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lykernatiönaltfiert, die deutsch« Industrie arbeitet mit ameri kanischem Veld, die deutschen Kommunen borgen bei Amerika — — eine selbständig« und stark« deutsche Wirt schaft .scheint unmöglich Wenn man die „Schuldfrage" ein mal von diesem Ende aufrollte 7 Deutschlands Leistungen i« Dezember: 88,SS Millionen Goldmark. Berlin, 12. Januar. (W. T. B.) Nach einer vom Bureau des Generalagenten für Reparationszahlungen ver- -sfeiülichten Uebersickü hat der Generalagent im Dezember an oder für Rechnung reparationsberechtigter Länder bezw. für verschiedene interalliierte Kommissionen rund 58,59 Mil lionen Goldmart bezahlt. Bon diesem Betrag entfallen auf England 6,57, auf Frankreich 21,82, Italien 4,63, Belgien 4,49 Millionen. Ja pan, Südslawien, Portugal, Rumänien und Griechenland erhielten im Dezember zusammen Sochlieferungen im Werte von rund 5,88 Millionen. Die Zahlungen für Aufwendungen an die Reparations-, die Rheinland-, die Militärkontroll- ünd die Marinekontroll-Kommission betragen rund 5,77 Millionen. Für den Dienst der deutschen Ausländsanleihe sind im Dezember 7,24 Millionen verbucht. Nach derselben Statistik bezahlte der Generalagent seit Anfang September, d. h. seit Errichtung seines Bureaus, ins gesamt 280,29 Millionen Goldmark, wovon auf England rund 56,86, auf Frankreich 113,65, Italien 23,52, Belgien 59,55 Millionen entfallen.. Die Gesamtleistungen an Japan, Südslawien, Portugal, Rumänien und Griechenland errei chen die Höhe von 14,97 Millionen, die Zahlungen für die interalliierten Kommissionen 17,47 Millionen. Als Zahlungen aus dem Reparationsentschädigungsamt sind gebucht für England im Dezember 4,19, für die letzteren vier Monate 51,97, für Frankreich im Dezember 178 955, insgesamt 1 922 284 Goldmark. Als Zahlungen an die fran zösisch-belgische Okkupationsarmee sind rund 20 Millionen, sowie für Requisitionen, Schadenersatzleistungen und Liefe rungen aus dem Rheinlandabkommen 39,34 Millionen ein gesetzt. Die Kohlenlieferungen an Frankreich, Italien und Bel gien erreichen einen Wert von 53.9 Millionen. Die Kosten für den Transport sind mit 28,6 Millionen, schließlich die Lieferungen an Farbstoffen, pharmazeutischen Produkten und künstlichem Dünger an England, Frankreich, Italien und Belgien mit 15,6 Millionen Goldmark gebucht worden. * London, 12. Januar. (Drahtb.) Reuter meldet aus Paris: Falls die Washingtoner Regierung zustimme, sei ver sichert worden, daß die amerikanischen Besatzungskosten von 250 Millionen Dollars als Prioritätsanspruch an den Da- weszahlungen rnit 52 Millionen Goldmark jährlich abgezahlt werden sollte«, beginnend am 1. September 1926. Von dem Reparationsanspruch der Vereinigten Staaten werden jähr lich 2'/l Proz. erstattet. Der Anteil der Alliier en wird eni- sprechend vermindert. Der Gesamtanteil Amerikas an den Besatzungskosten wird jährlich 87 Millionen Goldmark nicht übersteigen. Die Pariser Wirtschastsverhandlungen. Frankreich macht neue Vorschläge. Pari«, 12. Januar. (Drahtb.) Die deutsche Delegation veröffentlicht folgende Mitteilung: Angesichts der ablehnen den Haltung, welche die deutsche Regierung gegenüber dem von Frankreich vorgesehenen Provisorium einnimmt, hat der Handelsminister Raynaldy in der heutigen Besprechung mit dem Staatssekretär Dr. Trendelenburg dein Wortführer der Verhandlungen neue Vorschläge gemacht. Diese Vorschläge werden zur Zeit von der deutschen Delegation geprüft. Der Führer der deutschen Delegation Dr. Trendelen burg hat heute nachmittag die am Sonnabend unterbroche nen Besprechungen zum Abschluß eines Handelsvertrages, begleitet von zwei deutschen Sachverständigen, mit dem französischen Handelsminister in Anwesenheit des Ministe rialdirektors Serruys wieder ausgenommen. ' Raynaldy Hot heute abend 8 Uhr der deutschen Dele gation die am Vormittag gemachten Vorschläge schriftlich überreichen lasfen. Das Kreditgebaren der Aeichspost. Berlin, 12. Januar. Der „Berl. Lok.-Anz." bringt heute eine weitere Mitteilung über die Unregelmäßigkeiten, die in der Geldwirtschaft des Reichspostministeriums unter der Leitung des verabschiedeten Dr. Hösle eingerifsen sind. Er teilt mit, daß sich Dr. Höflc im letzten Jahre ohne beson dere Kassenanweisungen aus der Kasse des Berliner Post amts W. 66, das in direkter dienstlicher Verbindung mit dem Reichspostministerium steht, einen größeren Betrag gegen sogenannte Zwischenquittung hat zahlen lassen, und daß dieser Betrag auf Eingreifen der Oberpostdirektion als nicht verbrauchter Reisekostenzuschuß erst nach längerer Zeit zurückgezahlt worden ist. Das Blatt hält es für durchaus er wünscht, wenn man von feiten des Reichspostministeriums die Frage beantwortete, wohin die Reise führen sollte, für welche die größere Summe Vorschuß verlangt wurde. Eine andere dunkle Angelegenheit wird in der „Kreuz zeitung" angeschnitten. Hier handelt es sich um die Tatsache, daß eine dem Zentrum nahestehende Korrespondenz eine direkte Leitung nach Hamburg gemietet und daß ihr dafür von der Post die Summe von 300 000 Mark kreditiert wurde. Dr. Höfle soll, als die Schulden noch 680 000 -ll betrugen, trotzdem die Einrichtung einer größeren Telephon vermittlungszentrale für die Korespondenz auf Kosten der Postoerwaltung verfügt haben, und die Ausführung dieser Anordnung soll nur auf den energischen Widerstand nach- qeordneter Stellen hin unterblieben sein. Hier kann die Tatsache einer Schuldenlast von 300 000 .ll gegenüber der Post schon jetzt als zutreffend bezeichnet werden. Die in Frage kommende Korrespondenz selbst vertrat naiv, wie man sich in solchen Fällen stellen muß, die Meinung, daß da« ihr von der Reichspost gezeigte Entgegenkommen bei einem Teilnehmer mit so großem Sprechverkehr gerecht fertigt sei. (I) Der Reichsausschuß der Handels- und Jndustriebeiräte der Zentrumspartei hat an die Fraktion des Zentrums die Bitte gerichtet, daß die Fraktion doch künftig dafür Sorge tragen möge, daß ihre Mitglieder, soweit sie nicht berufs mäßig durch ihre wirtschaftlich« Tätigkeit berechtigte Veran lagung haben, den Eintritt 'n Aufsichtsräte und ähnliche Organe von Erwerbsgesellschaften nicht ohne jeweilige Ver ständigung mit der Fraktionsleitung vollziehen. Die Ne1ch»post kündigt die Barmat-Kredite. Berlin, 12. Januar. Wie wir erfahren, hat die Reichs post ihre an Barmst und andere Kreditsucher gegebenen Kredite zum 1. Februar gekündigt. Cs wird sich somit an diesem Tage zeigen, ob und welche Verluste das Reich durch die Ministertätigkeit Höfles erleidet. Auch die Kredite an die Gesellschaft Mologa sind zu diesem Tage gekündigt. Auch die Rentenbank hat ihre sämtlichen Kredite zum 16. Januar gekündigt, die aber mit der Schwindekasfäre Barmat und Genossen nichts zu tun haben. Die „Sicherheiten" für die Staatsbank fast wertlos. Berlin, 12. Januar. In der Barmat-Affäre haben die Beauftragten und Sachverständigen der Staatsanwaltschaft am Sonnabend mit der Prüfung der Kreditunterlagen Bar mats bei der Reichspost begonnen. Die Untersuchung wird mehrere Tage dauern. Inzwischen ist durch die Nachprü fung der Effekten und Wechsel in der Staatsbank festgestellt, daß ein Teil der von Barmat gegebenen Sicherheiten völlig wertlos, ein anderer, und zwar fast -/. der Unterlagen als nm 60 Prgzent überwertet anzusehen ist. Im übrigen lau fen bei der Staatsanwaltschaft Moabit fast täglich ne:e An zeigen von durch Barmat, Kutisker und Genossen Geschä digten ein. Die Kämpfe in China. Paris, 12. Januar. Die Agentur Havas meldet aus Schanghai: Wie verlautet, hat Sunschuanfang im Verlaufe der gestrigen Kämpfe sich des Arsenals bemächtigt. Schang- Puan-Ming soll zurückgeschlagen worden sein und sich unter großen Verlusten in das französische Viertel von Schanghai zurückgezogen haben, wo nach weiterem Feuergefecht seine Truppen sich ergeben haben Im Laufe dieses Kampfes sol len auch in das französische Viertel Schüsse gefallen fein, wobei zahlreiche Fensterscheiben zertrümmert wurden. Ein französischer Marinesoldat sei leicht verletzt worden. Weitere Opfer unter der ausländischen Bevölkerung werden jedoch nicht gemeldet. Neues aus aller Wett. Schweres Eisenbahnunglück Herne, 13. Januar. (Drahtb.) Heule morgen 7,25 ist der V-Zug 10 Berlin—Köln auf einem im hiesigen Lahnhof stehenden Personenzug aufgesahren, dabei wurden die keh len 3 Wagen des Personenzuges vollständig zertrümmert. Ls konnten bisher 21 Tote geborgen werden. Nähere Ein zelheiten waren noch nicht zu ermitteln. — Von der Starkstromleitung getötet. Wie ein Draht bericht aus. S t u t t g a r t meldet, kamen im Kraft- und Schleusenwerk des Neckarkanals in Edingen gestern vier Arbeiter mit der Starkstromleitung in Berührung und wur den sofort getötet. — Starker Nebel in Pari«. Die Stadt Paris war am Montag in einen undurchdringlichen Nebel gehüllt. Der Eisenbahnverkehr erlitt beträchtliche Verzögerungen. Bei Dilleneuve fuhr ein Borortzug auf einen anderen auf. Der Gepäckwagen und der letzte Personenwagen des vorderen Zuges wurden zertrümmert. Zehn Personen erlitten leich tere Verletzungen. — Dr. Eckener spricht in London. Ein Wolsstelegramm meldet: Dem „Star" zufolge wird Dr. Eckener, der das Luft schiff „Z. R. 3" nach Amerika führte, im März auf Ein ladung der königlich aeronautischen Gesellschaft in London einen Vortrag über moderne Zeppelinluftschiffe halten. — Das Ende einer Vergnügungsreise. Nach einer aus gedehnten Vergnügungsreise verhaftete die Polizei in Berlin am Sonntag den 26 Jahre alten Oberpostsekretär Ernst Martschenk, der seit dem 25. November von der Dort munder Kriminalpolizei gesucht wurde. Martschenk beging längere Zeit Unterschlagungen. Als er nicht mehr im Unge wissen darüber mar, daß diese durch eine Kassenrevision ent deckt werden mußten, nahm er rasch noch eine größere Sum me und verschwand mit seiner Frau. Es wurde ein Fehlbe trag von 24 000 Mark festgestellt. In verschiedenen deut schen Städten hatte das Pärchen flott gelebt. Aus Sachsen. Beschlüsse de» Gesamt«inisteri«ms. Das Gesamtministerium hat am 9. d. M. beschlossen, dem Landtag folgende Gesetzentwürfe zugehen zu lassen: 1) Den Entwurf eines Gesetzes über die Aushebung von Vorschriften des Hausgesetzes vom 30. Dezember 1837 und seiner Nachträge, 2) den Entwurf eines Gesetzes zur Abände rung des Gesetzes über die Unfallvxrsicherung in der Land- und Forstwirtschaft, 3) den Entwurf einer Vorlage über die hypothekarische Belastung der Landwirtschaftsbetriebe des Dirtschaftsministeriums zur Beschaffung von Arbeiterwoh nungen. — Ferner ist beschlossen worden, die Beamtenbeför derungssperre mit Wirkung vom 1. April 1925 an aufzu heben. Dresden, 13. Januar. Oskar Junghähnel ist am Sonn abend im 71. Lebensjahre gestorben. Diese Nachricht wird in den weitesten Kreisen lebhaftes Bedauern wecken, denn der Verstorbene erfreute sich als Leiter seiner Sängergesell schaft einer fast beispiellosen Nolkstümlik^eit. Pirna, 13. Januar. Infolge Gasvergiftung starb vor einigen Tagen ein 17 Jahre altes Hausmädchen in Zschach- witz. Die in Umlauf gebrachten Gerüchte, daß der Dienst- Herr an ihrem Tod mitschuldig sei, find durch die Sektton der Leiche widerlegt. Leipzig, 13. Januar. Zu einer großen Demonstration auf dem Leipziger Hauptbahnhos kam es bei dem Empfang der in Bayern freigelassenen politischen Gefangenen Müh sam, Sauber und Olschewski. In der Halle des Hauptbahn hof« wurden politische Reden gehalten und die Kommunisten veranstalteten «inen Fackelzug durch die Stadt. Um Mtttec- nacht mußte die Polizei einen Teil des Zuge«, der in der in neren Stadt Lärm verübte, auflösen und eine Anzahl De monstranten festnehmen. E Kemnitz, IS. Januar, wegen fahrlässiger Tötung hatte sich ein in Chemnitz wohnhafter Angestellter, d«r in der Ostvorstadt ein Grundstück besitzt, vor dem Gericht zu verantworten. Auf der schadhaften Treppe des Waschhauses in seinem Hause war eine Friseursehefrau ausgeglitten und hatte sich eine so schwere Schädelverletzung zugezogen, daß der Tod bald darauf eintrat. Wegen Fahrlässigkeit wurde der unter Anklage stehende Hausbesitzer zu drei Wochen Ge fängnis verurteilt. Plauen i. V., 13. Januar. Eine staatlich« Frauenklinik soll hier für das gesamte Vogtland errichtet werden. Am letzten Donnerstag haben sich auch die hiesigen Stadtverord- neten mit dieser Frage beschäftigt und dabei einstimmig be schlossen, an der Forderung einer solchen Klinik unbedingt festzuhalten. Aus -er Oberlarrfitz. Bischofswerda, IS. Januar. —* Vie erste Sladtverordnelenflhuug in diesem Jahre wurde nach den gesetzlichen Bestimmungen unter dem Vor sitz des Herrn Bürgermeisters Dr. Kühn eröffnet. Anwe send waren 18 Stadtverordnete, entschuldigt fehlte Stv. Dr. Strübig. Am Ratstische waren zugegen die Stadträte Eckardt, Geyer, Jenke, Schreier und Schwan. Der Herr Bürgermeister erstattete vor Eintritt in die Tagesordnung einen kurzen Ueberblick über das vergangene Jahr. Die Ein wohnerzahl der Stadt ist um 9 gesunken; sie beträgt 8766 gegenüber 8775 am 1. Januar 1924. Die Zahl der Geburten ist zurückgegangen aus 147 gegenüber 168 im Vorjahre, wäh rend 1914 die Geburtenzahl 108 betrug. Auch die Zahl der Eheschließungen ist zurückgegangen auf 69 gegenüber 98 im Vorjahre. Im Jahre 1914 betrug die Zahl der Eheschlie ßungen einschließlich der Kriegstrauungen 173, die Durch schnittsziffer der letzten Friedensjahre war 100. Erfreu licherweise weist auch die Sterblichkeit einen Rückgang auf. Die Zahl der Todesfälle war im Jahre 1924 117 gegen 130 im Jahre 1923. Der Herr Bürgermeister gab nun einen Ueberblick über die wichtigsten Stadtverordnetenbeschlüsi«, unter denen das Verfassungsgesetz von besonderer Bedeu tung ist. Eine rege Bautätigkeit hat im Jahre 1924 eingesetzt. Fertiggestellt wurden 44 Wohnungen. Die Stadt hat 8 Woh nungen errichtet und 30 bezuschußt. Die Gasanstalt wurde in eine 2. Turnhalle umgebaut und Turngeräte wurden ange schafft. Für Instandsetzung baufälliger Wohnhäuser wur den Darlehen gewährt. Unter den Tiefbauarbeiten ist zu ermähnen die Umpflasterung der Bahnhofstraße. Di« alten Steine sollen zur Umpflasterung der Birkengasse verwendet werden. In diesem Jahre soll die Dresdnerstraße mnge- pflastert werden. Als Notstandsarbeit wurde der Sportplatz ausgeführt, der nahezu vollendet ist. An der Handelsschule machte sich die Anstellung eines zweiten Hauptamts Hilfs lehrers nötig. Auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege hat die Stadt Vorbildliches geleistet (einen ausführlichen Bericht über die Tätigkeit des Wohlfahrtsamtes werden wir noch veröffentlichen), so daß es nicht im Interesse der Stadt lie gen kann, wenn am 1. April 1925 gemäß den Bestimmungen der Gemeindeordnung diese Aufgaben an die Amtshaupt mannschaft übergehen würden. Es sind deshalb Bestrebungen im Gange, den Wohlfahrtspflegebezirk in eigener Selbstän digkeit zu erhalten. In der städt. Schulzahnklinik wurden seit Ostern 1924 628 Kinder behandelt. Die Zahl der Erwerbs losen, die am 1. Januar 1924 487 männl, und 94 weibl. be trug, ist am 1. Januar 1925 auf 96 männliche und 10 weib liche zurückgegangen. Beim Gewerbsgericht der Stadt Bi schofswerda sind im Kalenderjahr 1924 65 Klagen anhängig gemacht worden, beim Bezirksgewerbegericht 54, zusammen 119. Erledigt wurden 4 durch Versäumnisurteil, 33 durch Urteil, 23 durch Vergleiche und 33 wurden zurückgenommen. Bei der Sparkasse erfolgten im Jahre 1924 754 Einzahlun gen mit -4( 100 476.82 u. 128 Rückzahlungen mit-4t 19 752.36, so daß Ende 1924 ein Einlegerguthaben von -4t 80 724,46 verbleibt. Das Einlegergnthaben der Girokasse war am 1. Januar 1924 -4t 94 591, am 31. Dez. 1924 -4t 421 824.—. Als 1. Punkt der Tagesordnung wurde die Mandats niederlegung des Stv. Struif behandelt, der aus der Firma Gebr. Eibenstein ausgeschieden ist und von hier ver zieht. Als Ersatzmann tritt Herr Kaufmann Fritz Grafe ein. — 2. Zur Neuwahl des ersten Vorstehers schlägt Stv. Dr. Hüttner den bisherigen Vorsteher Herrn Baumeister Mittag vor. Stv. Barthel (Komm.) er klärt, daß seine Fraktion sich an der Abstimmung nicht betei ligen werde. Es erfolgt Wahl durch Stimmzettel, wobei 8 weiße Zettel abgegeben werden und 10 Stimmen für Herrn Mittag, der somit als 1. Vorsteher wiedergewählt ist. Der Herr Bürgermeister übergibtMm nun den Vorsitz. Auch die übrige Besetzung des Dorstaiwxs bleibt wie bisher: 1. Stell vertreter Herr Wagner, 2. Stellvertreter Herr Klinger, Schriftführer Herr Dr. Hüttner. — Eine lange Aus sprache rief die Ratsvorlage über die Neuregelung der Ga«- und EleklrizitSlspreisc hervor. Rat und Betriebsausschuß schlagen eine Herabsetzung der Gaspreise von 22 auf 20 und eine Erhöhung des elektrischen Lichtstroms von 33 auf 40 vor. Für Großabnehmer (Industrie) sollen, wie dies anderwärts der Fall ist und auch in der Vorkriegszeit hier üblich war, die Preise staffelweise ermäßigt werden, und zwar bei Gas bei einem Verbrauch von 500—2000 edm mo natlich auf 19 4, bei 2000—4000 auf 18i/„ bei 4000 bis 6000 18 L, bei 6000—8000 17 «Z. Der Kraftstrompreis beträgt wie bisher 33 und ermäßigt sich bei einem mo natlichen Verbrauch von 100—300 kv auf 31 , bei 500 auf 27 , bei 1000 auf 23 und bei über 3000 auf 18 . An der Staffelung der Gaspreise ist namentlich die hiesige Glas industrie stark interessiert, da sie sonst ihre Konkurrenzfähig keit einbüßt. Stv. Dr. Hüttner berichtet über die Vorlage und betont, daß, wenn es auch jedem Stadtverordneten in nerlich schwer fallen werde, einer Erhöhung der Elektrizi tät-Preise zuzustimmen, man sich doch der Notwendigkeit nicht verschließen dürfe. Der bisherige Preis von 33 L ist noch Uebergangspreis au» der Inflation und lasse sich auf die Dauer nicht aufrecht erhalten. Der Friedenspreis be trug in unserer Stadt 45 für die Kilowattstunde und mit 40 «Z stehen wir immer noch unter dem Friedenspreis. Die meisten Städte haben Preise von 45 und 50 Es sei un bedingt erforderlich, daß wieder Rücklagen für die Betriebs werke gemacht werden sür die Jnftarchb^t'ura. und Erneue-