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Der sächsische Erzähler : 26.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192505267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250526
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-05
- Tag 1925-05-26
-
Monat
1925-05
-
Jahr
1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 26.05.1925
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Au» der Oberlausttz. Bischofs»«-»«, N. Mak. —* Der le^leTräg«d« wettinkro«, derfrüher« König Friedrich Auarft, begeht heyte in Sybillenort seinmöü.^Ge- burtetag. D» einfach« Pflicht der Mrnkbarkeit für da« KW- tiner Herrschekhau« gebietet, diese« Ereignisse« kurz -u Mt denken. Der letzte Sachsenkönig erfreut sich auch heut« noch im sächsischen Lände einer großen Beliebtheit, wie die freu» digen Begrüßungen zeigen, die ihm bei gelegentlichen Be suchen aus allen Bevölkerungsschichten zuteil werden. Da sächsische Volk wird daher auch heute seines ehemaligen Herrschers mit den freundlichsten Wünschen gedenken. —* Schlageter-GedSchlairseler de» Iungdeutschen Orden«. Der mit Tannengewinden und den alten Reichsfarben fchön geschmückte Schützenhaussaal war am Sonnabend dicht be setzt mit jungdeutschen Männern und Frauen und Freunden der jungdeutschen Sache, sowie Mitgliedern des Stahlhelms- um das Gedächtnis des deutschen Helden Albert Schlageter zu ehren, der am 26.' Mai 1923 als Märtyrer des deutschen Hreiheitskampfes im Ruhrgebiet von den Franzosen er schossen wurde. Hluf der Bühne sah man das Bild Schlage- ters in einer Grupp« von Lorbeerbäumen. Bei verdunkel tem Saale erfolgte unter Fackelbeleuchtung der Einzug der Banner. Nach dem Ordensbrauch ergriff der Großmeister Walter K l i nger das Wort. Er feierte erst in einem Ge- drchtvortrag das Andenken des Helden und betonte dann die bedauerliche Tatsache, daß das Andenken Schlageters be reits in weiten Kreisen des Volkes zu verblassen beginne. Aber das Andenken an den Märtyrer der deutschen Sache, den unerschrockenen Kämpfer für Freiheit und Ehre dürfe so wenig vergessen werden wie der Name Andreas Hofers. Der Redner mahnte ferner, Schlageter nachzueifern und sein Vermächtnis in Ehren zu halten, indem wir dafür sor gen, daß jungdeutscher Geist in alle Schichten des deutschen Volkes hineingetragen wird. Mit der Zuversicht, daß ein Volk, das Männer wie Schlageter hervorgebracht hat, nicht untergehen werde, schloß der Großmeister seine eindrucksvol len Worte. Während die Musik gedämpft das Kameraden lied spielte, erhoben sich die Versammelten von den Plätzen und die Fahnen neigten sich zmn Gruße. Nachdem Schwester Schmidt und Prüder Händler ein Duo für Klavier und Violine „Adagio religiös»" von Schoettler zum Vortrag gebracht hatten, ergriff der Großkomtur des Jungdeutschen Ordens in Sachsen, von Tschammer und Osten, das Wort zu einem Vortrag. Herr von Tschammer, Ritterguts besitzer. in Kleindehsa, ist ehemaliger aktiver Reiterosfizier und war im Weltkrieg zwei Jahre Ordonnanzoffizier im Stabe Hindenburgs. Mit Hingabe und echtem Idealismus widmet er sich per iungdeutschen Sache und ist einer ihrer hervorragendsten Führer geworden. Einleitend widmete er deni Heldengeist Schlageters warme Worte und betonte dann, wie deutsches Fühlen und deutsches Denken auch nach dieser so trostlosen nachrevolutionären Zeit wieder an Macht gewinne. Anknüpfend an den dritten Vers des Deutsch landliedes „Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand" entwickelte er sodann mit hinreißender Beredsamkeit ein Programm jungdeutschen Strebens. Einig keit! Die Sehnsucht Arndts, dem deutschen Volke das Gebot der Einigkeit ans Herz zu legen, gipfelt in den Worten des Dichters: O, daß wir einen Willen, einen Glauben, einen Zorn hätten, wie wir eine Sprache haben. Der Redner zeigte sodann, wie uns nur Einigkeit frei machen kann von den finsteren Machten im Inneren und den Feinden außen. Der Klassenkampf ist als Förderer der Uneinigkeit das Mit tel zum Zweck der Zersetzung deutschen Wesens, das ausge- rottet werden soll, damit wir umso leichter die Knechte frem der Völker werden. Der jungdeutsche Brudergedanke ist be reits ein wesentlicher Fortschritt auf dem Wege zum Cinig- kcitsgedanken. Um das Gefühl der Volksgemeinschaft zu wecken, müssen wir vor allem Standesdünkel und Klassen gegensätze beseitigen. Wir müssen auch die Gefühle christ licher Nächstenliebe auswirken lassen und wenn in manchen Hütten Armut, Elend und Verbitterung herrscht, sollen wir durch die Tat zeigen, daß wir Brüder sein wollen. So müs- ' sen wir unbeirrt den Weg zur Einigkeit weitergehen, wenn wir die Hüter des Gedankens der Volksgemeinschaft sein wollen. Recht und Freiheit! Während früher das Recht das oberste im Staate war, so wurde es seit 1918 zum Un recht. Wie konnte es kommen, daß in jahrelanger Arbeit ! sauer erworbene Vermögen eines Tages vollständig im ' Winde zerslattert waren, daß polnische Juden dagegen sich mit Hilfe von Staatsbeamten Reichtümer sammeln konnten. Wir müssen wieder dem alten guten Rechte zur Geltung ver helfen und aber auch verlangen, daß die Rechte, die uns als Volk unter den europäischen Nationen zukommen, uns nicht vorenthalten werden: Wir müssen Führer an die Spitze stel len, von denen wir wissen, daß sie Achtung und Autorität be sitzen. Was die Zukunft bringt, wissen wir nicht. Dem Reichs kanzler Dr. Luther können wir nur zürufen: Landgraf werde hart! Folge nicht den Beispielen Deiner Vorgänger! Als es gelungen war, Hindenburg an die Spitze des deutschen Staates zu stellen, da glaubte mancher ehrsame Bürger, daß jetzt alles gewonnen sei, daß es jetzt ohne weiteres anders werden müsse. Das ist eine gefährliche Verkennung der Lage, denn jetzt erst beginnt der Entscheidungskampf um die Existenz des deutschen Volkes ob wir national oder inter- national, ob wir ein freies Volk oder Knechte sein werden. Lenken wir unsere Blicke hoffnungsvoll auf die Taten un- serer Urväter und bitten wir jeden Abend zu Gott, damit er unserem geknechteten Volk Kraft und Stärke verleihe. Wir müssen die abseits stehenden Kreise zu uns heranziehen. Wir dürfen sie nicht als unsere Gegner ansehen, sondern als unsere irregeleiteten deutschen Brüder und Schwestern und sie bekehren zu nationalem Willen. Unsere deutschen Brü der und Schwestern im Osten und Westen, wie auch im Sü- den sehen wir im schwersten Kampfe um ihre Freiheit. Ihnen ist der Begriff Freiheit völlig klar. Wir aber, die wir nichts gefühlt hüben, von Marokkanern, von Separatisten, von Spionen, wir können kaum ermessen, welch köstliches Gut die Freiheit ist. Wir singen das Lied von Einigkeit und Recht und Freiheit und denken nicht daran, welche unend liche Tragödien sich fortwährend in deutschen Landen im Osten und im Welten abspielen. Wir müssen uns aufraffen aus dem Schlasmützentum und unsere Führer dazu bringen, daß sie dem Begriff Freiheit endlich wieder zur Achtung verhelfen gegenüber dem unwürdigen Pazifisten- tum, das sich nicht scheut, den Feinden selbst Material in die Hände zu liefern. Wir wissen sehr wohl, daß wir al» ent waffnete« Volk keinen Krieg führen könnest, aber daß wir sondere um dt« Stellung, «Ach« di« Aufwertungsbypothek einnehmen soll, um die Höhe de» Zinsfüße« und enouch um die Goldhypotheken Aba. Best fordert die erste Stelle für die Aufwertung, während die Redner der Lolkrpartei und der Bayrischen Volkspürtei davor charney. Estaatesekrefür Joel macht darauf aufmerksam, daß wohl kaum jemand vorhanden sei, der wirklich 75 bi» 1OV Prozent seine« Eigen- 'tum« erhalten habe, und zwar auch nicht unter den Land wirten oder den städtischen Hausbesitzern. Diese Besitzer müßten die Möglichkeit behalten, sich neue Kredite zu schaf fen, sonst sei für sie die Aufwertung nicht tragbar. — Abg. Best begründet im weiteren Verlaufe der Debatte einen Antrag, der sich dagegen wendet, daß der Goldmarkbetrag der aufzuwertenden Objekte durch Vergleich des Dollarkurses mit dem Großhandelsindex errechnet wird, wie die Regie rungsvorlage dies vorschlägt. Die Frage, ob der Lebenshaltungsindex zur Berechnung der Aufwertung herangezogen werden könnte, wird von Reaierungsseite verneint. Die Aussprache über den 8 2 des Aufwertungsgesetzes wurde dann geschlossen und der Aus schuß vertagte sich, ohne Beschlüsse zu fassen, auf nächsten Dienstag. Neue Erdbebenkatastrophe in Japan. Loudon. 25 Mai. Die Lvening New» melden au» Tokio: Sonnabend vormittag gegen 11 Uhr wurden die Städte Osaka. Lobe und Kyoto von einem furchtbaren Erdbeben heimaesucht. Zahlreiche große Geschäft-Häuser wurden be schädigt. kleinere Gebäude stürzten in sich zusammen. In folge telegraphischer Störungen liegen nur Teilberlchte aus den betroffenen Bezirken vor. E« wird behauptet, daß die« da» größte Erdbeben in dieser Gegend seit 30 Jahren ge wesen ist. In den betroffenen Städten herrscht wildeste Der wirrung. Alle Menschen halten sich aus Futcht. bei einem neuen Erdstoß unter den Trümmern begraben zu werden, in den Straßen auf. Soweit sich bisher übersehen läßt, ist der größte Schaden in dem Seehafen Toyooka m der Provinz Tango angerichtet worden: Die Stadt selbst steht in Brand und bildet, wie weitere Berichte besagen, ein einzige» Feuer meer. Die Bevölkerung, etwa 10 000 Menschen, befinden sich ln voller Flucht. Der in Toyooka erwartete Eisenbahnzug ist ausgeblieven. Es wird angenommen, daß er im Aschcha tunnel» der durch die starken Erdstöße einstürzle, unter den Trümmern begraben wurde. Das Silberbergwerk Ikuno. das größte in ganz Japan, erlitt schwere Beschädigungen durch den Einsturz mehrerer Stollen. Sechs aus Osaka und Toyooka abgesandte Militärflugzeuge berichten den Tod von etwa 80 Personen in den kleinen Städten Suniyama, Fu- kuasl und Fukuchi. Dies zeige, daß die Zahl der Opfer groß ist. Ueberall ln den heimgesuchten Gegenden herrscht furcht bare Panik. Eine Reutermeldung aus Osaka besagt, daß Tokio und Pokohama vom Erdbeben nicht berührt worden sind. Einer weiteren Meldung au» Tokio zufolge sind Aerzte und Sanltatsmannschasten des Roten Kreuzes mit Rettungs material aller Art so rasch wie möglich nach dem Erdbeben gebiet abgesandt worden. London, 23. Mai. Au den Mitteilungen über das Erd beben in Japan meldet Star ergänzend aus Tokio, daß die Städte klnosaki und Toyooka <80 Meilen nördl. von Kioto), wie angenommen werde, von dem Erdbeben und der darauf folgenden Feuersbrunst völlig zerstört worden seien. Jeder Verkehr nach dem durch das Erdbeben heimgesuchten Teil an der Westküste Japans sei lahmgelegt. London. 23. Mai Reuter meldet aus Osaka: Ein Flug zeug mit Reportern und Photographen ist aus dem Erd- bebeudistrikt hier angekommen; es wird versichert, daß die Katastrophe von ähnlicher Heftigkeit gewesen sei. wie das große Erdbeben im September 1923. Aus Toyooka wird gemeldet, daß Tausende ohne Unterkunft seien. Der Einstvrz von Mädchenschulen hak zahlreiche Unfälle herbeigesührl. 200 Personen sind tot, auf 400 werden die Verlehlen geschäht. Paris, 24. Mai. New Park Herald berichtet, der Schiffs verkehr an der Westküste sei unterbunden. Man befürchtet, daß auch eine* Sturmflut gewütet hat. Eisenbahnzüge in vollster Geschwindigkeit seien entgleist. Nach dem Erdbeben brach in kinosak eine Feuersbrunst aus. Mehr als 600 moderne Häuser seien eingeskürzt. Am stärksten in Mitlei denschaft gezogen ist die Gegend im Nordwesten der Provinz Tajima längs der Eisenbahnlinie nach Sanlndo. Osaka, 24. Mai. (Reuter.) Das Erdbebengebiei Ist nicht größer al» 25 Quadratmeilen. Die Verluste werden auf 1500 Menschenleben, die an Material auf 70 Millionen Pen geschäht. Noch Keine Nachricht von Amundsen. Berlin. 24. Mai. Wie aus Oslo gemeldet wird, ist man in Besorgnis wegen Amundsen, da seit 70 Stunden noch keine Nachricht von ihm eingetroffen ist, Pari», 24. Mai. Rach einem Funkspruch der Fram, einem der beiden Begleitschiffe Amundsensf wird angenom men, daß Amundsen infolge des Nebels über Spitzbergen eine Zwischenlandung zwischen dem Pol und Spitzbergen vornehmen mußte. Man glaubt, daß er bald eintreffen werde. Berlin, 28. Mai. Ueber Amundsens Polarflug wird der „B. Z." von den Däneninseln gemeldet: Bis jetzt war von den Fliegern noch nichts zu sehen. Wir sind aber überzeugt, daß die Flugzeuge um diese Zeit auch noch nicht zurücker wartet werden können, denn wenn die Umstände es gestat ten, wollten die Flieger am Nordpol landen. Wenn sie gelandet find — etwa zwischen 2 und 3 Uhr —dann werden fie dort geographische Messungen vornehmen. Dabei werden sie die letzte Strecke vom Landungsplatz bis zum geographischen Nordpol auf Skiern zurücklegen. Selbstver- stündlich müssen die Flieger danach etwa» ausruhen, und wir rechnen damit, daß sie dazu etwa zehn bis zwölf Stun den brauchen. Nach Prüfung der Sonnenstandes und des Gonnenzirkels werden sie es vorziehen, sich wieder Spitzber gen zu nähern, und zwar etwa gegen 6 Uhr nachmittags. Daher können fie um 10 Uhr nachts, also bei vollem Tages licht, hier eintrefsen. Sowohl Amundsen als auch Ellsworth und die Flug zeugführer hatten erklärt, sie würden sich am Pole längere Zeit aufhylten, falls das Wetter umschlagen sollte, weil sie es nicht wagen wollten, etwa im Nebel einander zu verlieren. Sie wollten in solchem Falle an einem geeigneten Landungs platz niedergehen und besseres Wetter abwarten, was immer- hin mehrere Tage dauern könnte. . . . . ßte deutsche Lugend zu Kraft und Mut. zu mannhaftem Auf treten erziehen, dar ist unser güte« Recht. Mit der Mah- nuna, jederzeit den tiefen Sinn der drei Wort« im Deutsch- .wMeo zu beherzigen, mitzuhelfen, die gesunden Kräfte im LeuyHtn Vblke Leiter zu eütwickeln und dt« kranken Teil« ullftkM Volke« mit Liebe, Brudergeist und christlichem Räch» st^estihl zu fassen, schloß der Redner unter nicht endeN- chWsttdem Beifall. Der zweite Teil de» Abend» bracht« «inen seht gut gespielten Einakter, die fetzten Stunden Schlaget«, darstellend, und einen musikalischen Vortrag von Schwester Schmidt und Bruder Händler „Ases Tod* von Griea. Mit einem Schlußwort de» Großmeisters Klinger und dem Au«ug der Banner wurde die eindrucksvolle Feier be endet. Am Sonntag vormittag stellte die Bruderschaft zum Kirchgang. Rach Schluß de» Gottesdienste» wurde da» Ge dächtnis Schlageter» durch Kranzniederlegung am Krieger denkmal geehrt. —* Deutsche Oberschule. Auf den Schlußoortrag de» Herrn Dr. Hüttner „über die physikalischen Grundlagen des Rundfunk»*, der die elektrischen Schwingungen und den Aufbau he» Funkgerät», erläutert durch zahlreiche Experi mente, behandelt, fef nochmal» aufmerksam gemacht. Beginn 8 Uhr im Physiksaal. —« Endlich Niederschläge. Eine Trockenpertode mit hoher Wärmeentwicklung, die sogar in einigen Tellen Deutschlands große Waldbränd« verursachte, hat seit dem 11. Mai eingesetzt. Cndl ch sind am Sonnabend und Sonn tag die ersehnten Niederschläge eingetreten und haben dem ausgedörrten Boden das nötige Naß gebracht. Während am Sonnabend hauptsächlich im westlichen Teile Sachsens Gewitter mit ausgiebigen Regenfällen zu verzeichnen waren, brachte der gestrige Sonntag auch der Lausitz die er wünschten Niederschläge. Ein in der 5. Stunde ouWehendes Gewitter hatte einen mehrstündigen Regen zur Folge, der dem Wachstum in Gärten und Feldern sehr zustatten kam und auch di«, leidige Staubplage vorübergehend beseitigte. —* Unveränderte Junlmleke. Wie der „Sächs. Staats- ztg." auf Anfrage von amtlicher Stelle mitgeteilt wird, bleibt die Miete für Juni unverändert. — -II. Milltärgesangverein. Die Tage der Fahnenweihe, 6 , 7. und 8. Juni, rücken immer näher. Seit einer ganzen Reihe von Jahren hegte man den Wunsch, eine Fahne als Sinnbild der Treue und Einigkeit anzuschaffen. Hierzu be reitgestellte Mittel vernichtete die Inflation, doch durch hoch herzige Spenden von Gönnern, Freunden, Ehren-, passi ven und aktiven Mitgliedern des Vereins ist es nun möglich geworden, diesen langgehegten Wunsch in die Tat umzu setzen. Die sylid gearbeitete Fahne der Firma Ernst Bauer sen., hier, ist fertiggestellt und wird dieser Tage übernom men werden. Die Festausschüsse sind in voller Tätigkeit und haben alle Hände voll zu tun, um jedem Teilnehmer an die sen Tagen frohe Stunden zu bereiten. Der Verlauf des Festes ist folgender: Sonnabend, den 6. Juni: Begriißunas- abend und Kommers im großen Saale des Schützenhauses unter gütiger Mitwirkung der hiesigen Brudervereine. Sonntag, den 7. Juni: Früh N8 Uhr: Gedächtnisfeier am Kriegerdenkmal für die gefallenen und verstorbenen Sanges brüder, wozu sich Herr Pfarrer Müller in dankenswerter Weise bereit erklärt hat, die Gedächtnisrede zu halten. Vor mittags 9—12 Uhr Empfang eintreffender Vereine auf dem Altmarkt. 11—12 Uhr: Platzmusik der Stadtkapelle, Lei tung: Stadtmusikdirektor Gierth. Nachm. X>2 Uhr: Stellen zum Festzug am Seminar (August König-Straße), Festzug durch die Stadt, anschließend Weihe der neuen Fahne durch Herrn Oberpfarrer Semm auf dem Schützenplatz^und Entgegennahme von Glückwünschen und Geschenken. Anschließend Gesang des Liedes: „Wie ein stol zer Adler" als Massenchor, Leitung: Vereinsliedermeister Herr Kantor Hillmann. Ab 4 Uhr Festball im Schützen haus und im Fremdenhof „Goldene Sonne". Montag, den 8. Juni, vormittags: Nagelung der Fahne und abends 8 Uhr Festball für die Ehrengäste, Fahnenpaten und Helfer, sowie alle Vereinsmitglisder. — Ein goldener Sonnenschein möge diesen Festtagen beschieden sein. Die Einwohner ober mögen der Stadt durch Schmückung von Straßen und Häusern den ankommenden Gästen zugleich als Zeichen ihrer gastlichen Aufnahme ein festliches Gewand anlegen. — ll Der Reichsverband deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener, Ortsgr. Bischofswerda, hielt am vergangenen Dienstag seine Maiversammlung ab. Die wich tigsten Punkte der Tagesordnung waren Delegiertenwahl und Anträge für den Bezirkstag am 24. d. M., sowie für den Cautag am 13. und 14. Juni in Dresden. Für den Be zirkstag wurden Kam. Wild und Kameradin Füsse! ge wählt, für den Gautag Kamerad Wild und Kameradin Schwa ar. Kamerad Hanitzsch mußte wegen seinem Leiden für beide Tagungen ablehnen. Die Versammlung be schloß, ab 1. Juni einen Lokalbeitrag zu erheben. Sie war der Meinung, daß ein jeder die paar Pfennige gern tragen würde, da der Reichsverband entgegen den anderen Kriegs opferorganisationen mit seinen 55 Z Beitrag (Zeitung und Sterbekasse inbegriffen) immer noch mäßig in seinen Er- Hebungen ist. Der Jahresbericht- des Gerichtsvertreters zeigte sehr anerkennenswerte Erfolge, denn mehr als 70 A der versorgungsgerichtlichen Entscheidungen sine zu Gunsten der Kriegsopfer ausgefallen. Das Urteil gegen den frühe- ren Kreissekretär Held vom „Reichsbund^ kam zur Vor- lesung, worin das Gericht seine Verwunderung ausspricht, daß Held nach seinen Verfehlungen noch zum Kreisvorsitzen, den gewählt worden ist. Auch ist aus dem Gerichtsurteil er sichtlich, daß seinerzeit die Ortsgruppe Bischofswerda recht gehandelt hat, als sie nur mit dem Bunde abgerechnet hat. Auf Anfrage aus MitgNederkreisen wird festgestellt, daß die Mitgliederzahl ständig im Wachsen ist. Am Versammlungs abend lagen wieder zahlreiche weitere Neuanmeldungen vor. Die falschen Gerüchte von Abmeldungen von Mitgliedern werfen auf die Urheber dieser Gerüchte ein eigenartiges Licht. Die verschiedenen Behauptungen von feiten des „Reichsbundes", daß der Reichsverband rechts marschiere, wurden scharf zurückgewiesen und der Nachweis erbracht, daß in den führenden Stellen im Neichroerband Kameradin nen und Kameraden aller Parteischattierungen und auch viele ohne jeden Parteianhang tätig sind, in der richtigen Erkenntnis, daß nur in strenger Neutralität die Rechte der Kriegsopfer erkämpft werden können. E» wurde noch be schlossen, die nächste Versammlung als Wanderversammlung zu gestalten. Der Vorsitzende schloß die Versammlung mit dem Wunsche, daß die neue Ortsgruppe so weiter blühen und gedeihen möge wie bisher, dann könnten wir unser erste» Stkftüng»fest mit einer ganz stattlichen Mitgliederzahl feiern.
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