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Der sächsische Erzähler : 09.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192501093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250109
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-09
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 09.01.1925
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* Li« gaaze Familie aageklagt war vor dem Amtsge richt Berlin-Schöneberg. Der Oberpostschaffner Theke- mann hatte sich wegen Diebstahls und Unterschlagung im Amte zu verantworten. Ferner waren seine Ehefrau, sein Sohn und die Schwiegertochter wegen Hehlerei angeklagt. Der Beamte war auf einem Schöneberger Postamt mit dem Versand von Paketen beschäftigt, bis die Behörde Verdacht schöpfte, daß er an Diebstählen beteiligt sei. Dann kam das Verfahren durch eine Anzeige der Schwiegermutter des Sohnes zustande. Die Schwiegertochter des Beamten trug eine entwendete Bluse, die in der Familie immer al« die „Postbluse" bezeichnet wurde, und sein Sohn erhielt eine silberne Uhr geschenkt. Dieser gab jedoch glaubwürdig an, er habe immer geglaubt, sein Vater habe Die Uhr außerhalb seiner dienstlichen Tätigkeit gefunden, aber nicht abgeliefart. Der Sohn wurde freigesprochen, weil das Gericht annahm, daß er keine Klarheit über die wahre Herkunft der Uhr hatte. Dagegen wurde der Beamte zu vier Monaten Ge fängnis und fünfjähriger Unfähigkeit zur Bekleidung öffent licher Aemter, seine Frau und die Schwiegertochter zu je acht Tagen Gefängnis verurteilt. Dem Beamten wurde die Be währungsfrist versagt. . Aus Sachsen. Dresden, 8. Januar. Der Arbeitgeberverband sächsi scher Gemeinden teilt über die Tarifverträge für die Arbei ter der Deutschen kommunalen Verwaltungen folgendes mit: Die deutschen kommunalen Verwaltungen — Städte. Landkreise, Landgemeinden, Provinzial — und sonstige Verwaltungen sind in ihrer Eigenschaft als Arbeitgeber seit 1920 in kommunalen Landes- und Provinzialarbeitgeber verbänden bezirksweise zusammengeschlossen und durch diese im Reichsarbeitgeberoerband Deutscher Gemeinden und Kommunalverbände (Sitz Berlin), vereinigt. Der Reichs arbeitgeberverband Deutscher Gemeinden und Kommunal verbände hat zentral mit den zuständigen Gewerkschaften besondere Reichsmanteltarifverträge (RmT. und RMT. Straßenbahn) abgeschlossen, die die allgemeinen Arbeitsbe dingungen für die Gemeindearbeiter, einschl. des Straßen bahnpersonals, aller angeschlofsenen kommunalen Verwal tungen des Deutschen Reiches regeln (Arbeitszeit, Dienst bereitschaft, Ueberstunden, Arbeitsversäumnis, Urlaub, Wo chenfeiertagsarbeit, Krankenlohn usw.), sowie allgemeine Bestimmungen über Entlohnung und Lohnzuschläge enthal ten. Die Lohntarifverträge und Lohnsätze rberden nicht zen tral, sondern bezirklich, d. h. durch kommunalen Landes- und Provinzialarbeitgeberoerbände selbständig vereinbart. Der Reichsarbeitgeberverband Deutscher Gemeinden und Kom munalverbände ist hierbei lediglich lohnpolitisch Richtung weisend. Die jetzt von der Reichsregierung gekündigten Mantel- und Lohntarifverträge für die Arbeiter der Reichs betriebe und Verwaltungen gelten nicht für kommunale Ar beiter. D,e Stadt Berlin gehört ebenfalls der Reichsorgani sation der kommunalen Arbeitgeber Deutschlands an und hat mit den gekündigten Tarifverträgen der Reichsarbeiter nichts zu tun. Neber Einzelheiten des kommmialen Tarif vertragsrechts unterrichten die von der Reichsgeschäfts- stelle Berlin W. 50, Kurfürstendamm 287, kV, herausgege benen eirrschlägigen Drucksachen. Leipzig, 8 Januar. Opiumfchleichhäa-ler vor Gericht. Vor dem Gemeinsamen Schöffengericht fand ein interessan ter Betrugsprozeß statt, der die Praktiken der Opiumschleich händler zum Gegenstand hatte. Sämtliche acht Angeklagte betrieben im November vorigen Jahres einen schwunghaf ten Handel mit Opium, und zwar hauptsächlich in Hamburg. Der Handelsvertreter Josef v.Wehdc und der Kraftwagen führer Ernst Telle aus Leipzig ließen sich von dem Kauf mann Fritz Jrrgang aus Schlcoerhausen bei Osnabrück, den sic für ihre (Geschäfte gewonnen hatten, den Betrag von Die Itchrtauserrdfeier der Ahetnlande. (Bon unserem ^.-Mitarbeiter.) Köln, Anfang Januar 1925. Die Rheinlande stehen am Beginn des Zeitabschnittes, der die Gaue um den altberühmten Strom und das Reich deutscher Nation seit tausend Jahren unlöslich miteinander verbunden hält. Vor tausend Jahren ersüllte sich das welt geschichtliche Schicksal, das im Gegensatz zum westlichen Frankreich seinen Schwerpunkt im Osten hatte. Diesem staatlichen Gebilde, das, wenn es auch den Charakter einer Föderation trug, doch ein einheitliches Ganze bildete, war Lothringen, in dem sich die Gaue links des Rheins zusam menschlossen, angefügt. Des Sachsenkönigs Zepter reichte also über den Rhein und stieß an die Grenzen oes Westfrankenreichs, und in der Ehe, die König Hein rich I. mit der Tochter des lothringischen Herzogs Giselbert im Jahre 928 einging, war gewissermaßen die symbolische Krönung der staatlichen Zusammenfassung gegeben. Diese Ehe des Sachsenfürsten mit der rheinischen Herzogstochter war eine deutsche Ehe, im deutschen Sinne geschlossen; und so wurde gleichsam das Bündnis der östlichen deutschen Stämme mit den Stämmen links des Rheins für das nächste Jahrtausend eine historisch bedeutsame Tat, eine Tat, die eine Entwicklung einleitete, die konsequent und zielbewußt geblieben ist trotz aller politischen Ereignisse, trotz aller staatlicher Widrigkeiten und Mißhelligkeiten, trotz allen dynastischen Zank und Haders. Der Rhein war Deutschlands Strom und nicht Deutschlands Grenze geworden. Ein großer entwicklungsgeschicht- licher Gedanke hatte sich damit erfüllt; und es ist für den Selbstbehauptungswillen von Bestandteilen einer Nation ein sprechendes Zeugnis, daß trotz aller Ereignisse, die ein Jahrtausend über das machtpolitisch so bedeutungsvolle Ge biet der Rheinlande hinüberbrauscn ließ, die große nationale Einstellung dieser Teile doch unverrückbar die gleiche ge blieben ist. Dieses Jahr, welches die Erinnerungsfeiern e'-ilciten soll, beginnt mit größte Enttäuschung für die Rheinländer. Wieder liegt eine Zeit schwerster Bedrückung lack) völkischer Not hinter diesem Teile unseres Volkes. Wenn auch der ganze Staat während der letzten Jahre '' i- den schwerster Art erdulden mußte, so ist das Rheinland doch ganz besonderer Bedrückung ausgesetzt gewesen. Seit den Tagen des Zusammenbruchs stehen die fremden Zwing herren im Lande, ist Freiheit und Unabhängigkeit verloren. Nun sollte der Beginn dieses Jahres eine Lockerung der druckenden Ketten bringen, die erste vertragsmäßige Räu mung besetzten deutschen Gebietes, die Räumung der Kölner Zone sollte am 10. Januar erfolgen. Es steht bereits fest, daß unter der Verletzung des Rechtes und unter Richtinnehaltung der Abmachungen die Okkupationstruppen den deutschen Boden nicht freigeben werden. So fällt wie der ein bitterer Wermutstropfen in den Becher rationalen Freudewillens, und wieder steht das Rheinland um eine Hoffnung ärmer da. Doch das lebensbejahende Element der Rheinländer, das sich auch in den letzten Jahren der Knech tung immer wieder aufs neue gezeigt hat, läßt sich von ein mal gefaßten Vorsätzen nicht abbringen. Heißt es doch, dem sicher bevorstehenden Vertragsbruch eine neue Bekundung einheitlichen nationalen Willen entgegenzusetzen. Die ge plante Jahrtausendfeier hat einen neuen Sinn, einen neuen Zweck bekommen, sie wird fremden Bedrückern abermals zeigen, daß Rhein und Reich unlöslich miteinander verbun den sind. Das Jahr der Erinnerung wird eingeleitet mit einem großen deutschen P ress e fe st, zu dem der Verein der Kölner Presse und die Ortsgruppe Köln des Vereins rhei nischer Zeitungsverleger jetzt di« ersten Aufrufe in die Lande geschickt haben. Schon dieser Aufruf ist keine örtliche An gelegenheit, sondern ein Aufruf an das deutsche Volk. Die festliche Veranstaltung des 17. Januar soll, wie es in diesem Aufruf heißt, mit einer von allem Parteikampf befreiten deutschen Weihestunde verbunden sein. Die Kölner sagen trotz der neuen Enttäuschung — nun gerade! Sic wollen sich mit deutscher Kunst und deutschem Geist, befeuert vom rheinischen Lebenssinn einen Festtag in die Kette all täglicher Plagen und Sorgen flechten. Die Veranstaltung ist außerordentlich großzügig angelegt. Die große Halle in Köln-Deutz, sowie der ihr vorgelagerte Messehof werden ilrr die Räume geben. Mit der Anwesenheit des Reichsprä sidenten bei der Feier wird gerechnet, desgleichen werden die Spitzen der Reichsregierung und der preußischen Lan desregierung erwartet. Dem Ehrenausschuß sind führende Männer des deutschen und deutsch-rheinischen Lebens bei getreten. So sagt der Aufruf nicht zu viel, daß in Jahren völki scher Not und persönlicher Entsagung die Rheinlands ihre Pflicht getan haben. Daß sie es auch heute wieder tun, be weist jede Stunde aufs neue, und daß sie es weiter tun wer den, dafür spricht ihr ungebrochener rheinischer Lebensmut, der auch unter dem Eindruck stärkster Enttäuschung doch noch den Mut und die Kraft zum Feiern eines nationalen Festes findet und der in seiner Lebensfreude so ungebrock)en ist, daß sogar, wie man in Mainz kürzlich beschlossen hat, in diesem Jahre der altberühmte rheinische Karneval, der so lange schweige» mußte, wieder aufleben wird. Um die völ kische Kraft und um den nationalen Behauptungswillen sol cher Volksgenossen braucht dem Reich nicht bange zu sein. Die schwierige« deutsch-französische« Verhandlungen. Lin unmöglicher französischer Zolltarif. Von besonderer Seite wird uns geschrieben: Es ist bereits seit längerer Zeit bekannt, daß cs infolge technischer Schwierigkeiten bis zum 10. Januar zwischen Deutschland und Frankreich nicht zu dem Abschluß des ge planten Handesvertrages kommen wird. Die französische Delegation bemüht sich nun, in der Erkenntnis, daß ein Ab kommen zwisci-en Frankreich und Deutschland für Frankreich von größerem Interesse ist als für Deutschland, wenigstens darum, «in kurzfristiges Provisorium für die Zeit nach dem 10. Januar bis zum endgültigen Abschluß des Vertrages her- beizuführen. Wir haben bereits vor wenigen Tagen der Be fürchtung Ausdruck verliehen, daß es auch zu diesem Provi sorium nur sehr schwer kommen wird. Denn auch hier stel len die Franzosen wieder Forderungen, die mit den deut schen Wirtschefks- und Handelsinteressen völlig unvereinbar sind. Tine besondere Erschwernis bedeutet es, daß die Fran- 7000 Mark aushSndlgen, um größere Mengen Opium auszu kaufen. Die Angeklagten lieferten aber statt Ovium nur eine Zusammensetzung von SchlemMkreide und Kalk, so daß Irr- gang bald darauf in Konkurs geriet. Als die Betrüger spä ter wieder in Hamburg größere Mengen Ovium an den Mann bringen wollten, gelang es Jrrgang, sie festnehmen zu lassen, v. Wehde erhielt em Jahr, Telle ein Jahr drei Monate und der an dem Betrüge ebenfalls Beteiligte Hüb ner aus Hamburg drei Monate Gefängnis. Die übrigen Angeklagten, unter ihnen auch Jrrgang, wurden wegen un erlaubten Handels mit Opium zu je 100 Mark Geldstrafe verurteilt. Leipzig, 8. Januar. Beim Punschwasierkochen ver brüht. Am Silvesterabend hat sich bei einer Familie in der Bahnhofstraße in Mockau ein schweres Unglück zugetragen. Dort war auf einem Gaskocher ein Topf mit Wasser zur Be reitung von Punsch aufgesetzt worden. In der Nähe des Kochers saß eine 15jährige Tochter der Wohnungsinhaberin mit einem einjährigen Kinde ihrer Schwester auf einem Stuhl. Plötzlich hatte das Mädchen den Topf mit dem kochen den Wasser durch eine achtlose Bewegung umgestoßen, wo rauf sich das heiße Wasser über beide ergoß. Sie wurden durch ihre Angehörigen nach dem Krankenhause gebracht, wo das kleine Kind am Sonnabend an den Brandwunden ge storben ist. Leipzig, 8. Januar. Beim Feueraumachea mit Petro leum explodierte in Böhlitz-Ehrenberg die Flasche und eine 13jährige Tochter des Bauarbeiters Winzer stau') in dem Augenblick in Flammen. Hilfeschreiend lief das Kind aus der Wohnung. Ein hinzueilender Bäckermeister riß ihm die Kleidungsstücke vom Leibe. Das Mädchen hatte aber schon so schwere Brandwunden erlitten, daß es im hoffnungs losen Zustande nach dem Krankenhaus übergeführt werden mußte. Annaberg, 8. Januar. Tod infolge eine» eigenartige» Zufalls. Ein Unfall mit tödlichem Ausgange hat sich am Montag abend gegen 9 Uhr hier ereignet. Der bei Landwirt Paul Wiederänders an der Fleischergasse in Stellung be findliche 18 Jahre alte Wirtschaftsgehilfe Bruno Schiefer aus Frohnau, ein Verwandter des ersteren, hatte sich mit mehreren jungen Burschen in dem erwähnten Straßenteile durch Schäkereien belustigt. Darauf sind die jungen Leute infolge des Anrufes eines Nachbarn auseinandergelausen. Kurze Zeit danach ist Sch. an der Türklink- des Eingangs tores zur W.'schen Wirtschaft mit dem Halsteile des Schwitzers, den er anhatte, eingehängt und noch röchelnd aufgefunden worden. Deß alsbald herbeigerufene Arzt Dr. Mühlich hat. nur den infolge Bruches der Halswirbelsäule eingetretenen Tod des jungen Menschen feststellen können. Nach der Lage der Sache dürfte es sich nur um einen Unfall handeln, daß der junge Mensch beim nochmaligen Oeffnen des Tores und Heraussehen mit dem Schwitzer sich an der Türklinke verfangen hat und beim Bemühen, loszukonnnen, mit der Halswirbelfäule an den spitzen Test der Torklinke angeschlagen hat, wodurch der Bruch der Wirbelsäule be wirkt worden ist. Die Angelegenheit liegt zur wetteren Klä rung der Sache in den Händen der Justizbehörde. I zosen dieses vorläufige handelspolitische Abkommen auf den neuen französischen Zolltarif aufbauen, der zwar vorläufig nur ein Entwurf und von den französischen gesetzgebenden Körperschaften noch nicht gebilligt worden, dessen Annahme aber so gut wie sicher ist. Dieser Entwurf, der soeben ver öffentlicht wird, hat einen ausgesprochen schutzzöllnerischen und gegen Deutschland gerichteten Charakter. Die neuen französischen Minimalsätze, deren Gewährung an Deutsch land nach französischer Ansicht ein weitgehendes Entgegen kommen darstellen soll, sind zum großen Teil für den deut schen Export noch Frankreich nicht tragbar. Zu den Waren, die Deutschland im Jahre 1913 in grö ßerem Umfange nach Frankreich ausgeführt hat und an de ren Ausfuhr es auch künftig Interesse hat, gegen die aber die französische Zolltarifnovelle gerichtet ist und prohibitiv wirkt, gehören zahlreiche Erzeugnisse der chemischen Industrie, für die die Minimalsätze fast durchweg auf das Mehrfache, zuni Teil aber auch auf das 10- bis 20sache erhöht werden sollen. Für etwa 500 Zollsätze von den 700Po- sitionen, an denen die chemische Industrie interessiert ist, ist eine Aendcrung beabsichtigt. Die Zollbelastnng der für die deutsche Ausfuhr nach Frankreich wichtigen technischen Che mikalien erreicht selbst bei dem Minimaltarif in vielen Fäl len eine Höhe von 15 bis 30 A. Für Eisen- und Stahlcrzeugnisse bringt der französische Zolltarifentwurf im allgemeinen eine starke Er höhung der bisherigen Minimalsätze. Für Werkzeug- und Eisenstahl sind diese z. B. verdoppelt. Desgleichen für Feindrähte. - Für Kleineisenwaren sind die Sätze gleichfalls auf der ganzen Linie wesentlich erhöht worden. Ebenso ist im Gebiete der elektrotechnischen Industrie durchweg ein stark erhöhter Zollschutz aufgelegt. Dasselbe gilt für den Maschinenbau. Auffälligerweise sind sogar für Maschinen gruppen, die bisher in Frankreich nicht erzeugt wurden, fast sämtliche Minimalsätze erhöht worden. Bei Pumpen, hy draulischen Maschinen, Ventilatoren und Gebläsen wirken die neuen Sätze direkt einfuhrerdrosselnd. Ebenso sind Papierbearbeitungsmaschinen höher belastet worden; bei diesen und bei Klischeemaschincn und bei leichteren Pa piermaschinen sind die bisherigen Sätze auf das Vierfache hinaufgeschraubt. Bei einer Anzahl von Maschinen steigt die Zollbelastung bis zu 40 bis 50 7? des Wertes. Für Metallwaren sind die an sich schon höhen Zölle um etwa 30 A gesteigert worden. Es finden sich aber auch Zölle, die das 3^ und 6fache des geltenden Tarifes er reichen. Prohibitiv wirkt der Zoll für Metall-Legierungen, der eine Zollbelastung von 15 bis 45 des Warenwertes ausmacht und jetzt noch eine Erhöhung um 25 A erfährt, während Deutschland hier keinen Zoll erhebt. Bei einigen Waren der K a u t s ch u k i n d u st r i e, für die insbesondere rheinische Fabriken ein Exportinterefse nach Frankreich haben, sind die Zölle um 25 erhöht worden, so daß hier jeder Export nach Frankreich unterbunden wird. Bei einigen Waren der Barmer Industrie (Hosenträger, Strumpfbänder, Sockenhalter) sind gleichfalls Zollerhöhun gen um 25 N beabsichtigt. Bon den erhöhten Zöllen wer den auch betroffen Lederhandschuhe, für die bei den an sich chon hohen Zöllen auch schon früher nur ganz geringe Ge- chäftsmöglichkeiten nach Frankreich bestanden. Auch die Zölle für Möbel, Holzleisten, Holzrahmen, Felgen aus ge bogenem Holz sind durchschnittlich um 75 A, teilweise noch mehr, erhöht worden. Angesichts dieses Zolltarifentwurfs, dessen Veröffent lichung gerade noch zur rechten Zeit erfolgt, erledigen sich die französischen Vorwürfe über die unnachgiebige Haltung der deutschen Delegation von selbst. Deutschland ist natürlich, wenn auch nicht in so hohem Maße wie Frankreich, an der Schaffung eines vernünftigen Handelsvertrages zwischen den beiden Ländern interessiert. Ein solcher Beitrag darf ich aber nicht ausschließlich auf einseitigen Vorteilen der einen Partei aufbauen. Frankreich wird sich also wohl oder übel dazu bequemen müssen, an diesem Zolltarifentwurf noch erhebliche Abstriche vorzunehmen. Aus dem Gerichtssaal. * Lin ungewöhnlicher Srimlnalfall, der für die gesamte Beamtenschaft von Interesse fein dürfte, kam am Dienstag vor dem Dresdner Schöffengericht zur Verhandlung. Der aus Johanngeorgenstadt gebürtige, 30 Jahre alte Wohl fahrts-Polizeiwachtmeister Paul Walter Tittel der Ge meinde Niedersedlitz, dem vorzügliche Zeugnisse ausgestellt werden, hatte am 12. Januar vorigen Jahres Dienst. Ge gen Abend trat der Wachtmeister Alfred Hergert in die Dienstrüume ein und äußerte in bezug auf die am folgenden Tage stattfindende Gemeindeverordnetenwahl, daß er kein Geld habe. Da die Polizcibeamten bei derartigen Wahlen bekanntlich in die betreffenden Lokale dienstlich abkomman diert werden, wobei in der Regel etwas Zeche gemalt wird, schloß Tittel sein Pult auf, entnahm den darin aufbewahr- ten Sammelgeldern im Betrage von 17^ Mark einen Fünf Billionenschein, den er feinem bedrängten Kollegen bis zu der am 15. Januar fälligen Gehaltszahlung lieh. Die Sam melgelder gehörten zur Liste Kleeberg, die mit vielen ande ren Listen zur Weihnachtszeit in Umlauf gesetzt worden war, als allgemein für Erwerbslose und Kleinrentner gesammelt wurde, und die als Nachzügler kurz vor jenem Vorgänge in der Wache abgeliefert worden war. Wachtmeister Hergert nahm später seinen Abschied und erstattete schließlich Anzeige gegen Titel wegen Amtsunterschlagung. Mit dieser Ange- legenheit mußte sich jetzt das Gericht befassen. Rechtsanwalt Sellnick führte als Verteidiger aus, es sei unfaßbar, wie man hier zur Strafverfolgung schreiten konnte. Während man selb" bei Verbrechern übelster Sorte sehr weitherzig verfahre, sei in diesem Falle ein Niederschlagungsgesuch ab gelehnt worden. Die Anzeige sei nichts weiter als ein Rache akt. Der Vertreter der Anklage hielt den Schuldbeweis da gegen für erbracht und beantragte die niedrigste zulässige Strafe. Das Schöffengericht erkannte, dem Anttage des Staatsanwalts entsprechend, wegen im Dienst begangener Unterschlagung auf die Mindeststrafe von drei Monaten Ge fängnis unter Zubilligung einer Bewährungsfrist. nor kläi de» ein iLji mit wei das sch« g'Nk die zeig' schie nerd und eine und Vers, Berg Es n Am Frau m ar hatte Druck gewes spurei der E einem Blutt, dem > Es ste wird i schlage Nachri sofort große W ka sp! mi vo: Sk nie dui vor nis in Heirat Zeit di Villa o Villa i meik, x Bankpi leiteten Die W Herstell Die Dr aus seir rend no damit c Weihna versucht! längerer Braut. Rechtsar Die versteinei waldbestc sten Geb schen Sch Jahrtaust südlichen der Lagei man die kleineren an der S gelegenen eigentliche den, eine schaftlich r landes gef fach versw ,Sceberge dehnter B< teldeutscher Durchteufe hatte, um werden. § Polmnicker von der S Strecken al serreichen ( Nortycken 1879 weger mußte. 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