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ACHTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 5. DEZEMBER 1918. Dirigent: Arthur Nikisch. ERSTER TEIL. Symphonie Nr. 8 (Cmoll) von Anton Bruckner. I. Allegro moderato. II. Scherzo: Allegro moderato. III. Adagio. Feierlich, langsam, doch nicht schleppend. IV. Finale: Feierlich, nicht schneit ZWEITER TEIL. Unvollendete Symphonie (Hmoll) von Franz Schubert. I. Allegro moderato. II. Andante con moto. Tod und Verklärung. Tondichtung für großes Orchester (Op. 24) von Richard Strauss. »In der ärmlich kleinen Kammer, Matt vom Lichtstumpf nur erhellt, Liegt der Kranke auf dem Lager. — Eben hat er mit dem Tod Wild verzweifelnd noch gerungen. Nun sank er erschöpft in Schlaf, Und der Wanduhr leises Ticken Nur vernimmst du im Gemach, Dessen grauenvolle Stille Todesnähe ahnen läßt. Um des Kranken bleiche Züge Spielt ein Lächeln wehmutsvoll. Träumt er an des Lebens Grenze Von der Kindheit goldner Zeit? Doch nicht lange gönnt der Tod Seinem Opfer Schlaf und Träume. Grausam rüttelt er ihn auf Und beginnt den Kampf aufs neue, Lebenstrieb und Todesmacht! Welch entsetzensvolles Ringen! — Keiner trägt den Sieg davon, Und noch einmal wird es stille! Kampfesmüd’ zurückgesunken, Schlaflos, wie im Fieberwahn, Sieht der Kranke nun sein Leben, Zug um Zug und Bild um Bild, Inn’rem Aug’ vorüberschweben. Erst der Kindheit Morgenrot, Hold in reiner Unschuld leuchtend, Dann des Jüngling keck’res Spiel — Kräfte übend undierprobend — Bis er reift zumaimnnerkampf, Der um höchste Lebensgüter Nun mit heißer Lust entbrennt. — Was ihm je verklärt erschien, Noch verklärter zu gestalten, Dies allein der hohe Drang, Der durchs Leben ihn geleitet. Kalt und höhnend setzt die Welt Schrank’ auf Schranke seinem Drängen. Glaubt er sich dem Ziele nah, Donnert ihm ein »Halt« entgegen. »Mach’ die Schranke dir zur Staffel! Immer höher noch hinan!«