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ACHTZEHNTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 8. MÄRZ 1923. Kammerorchester- Konzert. Dirigent: Professor Dr. Karl Straube. ERSTER TEIL. Brandenburgisches Konzert Nr. 1 (F dur) für konzertierende Violine, Streichorchester, Oboen, Fagott und Hörner von JohannSebastian Bach (1685—1750). Solo-Violine: Herr Konzertmeister Edgar Wollgandt. A tempo ordinario — Adagio — Allegro — Menuetto, Trio I, Menuetto, Polacca, Menuetto, Trio II. Kantate: »Non sa ehe sia dolore« für eine Sopranstimme und Orchester von Johann Sebastian Bach, vorgetragen von Frau Cläre Hansen- Schultheß. Flöte: Herr Carl Bartuzat. (Bearbeitung von Felix Mottl.) S i n f o n i a. Recitativo. Non sa ehe sia dolore Chi dall’ amico suo parte e non more. II fanciullin’, ehe plora e gerne Ed allor ehe piü ei teme, Vien la madre a consolar. Va dunque a cenni del Cielo Adempi or di Minerva il zelo. Aria. Parti pur e con dolore Lasci a noi dolente il cuore; La patria goderai, A dover la servirai; Varchi or di sponda in sponda, Propizj vedi il vento e l’onda. Recitativo. Tuo saver al tempo e l’etä contrasta, Virtü e valor sol a vincer basta; Ma chi gran ti farä piü ehe non fusti Ansbaca piena di tanti Augusti. Aria. Ricetti gramezza e pavento, Qual nochier placato il vento Piü non teme osi scolara, Ma contento in su la prora Va cantando in faccia al mar. Rezitativ. Was Schmerz sei und was Leiden, Das lernst du erst, mußt vom Freunde du scheiden. Wenn Kinder weinen, wenn sie klagen, Wenn sich fürchten und verzagen, Kommt zum Trost die Mutter her. Dich ruft Minerva von hinnen, Dies tröste dich, ob Tränen auch rinnen. Arie. Gehe denn und laß von Schmerzen Uns zurück, betrübt die Herzen; Du freu’ dich, dem Vaterlande Zu dienen in deinem Stande; Gute Fahrt also und schnelle, Und günstig sei dir Wind und Welle. Rezitativ. Dein Können eilt weit voraus den Jahren, Dein Wort genügt, Triumphe zu erfahren; Doch hoff'ich, daß dieBahn sich leichter dehne, Weiß man so hold dir Ansbachs Mäcene. Arie. Hinweg denn mit Trauer und Zagen! Gleiche dem Schiffer nach Sturmesplagen. Nun erholt von großem Schrecke, Steht er fröhlich auf dem Verdecke, Sein Gesang schallt über’s Meer.