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VIERTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 31. OKTOBER 1918. Dirigent: Arthur Nikisch. ERSTER TEIL. Präludium und Fuge (Emoll) für Orgel von Johann Sebastian Bach, vorgetragen von Herrn Professor Karl Straube. Die Allmacht von Franz Schubert (instrumentiert von Felix Mottl), vorgetragen von Fräulein Emmi Leisner [Berlin]. Groß ist Jehova, der Herr! Denn Himmel und Erde verkünden seine Macht. Du hörst sie im brausenden Sturm, In des Waldstroms laut aufrauschendem Ruf. Groß ist Jehova, der Herr! Groß ist seine Macht! Du hörst sie in des grünenden Waldes Gesäusel, Siehst sie in wogender Saaten Gold, In lieblicher Blumen glühendem Schmelz, Im Glanz des sternebesäeten Himmels. Furchtbar tönt sie im Donnergeroll Und flammt in des Blitzes schnell hinzuckendem Flug. Doch kündet das pochende Herz dir fühlbarer noch Jehovas Macht, Des ewigen Gottes, blickst du flehend empor Und hoffst auf Huld und Erbarmen. Groß ist Jehova, der Herr! Pyrker. Passacaglia und Fuge für großes Orchester von Iwan Knorr. (Zum 1. Male.) Vier ernste Gesänge von Johannes Brahms, vorgetragen von Fräulein Leisner. I. Prediger Salomo. Kapitel 3. Denn es gehet dem Menschen wie dem Vieh, wie dies stirbt, so stirbt er auch; und haben alle einerlei Odem; und der Mensch hat nichts mehr denn das Vieh; denn es ist alles eitel. Es fährt alles an einen Ort; es ist alles von Staub gemacht, und wird wieder zu Staub. Wer weiß, ob der Geist des Menschen aufwärts fahre, und der Odem des Viehes unterwärts unter die Erde fahre? Darum sah ich, daß nichts Besseres ist, denn daß der Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit, denn das ist sein Teil. Denn wer will ihn dahin bringen, daß er sehe, was nach ihm geschehen wird?