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Arie. Endlich, endlich wird mein Joch Wieder von mir weichen müssen. Da krieg’ ich in dem Herren Kraft, Da hab’ ich Adlers Eigenschaft, Da fahr’ ich auf von dieser Erden Im Laufe, sonder matt zu werden, O gescheh’ es heute noch! Rezitativ. Ich stehe fertig und bereit, Das Erbe meiner Seligkeit Mit Sehnen und Verlangen Von Jesu Händen zu empfangen. Wie wohl wird mir geschehn, Wenn ich den Port der Ruhe werde sehn, Da leg’ ich den Kummer auf einmal ins Grab, Da wischt mir die Tränen mein Heiland selbst ab. Choral (Chor). Komm, o Tod, du Schlafes Bruder, Komm, und führe mich nur fort; Löse meines Schiffleins Ruder, Bringe mich in sichern Port. Es mag, wer da will, dich scheuen, Du kannst mich vielmehr erfreuen; Denn durch dich komm’ ich hinein Zu dem schönsten Jesulein. Konzert für 2 Klaviere (Nr. 1, Cmoll), vorgetragen von den Herren Generalmusikdirektor Prof. Dr. Philipp Wolf rum aus Heidelberg und Max Reger. I. (ohne Tempo-Angabe). II. Adagio — III. Allegro. ZWEITER TEIL. Der zufriedengestellte Äolus. »Dramma per musica«, für Solostimmen und Chor. (Auf den Namenstag von Dr. A. F. Müller, Leipzig, den 3. August 1725.) Pallas: Frau Meta Geyer aus Berlin. Pomona: Fräulein Maria Philippi aus Basel. Zephyrus: Herr Ludwig Heß aus München. Äolus: Herr Arthur van Eweyk. Chor der Winde. Zerreißet, zersprenget, zertrümmert die Gruft, Die unserm Wüten Grenze gibt. Durchbrechet die Luft, Daß selber die Sonne zur Finsternis werde, Durchschneidet die Fluten, Durchwühlet die Erde, Daß sich der Himmel selbst betrübt. Äolus. Rezitativ. Ja! Ja! Die Stunden sind nunmehro nah, Daß ich euch treuen Untertanen Den Weg aus eurer Einsamkeit, Nach bald geschloß’ner Sommerzeit Zur Freiheit werde bahnen. Ich geb’ euch Macht, vom Abend bis zum Morgen, Vom Mittag bis zur Mitternacht Mit eurer Wut zu rasen, Die Blumen, Blätter, Klee Mit Kälte, Frost und Schnee Entsetzlich anzublasen. Ich geb’ euch Macht, die Zedern umzu schmeißen Und Bergesgipfel aufzureißen. Ich geb’ euch Macht, die ungestümen Meeresfluten Durch euren Nachdruck zu erhöhn, Daß das Gestirne wird vermuten, Ihr Feuer soll durch euch verlöschend unter gehn. Arie. Wie will ich.lustig lachen, Wenn alles durcheinandergeht! Wenn selbst der Fels nicht sicher steht Und wenn die Dächer krachen!