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Der sächsische Erzähler : 25.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192504258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250425
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-04
- Tag 1925-04-25
-
Monat
1925-04
-
Jahr
1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 25.04.1925
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außer einigen Verletzungen durch Gla»splitter anderer Per« sonenschaden nicht zu verzeichnen Durch den Unfall entstand ein« größere Verkehrsstockung und eine riesige Menschen« ausammlung, Es gelang bald, die ineinandergefahrenen und beschädigten Wagen abzutransportieren. Das alar mierte Ueberföllkommando des Polizeipräsidiums und die Feuerwehr waren rasch zur Stelle, letztere trat aber nicht mehr in Tätigkeit. Zwickau, 24. April. Tödlicher Anfall. Der 71jährige Gasthofs- und Mühlenbesitzer Paul Reissig in Neudorf stürzte von der Brücke am Eisenbahnübergange infolge der Dunkelheit ab und verletzte sich dabei tödlich. Zwickau, 24. April. Ein tödlicher Autounsall ereignete sich hier vorgestern abend an der Ecke Glauchauer und El sässer Straße. Mitten auf der Straße bemerkte der Führer eines Kraftwagens plötzlich zwei Mädchen, und wollte des halb weiter links ausbiegen. Plötzlich lief das eine Mäd chen, die sechzehnjährige Fabrikarbeiterin Anno Klara Hagel, zurück, wurde vom Kotflügel des Autos erfaßt, eine Strecke mitgeschleift und dann von dem auf das Trot toir geratenen Auto an eine Hauswand gedrückt und schwer verletzt. Der sofort herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Plauen, 24. April. Veim Spielen aus dem elterlichen Hpfe stürzte der vierjährige Sohn des Barbiers Seifert ist eine auf dem Hofe stehende halbgefüllte Heringstonne und e r trank. Neues aus aller Welt. — Da» dunkle Treiben eines Scherenschleifers. Aus Berlin wird gemeldet: Ein junges Mädchen, das eine Stelle suchte, wurde kürzlich in einem Vermittlungsbüro auf einen S2 Jahre alten Scherenschleifer Albinus Tanderski auf merksam gemacht. Das Mädchen ging gleich mit ihm nach seiner Wohnung in der Linienstraße 42. Es ist das ein älteres, aber sauberes Haus an der Ecke der alten Schönhau ser Straße. Man stieg die weißgescheuerten Stufen empor; Tanderski schloß die schwere, durch zwei Vorlegeschlösser ge sicherte Tür zu seiner Bodenwohnung auf und ließ das Mäd chen vor sich eintreten. Gleich hinter sich schloß er die Tür ab und ergriff sofort einen Strick, um seine Begleiterin zu fesseln. Sie aber stieß den Angreifer zur Seite, schloß rasch die Tür auf, entfloh und meldete der Kriminalpolizei, was ihr begegnet war. Ein Kriminalkommissar und seine Be amten beobachteten darauf das Haus und statteten am Sonn abend früh dem Scherenschleifer einen Besuch ab. Sie waren erstaunt, in dem sonst so sauberen Hause Tanderskis Woh nung, zwei Bodenkammern, völlig verwahrlost und ver schmutzt, anzutreffen. An der Decke hingen Fleischstücke, andere lagen in Tonnen. Der erste Eindruck war, daß mau in eine Mörderhöhle geraten sei. Die Beamten sanden mehrere größere und kleinere Schlächterbeile und Schlächter messer, einige Dutzend Männer- und Frauenstiefel, abge tragene Frauen- und Männerkleidung, Lumpen verschiede ner Art, im Herd Asche von verbrannten Stiefeln und in den Kammern viele Ausweispapiere, Briefe und Photographien von Frauen und Mädchen. Tanderski, der vorläufig festge- uommen wurde, erklärte, daß er die Beile und Messer zum Schleifen erhalten und die Stiefel und Kleidungsstücke ge kauft habe. Aus den Schriftstücken und Photographien wurde festgestellt, daß Tanderski im Laufe der Zeit etwa 25 Frauen und Mädchen in feiner Behausung hatte, die ihm die Wirt schaft führten, zeitweilig zwei zugleich. Wiederholt hat er auch junge Männer in seiner Wohnung gehabt. Nach den bisherigen Feststellungen ist Tanderski kein Mörder, wohl Altersgrenzen in der Tierwelt. . Bon Professor Dr. Max Wolff- Eberswalde. Das höchste Alter, das ein Mensch erreicht hat, beträgt über anderthalb Jahrhundert. Dieser einzigartige, befrie digend beglaubigte Fall ist der der Französin Marie Piou, die 1838 im Alter von 15- Jahren starb. Merkwürdiger weise erreichen die besser situierten Stände ein höheres Durchschnittsalter, als die niederen Stände, aber bei diesen finden wir mehr Hundertjährige, als bei jenen. Recht selten werden „berühmte Männer" hundert und mehr Jahre alt. Papst Gregor IX. und Tizian wurden fast hundert Jahre alt, Hippokrates soll einhundertundvier Jahre alt geworden sein. Damit kommen wir allerdings schon zu den unsicheren Fällen. Der ausgezeichnete Heidelberger Physiologe August Pütter hat gezeigt, daß reM häufig — aus Uebertreibungs- sücht, um Aufsehen oder Mitleid zu erregen und Unter stützung zu erlangen — Hundertjährigkeit vorgeschwindelt wird. Bon 27 gemeldeten Hundertjährigen einer bayerischen Zahlung waren 15 noch nicht 90 Jahre alt! Immerhin er reichten in Deutschland vor dem Kriege jährlich durchschnitt lich 9 Männer und 21 Frauen ein Alter von 100 Jahren. Von 1901 bis 1913 sind etwa 20 Männer und 60 Frauen in Deutschland über 105 Jahre alt geworden. > Annähernd ähnliche Zahlen kennen wir von Menschen affen nicht. Das Alter einßs Drangs ist aus 60 Jahre ge schätzt worden. Dagegen wird den Riesenwalen ziemlich übereinstimmend ein Älter von mehreren 100 Jahren zuge sprochen. Elefanten werden auch in der Freiheit kaum viel über 150 Jahre leben. Dagegen sollen Esel das für Einhufer sehr bedeutende Alter von 100 Jahren nicht so selten erreichen. Weit hinter diesen Zahlen bleiben die Paarhufer zurück (Rind, Steinbock, Edelhirsch können 30 Jahr« alt werden). Selten sollen Dro medare 50 Jahre gelebt haben. Hund, Hauskatze und Löwe bringen es aus 30 bis 40 Jahre, Bären sogar auf 50. Don den Nagern nimmt es nur der Biber mit dem Bären an Langlebigkeit auf. Eichhörn chen und Stachelschwein überragen mit einer etwa zwölf jährigen und zwanzigjährigen Lebensdauer alle übrigen Vertreter ihrer Sippe recht bedeutend. Vergleichsweise werden Vögel sehr alt. Man kann das deshalb überrraschend finden, weil die Vogelwelt kaum solche Riesen, wie z. B. die Wale und Elefanten, erzeugt und weil der Stoffwechsel im Bogelkörper im allgemeinen sehr lebhaft ist, was zur Folgerung verführt, der Organis mus müsse sich schneller abnützen. Daß Falken, Enten, Raben, Schwäne, Gänse, Eiderenten über 100 Jahre alt werden, ist unzweifelhaft, einige, z. B. Geier, Papageien und Schwäne sollen es sogar aus über 150 Jahre gebracht haben. Das langlebigste Tier, das wir kennen, ist die berühmte, van W Rothschild dem Londoner Zoologischen Garten ge schenkte Riesenschildkröte. Als das Tier im .Jahre 1737 aus einer Insel de» Ehagos-Archipels erbeutet wurde, war es aber augenscheinlich ein Entarteter. Zwölf der au« denBa- Pieren und Photographien festgestellten Frgtzen und Mäd chen sind ermittelt worden Die anderer warben noch »>r völligen Aufklärung de« Traiben« des Tanderski gesn-t. Tanderski ist verheiratet. Seine Frau und Kinder wohnen ober von ihm getrennt. Er hauste in den beiden Dachkam mern seit 6)4 Jahren. In der Nachbarschaft hatte man ihn im Verdacht, daß er überall Hunde und Katzen wegfing, um Ne zu schlachten. Das Fleisch, da« an der Decke hing und in den Tonnen lag, wurde von dem Sachverständigen des Poli zeipräsidiums zweifelsfrei als Tierfleisch festgestellt. Den Tag über hörte man von dem Scherenschleifer wenig. Um so lauter ging es abends und bis in die Nacht hinein in den Dachkammern zu. — Eine Räuberbande nach drei Jahren festgenommen. Der Berliner Kriminalpolizei ist es jetzt gelungen, den am 26. Februar 1921 verübten Raubüberfall auf einen Autobus des Kraftverkehrs Marken in der Nähe von Strausberg auf zuklären. Damals wurde in später Abendstunde der Auto bus auf der Chaussee von vier maskierten und schwer be waffneten Räubern angehalten. Die Fahrgäste wurden ge zwungen, ihre Wertsachen herauszugeben. Bis vor einigen Tagen war alles Nachforschen nach den Banditen erfolglos. Da entdeckte ein Kriminalbeamter des Raubdezernats eins Tasche, die ein Fremder on einen anderen verkaufen wollte. Es handelte sich um eine altmodische Ledertasche, die, wie sich der Beamte genau erinnern konnte, damals bei dem Raub überfall gestohlen worden war. Der Mann, der die Tasche verkauft hatte, wurde verfolgt, und so kam die Kriminal polizei auf die Spur eines Banditen. Der Festgenommene legte ein Geständnis ab und nannte auch seine drei Mittäter, so daß auch diese verhaftet werden konnten. Es sind zwei Brüder Hermann und ein Händler namens R u h i g, alles Männer im Alter von 35 bis 37 Jahren. — Eine Doppelhinrichlung. Gestern Donnerstag srüh 6 Uhr fand im Geraer Gefängnishof die Hinrichtung der wegen Erdrosselung ihrer zehnjährigen Tochter zum Tode verurteilten Frau Schellhardt aus Gera und des we gen Ermordung seines Schwiegervaters zum Tode verurteil ten Zimmermanns Seifert aus Auma statt. Die letzte Hinrichtung in Gera war 1908 erfolgt. — Norddeukschlands höchst gelegenes Wahllokal. Erst malig wird anläßlich der Reichspräsidentenwohl am 6. April auch auf dem Vater Brocken ein Wahllokal zu finden sein. Es sind dazu einige Räume im Brockenhotel bestimmt wor den. — Die zahlreichen Angestellten des einsamen Berghotels haben es nun nicht mehr nötig, stundenlang bis zu ihrem Wahllokal, das bislang !m Luftkurort Schierke eingerichtet war, zu wandern. Auch zahlreiche Frühlingswanderer, die den Blocksberg als Ziel ihres Harzausfluges bestimmt haben, können auf Grund ihres Wahlscheines in Nord deutschlands höchstgelegenem Wahllokal ihren staatsbürger lichen Pflichten Nachkommen und sich als „höchstgestellte" deutsche Wablbercchtigte fühlen! — Line Stadt, die ihren Geburtstag feiert. Städte jubiläen sind ja auch bei uns nichts Seltenes. Daß ober eine Stadt jahrein, jahraus ihreu Geburtstag ganz nach Arider Menschen feiert, dürfte bei uns doch nicht üblich sein. Rom aber begeht schon seit Jahrhunderten Jahr für Jahr seinen Geburtstag und zwar am 21. April. Stets finden an diesem Tage besondere Feierlichkeiten statt. In diesem Jahre wurde der Tag anläßlich des „Heiligen Jahres" mit besonderer Feierlichkeit begangen. In Anwesenheit der römischen Be hörden wurde eine neue Promenade, die „Passegiata Archeologica" neu eröffnet, deren Eigenart darin besteht. schon „uralt". 300 Jahre dürfen wir diesem panzerbewehr ten Methusalem mindestens zutrauen. Dagegen werden Amphibien nicht besonders alt, Kröten beispielsweise kaum nennenswert über 40 Jahre, während manche Fische anschei nend ganz außerordentlich langlebig sein können, — Hechte sollen über 250, Karpfen 150 Jahre alt geworden sein. Von den riesenhaften Haien, Rochen und Schollen vermuten wir noch bedeutendere Lebensdauer, ohne sic aber bis jetzt nach weisen zu können. Unsere Ostseeschollen dürften ein Alter von 50 Jahren gelegentlich erreichen. Bei den Wirbellosen begegnen wir sehr bedeutender Lebensdauer bei den Muscheln. Gewisse Riesenmuscheln sollen, Flußperlmuscheln können, wie die Untersuchung gezeichneter Stücke gelehrt hat, ein Alter von 100, ja vielleicht sogar 150 Jahren erreichen. Die übrigen Wirbellosen weisen erheblich geringere Lebens dauer auf, wenn es auch manchen Leser überraschen wird, daß Arneisenwcibchen 15 Jahre, manche Käser (Bockkäfer) 45 Jahre, unter Einrechnung des Larven- und Puppen lebens, alt werden. Sonst zeichnen sich nur noch einige Nesseltiere, und zwar gewisse „Seerosen", durch Langlebigkeit aus. Eine solche ist 1887 in einem Aquarium des Botanischen Gartens in Edin- burg siebenundsechzigjährig gestorben! Verglichen mit dem Alter, das einzelne Daumarten er reichen, sind die langlebigsten Tiere recht vergängliche Ge schöpfe. Wenn auch die meisten „uralten", „tausendjähri gen" Bäume stark überschätzt worden sind, so kennen wir 2000jährige Edel-Kastanien, 3000jährige Eiben, 5000jährige Mammutbäume, einen 6000jährigen Drachenbaum imd die berühmte Wasserzypresse von Oaraca, deren Alter auf be deutend mehr als 6000 Jähre geschätzt wird. „Ls liegt eine Krone im grünen Rhein". Zum 100. Ge burtstag de» Dichter« eine Feier geplant! Der Dichter dieses Liedes, Heinrich Joseph Dippel ist ein Duisburger und wurde am 12. August 1825 geboren- In der Frankfurter Straße steht sein Geburtshaus, bekannt unter dem Namen „Zum Haferkasten". Für die hundertste Wiederkehr des Geburtstages wird ein« Feier vorbereitet. Das Geburts haus, dem der Abbruch droht, soll erhalten und mit einer Ge denktafel geschmückt werden. wieviel Wasser braucht Vertin? Groß-Berlin braucht jährlich etwa 150 Millionen Kubikmeter Wasser. Wenn all dies Wasser zu einem See Zusammenstösse, so würde der See eine Ausdehnung von 1500 Hett. und «ine Tiefe von 10 Metern haben. Täglich werden in Berlin auf den Kopf der Bevölkerung fast 100 Liter Wasser verbraucht. Natürlich ist es nicht einfach, diese Wassermengen herbeizuschaffen, und wenn nicht der Untergrund in Berlins Umgebung wasser haltig wäre, würde Berlin vermutlich ebenso wie manche andere Großstadt in schwerer Sorge «egen der Herbeischaf fung ihres Master sein. Oberflächenymsser wird in Berlin nur sehr wenig verbraucht; der einzige Müggelsee liefert etwa 5 Millionen KübikMeter jährliche daß sie möglichst naturgetreu eine Straße de» antiken Rom» Wiedergeben soll. Auch sonst sind in Rom Wiederherstel lungen mehrerer berühmter antiker Sehentwürdigketten ge plant; die Wiederherstellung hat sich jedoch so sehr verzögert, daß eine . Eröffnung dieser Sehenswürdigkeiten äum Beispiel des Forums des Auguste«, der Kapitolinischen Museen) zum 21. April nicht in Krage kam. — Der Lhescheidu«gering. Pariser Juweliere, wahr- cheinlich von der Konjunktur verlockt, haben einen Cheschn- ningsring. herausgebracht, der in einer Nachbildung einer n der Mitte gebrochenen Cupido-Pseiles besteht, der für ge- chiedenc Eheleüte bestimmt ist, die ihn nach einer entspre- chenden Zeremonie anziehen sollen. — Schäfer Ast al» Held eine» Drama». Am 27. d. Mt« gelangte am Schweriner Lande-theater der breiartige Schwank „Vadder Knaak" von Sophie Kloerß und Elisabeth Albrecht zur Uraufführung, ein Werk, in dem die ehemals berüchtigte Gestalt des Schäfers Äst wieder zum Leben er weckt ist, wenn auch unter anderem Namen, als Badder Knaak. Dieser, sowie die Personen seines ländlichen Milieus bedienen sich im Gegensatz zu den ihn konsultierenden Städ tern der plattdeutschen Sprache, so daß man in dieser Urauf führung im wesentlichen ein Erzeugnis der niederdeutschen Literatur erblicken kann — Schnelle Justiz im alten Rußland. Eine Dam« der Petersburger Gesellschaft konnte ihr neugeborenes Söhnchen nicht nähren und vertraute es daher einer Amme an. Aber die Amme war Magd bei einem Herrn, der es entschieden ablehnte, daß die von ihm abhängige Bäuerin sich mit der Stillung eines Fremdlings befaßte, und die Rückgabe de» Säuglings befahl. Daraus entwickelte sich ein Prozeß . . Eines Tages sollte der Zar Nikolaus ll. auf einem Exerzier plätze ein Regiment besichtigen. Der Oberst hatte kaum dos Kommando übernommen, als ein Gerichtsdiener ihn zu sprechen wünschte und ihm ein Päckchen überreichte, da» er mit Beklommenheit öffnete . Cs enthielt die Abschrift eine eben erst ergangenen Gerichtsurteils, durch das dem Herrn soundso befohlen wurde, zu gestatten, daß seine Magd fort- führe, den Säugling soundso zu stillen. Dieser Säugling war aber gerade der Oberst, der eben im Begriff stand, dem Zaren sein Regiment vorzuführen. — Der Druckknopf 40 Jahre alt. Im Jahre 1885, und zwar im Monat April, erschienen die ersten Druckknöpfe auf dem Markt. Ein Pforzheimer, Heribert Bauer, war sein Erfinder. Das Patent datiert vom 5. März. Selten ein mal hat eine Erfindung einen so raschen, unbehemmten Sie geslauf über die ganze Welt angetreten wie dieser uns heute so unentbehrlich dünkende Druckknopf. Und selten auch Hot ein so unscheinbarer Artikel einen so großen Einfluß auf Mode und Kleidung ausgeübt. Denn viele Eigentümlich keiten der Frauenkleidung, die heute gang und gäbe sind, sind durch die Erfindung des Druckknopfes ermöglicht werden. — Zahlen vom Mm. Die Weltproduktion an Kino film beträgt jährlich 500 Millionen Meter. Dis Filmstreifen eines Jahres würden also zwölfmal um den Aequator herumreichön. Ihr Wert beträgt 120 Millionen Mark Dis Filmindustrie ist diejenige Industrie, di? meist? verbraucht. 2000 Zentner Silber werden von ihr jährlich für die Filme verwendet M« dem Türnleben. Gauvorlurnerstunde in Sebnitz. Am Sonntäg fand in der Sebnitzer Turnhalle die Frühjahrsvorturnerstunde des 4. Meißner-Hochland-Gaues (D. T.) statt. Der Vorturner slunde ging am Sonnabend nachmittag ein Gerätewelt kampf, bestehend in Reck, Barren, Pferd und Freiübung, voraus. Die Beteiligung an dem Wetturnen war mäßig, doch wurde trotzdem reiche turnerische Arbeit geleistet und bald entwickelte sich ein äußerst flotter Betrieb und echtes Turnerleben. Dem Wettturnen schloß sich eine Gesellige an, in der durch Gäuoberturnwart Seltmann-Langburkers- darf die Siegerverkündigung vorgenommen wurde. Mit dem schlichten Eichenkranz wurden ausgezeichnet: n) Alters stufe: 1. Hentschel-Sebnitz, Tv. (194 Punkte), 2. Albert- Sebnitz. Tv (175), 3. Heldner-Sebnitz, Tv. (159), 4. Wolf- Sebnitz, Tbd. (134); b) Oberstufe: 1. Maoz-Sebnitz (17Z), 2. Neitsch-Sebnitz (169), 3. Hajek-Schandau (167),' 4. M. Rieger-Bischofswerda (152); <,) Unterstufe: 1.Wünsche-Sebnitz (169), 2. Kuhm-Sebnitz (161), 3 Röble- Schmölln und Fillinger-Demitz (157), 4. Paul- Stolpen und Pallme-Hinterhermsdorf (151), 5 Eisold- Helmsdorf und Seifert-Hertigswalde klSO), 6. Körner- Schmiedefeld 148), 7. Grundmann-Sebnitz, Tbd. und Schlenkrich-Schmölln (146), 8. Röntsch - Bretrng (145), 9. Henke-Hertigswalde (142), 10. Gottlöber-Schmiepe- seid (140), 11. Richter-Bretnig (138). — Am Sonntag mittag 10 Uhr nahm die Gauvorturnerstunde unter Leitung von Gauoberturnwart Seltmann ihren Anfang, wozu sich 90 Teilnehmer eingefunden hatten. Die Turnördnung war reichhaltig und enthielt wertvollen und vielseitigen Uebüngs- stofs. Neben allgemeinen Stabübungen fand ein Riegen - turnen, in dem Hebungen an den einzelnen Geräten ou-g.- sührt wurden, Kürturnen, Trockenschwimmübungen mit Vorführung der verschiedenen Rettungsmethoden usw. stall Auch hier herrschte flottes, frisch-fröhliches Leben und ost konnte man äußerst schwierige Uebungen in vollendeter Form und exakter Ausführung beobachten. Im Anschluß an den turnerischen Teil wurde im Schützenhau- die üblich« Versammlung abgehalten. Eingangs derselben besprach man ausführlich das stattgefundene Turnen, wobei die Lei ter der einzelnen Abteilungen ihre Befriedigung über die ge botenen Leistungen zum Ausdruck brachten. Weiter nahm man zur Kenntnis, daß Taufportwart Pötsch Königstein infolge Versetzung und Gaukinderwort Schöne-Sebnitz wegen Krankheit ihre Aemter niedergelegt haben Die Neu besetzung dieser Aemter soll zur Herbstvorturnerstunde vor genommen werden. Ferner gab Gauoberturnwart Selt mann eingehende Erläuterungen über den diesjährigen Hermannslauf und empfahl, vorher Probeläufe durchzu führen. Für den Turnwartslehrgäng in Zschopau wurde vom 4. M.-H-G. Turnwart Niither-Pulsnitz abistordnet. Zu den am 3. bis 6. Juni in Leipzig stattfindenden Vör- führungen und Vorträgen über neuzeitliche Entwicklung pes Frauenturnens soll Goufräuenturnwart Meißner-Long- burkersdorf entsandt werden. Gewünscht wird, daß an die- ser Veranstaltung auch die Frauenturnwartc der Gaüye-- eine zahlreich teiinehmen. Schließlich wurde nochmals ani den EStzwandertag (Himmelfahrt), der Hinterhcrmsdo-f zum Ziele hat, hingewiefen
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