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besondere in dem Ab lesen der Wort« vom Mund«, versucht und angeblich gute Erfahrungen damit gemacht. Zu einer ausgedehnteren Unterhaltung bietet die TaubMonnwu- spräche in den Fabrikbetrieben meist keine ausreichend« Ge legenheit, während die Verständigung-Möglichkeit in not wendigen Dingen gegeben ist. Ausgegangen sind die Ver suche von der französischen Textilindustrie. — Ford baut Alachs. Wie au» Amerika gemeldet wird, steht Henry Ford, der bekannte Automobilindustrielle, im Begriff, einen Plan zu verwirklichen, der ihn schon seit Mo naten beschäftigt. Cr besteht darin, durch intensiven Flachs anbau die Voraussetzungen zu schaffen, die notwendig sind, um die baumwollenen Gewebe durch solche aus Leinen zu ersetzen. Fdrd hat zu diesem Zweck bereits große Terrains in der Gegend von Owosfo angekauft. Auch stehen in sei- ncn Fabriken in Detroit schon die erforderlichen Spinn maschinen. In normaler Zeit verwenden die Fordschen Fabriken Tag für Tag nicht weniger als rund 75 000 vuad- r atmete r Baumwollstoffe. Auf seiner Farm in Dearborn waren schon voriges Jahr 8000 Hektar Land für den Flachsanbau reserviert. — Line Frau, die seit 15 Jahren schläft. Londoner Blätter berichten aus Johannesburg in Südafrika über den vermutlich einzig dastehenden Fall einer 35jährigen Frau namens Anna Swanapol, die seit 15 Jahren in tiefsten Schlaf versunken ist. Alle sechs Monate etwa wacht sie für einige Stunden aus dem totenähnlichen Zustand auf, ohne indessen das Bewußtsein soweit zu erlangen, um die an sie gerichteten Fragen beantworten zu können. Man nimmt an, daß der Zustand der Unglücklichen auf die heftige Er schütterung zurückzuführen ist, die sie erlitt, als ihr wenige Tage vor dem für die Hochzeit angesetzten Termin die Nach richt von dem Tode ihres Bräutigams übermittelt wurde. Anna Swanapol fiel einige Tage später in einen starr- krampfnhnlichen Zustand, aus den, sie nicht erweckt werden konnte. Vor vier Jahren ließen die Aerzte die Schlafende nach dem Krankenhaus in Reitfontein überführen, und seit her steht die Kranke unter beständiger Beobachtung, obgleich man ihren Fall für hoffnungslos hält. Man ernährt sie alle zwei Stunden auf künstlichem Wege. Als merkwürdige Begleiterscheinung sei hervorgehoben, daß die Patientin während ihres 15sahrigen Schlafes den Gebrauch ihrer Muskeln eingebüßt hat, da sie sämtlich bis zur Knochen härte eingeschrumpft und verkümmert sind. Aus Sachsen. Der skchfische Landesfiedlertag zur Frage der Mietzinssteuer. Der sächsische Siedlerverband e. V. hielt am Sonnabend und Sonntag in Dresden seine Jahreshauptversammlung ab. Der erste Tag war internen Verbandsangelegenheiten gewidmet. Im Anschluß an den zweistündigen Geschäfts bericht des geschäftsführcnden Vorsitzenden Direktor Wag ner wurde folgende Entschließung angenommen: „Der 3. Sächsische Andessiedlertäg fordert in bezug auf Finanzie rung des Wohnungsbaues, 1. daß die Mietzinssteuer Staatssteuer wird, 2. daß die gesamte'Mietzinssteuer zum Wohnungsbau verwendet wird, 3. daß die Beihilfen aus der Mietzinssteuer als zweite Hypothek gegeben werden, t. daß für die Beihilfen zum gemeinnützigen Wohnungs bau neben einer angemessenen Tilgung keine Verzinsung gefordert wird, 5. daß Beihilfen an gemeinnützigen Unter nehmungen bis zu 90 Prozent des Bauwertcs gegeben werden, 6. daß bei der Verteilung der Mittel der gemein nützige Siedlungsba« in erster Linie berücksichtigt wird. Heidenau, 11. März. Ein Zusammenstoß zwischen Auto und Güterzug ereignete sich hier kürzlich auf dem Bahn übergang der Müglitz-Kleinbahn. Ein Güterwagen wurde leicht beschädigt, der Zug konnte aber nach kurzem Aufent halt die Fahrt fortsetzen. Das Auto wurde schlimm zuge- Ai erste MiWig tür seäe gut geleitete Küche ist ckle Verwenäuna bester Tuteten kür ale vereitung «ter zZaklaeiten. ^u» cilerem Orumte ist Dr. Oetkers „Gustin" in äer einkechen sowie keinen Küche allgemein beliebt. — 0er tZebrsuch von vr. Oetker'» Oustln ist suberoräent- Ilch vielseitig. iVisn nimmt Oustin um zZllch, Früchte, Suppen, Saucen, Qemüse, Ivette usw. sämig ru machen aller ru verllikken. kuüeräem bereitet man mit Oustin llullllings, Lremes. Suppen, Kuchen, Torten, zZttch- unll kruchtklsmmeris, iciesie Kincierspeisen nnll Kranken speisen aller Krt. llin Versuch wirll selle Hausfrau bekrisäigen. Sie Kaulen Or. Oetker'» Oustln in „Original päckchen" mit cier Schulrmarke „Oetkers Nelikopk" rum Preise von 33 pkg. In allen einschlägigen Oeschäkten. vesonctere „Oustln-Kerepte" erkalten Sie kostenlos edenässeldst ocler wenn vergriffen gratis unll franko von vr. L. Oetker, Sielsketrl. . richtet. Der Fahrer sprang im letzten Augenblick von seinem Sitz und kam mit leichten Verletzungen davon. Die Schuld an dem Zusammenstoß soll an der Urrübersichtlichkxit der Straße liegen. Schneeberg, 11. März. Tödlich vernnglückt ist der 23- jährigc Horizontalbohrer Härtel. Er wurde in der Zwickauer Maschinenfabrik A.-G., Zweiggeschäft Nieder- schlema, durch ein umkippendes Gestell erschlagen und war sofort tot. Barmatr Lebensmittelgeschäfte. ' Berlin, 9. März. Im Untersuchungsausschuß des preußischen Landtags wurde heute der frühere Staatssekretär v. Möllendorf ver nommen. Er bekundete, Barmat sei 1919 in Begleitung des sozialdemokratischen Abgeordneten Wels beim Reichswirt schaftsminister Wissel erschienen, um eine Einfuhrerlaubnis für Textilien zu erhalten. Der Antrag Barmats sei in den ordentlichen Geschäftsgang gekommen. Der Zeuge konnte nicht mehr sagen, ob der Antrag Erfolg gehabt hat. Dann wurde die Vernehmung des bereits am Sonn abend vernommenen Regierungsrates Weyermann fortge setzt. Der Zeuge verlas einen Brief eines Herrn Rommel vom 19. April 1920, aus dem der Einfluß Barmaks auf die deutsche Gefandschost im Haag und das Auswärtige Amt hervorgeht. Barmat sei Ende 1919 in Gegenwart Heil manns und Hermann Müllers im Auswärtigen Amt gewesen und habe dort die Erlaubnis erhalten, zu sei ner Information einen Bericht des Herrn Reißwitz einzu- ehen. Der Zeuge schilderte dann auf Befragen noch einmal las Kondensmilchgefchnft. Erneut wandten sich dann die Verhandlungen der Frage zu, welche Bedeutung bei den Geschäften mit Barmat den Lieferscheinen im Hinblick auf die Bezahlung der Ware zugekommen sei. Zeuge Weyer mann erklärte dazu, die Verträge hatten dahin gelautet, daß gegen Aushändigung des Lieferscheines die betreffende Par tei zu bezahlen sei. Die Zahlung erfolgte durch Akzepte, die bei einer Bank in Holland deponiert waren und gegen den Lieferschein an die Smexim» avsgebändiat «erst« mv-tM. Nach Auffassung des Zeugen sollte der Lieferschein «inr Ur kunde sein, durch die die Verfügung über die Ware auf dep neuen Verfügungsberechtigten abertragen wurde. Die Lie ferscheine der Lmerima enthielten nichts weiter als d« Versprechen, nach einer gewissen Zeit, die zwischen sechs bi» acht Wochen schwankte, den richtigen Dtspositionsschein aus zuhändigen. Al» die deutschen Behörden das merkten, hät ten sie in Holland sofort Protest dagegen eingelegt, daß dke Bank gegen diesen sogenannten Lieferschein die Akzepte aus» händige. Die Bank habe sich an Larmat gewandt und B«st mal habe dann klar bewiesen, daß er Änen Lieferschein in dieser Fassung mit dem Reich»wlrnchast»ministerium vered» bart hatte. Der Zeuge erklärte, daß dann auch späterbin immer gegen derartige Lieferscheine die Akzepte umgetauscht werden mußten. Obwohl eigentlich, wie vom Ministerium bedeutet worden war, Barmat dem Reiche bei den verschie denen Käufen Kredit gewähren wollte, war durch dieses Be stehen der Lieferscheine ä« k-urto eine Vorauszahlung vom Reiche erfolgt. Dann wurde Geschäftsführer Pollwitz von der Reichs fettstelle als Zeuge vernommen. Cr gab an, er selbst hab« keine Verträge mit Barmat geschlossen. Das sei ausschließ lich vom Reichswirtschaftsministerium geschehen. Di« Reichs fett stelle sei schließlich übergangen wor den. Barmat habe immer direkt mit dem Reichswirtschasts- ministerium verhandelt. Die Preise Barmat seien immer 2V bis 30 Cents höher gewesen al» die Kassapretse, dafür habe es aber sechs Monate Ziel gegeben. Die tatsächliche Liefe rung sei gering gewesen. Es dürften zwei Waggon» Schmalz und vier Waggons Butter gewesen sein. Auf eine Frage des Vorsitzenden gab der Zeuge an, daß der sechs monatige Kredit eigentlich nur mehr aus dem Papier ge standen habe. Der Zeuge erklärte aus Befragen» er sei auch von Barmot zu einer Gesellschaft geladen worden. Es habe ihm einen Stich ins Herz gegeben, daß er an einem Din« teilnehmen sollte, während am selben Tage der Vertrag von Versailles abgeschlossen worden sei. Er erinnere sich, bei Barmat zwei RNnistersfrauen gesehen zu haben. Auch der ehemalige Staatssekretär in der Reichskanzlei, Baake, und Heilmann als intime Freunde Barmats, seien anwesend gewesen. Don kommunistischer Seite wurde gefragt, wo die höhere Stelle gewesn sei, bei der Barmat aut angeschrieben gewesen sei. Der Zeuge gab an, das febm wohl die Minister Robert Schmidt und Bauer gewesen, überhaupt alle sozialdemokratischen Häupter. Nach weiteren Verhandlungen über die Fnrge, ob es sich bei Barmats Geschäften um Spekulationsgeschäfte han delte, trat eine einstündige Mittagspause ein. Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen befragte der Ausschuß zunächst den früheren Geschäftsführer 8er Reichs» fcttstelle, Kaufmann Thieme, der die Angaben der übrig« Zeugen über das Kondensmilchgeschäft bestätigte. Nun mehr wurde der ehemalige preußische Finanzminkster v. Richter zu einer Ergänzung seiner Aussage gehört. Gr < erklärte, er habe nur vergessen, mitzuteilen, daß er mit Hell- j mann noch ein zweitesmal über Barmat gesprochen hübe, das wäre etwa im November 1924 gewsen. Hellmann habe gesagt, er komme in der Angelegenheit Varmat. Diese Firma sei in letzter Zeit in gewisse Schwierigkeiten gerat«, die nur durch umfangreiche Kredite behob« werd« könnt«. Hier für käme die Seehandluna in Frage. Cr, Richt«, habe er klärt, er müsse sich erst informier« und können kein« Ein fluß auf die Kreditgewährung ansüben. Staatsbankpräfi- dent Schröder und andere Herr« der Seehandlung hätten ihm am anderen Tage Bericht erstattet. Dabei hatten sie gesagt, Barmat habe schon vierzehn Millionen lmidit be kommen, und es sei völlig ausgeschlossen, daß er upch mehr Kredit bekäme. Heilmann habe ihn angerufen und er -«e ihm gesagt, was ihm berichtet worden sei. Damit sei für ihn die Angelegenheit erledigt gewesen. Abg. Heilmann erklärte die Darstellung Richters im wesentlichen für zutreffend. Mit dem Flugzeug Rber die Urwälder Kolumbien». Von Professor vr W. Wolff- Eberswalde. Der ausgezeichnete Würzburger Geograph Karl Lapper hat kürzlich über seine Reiseeindrücke aus Mittel- und Südamerika berichtet. Neben der teils erfreulichen, leiis unerfreulichen „Amerikanisierung" der Tropenwelt, — der fast völlioeu Ausrottung der Malaria und des Gelb fiebers stehen in Panama asphaltierte Automobilstraßen gegenüber, die den Urwald durchqueren, — verdienen deut sche Unternehmungen Beachtung, so die Flugverkehrslinie längs des Magdalcnenflusses. Die regelmäßig verkehrenden Flugzeuge fliegen die etwa 1000 Kilometer lange Strecke in :;oo Meter Höhe über dem undurchdringlichen Kranendoch des lolumbischen Urwaldes. Interessant ist die Beobachtung, daß das Tierlebey fast völlig von diesen unendlichep Wäldern eingczwingert wird. Sappcr sichtete auf der ganzen Fahrt nur elf Vögel, die sich über das grüne Dämmern in das freie Lichtmeer hinaus gewagt hatten. Die im Urwald tief versteckten Indianersiede- iiiiigen waren vom Flugzeug aus mühelos zu erkennen. Eine große Rolle beginnt in Südamerika das Flugzeug für Vermessungsarbeiten zu spielen. Die Vermessung der venezuelanisäi-kolumbischcn Grenze würde die Ausrüstung kostspieliger Expeditionen erfordert haben, die im Laufe von mehreren Jahren erst ihre Aufgabe hätten erfüllen können. Statt dessen hat man die Grenze von, Flugzeug aus photo- oraphisch vermessen. Die ganzen Arbeiten haben mit Ein schluß der geodätischen Auswertung der 1300 Flugzeugauf- iwlnnen nur drei Monate in Anspruch genommen. Die Kosten betragen noch nicht den zehnten Teil des Geldauf wandes, den die alte Vcnnessungsmetbode „vom Erdboden aus" erfordert haben würde. Man ist also in Südamerika durchaus bestrebt, die Fort schritte von Wissenschaft und Technik sich zu nutze zu machen. Unsere Vorstellungen vom Schlendrian, mit dem in frühe ren Iahrzclmten dort gearbeitet wurde, bedürfen in vielen Punkten tiefgreifender Berichtigung. Unerklärbare« im Tierleben. So sehr mir uns auch schmeicheln, in das Verhältnis de, Raun bereits eingcdrungen ,u 'ein. so begegnen wir doch, noch so vielen Erscheinungen, ; r die n an bis jetzt noch keine Erklärung gesunden hat Wir br.nügen uns darum, nur an folgende verbürgte Tatsachen zu erinnern: Der Kandidat G. zog eine besonders kräftige und be gabte Amsel auf, welche in einem halben Jahre viele Kir chenmelodien und andere Musikstückchen lernte und allge mein bewundert wurde. Um seiner Schwester, einer drei Meilen von ihn, entfernten Pfarrersfrcm, eine große Freude zu machen, schenkte ihr G, diesen gelehrig« Vogel. So oft nun der Bruder seine Verwandten durch sein« Be such überraschte, wußte dies die Amsel bereits eine gute Viertelstunde vor seinem Eintreffen, indem sie auf einmal in die äußerste Unruhe geriet, mitten im Singen plötzlich anhielt und wie rasend im Käfig umherflog. So wie G. in die Stube trat, wurde der Vogel augenblicklich ruhig. Na türlich fiel dieses seltsame Verhalten desselben ungemein auf; allein man mochte den Versuch noch so oft wiederhol«, der Erfolg blieb derselbe. Scheint es nicht, als ob auch manche Tiere ein Vorgefühl, eine Ahnung gewißer Ereig nisse besäßen? Der Bruder des Arztes Storvius Spotelus reiste sehr oft von Rom nach Spoletv und ließ dabei seinen sehr an hänglichen Hund in der Hauptstadt zurück, der sich nun immer sehr traurig zeigte und alle Nahrung verschmähte. Doch einige Zeit vorher, bevor der Herr zurückkehrte, ver riet der Hand eine große Unruhe, bellte und verlangte hinaus gelassen zu werden. Oeffnete man ihm die Tür, so lief er wie tast davon, um bald darauf mit feinem geliebten Herrn zurückzukehren. Im ganzen Hause wußte man daher jedesmal die Rückkehr des Herrn von dem zweiundzwanzig Stunden entfernten Spoleto. Ebenso hatte Ekartshausens Vater ein« brav« Pudel, der in der Abwesenheit seines Her« unaufhörlich trauerte und kaum so viel Nahrung zu sich nahm, um das Leben zu erhalten. Sobald aber der Pudel heiter wurde und zu fressen begann, so war dies ein sicheres Zeichen, daß der Herr noch an diesein Tage zn den Seinen zurückkchrte, was oft ganz unvermutet geschah. Im untersränkischen Dorf Obersinn besaß der Metzger Rösch ejven Hund, der öfters zu Hanse blieb, wenn sein Herr aus den Viehhnnde' ausging, und der nicht die min deste Unruhe merken ließ wenn der Meister auch längere Zeit verblieb. Am 19. Oktober IkM begab sich Rösch wie der auf den Handel; während der Nacht aber wurde der Hund auf einmal äußerst unruhig, cr winselte, lief wie vor Verzweiflung o»s der Stube, heulte draußen kläglich herum und olle Versuche ihn 'n beruhigen, blieben erfolg los. ?j,n trügenden ?age kam kne Vartut-tit. daß d>n- Fßn- sther einige Stunden n?n '-nnem Wrw>a>-!e bei dunkler Nacht in ein Nelierü'ch gesaüen und aus der Sielle toi geF blieben sei. Seit Homers Zeit« hat sich die Sage erhalt«, daß Hunde und Pferde Geister sehen und das Vorgefühl hab« können, und nach Ossian merk« die Hunde, wenn die Gei ster ihnr ehemaligen Herr« an ihnen vorüberfchwÄ«, und beginnen dann zu heulen. Man kannte also auch da mals schon diese merkwürdige Erscheinung und suchte sich dieselbe zu erklären. Obwohl wir zwar heute mit dieser Skr- schauung nicht vbereinstimmen, so sind wir dennoch außer stande, eine besriedigende Antwort zu geben. Und was sagt man zu folgender Tatsache: Der Lehrer B. in Graubünden e--zählt im „Magicon," daß sein Bruder seine kleine Kuh herde in einem Stalle in der Nähe einer Schlucht überwin tert, in welche er die Kühe täglich zur Tränke treibt, unge achtet der Lawinen, welche dort bisweilen herabstürzen Eines Morgens waren die Kühe auf keine Weise zu be weg«, die ihnen fo wohl bekannte Schlucht zu betret« Weder Tüte, noch Strenge half« etwas, und der Eigen tümer sah sich in der Tat genötigt, seine Kühe nach dem Stall zurüchzuftihr«. Aber kaum hatte er sie wieder ange bunden, als eine ungeheure Lawine die Schlucht hinunter- donnerte und den Brunenkasten, an welchem er hatte trän ken wollen, mit sich in die Tiefe htnabriß. Vom Beginne des Widerstandes der Kühe bis zum Wtederankctten waren höchstens zehn Minuten verflossen: eine Lawine ckber, ein mal in Bewegung, braucht keine Minute zur Vollendung ihrer Bahn Ihr Widerstand bewahrte demnach die Kühe vor ihrem Untergänge. ; In welch«» AVer wird geheiratet? Antwort: In jedem — im 20. wie im 60., am meisten aber zwischen dem 30. und 40.. weniger häufiger zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Die Zahl der Verheirateten zwischen dem 50. und 55 Le bensjahr entspricht etwa deijenigen des Jahrfünfts zwischen 25 und 30. Falsch wäre es jedoch, daraus zu schließen, daß zwischen 50 und 55 Jahr« ebenso viel geheiratet würde »nie zwischen 25 und 30. Die ungefähre Zahlengleichheit kommt daher, daß sich nach dem 50. Lebensjahr die Zahl der Ver heirateten infolge Tod zn lichten beginnt. Das Auflösen der Ehen infolge van Tod einer Hälfte macht sich namentlich nach dem 55. Lebensjah- bemerkbar, denn während in den mittleren Iostren non 1000 Einwohnern über die Hälfte ver- bciralet ist, sind dies im 6. L-'bensjahrzehnt nur noch 17-, im 7. nur noch 5t< und nn achten nur noch 13 von 1000. Be kannt «st. daß die Zahl der Witwen größer ist als die Zahl der Witwe»-. Dies ist daronf ückzusühren, daß die Sterb- nchivü der Männer ivsoloc irn Berufskrankheiten und der Ansicitniiig des Berufes g.eßer ist als die der Frauen.