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torysk ist erst die volle Größe des jüngst errungenen Erfolges zutage getreten. Der Feind hatte schwere Verluste. Bisher wurden 2500 Russen begraben und 400 frische Gräber ge zählt. Mehrere tausend Gewehre und große Mengen Muni tion sind die Beute, die noch steigen dürfte. Der Gegner be saß am westlichen Stryufer vier hintereinanderliegende starke Stellungen mit Drahthindernissen, Stützpunkten und Flankierungsanlagen; ausgedehnte Hüttenlager mit Block häusern und großen Stallungen bewiesen, daß er sich schon für den Winter eingerichtet hatte. Italienischer Kriegsschauplatz: Auch im Laufe des gestrigen Tages nahmen die Italiener ihre An griffstätigkeit nicht wieder auf. Nachts versuchten sie schwa che Vorstöße gegen Zagora, am Nordhange des Monte San Michele und gegen den Abschnitt südwestlich San Martino; all« wurden abgewiesen. Seit heute zeitig früh steht Görz wieder unter heftigem Geschützfeuer. In der ersten Stunde fielen etwa 400 Geschosse in die Stadt. Der alte Stadtteil von Riva war gestern vom Altissimo her unter Feuer. Un sere Flieger warfen Bomben auf die Kasernen von Bellu- no ab. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Die Verfol gung macht trotz schwerer Unbilden der Witterung gute Fort schritte. Nördlich von Nova Varos nähern sich unsere Trup pen dem Abschnitte des Uvac. Der Ort Javor ist in Besitz genommen. Südlich von Jvanjica schoben wir uns im Raume um die Höhe Jankow Kamien nahe an die Paß höhen der Galija Planina heran. Deutsche Truppen sind bis etwa Halbwegs Usce-Raska vorgedrungen, während öfter reichisch-ungarische Kräfte von Osten gegen den Jbar vor gehend die Koaonik-Planina am Wege nach Karadag über schritten haben. Die Truppen der Armee von Gallwitz sind über das von den Serben geplünderte Krsumlja südwärts vorgerückt. Bulgarische Kräfte gewannen kämpfend die Höhen des Radon und den Raum südöstlich davon. Fliegerangriff aus Venedig. Das österreichisch-ungarischer Flottenkommando meldet: Heute nachmittag belegte eines unserer Seefluggeschwadcr die Forts Nicolo und Alberoni, das Arsenal, die Flugstation, den Gasoineter, den Bahnhof und mehrere Kasernen von Ve nedig erfolgreich mir Bomben. Trotz des heftigen Abwehr feuers und der Angriffe von drei feindlichen Flugzeugen ist unser Geschwader vollzählig und wohlbehalten eingerückt. 19. November. Der Bericht der obersten Heeresleitung. Westlicher Kriegsschauplatz: Artillerie- und Minenkämpfe in und bei den Argonnen, sowie in den Voge sen. Ein deutsches Flugzeuggeschwader griff englische Trup penlager westlich von Poperinghe an. Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. Balkan-Kriegsschauplatz: Bei den gestrigen erfolgreichen Verfolgungskämpfen wurden rund 5000 Serben gefangengenommen. Aus dem Bericht des österreichisch-ungarischen Generalstabs: Russischer Kriegsschauplatz: Keine besonde ren Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz: Die italie nischen Angriffe an der Jsonzo-Front haben wieder begon nen. Wie bei den letzten großen Kämpfen richten sie sich auch diesmal hauptsächlich gegen den Raum von Görz. Der Brük- kenkopf steht unausgesetzt unter schwerem Geschützfeuer. An griffsversuche gegen Oslavija und ein starker Vorstoß gegen die Podgora-Höhe wurden abgeschlagen. Die planmäßige Beschießung der Stadt Görz dauerte vormittags vier, nach mittags über zwei Stunden an. 3000 Geschosse aller Kaliber waren diesem Zerstörungswerk gewidmet. Sie verursachten große Brände; der militärische Schaden ist gering, dagegen ist die Einwohnerschaft durch Verluste an Menschenleben und Eigentum schwer getroffen. Den Nordabschnitt der Hoch fläche von Doberdo griff der Feind abermals heftig an. Am Nordhang des Monte San Michele drang er mehrmals in unsere Stellung ein, die erbitterten Nahkämpfe endeten jedoch für unsere Truppen mit der vollständigen Behauptung ihrer ursprünglichen Kampflinie. Alle Vorstöße gegen den Abschnitt von San Martino scheiterten unter schwersten Verlusten für die Italiener; ebenso mißlangen an der Front nördlich des Görzer Brückenkopfes zwei starke Angriffe des Feindes bei Zagora, mehrere schwächere im Vrsic-Gebiet und in: Raums von Flitsche Einer unserer Flieger bewarf die Tuchfabrik von Schio mit Bomben. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Die Monte negriner wurden bei Priboj erneut geschlagen. Unsere Trup- ren rückt-n unter dem Jubel der mohammedanischen Bevöl kerung im Sandschak ein. Die Vorhut unserer in Westser- bien operierenden Streitkräfte steht vor Nowa Varos und in Sjenica. Eine Kolonne hat den 1931 Metter hohen Jankow- Kanien überquert. Die deutschen Divisionen des Generals von Köveß gewannen die Gegend von Raska. Südöstlich von ihnen kämpfen am Fuße der Kopaonik-Planina öster reichisch-ungarische Truppen. Die Vorrückung deutscher und bulgarischer Divisionen gegen das Becken von Pristina macht Fortschritte. .L < 20. November. Der Bericht der Obersten Heeresleitung. Westlicher Kriegsschauplatz: Feindliche Mo nitors, die Westende beschossen, zogen sich vor dem Feuer unserer Küstenbatterien wieder zurück. An der Front stellenweise lebhafte Artillerie-, Minen- und Handgranatenkämpfe. Östlicher Kriegsschauplatz: Keine wesentlichen Ereignisse. Balkan-Kriegsschauplatz: Nova Varos, Sje nica und Raska sind besetzt, im Ibar-Tale ist Deren, östlich des Kopaonik ist Prepolac erreicht. 2800 Serben wurden gefangengenommen, vier Geschütze wurden erbeutet. Aus dem Bericht des österreichisch-ungarischen Generalstabs: Russischer Kriegsschauplatz: Bei der Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand wurde nordwestlich von Olyka ein russischer Angriff abgeschlagen. Sonst nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz: Die Kämpfe im Görzischen dauern fort. Der Brückenkopf von Görz wurde wieder an mehrere» Stellen vergeblich angegriffen, die Stadt eine Stunde heftig, dann mäßig beschossen. Am Nordteil der Hochfläche von Doberdo erneuerte der Feind seine Vorstöße mit starken Kräften sowohl gegen un sere Stellungen am Nordhange des Monte San Michele, als auch gegen den Abschnitt von San Martino. Mehrfach kam es zum Handgemenge. Die Italiener wurden überall zurück geschlagen. Unsere Kampflinie ist nach wie vor in unseren Händen. Dasselbe gilt auch von unseren Stellungen bei Zagora, wo der Gegner nächst der Straßensperre eindrang, in erbittertem Nahkampf aber wieder vollständig vertrieben wurde. Unsere Flieger bedachten Verona, Vincenza, Tricesi- mo, Udine und Cervignano mit Bomben. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Die Armee des Generals der Infanterie von Köveß hat Nova Varos be setzt und die Linie Sjenica—Dugapoljana—Raska überschrit ten. Südöstlich von Raska nahm eine k. u. k. Brigade 2000 Serben gefangen. Die deutschen Truppen des Generals von Gallwitz kämp fen südlich des Prepolac-Sattels, die Armee des Generals Bojadjeff im Gebiet der Goljak-Planina. Der Feind wurde sonst gestern durch die Waffen der drei verbündeten Heere vom letzten Stück altserbischen Bodens vertrieben.