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VIERZEHNTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 22. JANUAR 1920. Dirigent: Arthur Nikisch. ERSTER TEIL. Konzert für Klavier Nr. 3 (Dmoll) von Sergei Rachmaninow, vor getragen von Frau Ilse Fromm-Michaels. Allegro ma non tanto. Intermezzo — Finale. ZWEITER TEIL. Symphonie Nr. 2 (Cmoll) für großes Orchester, Chor und Soli von Gustav Mahler. Die Soli gesungen von Frau Cläre Hansen-Schultheß (Sopran) und Frau Kammersängerin Frida Schreiber (Alt). I. Allegro moderato. II. Andante moderato. III. In sehr ruhig fließender Bewegung -— IV. »Urlicht.* Sehr feierlich, aber schlicht. (Choralmäßig.) Altsolo. O Röslein rot! Der Mensch liegt in größter Not! Der Mensch liegt in größter Pein! Je lieber möcht’ ich im Himmel sein! Da kam ich auf einen breiten Weg; Da kam ein Engelein und wollt’ mich abweisen. Ach nein! Ich ließ mich nicht abweisen. Ich bin von Gott und will wieder zu Gott! Der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben, Wird leuchten mir bis in das ewig selig Leben! — (Aus »Des Knaben Wunderhorn*.) V. Im Tempo des Scherzos — Sehr zurückhaltend. »Der Rufer in der Wüste.« »Der große Appell.« Chor, Auferstehn, ja auferstehn wirst du, Sopran- Mein Staub, nach kurzer Ruh! und Unsterblich Leben Altsolo. Wird, der dich rief, dir geben! Wieder aufzublühn, wirst du gesät! Der Herr der Ernte geht Und sammelt Garben Uns ein, die starben! (Klopstock.) O glaube, mein Herze, glaube: Es geht dir nichts verloren! Dein ist, was du gesehnt!