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Der «MscheSGHIeW tz-r sich era«ben sl Bieten auch die s< «inen trostlosen v ilsenland dennoch e. Slusterwauu. t Ui! «. «mählich «ftW !ck« wer "" - Hel-ok»v 1« GDftchff. i Die v«efien -estfttzW. Aerstöerude Vttckuag« dm de» Sturm« und der -tut. — Wg langeletzt L -«Wtaad «och? ließ, Mit zäher Beharrlichkeit rr Lrümm«rhauf« von den Z«rsi Anblick — in seiner Gesamcheit trotzig und stark au» den Vogei nWvl»Dretzdän, Kmchnann Otto. Dar« stehende rüstige Mann trat mit all« 'chmerden in die Geschäftsräume d« wo man ihm hilfreich beisprang. Do« kräftigen Menschen gezeichnet, «ine che dem herbeigeruseney. Arzt al» Lod«« Aus -em Gerichtssaal. * Vie betrogenen Mitglieder d« Potsdamer Adel». Am Freitag begann im Moabiter Kreisgericht ein Prozeß gegen den tschechoslowakischen Kaufmann Siegmund Gold» faden, der namentlich Mitglieder des ehemaligen Pots damer Adels um Beträge in Höhe von etwa 1 Million Märt geschädigt hat. Die Anklage» gegen Goldfaden lautet aüf Kreditschwindel und Betrug in zahlreichen Fällen. Die Hauptbelastungszeugen sind Grafen und Gräfinnen, Frei herrn und Freifrauen, Barone usw. Goldfaden unterhielt, als er von Prag nach Berlin aekommen war, in eineiy erstell Hotel Unter den Linden eine Flucht won vier eleganten Aich- mern, ließ 40 Koffer in da« Hotel schaffen und trat mit ein« verblüffenden Großzügigkeit auf. Bei der Umschau niM dem großen Toup. — denn nur mit dieser Absicht war K nach Berlin gekommen, — glückte es ihm, durch einen Po«, damer Grasen mit der ehemaligen Hofgesellschaft in Derblll, düng zu kommen. Sein liebenswürdiges Auftreten hä» Erfolg. Goldfaden entwickelte ein verlockendes. Projekt. Gr empfahl, ihm den Familiönschmuck öder andere Kostbarkeiten zu überlassen, im Auslande würde er dann mit sein« Lar- binduygen und mit dem Gölde große Finanzgeschäfte noch so müde bin, und liege stundenlang wach. Und dann sehe ich die Heimat." - Sie senkte den Kopf tief und preßte die Hände auf das Herz. „O, meine Heimat! Den Fjord sehe ich, und die fernen, hohen Schneeberge! Das Haus, wo der Ahne lebt, und die weite, weite See. Da sind keine hohen Mauern und engen Gaffen, Elisabeth, wie hier. Die das Schauen hindern und jeden Ausblick in die Ferne. Da sieht man so weit, so weit — ohne Grenzen und Schranken — bis dahin, wo der Him mel die Erde küßt und die salzige See. Sieh, als ich heute die Möoen schreien hörte draußen über der Warnow — da schrie mein Hyrz mit und wünschte sich Flügel, um heim zu können." Elisabeth hatte sich langsam erhoben und war an das Fenster getreten, mitten in den flutenden Mondschein. „Ich glaube ryohl, daß es bitter und hart für dich ist, Heilung. Aber was kann das helfen? Jeder hat seinen Kampf zu kämpfen, so oder so. Meinst du etwa, mir sei er nicht auch beschieden?" Da sah Heilwig auf und sah zum erstenmal im Ange sicht der andern einen tiefen Gram, -er^ihr sonst niemals ausgefallen war. Und sie war erschrocken über ihre Eigen sucht, die immer nur an sich selbst gedacht hatte, und sagte fast scheu: „Du hast auch ein Leid, Elisabeth? Aber du bist doch daheim bei den Deinen, und was mir fremd deucht, ist dir liebe Sitte und Gewohnheit." Elisabeth nickte. In ihren dunklen Augen standen große Dränen. „Es gibt noch anderes in der Welt als dar, Heilwig. Sieh, kch habe einen lieb, aber meine Eltern sind gegen unsere Verbindung und wollen, daß kch eisten anderen freie." Mit entsetzten Augen starrte Heilwig st« jetzt an. „Das kann doch nimmer sein, Elisabeth, das können deine Ettern doch nicht wollen?" Elisabeth niä?. „Ein andermal erzähle ich dir mehr davon. Bin heute so müde und mein Kopf tut weh. Gute Nacht, Heilwig." Eie ktzßte die andere auf die Stirn und schlüpfte in ihr blütenweiß«« Himmelbett Aber Heilwig saß noch lange auf dem Bettrand und tonnte keine Nuhe finden. , Zur gleichen Zeit redeten nebenan in ihrem Schlafge mach die beiden Ehegattin tzafselbach auch noch, ein Weil chen im Mondschein miteinander. Frau Katrin« hatte eben di« Nachtmütze über den grauen Scheitel gezogen und die rotgewürfelte Bettjacke zugekiwp ,. Am Halse muhte sie sie allerdings immer ein wenig offen lassen, da sie einen kleinen Ansatz zum Kropf hatte. „-Ich dachte es mir doch gleich, Heinrich, daß wir uns eine schwere Last oMürben würden mit dem fremden Mäd chen. Da« Gescheiteste wär«, sie käme bald unter die Haube und freite einen ordentlichen, biederen Bürgersmann. Dann würde Heimwch uyd all stlcher Unsinn schon selber schämt» Ass Sachsen. Dresden. SS. Mai. velriebsffillegungsaazeigen. Die Zahl der Betriebsstillegungsanzeigen, die in der Zeit vom Io. bi« SO. April 22 betrug, beläuft sich in der ersten Hälfte des Monats Mai, also vom 1. bis IS. Mai, auf 26, weist also abermals eine kleine Steigerung auf. Die höchste Zahl von Anzeigen, nämlich S, entfällt diesmal auf die Papierindu strie, dann folgen die Metallverarbeitung, die Industrie der Maschinen, Imtrument« und Apparate und die Textilindu strie mit je 4 Anzeigen. Mit je eines Anzeige sind noch be teiligt der Bergbau, die chemische Industrie, die Industrie der forstwirtschaftlichen Nebenprodukte, Leuchtstoffe, Sei fen, Fette und Oele, die Lederindustrie, die Industrie der Holz- und Schnitzstosfe, die Industrie der Nahrungs- und Genußmittel, die Getreidemühlen, da« Bekleidungswesen und die Buchdruckerei.- KSuig »brück, 25. Mai. Durch eine« unglücklich« Zufall wurde dieser Tage beim Scharfschießen auf dem Truppen übungsplatz ein Reichswshrsoldat von einem Kameraden erschossen. Wilkau, 25. Mai, Dem Abenleuverdrarw erlegen. Der im hiesigen Rathaus beschäftigte Schreiber Reißig au« Nie- dercrinitz ist seit Sonnabend flüchtig. Reißig hat am selben Tage im Amt ein Pult erbrochen und aus der dort verwahr- ten Kassette den gesamten Inhalt entwendet. Reißig las viel Schundliteratur und dürste dem Lbenteurerdrang er legen sein. Nach von ihm gemachten Aeußerungen wollte er zur französischen Fremdenlegion gehen. Pirna, 25. Ma. Schwere» Unwetter lm östlich« Erz gebirge. Don einem schweren Unwetter wurden am Sonn tag nachmittag gegen 6 Uhr die Ausläufer des östlichen Erz gebirges heimgesucht. In Verbindung mit. einem außer ordentlich heftigen Gewitter setzte ein starker Hagelschlag ein, von dem besonders, soweit sich bis jetzt übersehen läßt, die Gegend von Dippoldiswalde betroffen wurde. Sehr hart trat das Unwetter in Reinhardtsgrimma und in Reinholds hain auf, wo Eisstücke in Größe von Taubeneiern noch zwei Stunden nach dem Unwetter bis zu 30 Zentimeter hoch die Straßen und die Felder bedeckten und diese in eine Winter landschaft verwandelten. Die Bäume sind ihres Laubes und des Blütenschnees vollständig beraubt und sehen so kahl aus, wie sonst im November und Dezember. Die bevorstehende Ernte dürfte in dieser Gegend vollständig vernichtet sein. Der Regen und die schnellschmelzenden Eismassen mochten aus den kleinen Dvrfbächen reißende Flüsse, die weite Wiesen flächen und Felder unter Wasser und Schlamm setzten. In Reinhardtsgrimma zum Beispiel war das Wasser des hoch gehenden Dorfbaches auch in zahlreiche Häuser und Woh nungen eingedrungen. Meißen, 25. Mai. Lin« tragisch« Tod erlitt am Diens tagnachmittag der Geschäftsreisende der Farbenfabrik Gleits- gen. Ich habe da übrigens einen guten Plan. Mein Neffe Fridolin Lämmemahl au» Demmin, der dort das große Tuchgefchäst hat, sucht schon fange eine Hausfrau.. Der ist solide und tüchtig und wird sie sich schon erziehen. Heilwig ist eine reiche Erbin, wenn dieser nordische Ahne tot ist. Und Geld kann mein Neffe allweil gebrauchen. Ich werde ihn bald einmal einladen nach Rpstock, da mag es sich dann ent scheiden. Aber du sagst jo gar nichts, Heinrich?" Der Ratsherr kraute sich gedankenvoll den lang«, schwarzen Bars. „Dieweil du mich gar nicht zu Worte kommen läßt, Sa» trine. Was soll ich auch schließlich dazu sagen? E« war von jeher deine Vorliebe, Ehen zu stiften. Da» versteht ihr Fraven auch bester als wir Männer. Doch fürchte ich fast, daß du bei Heilwig kein rechtes Glück damit haben wirst. Sie hat einen eigenen Kopf und weiß, was sie will." r Sie seufzte. „Ach ja, das habe ich auch schon bemerkt. Sie hat dm Hasselbachschen Starrsinn wie auch leider unsere lieblichen Kinder." Der Ratsherr, der eben das Fenster schließen wollte, lauschte. HL „Das klingt wie Fiedelspiel in die Mondnacht hinaus. Da träumt der Veit wieder bei feiner Musik«, statt zu schlafen." Auf seiner Stirn lagen Furchen. Es war sein steter Kummer, Laß seine beiden Kinder so zart und schmächtig waren, und waren doch die Eltern so stattliche, behwig« Leute. . ' , . . - Im obersten Giebelstübchen, fast dicht unter dem-spitzen Dach, hatte Beit sein Schlafgelaß. Aber er schlief nicht. Er saß rittlings auf der Fensterbank und hatte die Fiedel am Kinn. Ganz weich und leise tönten die Saiten in die stille Nacht hinaus.' Sein hageres Antlitz war versonnen und «nst, und in seinen Augen war eine große Schwermut. Was lag denn für «in Fluch über dem Hasselbachhause, daß seine Jugend so traurig dareinsah? Er hatte schon ost da rüber gegrübelt, aber keine Antwort gefunden. Jetzt legte er die Fiedel auf die Knie und starrte schwer hinaus in den Mondschein. Das stolze blonde Mädchen sah er vor sich, das au« dem Norden zu ihm getommen. Und er schloß die Augen und lehnte das Haupt an die Wand und träumte von ihr. Dabei glitt die Fiedel von seinen Knien und fiel mit einem schrillen Mißton hart auf den Fußboden. Er bückte sich er schrocken danach. Und wie er so sein schwarze» Schattenbild im Mondlicht auf der Diele sah, schrak er jäh zusammen, daß seilte Hände zitterten. E« hatte das Schattenbild ja so häßliche, magere Beine und solchen krummen Rücken, daß man fast dellken konnte, es sei ein Buckel. Da hing er die Ftzedeb an die Wand untz begab sich eilend» zur Ruhe, denn er möchte da» Schatten bild »jcht «ehr sehen. Durch seine Träum« aber ging e« wie ein Schluchz« au« «eher, gequälter Brust. . Wieder meldet der Draht einen Felssturz ags Helgoland. Barett» im Frühjahr sind zweimal je 3000 Kubikmeter Fels- mässe abgebröckelt und ins Meer gestürzt. Seit die Spren gung« der Befestigungsanlagen erfolgten, wiederholen sich diele Lbbbröckelungen in größerer Häufigkeit. Regen, Sturm und Flut arbeit« gemeinsam, um dem grün-weiß-roten Land den Garaus « machen. Kürzlich mußte ein im beson ders gefährdeten Gebiet liegendes Haus abgebrochen wer den; Wege im Oberland erklärte man für gesperrt, da sie nur unter Lebensgefahr zu"begeh« war«. Stirbt Helgoland? Schrumpft es so zusammen, daß es jede Bedeutung für Fisch fang und Badeaufenthalt verliert? Cs soll Nachbarn geben jenseits des Kanals, di« die völlige Zerstörung der Insel nicht ungern sehen würden, be sonders weil dann natürlich jede Möglichkeit schwindet, sie jemals wieder für den militärischen Schutz herzurichten. Un ter englischer Oberaufsicht sind in zweijähriger Arbeit die Befestigungsanlagen «sprengt. 1200 Mann arbeiteten, um die unheimlich« Zerstörungen auf dem kleinen Wunder werk der Jngenieurkunst anzurichten. Es fielen alle Befesti gungen des Oberlandes mtt Ausnahme einer Maschinen halle und der oberirdisch« Kaserne, der Tunnel und die Raumanlage, die Westmole von Station 500 bis zum Kopf, der gesamte Außenhafen und Innenhafen mit allen Däm men, das Trockendock und die gesamten, rein militärischen Anlagen, Batterien, die Seeflugstation, die Oelbekälter usw. und fast das ganze, in zäher Arbeit dem Meer» aotzerungene Hafengelände. Daß die Sprengungen nicht ohne Einfluß auf die Halt barkeit des Gesteins geblieben sind, ist verständlich Von be sonderer Festigkeit war ohnehin die Jrffel nie. Im Laufe der Jahrhunderte hat sie sehr stark« Üandverlust erlitten. Mit Sicherheit ist ihr Älter bis zum Jahre 700 n. Ehr. zu verfolgen. Doch sind noch Spuren vorzeitlichen Bestehens in Werkzeugen und Waffen aus Stein erhalten. Dor 900 Jahren soll die Insel acht Kirchspiele mit Klöstern und Schlös sern getragen haben. Die 400 Meter starke Grundplatte besteht Hius .Hechstein; der ein Meter starken Kalksandsteinzone folgt der äüs Bunt sandstein bestehende obere Teil des Felsens. Die heftigen Fluten der Nordsee, die Gezeitenströme und die Brandungs wellen nagen unablässig. Dazu helfen die häufigen Nieder- schlüge und der in den Bodenspalten versickernde Regen am Werk. Seit Jahrzehnten schon beschäftigen sich Naturfor scher mit dem Inselproblem. Die Berechnungen über die Lebensdauer Helgolands haben jedoch zu einheiüichen Ansich ten nicht geführt. 180 bis 200 Quadratmeter jährlicher Landverlust ist für die zweite Hälfte des 19 "Jahrhunderts berechnet. Bei normalem Landverlust kann Helgoland also immer noch seine 2000 Jahre als Insel besteh«, wenn nicht' katastrophe Zerstörungen durch Sturmfluten oder andere Naturereignisse eintreten. Die Befürchtungen, daß unsere Generation schon das Verschwinden der stolzen, erinnerungs- «WSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSMSSSSSSS tzm von MW tttßner L«m r Tod Hatto mung wurde je fest« ' -iE" ÄAch"' Schnittwarenhändlerin au» Letpzig-Lindenau na einen fahrend« Zug aufzuspringen. Str sprang M und fiel zwischen zwei Wagen auf das Gleis. Ein Fahrgast ha» merkte das Unglück und zog die Notlieine. Als in« d« Zug zum Stehen gebracht hatte und das Gleis absuchte» fand man die Frau tot auf den Schien«. tripsig, 25. Mai. NM Pferd «ich Vag« la den ttch gestürzt. Mittwoch nachmittag wurde die Neuenvehr Mch dem ehemaligen Teiche am Mückenschlößchen arlamlen. Die* ser Teich wird zur Zeit zugefüllt. Beim Ablad« der Füll» mässe bezw. beim Zurückschieben des belandenen Wagens konnte es der Kutscher nicht mehr verhindern, daß der La gen mit seinen beiden Pferden in den Leich stürztz. Di« Feuerwehr holte unter sehr schwierig« Berhältmsfen die beiden Pferde lebend wieder au« dem Wasser heraus, «äh rend der Wagen erst später geborgen werden konnte. Limbach, 25. Mai. Dl«-kostenlose ««bartshstst bat dl« Gemeinde Wittgensdorf eingeführt. Di« Lmtshaupttnann- kchaft hatte dagegen Einspruch erhoben, dies« Einspruch je doch zurückgezogen, nachdem sie sich von der gut« Finanz lage der Gemeinde überzeugt hatte. Zwickau, 23. Mai. Die Llnwohuerzahl unserer Stadt betrug vor 100 Jahren, im Jahre 1825, etwa 5000 Personen, 1875 dagegen zählte Zwickau bereits 35 000 Einwohner. Im Jahre 1000 war die Zahl auf etwa 53 000 und M» auf 80 748 Personen gestiegen. Das Schwert Von Thule, k Roman von Leonfinö von Winterfeld-Maten. - (3 Fon etznnq., ' «Nachdruck verboten.) : ' - Der Ratsherr nickte. „Ja, am 6. Oktober dieses Jahres soll sie sein und gleich zeitig Beilegung aller Streitigkeiten. Also wenige Wochen nur noch bis dahin. Gott gebe in Gnaden, daß alles zum Heil ausschlägt, damit das Land endlich seine Ruhe hat!" Veit schlug mit der Hand durch die Luft.', als hätte er einen unsichtbaren Gegner vor sich. - , „Wiegt Euch nicht zu sehr in rosige Zukunftsträume, Vater, ich glaube nicht daran. So lange die Herzöge also gehässig gegen uns Seestädte sind, nur weil wir auf unfern uralten, verbrieften Sonderrechten fußen, so lange ist an Ruhe und Frieden nicht zu denken. Schaut Lübeck an, was das gelitten hat die ganze Zeit. Nun sind wir an her Reih«. Die Herzöge brauchen Geld und wissen, daß e^bej den See städten noch etwas zu holen gibt. Laßt unfern greisen Her zog Heinrich erst tot sein und seine Söhne ans Rüder kom men, ich sehe düster in Rostocks Zukunft, Vater." Es war jetzt fast ganz dunkel geworden im Gemach, und Elisabeth schlüpfte leise hinaus, um eine Leuchte zu holen. Frau Katrins und Heilwig hatten sich an die Spinne rocken gesetzt und ließ« die Räder schnurren, trotz sinkender Dämmerung. . . * In das kleine Gchlafgemach, das Elisabeth unh Hellwig miteinander teilten, schien hell der weiße Mlchdschein. Im längen Nachtkleid, die blonden Haare gelöst im Nacken, saß Heilwig auf ihrem Bettrand, die Hände im Schoß gefaltet. Sie sah bleich aus im Mondlicht, das fand auch ihre dvnkel- -haarige Base, die vor ihr stand. „Gräme dich nicht so, Heilwig, allmählich wird schon alles besser werden. Gewohnheit ist «ine alte Lehrmeisterin, die nach und nach alles einlullt, war «inst weh' tat." Sie kniete neben Heilwig nieder auf die Erde und schlang beide Arme um sie. „Du darfst nicht so traurig aussehen, Hellwig, das schnei det Veit und mir ins Herz. Wir möchten dir so gern alles zü Gefallen tun, damit dü wieder lachst." Heilwig strich der andern leise und zärtlich über das dunkle Haar. . . - „Ihr seid so gut zu mir, Elisabeth, und ich schäm« mich, so ich es Euch ni« recht mache. Es ist etwa« in mir, Vas schreit gegen all den Druck und Zwang von außen." Sie hob beide Arme^vtt in großer Sehnsucht. „Sieh, wenn ich mich st durchgekämpst habe durch den langen,, langen Lag und seid brav in der Küche der Muhme zur Hand gegangen bin oder stundenlang am Spinnrad gefef- sen habe, daß mir Rücken und Arme steif wurden, wenn ich mir soviel Mühe gab, wie ich nur irgend konnte, dann war es doch deiner Mutter immer noch nicht recht! Und dann komm« die Nächte! O, Elisabeth, da- ist das Schlimmste von allem! Dann kapp M ßinnnsr schlaf«, wenn ich guch