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5 1 1 1 1 1 . 29000 . 27 450 . 19050 . 17550 . 26800 . 14900 . IS 800 . IS 800 . 12200 5500 5 700 . 9000 1000 Glückwunsch de» Herzog» von Cumberland. Berlin, 8- Ium. (W. T. B.) Zum Seesieg in der Nord see sandte der Herzog von Cumberland an den Deutschen Kaiser al» den Schöpfer und Gestalter der deutschen Marine herzlichste Glückwünsche, die der Kaiser gestern durch ein Herz, liches Danktelegramm erwiderte. Glückwunsch de» ungarische« Abgeordneten Hauses. Budapest, 7. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses gedachte der Präsident Paul von Beöthy mit besonders rühmenden Worten des herrlichen Sieges, den die deutsche Flotte über die englischen Seestreit- kräste jüngst errungen habe, und beantragte unter einhelliger Zustimmung des Hauses folgendes Telegramm an den Präsi denten des Deutschen Reichstages Dr. Kämpf abzusenden: Da» ungarische Abgeordnetenhaus nahm in der heu tigen Eröffnungssitzung mit aufrichtiger Begeisterung Kennt nis von dem hochbedeutsamen und in seinen Folgewirkungen unabwägbaren Seesieg, den die deutsche Flotte al» Krö nung ihrer nahezu zwei Jahre geführten zähen und erfolg reichen Kämpfe über die englische Hochseeflotte errungen hat, «ad deren vernichtender Schlag nicht nur Schiffsriesen mit ruhmrediger Benennung in die Meereskiese verfeuktz fon- Englischer Gesamttonnenverlust: 225 750 Dieser englischen Riesenverlustziffer, die aber noch kei neswegs als abgeschlossen betrachtet zu werden braucht, steht der nun endgültige deutsche Verlust von 60 720 Kriegsschiffs sonnen gegenüber. Außerdem sind die Menschenverluste auf englischer Seite nicht nur der Zahl, sondern auch dem Verhält nis nach bedeutend höher. Bei einem großen Teil der verlore nen deutschen Schiffe konnte die Mannschaft gerettet werden. Jeder kann aus diesen Tatsachen mit Leichtigkeit die Größe und Bedeutung des deutschen Sieges am Skagerrak er kennen. 2Z Schiffe mik 195 750 Dieser Liste können noch angerecht werden: Panzerkreuzer „Hampshire" mit Lord Kitchener an Bord 11000 Grohkampffchiff „Marlborough" (vor Er reichung des Hafens gesunken) ... 19 000 Der obige Bericht des deutschen Admiralstabs nimmt bei der Ziffer von 117 750 Tonnen lediglich die Zahl der von der englischen Admiralität bisher zugestandenen Schiffsver luste an. Nachdem aber inzwischen weitere englische Schiffs- Verluste aus der Seeschlacht mit Sicherheit bekannt geworden sind, gibt eine Zusammenstellung dieser bis jetzt bekannten englischen Verluste eine bedeutend höhere Ziffer: 1 Linienschiff „Warspite" . -. . . 1 Schlachtkreuzer „Queen Mary" . 1 Schlachtkreuzer „Jndefatigable" 1 Schlachtkreuzer „Jnvincible" Schlachtkreuzer „Princeß Royal" Panzerkreuzer „Defence" . . Panzerkreuzer „Warrior" . . Panzerkreuzer „Black Prince" Panzerkreuzer „Euryalus" . . kleiner Kreuzer „Birmingham" . 3 Zerstörer-Führer zu je 1900 . . 9 Zerstörer zu je 1000 .... 1 U-Boot «... richte« lieb. DM Rukwoslale« der V-Hrmachk M tzchtzfchlteßl f -loste würdig aq, Paul von dmsiß- ' . Ole en-Nfcheu Manaschnftsverlnste. London, 7. Juni. (W. T. B.) Unter den Offizieren, die in der Seeschlacht umgekommen sind, befinden pch die Kon teradmirale Hood und Sir R. Lrputhnot. Rach der Ver lustliste der Admiralität wurden 333 Offiziere gchötet und 24 verwundet. Von den Besatzungen folgender Schiffe sind alle umgekommen: „Jndefatigable", „Defenee", „Black Prince", „Tipperary", „Turbulent", „Nomad" und „Nestor". Bon den Schiffen „Queen Mary",, „Jnvincible", „Fortune", „Sr- dent" und „Shark" werden 41 al» überlebend, ferner 227 als London, 7? Juni. (W. T. v.) Amtlich: Die Verluste auf den in der Nordseeschlacht nicht gesunkene« Schiffen be tragen: 161 Tot«, 137 Verwundete und 5 Vermiß«. Wie die „Queen Mary- sank London, 7. Juni. (W. T B ) Eia Bericht der „Time»" au» Ldinburg besagt: Fast die erste Salve, die an» den denk- scheu Geschützen abgefeuert wurde, traf die „Queen Mary". Sech« Minuten nach Beginn de» Kampfe» ritz Nae Explosion da» große Schiff auseinander und e» verschwand. Schreckensfzeneu in London. . Haag, 7. Juni. „Daily Ehronicle" schreibt die herzzer reißenden Szenen, die sich vor dem Londoner Marineamt ab spielten. Stundenlang harrte eiste lange Reihe von Ange hörigen und Freunden der Seeleute aus, um die Verlust listen zu erfahren. Als diese ankamen, fielen viele Frauen in Ohnmacht und mußten von Krankenschwestern im Admira litätsgebäude gepflegt werden. Biele Frauen waren von weicher mit ihren Kindern nach London gekommen, um sich zu erkundigen. Auch diese wurden üon der Admiralität ver- pflegt. Angriffe uns die englische Admiralität London, 6. Juni. (W. T. B.) „Daily Mall" schreibt: Die Admiralität hat die Veröffentlichung der Nachrichten über die Seeschlacht mit der größten Dummheit behandelt. Die Erkenntnis der Tatsachen wurde England vorenthalten, hi» Freitag morgen ein kläglich abgefaßter Bericht veröffent licht wurde, der aussah wie ein ungeschickter und unaufrich tiger Versuch, die Niederlage wegzuleugnen. Ein zweiter in wesentlichen Angelegenheiten abgeänderter Bericht-wurde zu spat ausgegeben, als daß er dem Publikum bis morgens hätte bekannt werden können. Der Gipfel der Ungeschicklich keit wurde erreicht, als matt Ehürchtll heräNzüKMm ein« Er klärung über die Schlacht zusammenzubrauen. Welchen Wert hat seine Behauptung, daß unsere Überlegenheit zur See in keinerlei Weise verändert worden sei? Die Nation erinnert sich noch an so viele ähnliche prahlerische Sußeruu- gen, so an sein Versprechen, daß die deutschen Schiffe wie Ratten aus ihren Löchern au»gegraben werden-mühten usw. Deutsche Siegesfeier in Tientsin. London, 5. Äini. (W. T. B.) „Daily Mail" meldet aus Tientsin vom 4. Juni, daß die Deutschen am Sonnabend und Sonntag den Seesieg feierten. Das Blatt meldet ferner, daß in Australien und Südafrika die erste britische Meldung einen sehr schlechten Eindruck gemacht habe. weitere amerikanische preffestimmen. , New York, 7. Juni. (Durch Funkspruch vom Vertreter de» W. T. B.) In Besprechung der englischen Niederlage in der Nordsee sagt „Evening Sun": .überlegene Feldherrn- kunst habe die englische Flotte in Gewässern, in denen die englische Jahrhunderte hindurch die herrschende gewesen sei, erwischt und gehörig geschlagen. — „Evening Telegramm" schreibt: Die Wirksamkeit vollkommenster Vorbereitung und die Zeppeline scheinen sich vereinigt zu haben, um die Ehre des Sieges auf die deutsche Seite zu bringen. — Im „Globe" heißt es: Admiral Scheers Tat habe den militärischen Wert mehrerer Armeekorps. — „Newyork World" meint: Eng lands Flotte könne für den Augenblick ihre Überlegenheit nicht als gewährleistet ansehen. Kitcheners Ende. Amsterdam, 7. Juni. (D. T. B.) Dem „Handelsblatt" wird aus London gemeldet, daß die Nachricht von Kitchener» Tode einen niederschmetternden Eindruck machte. In der Lily stürzten die Menschen an» den Refianranl» und den Bureau» und umringten die Aeitungsverkäufer, denen die Blätter buchstäblich au» der Hand gerissen wurden. Die Sen- satloa in den Klub» war unbeschreiblich. Auf vielen Gebäu den wurden die Fahnen auf halbmast gehißt. Die Vorhänge im Friegsamte wurden niedergelassen. Die vlätter betrach ten den Tod Kitcheners als nationale» Unglück. Einem anderen Amsterdamer Blatte wird aus London berichtet, daß die Nachricht vom Untergange der „Hamp shire" die Nation wie ein Donner schlag getroffen hat. — Demselben Korrespondenten Zufolge hatte der Kreuzer von Beginn seiner Reise an mit schweren Seen zu kämpfen. Es ging ein heftiger Nordwind, der die Rettungsboote wahr- scheinlich zum Sinken brachte. Die „Times" erfährt, daß Kit chener vom General Artur Ellershaw begleitet war: Ferner waren ihm der technische Berater des Munitionsministeri ums Robertson, ferner Donaldsons Privatsekretiir Rix und der Detektiv Mae Laughlin zugeteilt. — Dem „Nieuwe Rot- terdamschen Tourr." wird aus London gemeldet, daß Sir William Robertson, der in der letzten Zeit bereits eine wich tige Rolle im Kriegsamte spielte, allgemein al» Kitcheners Nachfolger genannt werde. Auch Lord Derby wird genannt. «end« Linienschiff von 13 000 Tonnen, sondern al» ein mo derne« Großkampffchtff desselben Namens. Demgegenüber wird festgestellt, daß der Gesmulverlust der deutschen hochfeestreitkräftt während der Kämpfe am 31. Mai und 1. Juni, sowie in der darauffolgenden Zeit beträgt: 1 Schlachtkreuzer, 1 älteres Linienschiff, 4 kleine Kreuzer und 5 Torpedoboote. von diesen Verlusten sind in den bisherigen amtlichen Bekanntgaben al» gesunken bereits gemeldet: s. m. s. „Pommern" (vom Stapel gelaufen 1905); . S. M. S. „Wiesbaden", S. M. S. „Elbing", S. M. S. „Arauenlob" und 5 Torpedoboote. Lus militärischen Gründen ist bisher von der Bekannt gabe des Verlustes S. M. S. „Lützow" und „Rostock" Ab stand genommen worden. Gegenüber falschen Deutungen dieser Maßnahme und vor allem in Abwehr englischer Le-stot oder vermißt gemeldet gendenbildungen über ungeheuerliche Verluste auf unserer Sette müssen diese Gründe nunmehr zurückgestellt werden. Beide Schiffe sind aus dem Wege zu ihren Reparaturhäfen verloren gegangen, nachdem die Versuche sehlgeschlagen wa ren, die schwerverletzten Schiffe schwimmend zu erhallen. Die Besatzungen beider Schiffe einschließlich sämtlicher Schwerverletzten sind geborgen worden. Während hiermit die deutsche Verlustliste abgeschlossen ist, liegen sichere Anzeichen dafür vor, daß die lalsächvchen englischen Verluste wesentlich höher sind, als von unserer Seite auf Grund eigener Beobachtungen festgestellt und be- kanntgegeben worden ist. Au« dem Munde der englischen Gefangenen stammt die Bekundung, daß außer „Warftüte" auch „Princeß Royal" und „Birmingham" vernichtet find. Auch ist zuverlässigen Nachrichten zufolge das Sroßkampf- fchiff „Marlborough" vor Erreichung des Hafen« gesunken. Die Hochseeschlacht vor dem Skagerrak war und bleibt ein deutscher Sieg, wie sich allein schon aus der Tatsache er gibt, daß selbst bei Zugrundelegung nur der von amtlicher englischer Stelle bisher zugegebenen Schlffsverlufie einem Gesamtverlust von 60 720 deutschen Kriegsschiffstonnen ein solcher von 117 750 englischen gegenübersteht. Der Lhef de« Admiralstabs der Marine. Amsterdam, 7. Juni. («. T. ».> „Nteucho van den Nennt den Tod Lord Kitchener» Kn« ch MWng Ur «tglänk Der Hodger^ schreibt: M» B«euttm- von KitcheNer» Reich «Nd feine Verbündeten ist gewaltig Schlag, der das NKch «ätzend de» Die Bedeutung von Kitcheners Tode . nicht minder groß. Aber was er für sein Land » läßt sich nicht übersehen. Der „Nieuwe Eourant" sagt: Sollte sich in der Tat Herausstellen, daß Kit- chener einem Unterseeboote zum Opfer gefallen ist, so wird der gewaltige Eindruck, den sein Lod ohnehin machen wird, noch größer sein. Denn dann Ist er nicht durch einen trau- rigen Zufall umgekotNmen, sondern durch «im bewußte Krtegstzmdlung der Gegenpartei, die vollkommen btzech- tigt ist. Englische Armeetrim«* Londoa, 6. Juni., (Reuter.) Der König hat «inen Ar meebefehl erlaffen, in dem die tiefe Trauer über den Tod von Lord Kitchener zum Ausdruck gebracht wird und seine dem Staate in einer Zeit unvergleichlicher Schwierigsten geleiste ten Dienste anerkannt werden.. Die Offiziere haben auf «im Woche, beginnend mit dem 7. Juni, Trauer an-ulegen. Die Bloekaüe über bie griechische Küste. Mailand, 7. Juni. («. T. ».) Der Vertreter des „Se- colo" in Saloniki bemerkt zur Verhängung der Blockade über Griechenland: Sie dürst« genügen, um Griechenland zu einer richtigen Einschätzung der eigenen Interessen zurückzubrin gen, da die Teuerung aller Lebensmittel direkt unerträglich geworden sei? In Achen eingetroffene Pariser Nachrichten, wgnqch Frankreich, England und Rußland infolge de» deutsch-bulgartschen Vormarsches auf griechisches Gebiet «ma gische Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der griechischen Verfassung ergreifen wollten, hätten in. Athen lebhafte Be wegung tzrvorgerufen. Einige glauben, daß die Maßnah men, falls die griechische Regierung sich ihnen widersetzen sollt«, selbst das Königshaus in ernste Verlegenheit bringen könnten. Dasselbe Blatt meldet ferner, die Lage in der grie chischen Hauptstadt sei kritisch. Die Minister beraten fast un unterbrochen. Die venizüistische Presse greift die Regierung aufs heftigste an. Venizelos beschuldigte „Im Kritik" den Generalstab offen, den Boden für ein deutsch-griechisches Bündnis vorbereitet zu haben. Benizckos fügt tznzu, da die Regierung über ein mobilisierte« Heer verfüge, sei sie bereit, alle Äußerungen des Bolkswillen» zu unterdrück««, Bern, 7. Juni. (W. T. B.) „Eorriere della Ser«" schreibt: E» scheint, «daß eine wirtliche Blockade gang Grie- «tznlands nicht beschlossen wurde; sonst hätte auch Italien .gefragt werden müssen, wä» nicht geschehen ist. Maß regel wird sich wahrscheinlich nur auf lüw. tsgebiet der Alliierten erstrecken. Die Mailänder Blätter aus Saloniki, das Hafenkommando habe die amtliche Mitteilung von der Handelsblockade der griechischen Häfen bekommen. Kein griechisches Schiff dürfe die hellenischen Häfen verlassen Ben«rstehende Derhastmtg v»n Brutzel»». Petersburg, 7. Juni. (D. T. ».) Di« „Petersb. Tele- graphen-Lgentur" meldet aus Piräus: Die 'griechische Regie rung beabsichtigt, den Belagerungszustand über Griechen land zu verhängen und Venizelos, sowie seine hervorragen den politischen Anhänger zu verhaften. Unstatthnste Cinmifchung. Athen, 7. Juni. (Reutermeldung.) Sareail» Forde ruug, daß Oberst Meffala und zwei andere Offiziere an» Saloniki abberufeu werden sollen, wird al» unstatthafte «a- mifchuog «ine» ausländischen Offizier» in die Angelegeu- heiteu der griechischen Arm« betrachtet m»d die Regierung nimmt in dieser Angelegenheit eine setz feste Haltung ein. Skuludi» besuchte heule den britischen Gesandten. (W. T B) NnmLnien» gesnmte Trupp-unracht an der russische« Grenze. Lasel, 7. Juni. Die „Baseber Nachrichten" melde« an» Petersburg: „Nowoje Vremsa" berichtet telegraphisch von der rumänischen Gren^, daß Rumänien seine gesamte Iruppenmacht gegen die russische Grenze konzentriert habe. Die bulgarische Grenze wäre von rumä nischen Truppen vollständig entblößt. Au der ungarischen Grenze stünde» um mehr schwache Sicheruugstruppen. Zwischenfall in der italienischen Kammer. Rom, 7. Juni. (W. T.B.) Während der gestrigen Be sprechungen in der Kämmer ereigneten sich mehrere Zwi schenfälle. Als der Ministerpräsident Salandra in seiner Rede von der Dankbarkeit gegen das Volk sprach sprang Giacomo Ferri aus und schrie: „Da» voll bezahlt die Rech nung eurer Nachlässigkeit". Hierauf entstand ein groß« Lu- mutt im Saale, bei den Journalisten und auf den Tribünen. Rufe „Verräter", „Österreicher" wurden laut. Alsdann gab Turati Erläuterungen zur Jnterniertensrage ab und erklärte sich grundsätzlich mit der Internierung der Ausländer einver standen, bedauerte jedoch, daß außerhalb der Kriegszone zahllose italienische Bürger ohne jeden triftigen Grund von ihren Wohnstätten entfernt und jeder Art von Kränkung un terwürfen worden seien. Der Redner beschäftigte sich insbe sondere mit diesem Teil der Frage und bedauerte» daß die Regierung die im vorigen Dezember übernommenen Ver pflichtungen nicht einhielt. Turati» Rede wurde von den offiziellen sozialistischen Abgeordneten beifällig ausgenom men. Salandra und der Minister de» Innern werden wahr scheinlich heute Turati antworten. — „Eorriere della Sera" bemerkt, daß einig« von Turati aufgedeckte Mißstände unbe streitbar seien.