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Erst der Kindheit Morgenrot, Hold in reiner Unschuld leuchtend, Dann des Jünglings keck’res Spiel — Kräfte übend und erprobend — Bis er reift zum Männerkampf, Der um höchste Lebensgüter Nun mit heißer Lust entbrennt. — Was ihm je verklärt erschien, Noch verklärter zu gestalten, Dies allein der hohe Drang, Der durchs Leben ihn geleitet. Kalt und höhnend setzt die Welt Schrank’ auf Schranke seinem Drängen. Glaubt er sich dem Ziele nah, Donnert ihm ein »Halt« entgegen. »Mach’ die Schranke dir zur Staffel! Immer höher noch hinan!« Also drängt er, al5o klimmt er, Läßt nicht ab vom heil’gen Drang. Was er so von je gesucht Mit des Herzens tiefstem Sehnen, Sucht er noch im Todesschweiß, Suchet — ach! und findet’s nimmer. Ob er’s deutlicher auch faßt, Ob es mählich ihm auch wachse, Kann er’s doch erschöpfen nie, Kann es nicht im Geist vollenden. Da erdröhnt der letzte Schlag Von des Todes Eisenhammer, Bricht den Erdenleib entzwei, Deckt mit Todesnacht das Auge. Aber mächtig tönet ihm Aus dem Himmelsraum entgegen, Was er sehnend hier gesucht: Welterlösung, Weltverklärung.« Konzertflügel von Rud. Ibach Sohn in Barmen. Einlaß 6y 2 Uhr. Anfang des Konzertes 7 Uhr. Ende 9 Uhr. 22. (letztes) Abonnement-Konzert: Donnerstag, den 26. März 1908. Symphonien von Mozart (Gmoll) und Beethoven (Nr. 9, Dmoll). Die Soli gesungen von Fräulein Johanna Dietz aus Frankfurt a. M., Fräulein Agnes Leydhecker aus Berlin, den Herren Jacques Urlus u?d Alfred Käse. Sonnabend, den 21. März 1908: Sechste (letzte) Kammermusik im kleinen Saale des Gewandhauses. Mitwirkende: die Herren Professor Max Reger, Konzertmeister Wollgandt, Blüm le, Herrmann und Professor Klengel. Pro gramm: Sonate für Klavier und Violine (Gdur, Op. 78) von Brahms, Trio für Violine, Violoncell und Klavier (Emoll, Op. 102, [Manuskript] Uraufführung) von Reger, Streich quartett (Amoll, Op. 132) von Beethoven. Zur gefälligen Beachtung. Für die Ausführung sämtlicher Nummern dieses Programms und für das Auftreten der Solisten in der Hauptprobe wird keine Gewähr übernommen. Das Belegen der Plätze, um solche Späterkommenden zu sichern, sowie das Betreten und Verlassen des Saales während der Ausführung der Musikstücke ist streng untersagt. Das geehrte Publikum wird ersucht, zur Vermeidung von Störung bei den Proben die eingenommenen Plätze während der Musik-Aufführung nicht zu wechseln. Die Gewandhaus-Konzertdirektion. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.