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Dichteste Verbreitung in allen Volksschichten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druckt und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May G. m.b.H.inBischoisickerda. Fernspr.Nr.2L <eschetz»MG«w«rser geben Werktag abend« für den folgend. Tag. Bchnoopeet« Mr die Zeit vom 1. bis 15. März: Frei ins Hau» Halbmonatlich Mk.1.20, beim Abholen in der Gefchäftsstelle wöchentlich so Pfg. Einzelnummer 15 Dsg. — Alle Postanstalten, sowie unsere Zeitungsausträger und die Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Postfcheck-Konto': Amt Dresden Nr. 1521. Gemeinde« verdaitdsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 84. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betrieber der Zeitung oder der Besörderungsetnrtch- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch am Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aut Rückzahlung des Bezuqspreiies. 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Die peruanische Stadt Trupillo wurde von einer furchtbaren Ueberschwemmung fast vollständig zerstört. * Durch einen furchtbaren Wirbelsturm wurden in den amerikanischen Staaten Jndiania, Illinois und Missurl rund 900 Menschen getötet und 2000 verletzt. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus. führliches an anderer Stelle. Eine grotze Wählerversammlung in Berlin. Aufgaben des Präsidenten: Milderung der politischen, kulturellen uad wirtschaftlichen Gegensätze. — Jetzige Verfassung kein Ideal, Notwendigkeit ihrer Reform. — Versöhnende Eluwlrkuug im Flaggenstreit. — Jetzt keine Entscheidung über »Monarchie oder Republik". Berlin, 18. März. In der überfüllten Berliner Phil harmonie hielt der Präsidentschaftskandidat des nationalen Bürgertums, Dr. Jarres, heute nachmittag seine erste große Wahlkampfrede. Dr. Jarres betonte zunächst, daß er die Kandidatur einer einzelnen Partei, wenn sie an ihn herangetreten wäre, hätte ablehnen müssen, denn er sei der Auffassung, daß der Präsident des Reiches nicht der Vertreter irgendeiner einseitigen Parteirichtung oder einseitiger Wirtschaftsinteressen sein dürfe. Der Wille, zu siegen, führte Dr. Jarres dann weiter aus, muß uu» lu dem bevorstehenden Kampfe, den wir nicht für eine Person, sondern für unsere staat-politischen Ideale zu sühren haben, einmütig beseelen. Ich glaube auf das Einverständnis des größten Teiles des deutschen Volkes rechnen zu dürfen, wenn ich bei Beginn unserer Arbeit die Forderung aufstelle: Der Kamps um die Wahl de» deutschen Reichspräsidenten muß ritterlich gesührt werden. ZL mache es meinen Freunden und Helfern zur Bedingung, daß der unter meinem Namen gehend« Wahlkampf mit sachlicher Schärfe, mit höchster SrSsteanspanauag, aber unter allen Umständen in vorbildlicher Form geführt wird. Weiter habe ich das persönliche Bedürfnis und halte es an dieser Stelle auch für eine Ehrenpflicht, der hohen Achtung Ausdruck zu geben, die ich unbeschadet der Verschiedenheit der grundsätz lichen politischen Einstellung dem Andenken des verstorbe nen Reichspräsidenten Ebert auff Grund meiner Zusammenarbeit mit ihm in den Reichsgeschäften bewahren werde. Dr. Jarres ging dann auf seine persönlichen Verhältnisse ein und wies dapaus hin, daß sein Elternhaus in jenem Teil der Rheinprovinz stehe, wo sich frischer und froher Mnn der Franken mit kerniger und knorriger Art des Niedersachsen glücklich vereinen. Wir erlebten nach dem Schreckensregi- ment der Kommunisten die Wahrheit des Stegemannschen Wortes, daß der Kamps um Deutschlands Bestand uad dG Kampf um den Rhein zu einem einzigen unteilbar elemen taren Ganzen zusammeafchmolz. Die fremd« Besatzung dul dete mein verbleiben im Rheinland« nicht. Auch nach wie derholter Ausweisung habe ich mich nach Kräften an dem großen Abwehrkampf meiner Landsleute beteiligt. Wir haben schließlich den passiven Widerstand aufgeben müssen wegen der Erschöpfung unserer materiellen Hilfsmittel. Niemals aber werden wir deu widerstand gegen irgendwelche Lostreuuuagsbestrebuagen uasererweg- aer alaflellea. Der Rhein muß deutsch «eiben. vkr Kamps der waffenlosen um Volkslum uad Heimat ist nicht vergeben, gekämpft worden. Er hat die kerndeutsche Art des Rheinlandes vor aller Welt offenbar gemacht, hat dem deutschen Namen wieder zu neuem Ansehen verhalfen, die Selbstachtung unseres Volkes geweckt und damit eine wichtige moralische Voraussetzung für eine allmähliche geistige und wirtschaftliche Gesun dung geschaffen. Ich bin stolz darauf, in diesem Kampfe in vorderster Reihe gestanden zu haben. Wenn in diesen Tagen wiederum trotz oftmals erfolgter Aufklärung und Richtigstellung mit dem Schlagwort der „Versackungspolitik" gegen mich gearbeitet wird, an das sich die abenteuerlichsten Vorstellungen knüpfen, so sage ich, daß dieser Vorwurf eine frivole persönliche Verleumdung und eine geradezu lächer liche Verdrehung der geschichtlichen Vorgänge uad Tatsachen darstellk. Zur Abwendung der dem Reiche wie dem besetz ten Gebiete in gleichem Maße drohenden Gefahren, habe ich bei Aufgabe des Ruhrkampfes eine Lösung empfohlen, die an die Nervenkraft des deutschen Volkes hohe, vielleicht allzu hohe Anforderungen gestellt haben würde. Ich darf aber hieran erinnern, daß die von mir anempfohlene Politik ge rade in den nationalen Kreisen unserer Bevölkerung und nicht zuletzt im Rheinlands s e4b-st, Verständnis und Billigung gefunden Hot. Der Gedanke einer Preisgabe hat zu keinem Zeitpunkt auch nur im entfernte sten Bereiche meiner politischen Erwägungen gelegen. Nein, ich darf von mir sagen, daß ich nach dem unglücklichen Aus gang des Krieges meine Lebensaufgabe gerade darin erblickt habe, die unantastbare Zugehörigkeit der Rheinlands zu Deutschland innerhalb des Reichs- und Staatsgefüges zu erhalten und zu sichern. Die „Versackuagspolikiker" saßen im anderen Lager. Ich hoffe, nicht genötigt zu werden, die Beweise dafür der Oesfentlichkeit unterbreiten zu müßen. Sobald der gegen mich ergangene Ausweisungsbefehl von den Besatzungsbehörden zurückgezogen wurde, bin ich, dem Wünsche der Bürgerschaft und dem Zuge meines Her zens folgend, nach Duisburg zurückgekehrt, um meine Tätig keit als Oberbürgermeister wieder oufzunehmen. Nun ruft mich das Vertrauen des deutschen Volkes wiederum aus die sem Wirkungskreis auf das Kampffeld der großen Politik. Das Amt, um das ich mich mitbewerben soll, stellt an seinen Inhaber ungewöhnlich hohe Ansprüche, noch dazu in einer Zeit, in der unserem Staate die Mittel äuße rer Machtgeltung fehlen und unser wirtschaftlicher Wohl stand zerrüttet ist. Aus dieser Lage ergibt sich für den Reichs präsidenten die Verpflichtung, den Kampf der Parteien und Klassen zu mildern, die Gegensätze auf politischem, kulturel lem und wirtschaftlichem Gebiet zu überbrücken und damit die Einheit des Volkes im Innern zu fördern. Dieser hohen Aufgabe kann ein Reichspräsident nach unserer Auffassung nur dann gerecht werden, wenn er sein Amt al« eia von parteipolitischen Cliquen und wirtschaftlichen Interessengruppen unabhängig freier Sachwalter der Belange des gesamten Volkes ausübt. Der Reichspräsident hat bei der Uebernahme seines Amtes einen Eid auf die Verfassung zu leisten. Eia deutscher Mana hält seinen Eid, und für sieden Mann von Ehre ergibt sich an» diesem Eid die selbst verständlich« Verpflichtung, die Verfassung uad den Staat nötigenfalls unter Anwendung der Machtmittel zu schützen. Nach dieser notwendigen Feststellung will ich aber kein Hehl au« meiner inneren Ueberzeugung machen, daß ich, und wie ich glaube, mit mir große Teile des deutschen Volke? in der fetzigen Verfassung vielmehr lu vielen ihrer Bestimmungen schon heute reformbedürftig erscheint. Das gilt auch vom Verhältnis zwischen Reich und Ländern, da zweifellos die Weimarer Verfassung den unitarischen Gedanken über spannt hat. Ich hatte fest an dem, was ich als Reichsmini ster des Innern verantwortlich gesagt habe, daß die Verfas sung auf der Bahn organischer Entwicklung weitergebildet werden muß. wir stad keineswegs der Auffassung, daß eine Restauration der Zustände, «le sie vor 191« waren, möglich oder auch nur wünschenswert wäre. Auch wir, die wir das Bild des alten Deutschland in einem treuen und anhäng lichen Gedächtnis bewahren, sind keineswegs blind gegen Fehler und Mängel der alten Zeit. w« flch in den Stürmen de, Kriege, und der Revo lutiou al, morsch erwiesen hat, kann nicht Wiederkehr««, «ns der anderen Seite stad wir der Meinung, daß dieser alte Staat auf uoendlich vielen Gebieten das Vorbild eine» sozialen Volksstaates gewesen ist. Mein von mir verehrter Mitbewerber, der badische Staatspräsident Dr. Hellpach, hat in dem Epilog einer Schrift über die Wesensgestalt der deutschen Schule von die sem alten Deutschland gesagt, es gäbe keinen Staat, der so exakt, so sauber, so unbestechlich, so akkurat und so ehrenhaft war. E, will mir schei nen, als ob das neue Deutschland gut daran tun würde, diese hier von einem begeisterten Lobredner der republikanischen Skaatsform so hoch gepriesenen Tugenden des alten Deutsch land wieder zu Ehren kommen zu lasten. Wenn wir in sol cher Weise an die besten Traditionen der Vergangenheit an- knüpfen und uns zugleich die Erlebnisse und Erfahrungen des Krieges und der Nachkriegszeit zunutze machen, handckn wir im Sinne des Freiherrn v. Stein, des großen freiheitlichen Verfassungsreformers Preußens: Line Ver fassung bilden heißt das Gegenwärtige aus dem Vergange nen entwickeln. wir lehnen die Auffassung ab, als ob es bei dieser Wahl des ReichspröNdenten um eine Entscheidung über die Streik frage Monarchie oder Republik ginge. Letzten Endes ist nicht die Form des Staates entscheidend, sondern sein Inhalt. Angesichts der Not unseres Vaterlandes stehen andere Fra gen im Vordergrund. Dringender erscheint mir die Lösung de« unleidigen und unser Ansehen im Ausland herabsetzenden Flaggeastreits. Ich halte es für ein nationales Verhängnis, daß man in Weimar diese Frage vorschnell und kurzsichtig entschieden hat, ohne auf heilige Gefühle in unserem Volke und die ein dringlichen Warnungen aus den Kreisen der Ausländsdeut schen zu achten. Diese Frage muß gelöst werden. Vie Auf gabe des Reichspräsidenten sollte es fein, feine vermittelnde Tätigkeit hierbei versöhnend eiazuschaltea. Schwarz- rot-gold sind die verfassungsmäßigen Farben des be stehenden Staates. Die Achtung, die darum dieser Flagge entgegengebracht werden muß, würde nach meiner Ueberzeugung allgemeiner sein, wenn man nicht dazu über gegangen wäre, die Farben schwarz-rot-gold, an die sich für mich als alter Burschenschaftler die Erinnerungen an die Freiheitskriege und an das Streben unserer Väter nach einem einigen, freien und mächtigen Alldeutschland knüpfte, zu parteiagitatorischen Zwecken zu miß brauchen. wir bringen der verfassungsmäßigen Fahne die schuldige Achtung entgegen, aber wir fordern auch für uns das Recht, die alten Farben fchwarz-weiß-rok, in denen sich uns die Symbol« einer wirklichen und ruhmreichen Ver gangenheit verkörpern, ungehindert zu ehren uad hochzuhal- ken. Wenn von republikanischer Seite gesagt worden ist, das deutsche Volk sei in seine Vergangenheit verliebt, so erblicke ich darin für uns keinen Vorwurf. Mir erscheint es im Gegenteil, als ob das deutsche Volk der Gegenwart sich all gemein in viel stärkerem Maße seiner Vergangenheit er innert. Eia Deutscher, der die Vergangenheit schmäht, well uns da« Unglück des verlorenen, weiß Gott nicht verschul deten Krieges, traf, handelt wie eia Mensch, der seine Mutter, die Hüteriu glücklicher Siadheitstage, verleugnen wollte, weil sie in Not geriet. Wer Treue zurverfassung als höchste Tugend des Staatsbürgers preist, darf folgerichtig diejenigen nicht schel ten, die noch an der Vergangenheit hängen. Größere Wandlungsfähigkeit ist noch kein Beweis für «ine höhere Skaatsgeflnaung. wir treten eia für die Fortentwicklung und Erneuerung des Staat« aus nalioualer, christlich« uad sozial« Grund lage. Darum bekämpfen wir den uadeulschea Geist der No vemberrevolution. Der Gedanke der sozialistischen Internationale hat flch ebeafo al» Utopie erwie sen, wie die Forderung des Klaffenkampfe» als weg zur Besserung der sozialen Lage des deutschen Arbeiter». Nur ein national empfindendes Volk, dessen Bürger und Ar beiter sich nicht als Angehörige befeindeter Klaffen und Kasten, sondern als Glieder einer großen Familie fühlen, bietet in sich die Gewähr einer neuen Zukunft und eines nationalen Aufstiegs. wir müssen zurück zu der Reinheit dr» lifftuMchen Lebens tt» der Vergangenheit. Die geistigen und sMche»