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mark. c. .' .' >.'^ . I. ^^.i.jt«tat. aus v v. L., «iuuü s»« 'N- !s n' -;: nicht so ovo St. w«P«-t, auf 4 v. r. Vie 1 7! L!crrcr erhöht sich, wenn da, abgerundete ver- «rügen 220 000 Rm., aber nicht 600 000 Rm. Überftetat, auf >8,6 o. T.» 500000 Rm., aber nicht 1000000 Rm. übersteigt, auf S v. T., 1000 000 Rm., aber nicht 2500 000 Rm. über steigt, auf 6,5 v. L, 2 500 000 Rm., aber nicht 5 000 000 Rm. jübersteigt, auf 7 v. T., ö 000 000 Rm. übersteigt, auf .7,5 v. T. Jedoch beträgt der Höchstsatz für Vermögen, das der Ertragsbesteuerung durch Länder und Gemeinden un terliegt, 5 vom Tausend. Die im letzten Absatz vorgesehenen Erhöhungen der Ver mögenssteuer sollen jedoch für die Vermögenssteuer-Ver- anlaaungen für 1925 und 1926 leine Anwendung finden. Der Ausschuß erledigte dann noch die Paragraphen des Bermögenssteuergesetzes, die für leistungsschwache Steuer pflichtige gewisse Freigrenzen vorsehen. Bezüglich der Der- anlagung und Erhebung sollen die Zahlungen wie bisher mit je eurem Viertel des Jahresbetrages der Vermögens steuer an den üblichen Zahlungsterminen erfolgen. Hierbei wurde jedoch ein Antrag des Äbg. Dr. Gercke (Dn.) ange nommen, wonach Steuerpflichtige, deren Vermögen Haupt sächlich aus landwirtschaftlichem Vermögen besteht, anstelle der Zahlungen am 15. August und am 15. November in Höhe eines Viertels des Jahresbetrages eine Zahlung am 15. November in Höhe des Jahresbetrages zu leisten haben. Eine längere Aussprache entspann sich dann um den 8 25 des Gesetzentwurfes, der die Vermögenszuwachssteuer vorläufig außer Hebung setzen will. Während sich die Abgg. Höllein (Komm.) und Ströbel (Soz.) für die Beibehaltung der Dermögenszuwachssteuer einsetzten, wandte sich Abg. Dr. Fischer-Köln (Dem.) im Prinzip überhaupt gegen eine regelmäßige Vermögenszuwachssteuer. Sie sei von der Wirtschaft nicht zu tragen und zerstöre die Vermögensbil dung. Die drei Steuerarten Einkommensteuer, Vermögens steuer und Erbschaftssteuer müßten vernünftig geregelt wer den. Zum Schluß nahm der Ausschuß einen Zentrumsan trag an, nach dem die Vermögenszuwachssteuer bis zum SO. Dezember 1928 außer Hebung gesetzt wird. Hierauf vertagte sich der Ausschuß auf Donnerstag. Weitere Hinausschiebung der Verrnögeus- fteuervoranszahlung vorn 15. Mai 1925. Berlin, 17. Juni. Mit Rücksicht daraus, daß der Ent wurf des Vermögenssteuergesetzes vom Reichstag bisher noch nicht verabschiedet werden konnte, hat der Reichstag nochmals ein Jnitiativgesetz angenommen, nach dem die Er hebung der Vermögenssteueroorauszahlungsrate vom 15. Mai, die bereits durch ein Jnitiativgesetz bis zum 15. Juni hinausgeschoben worden war, nunmehr bis zum 15, August 1925 ausgesetzt wird. Die Vorauszahlung braucht also zur Aeit nicht entrichtet zu werden. Die Wirksamkeit des Dawesplanes. Berlin, 17. Juni. (Drahtb.) Der Generalagent für Reparationszahlungen und die aus Grund des Dawespla nes geschaffenen Kommissare und Treuhänder haben der Reparationskommission einen Bericht über die Ausführung des Dawesplanes in den ersten acht Monaten ihrer Tätig keit vOrue.«ut. Euu«aeyv wird in diesem vertcht betont, daß es zu früh sei, Schlüsse über die volle VirksamkE de» Plan«, -u ziehen. Jmiyerhtn bab« seine Wirkung i» «ft« Stadium den gehegten Erwartungen entsprochen. S, mzu dosten, daß die Senntnt, der biedert gen Letstunae» dajv beitragen werd«, diejenigen Kräfte u» der Welt zu bestärk«, die für den Wiederaustau tätig feien. Hinsichtlich der Tä tigkeit der Kommissar und Treuhänder wird von dem Eisenbahnkommissar bemerkt, daß die Einnahmen der Reichsbahnen in den ersten 6 Monaten ungefähr den Schätzungen entsprechen, verzeichnet wird eine Resolution des Transfairkomitees vom 10. April 1925, wonach die Aus- aabe der Eisenbahnbons an das Publikum bis zu einem späteren Zeitpunkt verschoben werden soll. In bezug auf die kommenden Aufwertungsoerpflichtungen des Reiche« stellt der Bericht fest, daß die Reichslasten in jedem Falle hinter die Reparaiionsverpflichtungen zurücktreten müsse. Zum Schluß erklärt der Generalagent, durch die Erreichung der beiden wichtigsten Ziele der Herstellung des Gleichgewichts ini Reichshaushalt und die Aufrechterhaltung der Wah- rung-stabilität ist der Wiederaufbau nicht nur Deutsch lands, sondern auch Europas ermöglicht. Zur Lösung der verbleibenden schwierigen Probleme bedarf es allgemeiner Bereitwilligkeit, die Tatsachen so anzusehen, wie sie sind. Bei der Durchführung des Dawesplanes haben die Alliier ten und Deutschland, sowie alle beteiligten Stellen im Geiste freundschaftlichen Entgegenkommens loyal gearbeitet. Die Wirtschaftbsührer beim ReichbprSftdenten. Berlin, 17. Juni. (W. T. B.) Der Herr Reichspräsi dent empfing heute Abordnungen wirtschaftlicher Spitzen verbände. Namens des deutschen Industrie- und Handels tages waren dessen Präsident Franz von Mendelssohn, die Handelskammerpräsidenten Grund-Berlin und Kaufmann- Stuttgart, sowie Reichsminister a. D. Hamm, erschienen. Der Reichslandbund war durch seine beiden Präsidenten Graf Kalckreuth und Hepp, sowie Herrn von Goldacker ver treten. Als Vertreter des Handwerks erschienen die Vor sitzenden des deutschen Handwerks- und Gewerbekammer tages, Ehrenmeister Pfate-Hannover, Generalsekretär Dr. Meusch, der Vorsitzende des Reichsvcrbandes deutschen Handwerks Derlien, der Vorsitzende der Handwerkskammer Berlin, Lubert und der Generalsekretär Hermann. Später empfing der Herr Reichspräsident die Vertretung der Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandelsverbandes, bestehend aus den Vorstandsmitgliedern Heinrich Grünfeld und Dr. Neuendorff-Bcrlin, Edmund Schaller-Charlotten- burg, und Obcrrcgierungsrat Dr. Tibertius-Berlin-Lichter- scldc. Die verschiedenen Abordnungen übermittelten dem Herrn Reichspräsidenten ihre Glückwünsche zu seinem Amtsantritt und legten in längeren Ausführungen die Lage der einzelnen Zweige der deutschen Industrie dar. Der Ka«pf «« die Getretvezöke. . (Eigener Information,dienst.) EMM, 18. Juni. (Drahtm.) Die Haltung der preußi sche» llkglerung in der Frage der Zollpolitik dürft« auf die Eutfchellwngen de, Reichstage« «inen großen Einfluß aus- übe», ßstetchen bat sich für die kleine Zollvorlage ausge sprochen bekämpft ober äanz entschieden die vyn der Reichs- regierung angefttebte Festsetzung von landwirtschaftlichen Mmdestzöllen. E, verlautet, daß auch da« Zentrum, das am 26. Juni eine neue Borständekonferenz abhalten wird, die Mindestzölle scharf bekämpfen will. Was die Demokra ten anbetrifft, so werden auch sie wahrscheinlich die vor läufig« Zollregelung stimmen. Die Sterchramneftte. Berlin, 17. Juni. Ueber den Inhalt der Amnestievor lage, die jetzt fertig gestellt ist, und dem Reichskabinett zur Beratung' vorliegt, weiß das „Verl. Tagebl." folgendes mir- zuteilen: Die Amnestie betrifft die Fälle des Hochverrats, der Geheimbündelei, Fälle des Verstoßes gegen 7 und 8 des Republikschutzgesetzes, sowie Verstöße gegen 8 ä der Verordnung vom 26. 6. 1922. Unter die Amnestie fallen alle Geldstrafen sowie Haft-, Festungs- und Gefängnis strafen bis zu einem Jahr. Zuchthausstrafen sdck von der Amnestie ausgeschlossen. Die Amnestie beziicht sich als Reichsamnestie nur auf die Strien, die von Gerichten des Reiches (Reichsgericht!, und Staatsgertchtrhofy ausge sprochen worden sind. Verfahre» wegen der oben bezeichne ten Delikte ,die noch anhängig sind» werdewÄngestÄlt, wenn die Tat vor dem 1. 10. 1928 begmme» Morde» ist Die« würde insbesondere die noch nicht avgeurteikke»--TBer de, Kapputsches betreffen. Reben die Reichsamnestte^trttt «ine Amnestie der Länder. Da die LSnde»»>gemet»fam Vorgehen wollen, sind Beratungen iEReichsrut^überAdie einheitliche Handhabung der Amnestiert» denqMrckerakomVsthe». Verurteilung Deiurttug» wegen Beleidig««- de« Jmrgdo^ Kassel, 17. Juni. Der General der Infanterie L D. Deimling, der bekanntlich Pazifist geworden und «dl Füh rer des Reichsbanners ist, wurde von dem Kassier Schöf fengericht wegen Beleidigung des Junadeutschen Ordens zu 100 Geldstrafe oder 10 Tagen Gefängnis und für die Kosten des Verfahrens verurteilt. Er hatte am 27. Novem ber v. I. in einer öffentlichen Verfamoüung in der Stadt halle in Kassel behauptet, der Iungdeutsche Orden stt »eine von der Reaktion bezahlte Organisation. Hiergegen ^schob der Ordenskanzler Otto Bornemann Privmklage und machte geltend, daß der Jungdeutsche Orden niemals Gelder angenommen habe, sondern sich immer aus den vetträgen seiner Mitglieder finanzierte. Die Lage tu Ehtua. Schanghai, 17. Juni. (Drahtb.) Nach Gerüchte» aus japanischer Quelle sind 4000 Arbeiter der Eisenbahnwerk stätten der Peking—Mukden-Bahn in Tonshan nach einer Die Vrrgeltrmg. Skizze von Heinz Lorenz-Berlin. (Nachdruck verbotcn) Dirk ächzte bergauf unter der doppelten Wucht der Last aus dem Rücken und der Last in seiner Brust — letztere war Nein, da er sich sein Tun wohl überlegt hatte. Er wußte jeden Tritt auch in der Undurchdringlichkeit dieser wüsten Sturmnacht. Endlich seine trostlose Hütte am Rande kärg licher Fruchtbarkeit. Er stieß die Tür auf, trat ein und warf den Packen in die Stube vok öligen Lichtes. Eine Gestalt stand darin — schlank, mit seltsam Hellem Gesicht: „Vater!" Dirk schnaufte auf und wischte sich Regen und Schweiß aus dem Gesicht. „Niemand hat es gesehen," murmelte er. „Was ist...?" Einen hastigen Schritt machte das Mädchen. „Du hast..." Es wagte nicht zu vollenden. Dirk besann sich. Er schleppte das in Zelttuch ver schnürte Bündel in eine dunkelste Ecke. „Es ist Fleisch... auf lang hinaus!" „Jesus . . .!" Das Mädchen krampfte die Hände in einander. „Stille!" Dirk ergriff sie hart beim Arm. „Ja, ich hab «inen geschossen. Für dich hab ich's getan... für dich..." „Mein Gott!" Sie schlug die Hände vors Gesicht und sank auf einen Schemel. Dirk preßte die Lippen zusammen. Unbeholfen fuhr er mit schwieligen Händen über ihren Kopf. Seine Stimme klang mit einemmal weich: „Deine Mutter, Mädchen» starb vor der Zeit unter meiner Wildheit. Sie war schwach wie du. Du bist mein alles. Du sollst leben bleiben..." Plötz lich brach es in zornigem Selbstgroll au« ihm heraus. „Du gehst zugrunde, langsam fällst du auseinander, weil ich... weil ich zu erbärmlich bin, dir ein gutes Leben zu geben. Weil ich nicht in die Höhe komme. Weil man sich Jahr um Jahr plagt, um einen Zentner Kartoffeln, ein paar Körbe Kohl..." Sie wußte nicht,, was seinem Jammern antworten. Sie wiederholte immer nur das eine: „Es ist.ein Unrecht... Dirk fuhr fort: „Unrecht? — Gegen wen? Gegen die da drunten. Die haben übergenug, die vermissen nichts. Ei deutete auf den Packen in der Ecke. „Meinst du, sie fühlen s, wenn einer abgeht?" „Sie werden'« schwer strafen, wenn es herauskommt." ..Wer sollte es herausbekommeni? Der Jager etwa?" Dirk verfinsterte dis Stirn: „War er vielleicht hier? Hat er nicht genug vom letztenmal? Ich will nicht, daß er mit dir .." Das Mädchen erhob sich, fast jäh, und machte eine ab mehrende Handgeste: „Sei ruhig, er wird nicht wiederkom men. Er ist stolz und wird es dir nicht vergeßen..." „Nein, er wird es mir nicht vergessen." Dirk lachte aus. Do« ist auch gut so..." Er stockte, als komme ihm plötzlich ein Zweifel. Er sah die Tochter an: „Oder war es nicht recht, daß ich ihm's Haus verbot?" „Es war gut, was du tatest," antwortete sie ruhig. Es entstand eine Stille. Das Pochen einer kleinen Uhr verlor sich in, Rauschen des Regens, der draußen nieder ging. Plötzlich fuhren beide auf. Ein Geräusch unterbrach die Gleichförmigkeit um sie: harte Tritte vor der Tür. Kaum eine Sekunde begegneten sich die Blicke der beiden in dem selben Gedanken. Das Mädchen fühlte das Blut bis zum Hals herauf pochen. Dirk warf, einem blitzgleichen Instinkt mehr als der Ueberlegung folgend, einige alte Kleiderfetzen über das tote Tier. Es klopfte und ohne Herein! wurde die Tür geöffnet. Ein junger Mann stand darin. Mit raschem Blick umfaßte er die Stube, indem er einen Jagdhund zurückhielt, der un- gcitüm vorwärts drängte. „Entschuldigt, wenn ich Unterstand suche bei Euch!" sagte er, nachdem er die Tür vor dem Hund geschlossen hatte. „Das Wetter... ich hätte sonst nicht gewagt..." Er vollendete nicht. Er nahm seinen Hut ab und kippte das Wasser heraus, trocknete auch sein Gewehr, das er zwischen die Beine stellte. Umständlich tat er alles, wie um den bei den Zeit zu lassen. „Bleibt, bis es nachläßt!" sagte das Mädchen mit schwacher Stimme. Dirk stand mit hartnäckig verkniffenem Mund breitbei nig vor dem Bündel in der Ecke. Er dachte: Er weiß es. Oder er hat meinen Schuß gehört. Etwas weiß er. — Da er merkte, wie das Mädchen unter der inneren Qual er bebte, wollte er es in die Nebenkammer schicken. Der Jäger sagte: „Laßt sie! Es ist mir unlieb, soll sie um meinetwillen aus der Stube." Dann fuhr er fort: „Dunkel ist's hier." „Wir haben's nicht für ein besser Licht," entgegnete der Bauer. Der Jäger schien auf den Regen zu lauschen: „Keinen Hund möchte man hinausjagen..." „Ihr laßt den Euren draußen," sagte das Mädchen, nur um kein« Stille entstehen zu lassen, in der sie ihr Herz hörte. . Dirk räusperte sich und machte eine unwillkürliche Be wegung. Der Jäger sah das Mädchen groß an und sagte langsam: „Manchmal ist ein Hund nicht gut in der Stube." Dann gleichgültig zu dem Bauern: „Ihr habt auch bei dem Wetter geschafft, Ihr seid naß wie ich." „Unsereins kann sich'« Wetter nicht aussuchen," gab Dirk zurück. „Jaja," der Jäger nickte und fuhr dann fort: „Mein Revier ist groß. Man muß auf den Beinen sein. Es gibt viel Gesindel . . ." „Ich kSnnt's keinem verdenken, wenn..." Aber der andere schnitt Virk da» Wort ab. „Wohl... Aber Pflicht — nicht wahr — ist Pflicht!" „Bei dem Detter wird es keinem einfallen..." Krampf bast starrte das Mädchen nach dem schwarzen Fenster«»- schnitt. „Meint Ihr?" Der Jäger sah sie an. Es trat nun dock ein Stocken ein. Dirk stand reglos. Das Mädchen fühlte sein« Unruhe wachsen; es war Tranen nahe, seine Gedanken suchten Gebete zu formen. Der Jäger begann wieder: „Darum eigentlich habt Ihr mir da. Hau» verboten, Dirk?" „Ist mein« Sach!" „Auch die Eurer Tochter'" - ' „Ja. Sie denkt wie ich. Ich will nicht, daß man um sie herumscharwen-t." - - „Herumscharwenzt...?" Der Jäger zog die Brauen hoch. „Ich bin ein Hungerleider. Wer ste ist zu schick für eine Spielerei." „Spielerei...?" wiederholte der Jäger wie eben. Dann fuhr er ruhig fort: „Ihr liebt Eure Tochter sehr, Dirk?" „Mehr wie alles in der Welt!" Heiß kamen die Worte aus Dirk. Der Jäger nickte und sprach dann wie zu sich selbst: „Ihr liebt sie, aber Eure Liebe ist eigensüchtig. Und ich — liebe sie, und meine Liebe ist auch eigensüchtig. Liebe ist immer eigensüchtig, Dirk. Und doch ist Liebe auch gut und edel und macht harte Menschen zu Kindern." Plötzlich trat er dicht vor den Bauern und legte ihm schwer die Hand auf die Schulter. Leise sagte er, doch war jedes Wort hart und klar: „Wenn es Euch mal passieren sollte, Dirk, hinter — hinter Schloß und Riegel zu kommen, so wäre sie — Eure Tochter wäre verlassen, Freiwild sozusagen. Keiner wäre da, der sie schützte; keiner, der mich hinauswerfen würde.." Dirk zitterte, aber noch ehe er etwas sagen konnte, stand das Mädchen vor dem Jäger. Ganz weiß leuchtete sein Gesicht, als es sagte: „Ich selbst...!" Er sah sie groß an, ruhig und lange. Da wurden ihre Gedanken wieder wirr. Sie senkte den Kopf. „Vielleicht..." flüsterte sie kaum vernehmbar. Dirk riß es in die Seele, und mit einemmal fuhr es aus ihm: „So tut endlich, was Ihr müßt! — Spielen woll tet Ihr mit ihr. Ich hab's Euch verwehrt und will's Euch verwehren, daß Ihr mit mir spielt. Ich kann stehen für das, was ich getan hab'..." „Rein, ich wollte nicht spielen mit ihr," entgegnete der Jäger ernst. „Ich will auch nicht spielen mit Euch, merkt das!" Fest sah er dem Bauern ins Gesicht. Dann war er mit zwei Schritten an der Tür. „Lernt, wie ich Euch ver gelte für damals!" Er riß die Tür auf: „Such, Tasso!" Der Hund schnellte ins Zimmer und stürzte heulend in die Ecke, um wie verrückt an dem Bündel Herumzureißen. Vater und Tochter standen wie gelahmt. Sie konnten noch nichts fassen. Der Jäger beruhigte den Hund und schleifte selbst den Bock in das Licht der Stube. „Nun?" sagte er. Dirk drückte den Kopf auf die Brust. „Tut, was Ihr inüßtk" sagte er wie vorhin, <cker feine Stimme klang schwer. „Ich tu, was ich will," sagte der Jäger und seine Stimme klang hell. „Denkt daran: ich spiele nicht, was ich auch tu!" Er deutete auf den Bock: „Den da — Ihr nicht, ich — ich selbst hab ihn geschaffen» Dirk: ich! Ihr habt ihn bloß — Ihr habt ihn mir hierher geschafft wegen des Wet- ter», nicht wahr? daß er nicht naß wird..." Er lachte ein froh« Lachen — da» Lachen der guten Tat. Dann lud er sich den Bock auf den Rücken. „Nun aber nehm ich ihn mit. Es könnte doch vielleicht einer kommen, der sich wundert über den seltenen Schuß, der au« meiner Büchse kam..." Er schritt zur Tür. Hier drehte er sich noch einmal um und sagte zu den Verblüfften: „Zum Dank für den Unter stand kann Eure Tochter morgen zu mir hinunterkommen, sich di« besten Stücke holen. Sonst — ja, sonst fällt un, das Mädel noch auseinander. Was, Dirk?!" Er pfiff dem Hund und war in der Nacht.