c) Heinrich Herr Heinrich sitzt am Vogelherd, Recht froh und wohlgemut; Aus tausend Perlen blinkt und blitzt Der Morgenröte Glut. In Wies’ und Feld, in Wald und Au, Horch, welch ein süßer Schall! Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag, Die süße Nachtigall. Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: »Wie schön ist heut’ die Welt! Was gilts, heut’ gibts ’nen guten Fang!« Er lugt zum Himmelszelt. Er lauscht, und streicht sich von der Stirn Das blondgelockte Haar. »Ei doch! was sprengt denn dort herauf Für eine Reiterschar?« der Vogler. Der Staub wallt auf, der Hufschlag dröhnt, Es naht der Waffen Klang; — »Daß Gott der Herr verderben mir Den ganzen Vogelfang!« »Ei nun! was gibts?« Es hält der Troß Vorm Herzog plötzlich an, Herr Heinrich tritt hervor und spricht: »Wen sucht ihr, Herren? Sagt an!« Da schwenken sie die Fähnlein bunt Und jauchzen: »Unsern Herrn! Hoch lebe Kaiser Heinrich! Hoch des Sachsenlandes Stern!« Sich neigend knien sie vor ihn hin Und huldigen ihm still, Und rufen, als er staunend fragt: »’s ist deutschen Reiches Will’!« Da blickt Herr Heinrich tief bewegt Hinauf zum Himmelszelt: »Du gabst mir einen guten Fang! Herr Gott, wie dirs gefällt!« ZWEITER TEIL. Symphonie Nr. i (Cmoll Op. 68) von Johannes Brahms. I. Un poco sostenuto — Allegro. II. Andante sostenuto. III. Un poco allegretto e grazioso. IV. Adagio — Allegro non troppo ma con brio. Konzertflügel von Julius Blüthner. Konzertführer und Partituren sind im Erdgeschoß erhältlich. Anfang des Konzerts 6 Va Uhr. — Ende 8^2 Uhr. 12. Gewandhaus-Konzert: Donnerstag, den 8. Januar 1920. Klavierkonzert Nr. 1 (Gmoll) von Mendelssohn Bartholdy. Orpheus, symphonische Dichtung von Liszt. Burleske für Klavier und Orchester von Strauss. Symphonie Nr. 6 (Hmoll, pathetische) von Tschaikowsky. Klavier: Elly Ney van Hoogstraten. Da für Hauptproben, Konzerte und Kammermusiken Einzelkarten nur in ganz geringer An zahl zur Verfügung stehen, können nur die wenigsten Vorausbestellungen Berücksichtigung finden. Postanweisungen und Briefe mit Vorausbestellungen können daher — ohne Gewähr für Erledigung — künftig nur noch von auswärts angenommen werden. Einwohnern Leipzigs ist jedoch Gelegenheit geboten, sich gegen Hinterlegung des entsprechenden Betrages an der Kasse für etwa verfügbare Plätze vormerken zu lassen. Für vorausbestellte Karten ist eine Gebühr von je 50 Pf. zu entrichten. 4. Kammermusik: Mittwoch, den 14. Januar, 6V2 Uhr. Streichquartett A dur (Köch. Verz. Nr. 464) von Mozart. Lieder von Mozart und Beet hoven. Streichquartett Cdur Op. 59 Nr. 3 von Beethoven. Gesang: Maria Pos-Carloforti. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.