch heutigentags «die übrigens sehr angrifssluWen Lienen als Helfer bei «ihren Stammeskämpfen., Ein rundes, dünnes Körbchen wird dort hergestellt und mit stark duftenden Pflanzensäften ieingerieben. Beim Angriff wird der Korb wie «ine Hand- 'granate geworfen: er platzt. Und die durch den Duft aufge brachten Bienen schwirren erregt auf den Gegner zu und bearbeiten ihn mit ihren Stacheln. Die heimtückischsten und furchtbarsten Kampstier« wa- lren von jeher RattenunüMLüst. Bei der Belagerung von iKonstantinopel wurden Taysenoe und aber Tausende von «diesen Nagetieren mit PestleWn zusammengesperrt; von 'Kriegsgefangenen dann in geeignete Behälter gesteckt, die 'schließlich vermittelst Schleudermaschinen (Bleiden, Wippen, I.Katapulten oder Ballfsten) 'in die belagerte Stadt aefchleu- Idert wurden. Hier iichtetcn die mit Pestbazillen infizierten iTiere unter den armen Einwohnern große Verheerungen 'an, und die Uebergabe ließ nicht mehr lange auf sich warten. Katzen und Tauben verwendet« man im Mittelalter bei cher Belagerung von Festungen oder befestigten Feldlagern als Brandstifter. Starke Katzenvötker wurden mit sogenann ten Brandflaschen, Peckstöxfen öder Pechringen versehen und dem Feinde entgegen geschickt Manche Festung und manche» «Leben soll auf diese Weise in Mammen aufgegangen sein. !Jn einem im Jahre -1584 erschienenen Buche, bettelt: >„Feuer-Buch. Durch einen gelarten Kriegs-Berständigen," «werden diese BelagerungrmittÄ eingehend beschrieben und jerläutert. . , . ' Giftschlangen mannigfacher Arten wurden namentlich Ist, den Kämpfen des Altertum« vertvmdet. VtMmschkangen und Hornoypern, Kvbraschliingen öder Puffottern wurden in den Kriegsdienst Mellt. So kämpften die Karthager «gegen ihre Feinde au» «agunt mft der zuletzt «rchähnten ge- 'fürchteten Schlangenart, «» sie in dünnwandig« Tongefäße fpertkm unh an Bord vtr HWwrtschen LchM Wenverten. E» wird uns überliefert, daß König Prusias während seiner Seekämpfe gegen Cumenes N ebenso verfuhr. Malaische Seeräuber sollen noch Ende des vorigen Jahrhunderts ihre Feinde oder Opfer auf ähnliche Weise überwältigt haben Diese Küstenräuber warfen von ihren schnellen, kleinen Booten aus auf kleine Kauffahrteischiffe eine bestimmte Schlangenart. Gleichzeitig verwendeten sie Stinkbomben, die die kriechenden Bestien noch wilder und den räuberischen Zwecken dienstbar machten. — Außer Tauben und Hunden haben wir während des verflossenen Weltkrieges keine weiteren Tiere als absonder liche Kampfmittel gebraucht. Und auch Tauben und Hunde dienten lediglich als Nachrichtenübermittler oder Helfer im Sanitätswesen. Und doch muß zum Schluß eines kleinen Kampftieres, das allen kämpfenden Heeren zeitweilig großen Schaden ge bracht hat, Erwähnung getan werden: es war Leciioulus vertilittmäi, die unscheinbare Kleiderlaus. Dieser Schma rotzer, der zu den flügellosen Schnabelkerfen gehört, war als Verbreiter ansteckender Krankheiten bekannt und von Freund und Feind gefürchtet, Tötsache war, daß verlauste Kampftruppen an Schlagfertigkeit und Widerstandskraft eingebüßt hatten, weNn auch den meisten Kriegern nicht zum Bewußtsein gekommen sein dürste, daß die Laus als un scheinbares Lebewesen Mit zum Kampfeshelfer der einen oder anderen Partei wurde. Was wird a«« -en Abfällen? Hochkonjunktur für Absattverwertung während de» Kriege». — wa« davon geblieben ist. — Wanderungen und Wand- lnngön beim Papier. — Chemische Prozesse. — Die Fund grube sür die «bsätte: Der Müll. Während des Kriege» haben wir gelernt, selbst die un scheinbarsten Abfälle noch zu schätzen. Was wurde da nicht alle» gesammelt? Pflaumenkerne, um in Ersatz der Man deln Marzipanmasse daraus zu Machen (übrigens ein ge fährliches Unternehmen, da die Pflaumenkerne Giftstoffe enthalten), Kirschkerne, um Oel daraus zu gewinnen, Kno chen, Papiere, Konservenbüchsen und dergl. mehr. Diele der Fabrikzweige, die die Ausnutzung dieser Abfälle übernom men hatten, sind heutzutage verschwunden; im allgemeinen aber ist die Technik der Abfallverwertung unter dem Zwange der Notwendigkeit ungemein bereichert worden. Nahrungsmittelgefchiifte finden auch heute noch eine vielseitige Verwendung Natürlich kommen hierfür nicht die geringen Mengen in Betracht, wie sie in den einzelnen Haus halten wohl einmal ttbrigoleiben, sondern nur die Troßab- fälle ovn Spetsehäusern, Hotels und auch der Abdeckereien. Pflanzliche Abfälle scheiden sür die Verwertung mit wenigen Ausnahmen au», lftnso wertvoller sind tierische Absälle. Au» ihnen wird zunächst an Fett herausgezogen, wa« herauszuziehen ist Dieses Fett findet hauptsächlich in der Seifen- und Kerzenindustrie Verwendung. Unsere Weih- nachtölichte sind «in Produkt dieser Fettabfälle. Bei den Knvchenabfällen reist uns hauptsächlich ihr hoher Gehalt an phosphorsaurem Kalk (87 Prozent), der ein wichtiges Dünge mittel ist. Durch Erhitzen vvn Knochen an der Lust wird die Knochenasche, durch Zerkleinerung der Knochen in Stampf- ———— mühlen wird das Knochenmehl gewonnen, die bMe^za Düngemitteln Verwendung finden. Durch Behandlung Änit Schwefel- oder Salpetersäure ergibt sich das hochwertige Superphosphat, das jeder Landmann und jeder Gartenbe sitzer kennt. Uebrigens ergeben die Knochen auf dem Weg« einer besonderen Behandlung auch eines der gefährlichsten Gifte, das Zyankali. Außer den Nahrungsm'ttelabfällen ist das bekannteste Abfallprodukt, das wohl gelegentlich einmal auch von einem Einzelhaushalt der Abfallverwertung zugeführt wird, das Papier. Das nun ein ganz eigenartiges Schicksal: es ver-, wandelt sich wieder in Papier zurück. Es wird durch aller lei Lösungsmittel in einen Papierbrei verwandelt, Tinte und Druckerschwärze werden auf chemischem Wege herausgezogen, und dann wird es als Papier verarbeitet. Das Papier, das in einer früheren Phase seines Daseins vielleicht Goethes un sterbliche Werke enthalten hat, dient in seiner folgenden Lebensphase vielleicht einer Hausangestellten für ihre kunst vollen Liebesbriefe—was brauchen Liebesbriefe auch schließ lich Kunst! Also beim Dap.er wenigstens wird die „Seelen wanderung," wenn man so sagen darf, zum Ereignis. Auch für die Metalle gilt dies in gewissem Maße. Gold und Silber lassen sich, wie jedermann bekannt ist, immer wie der einschmelzen und ohne öffentlichen Verlust neu verar beiten. Darauf beruht ja mit auch ihr hoher Wert. Mit deck Rückständen aus anderen Metallen verhält es sich anders, weil sie nur selten einmal rein und unvermischt Vorkommen. Meist muß nur durch einen chem. Prozeß erst eine Scheidung der Bestandteile vorgenommen werden. Konservenbüchsen zum Beispiel, die einen dünnen Zinnüberzug haben, werden, um dies Zinn wieder zu gewinnen, mit Chlor behandelt. Das Zinn verbindet sich mit dem Chlor und kann dann aus diese? Verbindung wieder gewonnen werden. Neuerdings erreicht man dasselbe auch durch Behandlung mit dem elektrischen Strom. Auch aus Gummiabfüllen läßt sich etwas machen. Es ist möglich, den Gummi wiederum zu lösen, und er findet dann besonders zur Herstellung von Kunstleder Verwen dung.. Dasselbe gilt auch vom Leder. Abgesehen davon, daß es auch zu Düngemitteln verwendbar ist, läßt sich Leim da raus Herstellen. Die allgemeine Fundgrube für all die Abfälle ist der: Müll. In den kleineren Städten wird er irgendwo an die Seite gefahren, wo er die Luft verpestet und in Verwesung übergeht, in den, größeren wird er vielfach systematisch der Abfalsindustrie zur Verfügung gestellt. Zunächst wird er gesiebt. Die größeren Stücke, meist Metalle, Knochen urid dergl.. gehen an die in Frage kommenden Industrien ab. Das Uebrigbleibende, der sogenannte Feinmüll, wird dann zu Düngezwecken verwendet, und zwar häufig in Verbin dung mit den Rückständen der Kläranlagen. Freilich ist auf diesem Gebiete noch viel zu tun. Die weitaus größte Menge des Mülls bleibt auch in den großen Städten noch völlig un genutzt und verschwindet in irgendeiner Grube, die zuge« fchiittet, oder einer Bodensenkung, die aufgefüllt werden soll. Aber es ist andererseits kein Zweifel, daß auch in dieser Be ziehung die Technik in unentwegtem Fortschreiten begriffen ist und daß wir dem Ziele, einen großen künstlichen Stoff wechsel unter Herabminderung der Verluste auf ein Mindest maß herbeizusühren, immer näherkommen.