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SECHSTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN n. NOVEMBER 1920. Dirigent: Dr. Arthur Nikisch. ERSTER TEIL. Concerto grosso Nr. 1 (Bdur, Op. 3 Nr. 1) von Georg Friedrich Händel (1685 —1759). Bearbeitung von Max Reger. I. Allegro. II. Grave. III. Moderato. Rezitativ und Arie aus der Kantate >Ich habe genug« von Johann Sebastian Bach (1685—1750), vorgetragen von Herrn Kammer sänger Paul Bender [München]. Rezitativ. Ich habe genug. Mein Trost ist nur allein, daß Jesus mein und ich sein eigen möchte sein. Im Glauben halt’ ich ihn, da seh’ ich auch mit Simeon die Freude jenes Lebens schon. Laßt uns mit diesem Manne ziehn! Ach! möchte mich von meines Leibes Ketten der Herr erretten; ach! wäre doch mein Abschied hier, mit Freuden sagt’ ich, Welt, zu dir: ich habe genug! Arie. Schlummert ein, ihr matten Augen, Fallet sanft und selig zu! Welt, ich bleibe nicht mehr hier, Hab’ ich doch kein Teil an dir, Das der Seele könnte taugen. Hier muß ich das Elend bauen, Aber dort, dort werd’ ich schauen Süßen Frieden, stille Ruh’. Drei Stücke für Orchester von Jean Philippe Rameau (1683 —1764). Zum Konzertvortrag frei bearbeitet von Felix Mottl. I. Menuett aus »Platöe«. II. Musette aus »Fetes d’Hdbe«. III. Tambourin aus »Fetes d’Höbö«. Lieder mit Klavier, vorgetragen von Herrn Bender. a) Der Gärtner von Hans Pfitzner (geb. 1869). Wohin ich geh’ und schaue In Feld und Wald und Tal Vom Berg hinab in die Aue Vielschöne, hohe Fraue, Grüß’ ich dich tausendmal! Ihr darf ich keinen reichen, Sie ist zu hoch und schön; Sie müssen alle verbleichen; Die Liebe nur ohnegleichen Bleibt ewig im Herzen stehn. In meinem Garten find’ ich, Viel Blumen schön und fein; Viel Kränze wohl draus wind’ ich Und tausend Gedanken bind’ ich Und Grüße mit darein! Ich schein’ wohl froher Dinge Und schaffe auf und ab Und ob das Herz zerspringe, Ich grabe fort und singe Und grab’ mir bald mein Grab. Eichendorf.