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Natürlich fabriziert eine Schokoladenfabrik nicht nur Tafeln, sondern auch Pralinen und Nugat, Marzipan und die vielen hübschen gemischten, ans allem zusammengesetzten Dinge wie Krokante>er, Marzipanschweinchen, Osterhasen u. a. m. Hier gibt's tausend verschiedene Arten und Formen, immer neue werden erfunden, Künstler sind eigens dazu an gestellt und zermartern ihr Gehirn nach Ideen, denn die Menschen sind unersättlich, denn sie wollen nicht nur dauernd Süßigkeiten schlecken, wallen sie auch immer in neuen Formen vorgesetzt bekommen. Dieser Forderung ge recht zu werden, ist eine der Hauptaufgaben der Schoko ladenindustrie. Was eine Fabrik mit 3000 weiblichen und 1000 männlichen Angestellten zu leisten imstande ist, geht aus dei Statistik hervor, die besagt, daß täglich 300 000 Ta feln Schokolade, 40 000 Pfund Kakao und 20 000 Pfund Pralinen, zusammen also rund 70 000 Kilo fertige Ware das Haus verlassen! . ... MlfWrWkkestMM, va«, « E «km- bkkr Sa, ZigaEnett" getragen hatte. Dar Sch-selgeruch setzt« sich inien Kleidern fest. daß er noch fttzhSO Stunden nach dem Unfall, nicht beseitig ist Die Wunden weisen »ine eigenartige, strahlen förmig'blitzartige Zeichnung auf. Diejenigen von uns. di« sich einige Meter entfernt gehalten hatten, wurden zwar von dem Schlage nicht getroffen, sondern sie wurden nur von dem Luftdruck zu »öden geworfen und kamen mit Prellungen und Quetschungen davon. Sie konn ten sich auch ohne Hilfe von allein wieder erheben, während wir anderen alle auf fremde Hilfe angewiesen waren. Glücklicherweise war der Unfall von einigen auf der Festung weilenden Soldaten mit angesehen worden. In wenigen Augenblicken schon waren sie zur Stelle und konnten so den, soweit sie ihrer Sprach« mächtig waren, entsetzlich Schreienden die erste Hilfe bringen. Gestützt auf die kräftigen Arme Hilfsbereiter oder auf Tragbahren und, Automobilen wurden wir außerordentlich schnell in das Festungslazarett gebracht und hier verbunden, bis wir, so weit es die Verletzungen gestatteten, die Heimfahrt antreten konnten." Der Vorstand des Sächsischen Gemeinde tages zur Gemeindeordnungsnovelle. Von der Geschäftsstelle des Sächsischen Gemeindetages geht uns folgende Mittel!» >g zu: „Der Vorstand de» Säch sischen Gemeindetages hat sich in einer am 4. April in Dres den abgehaltenen Sitzung u. a. mit der Frage beschäftigt, ob eine Mitgliederversammlung des Sächsischen Gemeinde tages zur Besprechung der 176. Landtagsvorlage, die den Entwurf eines Gesetzes zur Abänderung der Gemeindeord nung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 betrifft, einzuberusen ist. Von einer Seite war ein in dieser Rich tung gehender Antrag gestellt worden. Von anderer Seite trat man diesem Antrag mit dem Hinweise daraus entgegen, daß die Angelegenheit einen ausgeprägt parteipolitischen Charakter erhalten habe und daß es nicht im Interesse des sachlichen Zusammenarbeitens liege, eine derartig partei politisch gewordene Angelegenheit zum Gegenstand einer all gemeinen Mitgliederversammlung des Sächsischen Ge meindetages zu machen. Der Antrag auf Einberufung der Versammlung wurde mit 13 gegen 4 Stimmen abgelehnt. (Bekanntlich besteht der Vorstand aus 12 bürgerlichen und 12 sozialdemokratischen Mitgliedern.) Preise in der Sommerfrische. Vie hoch belaufen sich die diesjährigen Pensionspreise in deutschen »ädern und Kurorten? Diese Frage, die die Allgemeinheit besonders interessie ren dürfte, kann seit der kürzlich erfolgten Zusammenkunft der Vertreter der sogenannten Saisonbetriebe, anläßlich der Stuttgarter Sitzung des Derwaltungsrates der deutschen Hotels und verwandter Betriebe, beantwortet werden: Man schuf in Stuttgart die-Gruppeneinteilung und Mindestpreise für die Saisongeschäste. Zur Gruppe I ge-örep neuzeitlich eingerichtete, erstklas sige Pensionshäuser und große Hotels in namhaften, welt bekannten deutschen Badeorten. Als Tagespensionspreis sind 14 Mark für da« Bett und die Person festgesetzt war- den. — Um 2 Mark billiger ist der Pensionssatz für Groß hotels in mittleren Bädern und guten Hotels in führenden Kurorten (Gruppe N). Zur Grupp« ilk rechnen neuzeitlich eingerichtete Hotel» in kleinen Bädern, gute Hotels in mittleren, ferner Hotels zweiten Ranges und gute Pensionshäuser in großen Kur orten und Bädern. 10,50 Mark beträgt hier der Tages- pensionssah. In Gruppe IV sind für Häuser dritten Ranges in gro ßen, zweiten Ranges.in mittleren^ und' gute Hotels in klei nen Bädern und Kurorten ein Pensianssatz von 9 Mark täglich vorgesehen worden, Gruppe V umfaßt seinbiirgerlich« Häuser in kleinen und großen Badeorten, Sommerfrischen oder Kurstätten. 7 Mark soll hier der Pensionsgast entrichten. Zur Gruppe Vl gehören, bei einem Tagesvensionssatz von 6 Mark, die sogenannten gutbürgerlichen Hauser. Die einfachen, kleinen Betriebe sind der Vtl. und letzten Gruppe zngewiesen worden. Hier beträgt der Pensions satz 5 Mark täglich. Zweifellos wird die Mehrzahl der diesjährigen deut schen Sommerfrischler und Kurortbesucber der neuen Rege lung zustimmen; namentlich sind bei den Gruppen V bis Vit annähernd die vor dem Kriege üblichen Pensionspreise festgesetzt worden . Im Vorjahr mußte man — wie Ver gleiche erkennen lassen werden —Häufig erheblich tiefer in den ohnehin schon mager gefüllten Beutel greifen. Die neue Gruppeneinteilung mit ihren Preisfestsetzun gen ist aber auch eine Folge der ausländischen Bäderkonkur renz. Aus Sachsen. Königsteiner Unglück». Pirna, 15. Astzil. In dem Befinden der nach der Königsteiner Blitzschlogkatastrophe ins Krankenhaus geschass ten Personen ist eine Verschlechterung nicht eingetreten Einige von ihnen konnten bereits entlassen werden und haben die Heimreise angetreten. Vas ein verunglückter erzählt. Der Hergang der Blitzschlagkatastrophe auf der Festung Königstein wird von einem von dem Unglück selbst Betrof fenen folgendermaßen geschildert: „Der Rundgang hatte nahezu sein Ende erreicht. Gegen N5 Uhr waren wir auf der sogenannten Königsnase ange kommen und der Führer unserer Gruppe hatte uns gerade auf eine große Eiche aufmerksam gemacht, in die vor Jahren einmal ein Blitz eingeschlagen hatte. Sie war da mals arg zerrissen worden; durch Steineinbauten hatte man sie wieder gestützt. Da wollten wir uns weiter wenden, zumal angesichts der vom Süden, von Böhmen her dunkel drohend aufsteigenden Wolken sich einiger Damen Furcht bemächtigt hatte. Ein gewaltiger Schlag machte unferen Plan zunichte. Wie eine furchtbare Granate schlag es über uns zusammen, ein Aufleuchten konnten wir noch bemerken, dann lagen wir alle überein ander auf dem Boden, die Kinder, die an der Füh rung teilnahmen, zu Unterst. Für Augenblicke waren wir gelähmt, einige Personen lagen lang ausgestreckt auf der Erde und vermochten nicht einmal einen Laut hervorzu bringen, um nach Hilfe zu rufen; andere konnten sich wohl zur Not ein wenig aufrichten, aber wenn sie sich stützen woll ten, brachen sie zusammen. Auch sie waren an Armen oder Beinen gelähmt. Flammen stiegen aus dem Venschenknäuel empor, und zu dem unheimlichen Schwefelgeruch trat nun noch der Geruch nach versengenden und brennenden Kleidungs stücken. Mantel, Rock .und Wäsche waren stellenweise mit einem Schlage d u r ch g e b r a n n t, und der Körper war an den betreffenden Stellen bloßgelegt und dem Brande unmittelbar ausgesetzt. Besonders die Stellen, an denen Metallstücke getragen wurden, hatten den Blitz unge zogen; so befinden sich unter Ringen und Armreifen die Schlechte Siiste 1» Pl»t ind die Ursache vieler Leiden. Wir raten Ihnen, in der Apotheke 60 oder 30 Grainm echte Herbex-Kerne zu kaufen und gerade jetzt, im Frühling, eine Blutreinigungskur zu untei nehmen. Die Bestandteile sind auf der Packung ange geben. —' — England, da« Land der grkißiea «sVAMafiPM Der Jnternotiotzale Gewerkschastsbund hat eine Wmstati- stik der Arbeitslosigkeit anstellen lasten, di« al» Sticht««« Vie Tage um d>e Februar- und Märzwend« gewählt hat. Dabei Hot sich ergeben, daß in England die bei weitem stärkst« Arbeitslosigkeit herrscht. In England sind 1200700 Ar beitslose. d. j. fast 3 Prozent der Gesamtbevölkerung. An zweiter Stelle folgt Rußland mit 800000 Arbeitslosen. Da die Einwohnerzahl Rußlands sehr, schwer festzustellen ist, läßt sich der Prozentsatz zur Gesamtbevölkerung schwer an- geben. Er dürfte etwa 1 Prozent betragen. In Deutschland ist der Prozentsatz ein wenig höher; er beträgt etwa 1,1 Prozent. Die absolute Ziffer ist niedriger als in Rußland; sie beträgt 575 000. Den günstigsten Ärbeitsmarkt haben die Bereinigten Staaten von Amerika. Ihre Arbeitslosen- zisfer beläuft sich auf 270 000, d. i. nur ein Viertel Prozent der Gesamtbevölkerung. In -er Schokoladenfabrik. 70 000 Silo Schokolade pro Tag. Es sind wohl jetzt mehr als 400 Jahre her, daß spanische Kaufleute die ersten Kakaobohnen nach Europa brachten, wo diese Frucht, beziehungsweise die aus ihr hergestellten Ge nußmittel, sich bald größter Beliebtheit erfreuten, und heute sind Kakao, Schokolade, Pralinen und Nugat so weit ver breitet, wie man es früher kaum für möglich gehalten hätte. Der Weltkonsum beträgt heute jährlich fast eine halbe Mil lion Tonnen Kakaobohnen, und Deutschland steht in der Schokoladenproduktion hinter Amerika an zweiter Stelle. Wie entstehen nun aus den Bohnen der Kakaofrucht, die einem Apfel an Größe gleicht, die wunderschönen Süßigkei ten, die sich bei uns unter dem deutschen Fremdwort Konfi türen vereinigen? Ein Gang durch Deutschlands größte Schokoladenfabrik bringt uns der Sache näher. Borausgeschickt sei, daß die Bohnen nach ihrer Ankunft auf Transportriemen ins oberste Stockwerk befördert wer den und dann langsam durchs ganz Haus wandern, bis zu ebener Erde die fertigen Packungen verladen werden kön nen. Das geschieht aus praktischen Gründen. Die Kakao bohnen erscheinen also im obersten Stock ungereinigt, in der Schäle, und werden dort von den Mädchen, an denen sie vorbeifließen, sortiert. Nur die saubere, vollkommen intakte Bohne darf in den Rostofen, wo die Bohne durch langsames Anrästen ihr eigentliche Aroma erhält. In einer Mühle wird sie dann in kleine Teile zermahlen, während die Scha lenstücke in den Dindtrichter fliegen. Nun ist der Kern fertig zur Fabrikation, die mit dem Zerreiben beginnt, wodurch das in reichem Maße darin befindliche Fett zutage tritt. Die so gewonnene Kakaopaste kann verschiedentlich weiter be nutzt werden. In erster Linie gibt es drei Arten der Weiterverwen dung Der Paste, in riesenhaften Prellen gequetscht, ent- fließt die Kakaobutter, während in den Pressen das trockene braune Pulver zurückbleibt, das gestoßen und als richtiger Kakao verkauft wird. Die aufgefangene Kakaobutter teilt man in zwei Teile, der kleinere bleibt wie er ist und dient zur Herstellung pharmazeutischer Mittel, der größere wird in Schokolade umgewandelt. Das ist natürlich die Hauptarbeit in einer Schokoladen fabrik, die bisherige Tätigkeit war nur Vorbereitung. Die ^Kakaobutter wird also mit Zucker vermengt und mit noch vielen Gewürzen und anderen Bestandteilen, die ich nicht kenne, die auch nicht verraten werden. Denn wenn es keine geheimen Rezepte gäbe, würde wohl jeder selbst Schokolade Herstellen, Der ganze Brei muß fein gemischt und geknetet werden, 'ommt zu diesem Zweck in große Kübel, wo er von riesigen Stablarmen sechzig Stunden lang bearbeitet wird. Von hier in d-- Fullkelle! und von da in die Säle, wo das Formen beginnt. Di? Tafelmaschine arbeitet fast selbständig, die sliissiae Malle ergießt sich automatisch in Formen, wird geschüttelt, bis lle glatt und von Luftblasen befreit ist, und kommt dann m eincn Knhlroum, wo später die fertigen Tafeln abgenomman werden können. Fahrlässige Tötung. Von unserem Berliner Mitarbeiter. Auf einer Landstraße fährt ein Motorrad daher, mit zwei Herren besetzt, plötzlich biegt aus einem verdeckten Sei tenweg ein zweites Motorrad ein, ebenfalls mit zwei Per sonen, einem Herrn und einer Dame. Der Zusammenstoß ist nicht zu vermeiden, und als kurz darauf Leute des Weges kommen, finden sie vier Menschen blutüberströmt neben zwei vollständig zertrümmerten Rädern. Der Führer des zweiten Motorrades, Herr T., trägt einen Beinbruch da von, an dem er noch lange zu laborieren hat, seine Braut und der Führer des ersten Rades, Herr W. sind mit leichten Hautabschürfungen davongekommen, nur der Sozius ist schwer verletzt und starb am Tage darauf, ohne da» Bewußt sein wiedererlangt zu haben. Das war im Juli 1924, jetzt, neun Monate später, ist große Verhandlung mit acht Zeugen und zwei Sachverstän digen. Angeklagt ist Herr W., und es spricht alles gegen ihn. Er ist jung, sehr jung noch, besaß das Rad erst wenige Tage, dafür aber keinen Führerschein, und war fünf Minu ten vor dem Unglück von einer Polizeistreife wegen Zu- Schnell-Fahrens aufgeschrieben worden. Zudem hatte er di« Mitte der Straße eingehasten bei einem Tempo von 60 Kilo meter, war kurz vor dem Zusammenstoß falsch abgebogen und hatte nicht gehupt. Wenigstens behauptete das die Anklage. Die Verhand lung ergab dann ein anderes Bild. Ein einziger Zeuge war während des Zusammenstoßes in der Nahe gewesen und hatte mancherlei gesehen. Der Angeklagte hatte gehwt. war recht» gefahren im Tempo von fünfundzwanzig Kilo meter, also nicht zu schnell aber der andere, der bisher als leidtragender Teil betrachtet worden war, wurde nun schwer belastet. Er war links gefahren, statt rechts, hast« nicht gehupt und war dem anderen in die Parade gekommen. Alle anderen Zeugen ergingen sich in Vermutungen. Der Staatsanwalt trug dem Rechnung und beantragte Frei- pruch, der auch erfolgte. Allerdings wird man jetzt den an- >eren unter Anklage stellen, ob mit Erfolg, dürste fraglich ein. Es ist einer der typischen Fälle, die täglich vorkomm««, >ei denen die Schuld, stark verteilt, nicht genügend eruiert werden kann, um zur Bestrafung eines einzelnen zu ge langen. v. L für den Erst«, ni'K wäre, «oder «st— auf»« Feldern verschwunden ist, zeigt sich mitunter «in fable« Aus sehen der Rog-ensaaten: auch find die Spitzen der Wüster Hs« und da erfroren v»d dadurch gelb geworden. ' Durch günstige Witterung werden aber von diesen Schüben viele wieder^ ausgeglichen Der Rogaen «eist im allgemeinen «inen besse ren Stand auf al« der Weizen, dem bi« Märzsröst« mehr ge schadet haben. Mäuse- und Schneckenfraß zeigten sic in den Saatenseldern, besonder» qber in den Kle Der milde Winter hat zwar viele Schäden wieder trotzdem wird aber wohl ein Teil der Kleeschläge umge brochen weichen müssen. Die Mäuseplage ist immer noch sHr groß. Die Frühjahrsbestellung wird dieses Iabr ziemlich spät beendet werden, die Borarbelten dazu sind aber vtelfäch schon vor dem Märzenschnee in Angriff genommen worden, auch ist Hafer und Sommerroggen vereinzelt schon in dieser Zeit gesät »vordem Da derWinter sehr niederschlagsarm war, ist der Grundwasserstand sehr niedrig, so daß wohl im Som mer hie und da Wassermangel eintreten wird. Die für Anfang April berechneten Durchschnittsnoten sind fürs Land folgend«: Winterweizen 2,5 (3,1) Winterroggen 2,8 (3,1) > Wintergerste 2,4 (3Z) Raps 2H (3,4) ' Klee 2,6 (3,2) Luzerne 2H (8,1) Dabei bezeichnen 1 einen sehr guten, 2 einen guten, 3 einen mittleren, 4 einen geringen und 5 einen sehr ge ringen Stand. Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf April 1924. Pirna, 15. April. Eia Auge elnaebüßk. Ein Lehrling einer hiesigen Schlosserei war mit dem Zubereiten eines glühenden Eisens beschäftigt, dabei sprang ein Stückchen ab und ihm ins linke Auge, das er dadurch einbüßte. Hohenstein Ernstthal, 15. April. Ein aufsehenerregen der Konkurs wird hier viel besprochen. Es handelt sich u»N die Zahlungseinstellung der vor zwei Jahren gegründeten Hohenstein-Ernstthaler Erzbergwerke Aktiengesellschaft in Hohenstein-Ernstthal und Großvoigtsberg, die hier den so genannten „Drei-Brüder-Schacht" am Windberg besitzt. Kenner hatten schon bei der Gründung der Gesellschaft die Ausbeute aus der Grube für vollständig wertlos erklärt. Zum Konkursverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Wagner in Freiberg bestimmt. Plauen i. v., 15. April. Zu einer Neuregelung de» Ver kehrswesens erläßt das Polizeiamt scharfe Bestimmungen, die sich nötig machen, weil die Gefahren der Straße und di« Zahl der Unglückssälle in den Hauptverkehrsadern der Stadt bedenklich zugenommen haben. In Zukunft werden nicht nur Kraftwagenführer, die gegen die Vorschriften der Höchst geschwindigkeit verstoßen, sondern auch Fußgänger, die auf den Verkehr keine Rücksicht nehmen und die Fahrstraßen nicht auf dem kürzesten Wege, im rechten Winkel zur Fuß bahn, überschreiten, sofort bestraft, nicht mehr, wie bisher, nur verwarnt — Kommerzienrat August Loul» Apllsfich, Begründer und Seniorchef der weit bekannten Weißstickt- »ei- und Weißwaren-Konfeknonsfirma Louis Apitzsch, ist in» 79. Lebensjahre gestorben. Et stammte au» Tursdorf bei Schkeuditz, kam 1871 nach Plauen und bekleidete hier auch verschiedene Ehrenämter. — Beim ersten Frühlingsge witter, das über das Vogtland ging, traf ein Blitzstrahl vä« Wohnhaus Gartenstraße 24 und verursachte einen Däch- sazialdemokratischei» Mitgliedern.) Der Saatenstand in Sachsen. Das Statistische Landesamt teilt mit: Die Begutachtung der Saaten ist bei Beginn des dies- ährigen Saatenstandsberichterstattung noch sehr lückenhaft, weil beim Abgang der Berichtskarten ein Teil der Felder noch mit Schnee bedeckt war und sich außerdem noch nicht übersehen läßt, inwieweit der starke Scheefall und die harten Fröste Ende März den Saaten geschadet haben. Deshalb könne»» die berechneten Durchschnittsnotel» noch nicht als voll wertig angesehen werden. Die Winterinonate wäre»» unge wöhnlich mild, erst im März traten verspätet noch ziemliche Kälte »md reichlicher Schnee ein. Den Wintersaaten kam der srastfreie und schneearme Winter sehr zustatten. Die Roa- gensaaten haben sich so kräftig bestockt, daß sie vielfach fast zu , dicht stehen und sich zu überwachsen drohen, wenigstens so- stuhlbrand, der größeren Schaden anrichtete und die Feuer weit die frühbestellten Saaten in Betracht kommen. Man wehr mehrere Stunden beschäftigte. Ein zweiter Blitzstrahl fürchtet daher bei diesen Saaten ein frühzeitiges Lagern, was zersplitterte eine Fahnenstange am Steinplatz.