d) Lieblingsplätzchen. Wißt ihr, wo ich gern weil’ In der Abendkühle ? In dem stillen Tale geht Eine kleine Mühle, Und ein kleiner Bach dabei, Rings umher stehn Bäume. Oft sitz’ ich da stundenlang, Schau’ umher und träume. Auch die Blümlein in dem Grün An zu sprechen fangen, Und das blaue Blümlein sagt: Sieh’ mein Köpfchen hangen? Röslein mit dem Dornenkuß Hat mich so gestochen: Ach, das macht mich gar betrübt, Hat mein Herz gebrochen. Da naht sich ein Spinnlein weiß. Spricht: Sei doch zufrieden; Einmal mußt du doch vergehn, So ist es hienieden; Besser, daß das Herz dir bricht Von dem Kuß der Rose, Als du kennst die Liebe nicht Und stirbst liebelose. Aus des Knaben Wunderhorn. e) Hexenlied. Die Schwalbe fliegt, Der Frühling siegt Und spendet uns Blumen zum Kranze! Bald huschen wir Leis' aus der Tür Und fliegen zum prächtigen Tanze! Um Beelzebub Tanzt unser Trupp Und küßt ihm die kralligen Hände! Ein Geisterschwarm Faßt uns beim Arm Und schwinget im Tanzen die Brände! Ein schwarzer Bock, Ein Besenstock, Die Ofengabel, der Wocken, Reißt uns geschwind, Wie Blitz und Wind, Durch sausende Lüfte zum Brocken! Und »Beelzebub Verheißt dem Trupp Der Tanzenden Gaben auf Gaben: Sie sollen schön In Seide gehn Und Töpfe voll Goldes sich graben. Ein Feuerdrach’ Umflieget das Dach Und bringet uns Butter und Eier. Die Nachbarn dann sehn Die Funken wehn Und schlagen ein Kreuz vor dem Feuer. Holty. Kleine Suite für Orchester (Op. 27) von Volkmar Andreae. (Zum ersten Male. Andreae geb. 1879 in Bern, lebt in Zürich.) I. Vivace — II. Sehr langsam. III. Allegretto, ma non troppo lento (Assai vivace) — IV. Vivace.