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b) Der Klinglingling! — Das reißt mir heute Noch den Glockendraht entzwei. Hol’ der Henker das Geläute! Hänschen, sieh, wer draußen sei? Besuch. Klinglingling! — Das reißt mir heute Noch den Glockendraht entzwei. Hol’ der Henker das Geläute! Hänschen, sieh, wer draußen sei? »Herr, ’ne respektable Dame, Falt’ und Runzeln im Gesicht, Weisheit, spricht sie, sei ihr Name«. — Weisheit braucht ein Dichter nicht. Hänscheh, heiß’ sie zu den Ständen Oder zur Ministerbank Sich mit ihren Sprüchen wenden! Hänschen, sprich: ich läge krank. »Herr, ’ne kecke, junge Dirne, Recht verwegen schaut sie drein, Trägt ’nen Kranz um ihre Stirne. Freiheit heißt sie.« — Nur herein! Aber halt! Ob’s auch die rechte! Spricht sie viel? — »Ja fort und fort.« — Heiß’ sie gehn! Es hält die echte Nichts von Worten, nur vom Wort. Klinglingling! — Das reißt mir heute Noch den Glockendraht entzwei. Hol’ der Henker das Geläute! Hänschen, sieh, wer draußen sei? Klinglingling! — Das reißt mir heute Noch den Glockendraht entzwei. Hol’ der Henker das Geläute! Hänschen, sieh, wer draußen sei? c) Abendlied. »Herr, ’ne hagre, bleiche Alte Mit geschontem Gingham-Kleid. Sparsamkeit, so heißt sie.« — Halte Mir die Frau vom Leibe — weit! Meine Schätze sind nur Lieder, Und mit Blüten geizt man nicht, Sprießen zwiefach Knospen wieder, Wo man eine Blüte bricht. »Herr, ein allerliebstes Kindchen! Zindelröckchen blink und blank, Schelm’sches Grübchen, Rosenmündchen — Torheit heißt sie.« — Gott sei Dank! Hätt’ ich ihre Gunst verloren, Wär’s mit meinem Dichten aus — /• Dichter bleiben ew’ge Toren. '• Stets bin ich für die zu Hauy.J^^^ Freiherr voif Gaudy. Nun schlafen die Vöglein im Neste, Nun schlummern die Blüten am Strauch, Und unter dem Himmel die Weste, Florch, horch, sie ruhen nun auch. Nur droben, da wachen die Sterne, Und singen ihr ewiges Lied, Das hallend aus endloser Ferne Leis’, leis’ die Lüfte durchzieht. Und Er, der da segnet die Blüten, Die Vöglein, des Windes Hauch, Wird dich auch getreulich behüten, So ruh’ in Frieden du auch. Friedrich Oser. ZWEITER TEIL. Sinfonia eroica (Nr. 3, Esdur, Op. 55) von L. van Beethoven. I. Allegro con brio. II. Marcia funebre: Adagio assai. III. Scherzo: Allegro vivace. IV. Finale: Allegro molto. Einlaß 6Vj Uhr. Anfang des Konzertes 7 Uhr. Ende nach 9 Uhr. 11. Abonnement-Konzert: Donnerstag, den 23. Dezember 1909. (Unter Leitung des Herrn Generalmusikdirektor Fritz Steinbach aus Köln.) Symphonie (Nr. 1, Cmoll) von Brahms. Zwei Arien von Händel und Rossi. Tänze für Orchester von Mozart, bearbeitet von Steinbach. Lieder mit Klavier. Ouvertüre zu »Leonore« (Nr. 2) von Beethoven. Gesang: Fräulein Florence Eaton aus Paris.