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ELFTES GEWANDHAUS-KONZERT SONNABEND, DEN i. JANUAR 1921. Dirigent: Dr. Arthur Nikisch ERSTER TEIL. Toccata — Adagio — Fuge (C dur) für Orgel von Johann Sebastian Bach (1685—1750), vorgetragen von Herrn Günther Ramin. Szene und Arie »Ach, sie stirbt, meine Hoffnung« (»Mia speranza adorata«, Kochels Verz. Nr. 416) für Sopran von Wolfgang Amadeus Mozart (1756—1791), vorgetragen von Fräulein Elisabeth Rethberg [Dresden]. Szene. Ach, sie stirbt, meine Hoffnung! Macht und Gewalt morden meine Liebe! Alles hat mich verlassen, ich bin allein in der Schöpfung. Ach, teurer Gatte! auf ewig trennt man uns, trennt unsre Herzen, die so innig sich liebten. Leb wohl, Geliebter! Denk’ oft an mich zurück! Himmel! wie wird mir! Dem Aug’ entquellen Tränen. Ach! ein unendlicher Schmerz füllt meine Seele! Gram und Verzweiflung nagen an meinem Herzen! Leb wohl auf ewig, auf ewig, geliebter Gatte, ich scheide! Arie. Ach, sie schwanden, meine Freuden, Liebe war nur ein goldner Traum; J Denn auf ewig soll ich scheiden! O, mein Herz erträgt es kaum. Ach, dich lassen, dich meiden! O Qual der Hölle! Teurer Gatte, sieh meine Tränen, Komm’ und lindre meinen Schmerz! Doch du hörst nicht meine Klagen, Fühlst nicht meiner Liebe Leiden! Lebe wohl! Wir müssen scheiden, Ewig treu bleibt dir mein Herz. Entr’acte aus »Rosamunde« (B dur) von Franz Schubert (1797—1828).