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Sächsische Ehrentafel. Kühn» Schwimm«. 1V14 Aus Sachse«. AW»v«o»ischer Kal«tzrr. 20. April (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung sttgt.) Mochte die Schlohstedt« Welt nun recht haben oder nicht, wenn sie Ladinski insgeheim den Spottnamen »Tri stan* beilegte — sicher war. daß die Generalin sein Kommen auch setzt für ihr« Person durchaus nicht al» ein« unange nehme Enttäuschung empsand. Lor jedem steht «in Bild des, was er werden soll -» lang er da» nicht ist, ist nicht sein Friede voll. (Rückert.) SmmenaUfg. 4 Uhr 58 Min. l Mondaufg. 10 Uhr Kg Min. SvNnenonterg. 7 Uhr 1 Min. j Monduuterg. S Uhr 23 Min. nachmittag» von 4 bi» 7 Uhr an den bekannten Orten statt. LeeStatztrgt. »»»IN» findet morgen Donnerstag, de« ro. VkvrMÜkÜkNSUHglUßk v cho »w rda E IS Apnl Die Generalin sah ihre Nichte triumphierend an. »Siehst du, daß ich recht hatte? Nun ist er dal* Lia Hohenschwert saß kerzengerade da, mit tief geröteten Wangen und unruhig flackerndem Blick. Aber als sich nun die Portiere öffnete, sank sie plötzlich mit einem Seufzer der Enttäuschung wieder in sich zu sammen. Es war nicht Trosterburg, sondern Ladinsti, der schön« Pol«, der mit seiner gewöhnlichen, au» Melancholie und Nonchalance gemischten Haltung eintrat, um sich nach höf licher Begrüßung der Damen eine Taffe Tee bet seiner »Gön nerin*, wie er mtt schmachtendem Augenaufschlag sagte, au»- zubttten. IS. April. Der Fraueamord in Radebeul Am 2». PM^NMNg tritt sofort in Krafä s»«»,omi7.Am«i»ia. Ml«lst«»inm d«s S»«««». „Ja. Ich fing davon an. Ich wollte auf den Strauch schlagen . . . und da, siehst du, als ich kaum ihren Namen genannt hatte, veränderte sich sein ganzes Wesen, so sehr er sich auch Mühe gyb, es vor mir zu verbergen. Ich bin doch weder taub noch blind! Wie sollte mir das heiße Aufleuchten in seinen Augen, der plötzlich so weiche, bebende Ton feine» Stimme entgehen? Oh, Hela .... Sie verstummte jäh und fuhr aus ihrer nachlässige» Stellung empor. Denn draußen hatte es geklingelt. Man hörte Säbelklirren .... eine Männerstimme .... Di« Notwendigkeit, auch den Branntwein einheitlich für da» Reichsgebiet zu bewirtschaften, ergab sich au» der Tat sache, daß trotz der Einschränkung der Trinkbranntweiner zeugung der verbrauch von Branntwein erheblich zugenom men hat. Es galt auch hier wieder, zunächst den Bedarf für Heer und Marine stcherzustellen. Zu der vom Infanterieregiment Nr. 177 besetzten Stel lung gehörte eine an einem Kanal gelegene Barrikade. Ge genüber hatten die Franzosen eine kleinere Barrikade au» Sandsäcken errichtet. In ihrer Nähe waren mehrere Kähne verankert, von denen einer in auffälliger Weise quer übe» dem Kanal lag. Dizefeldwebel d. Res. Richard Schurig von der 5. Kompagnie aus Briesnitz bet Dresden übernahm mit dem Kriegsfreiwilligen Pelz aus Neiße a. d. Neiße freiwillig den Auftrag, festzustellen, ob dieser Kahn nacht» vom Feinde besetzt sei. Eines Abend» stiegen sie, so leicht und unsichtbar wie möglich gekleidet und mit einem Messe« bewaffnet, in den Kanal. Lautlos wateten sie durch da» brusttiefe Wasser, bis die zunehmende Tiefe sie zum Schwim men zwang. Trotz de» inzwischen aus den Wolken getre tenen Monde» gelangten sie unbemerkt an den etwa 200 o» entfernten Kahn. Borsichtig näherten sie sich nun im Schat ten der Seitenwand dem Ufer, um dort nach einem Aufstieg oder einem Verbindungsweg zur nahen Barrikade zu suchen« Da sie aber nichts wahrnehmen konnten, was auf einen Ver kehr zwischen Barrikade und Kahn schließen ließ, schwämme» sie nach der in der Mitte des Kanals ragenden Steuerseite« Hier bemerkte Dizefeldwebel Schurig eine Leiter. Vorsichtig stieg er aus dem Wasser und kletterte hinan, kaum noch fähig, mtt den steifen Fingern die Sprossen zu umfassen. Doch auch hier war weder ein Posten noch sonst ein Anzeichen einer Besatzung zu erkennen. Da mit dieser Feststellung de» Auftrag erfüllt war, schwammen sie zurück. Infolge de» langen Aufenthaltes im Wasser waren aber ihre Glieder der maßen steif geworden, daß sie ein Plätschern nicht gänzlich vermeiden konnten. Dadurch aufmerksam geworden, began nen die französischen Posten lebhaft auf sie zu schießen« Trotzdem gelang es der Patrouille, unversehrt das eigen» Ufer zu erreichen und Meldung über den verdächtigen Kahn zu erstatten. Die neu geschaffen« Reichsbranntweinstelle ist eine unter Aufsicht des Reichskanzlers stehende Behörde, die insbeson dere bestimmt, für welche Zwecke und in welchen Mengen Branntwein verwendet werden kann, für welche anderen Zwecke die Verwendung zu beschränken oder ganz einzustel len ist usw. Der Reichsbranntweinstelle wird ein Beirat beigegeben, der aus Regierungsvertretern und aus Vertre tern der hauptbeteiligten Gewerbe, also neben Vertretern der branntweinerzeugenden Industrie auch solchen der Essig fabriken, der chemischen Industrien und des Destillations gewerbes bestehen soll. Der Beirat soll über alle grundsätz lichen Fragen gehört werden, also namentlich Über den Ver wendungszweck, über den Umfang des, Absatzes und über die bet der Festsetzung zu beobachtenden Grundsätze. Das neu« Lbsytzmonopol bedingt, daß sämtlich« Brenner, auch di« außerhalb des Berwertungsverbandes deutscher Spiritusfa brikanten stehenden, zur Ablieferung ihrer Erzeugung an die Spirttuszentrale verpflichtet werden. Der Schutz der bisheri gen Außenseiter liegt darin, daß sie mit den angeschloffenen Brennern durchaus gleich behandelt werden sollen. Ausge nommen von der Absatzpflicht ist insbesondere unverschnit tener Kognak, vbstbranntwein und anderer Branntwein, der ausschließlich aus den in 8 12 des Branntweingesetzes ge nannten Stoffen hergestellt ist. Außerdem unterliegen di« Kleinbrennereien der Ablieferungspflicht nur insoweit, als ihre Jahreserzeugung mehr als 10 Hektoliter Alkohol beträgt. Las Monopol ergreift die Bestände an unversteuertem und versteuertem Branntwein, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob er verarbeitet ist oder nicht. Es sind aber Mengen von versteuertem oder verzolltem Branntwein, die nicht mehr als 10 -Hektoliter betragen, ausgenommen. Damit kein« Stär kung in der Versorgung eintritt, ist vorgesehen, daß Drannt- weinbestände bis zu einem bestimmten Zeitpunkt noch un vollständig vergällt werken können. Bestände von vollstän dig vergälltem Branntwein sind wiederum von der Lerörd- nung gänzlich ausgenommen. Der PrÄs und zwar sowohl der Übernahme, wie der Derkaufspreis wird im allgemeinen von der Spirttuszentrale mit Genehmigung der Reichsbranntweinstelle festgesetzt. Die Verordnung erweitert sogar das dem Gesamtausschub der Spiritus-Zentrale bisher zustehende Bestimmungsrecht inso fern, als auch besondere Arten vyn Branntwein und Bren nereien berücksichtigt werden können. Auch für Branntwein, der in bestimmten Zeiträumen abgesetzt wird, kam» der Preis besonders bemessen werden. Für einzelne Fälle — da bei ist besonders an Kornbranntwein gedacht — ist ein ver einfachtes Preisfestsetzungsverfahren vorgesehen, wobei der Vorsitzende der Reichsbranntweinstelle endgültig entscheidet. Aus dem Auslande eingeführter Branntwein ist eben falls an die Spiritus-Zentrale abzuliefern. Dresden, scheint nunmehr der Aufklärung entgegenzugehen Januar, einem Sonntag, war die in' Radebeul wohnhaft» Schloffersfrau Johanna Claußnitzer in nächster Näh» ihrer Wohnung ermordet und anscheinend auch beraubt wor den. Der erste Verdacht lenkte sich auf den Ehemann, de« eben einen . Heimatsurlaub beendet hatte. Seine Schuld losigkeit stellte sich bald heraus. Auch ein weiterer Verdacht bestätigte sich nicht. Die. Radebeuler Landgendarmeris Hal indessen umfangreiches Belastungsmaterial zusammengetra gen, das zur Verhaftung des in der Nähe der Mordstell« wohnenden Provisionsreisenden Rudolf Bo ege führte« Der Verhaftete wurde nach kurzem Verhör der Dresden«? Staatsanwaltschaft zugeführt. Er steht in den fiinfzigev Jahren, ist verheiratet und hat größere Kinder. Seine Ehe frau hat jedoch bereits seit 15 Jahren infolge seines leicht sinnigen Lebenswandels die Ehegemeinschaft mit ihrem Mann aufgehoben. Borge hat sich sowohl durch verschieden« nutg de» Druckpapier» insofern geregelt werden müssen, b«Vn Knappwerden der Vorräte der Bedarf der Drucke- ! MchMäMg befriedigt werden kann. Fall« sich ergibt, me Menge verfügbaren Druckpapiers nicht mehr aus- h 'so w«d«n Etnschrättkurtgen des v«r- Uchs pch nicht vermeiden lasten. Zu diesem Zweck todte Gründung neuer Zeitungen und Zeitschriften un- gt, di« Verringerns de» Umfange» der bestehenden Zet- M angeordnrt werd«». Bevor jedoch solch» Anordnun- ergehen, - . - - »Ja -- ein wenig. Aber nimm » nicht übel, Hela, ich möchte morgen wieder heim nach Stebenstein. Eigentlich bin ich nur gekommen, um dir da» mttzuteilen.* Dio Generalin war ganz bestürzt. »Fort willst du? Aber was ist denn nur geschehen, Lieb ling? Daß du verstimmt warst, merkte ich ja schon gestern. Aber das kann doch nicht so ernstlich sein . . . ein vorüber- gHendes Mißverständnis . . .* werden wie der Bedarf an Wnge fkh verhält. Dies« Er- dich» Än« wichtige Aufgabe der Kriegswirt- Alen. Sie soll im übrigen die Interest,» der Und di« Bedürfnisse der Druckereien ersor- «td tn ifinkkmg bringen. 20. April S71: Muhammed geb. — 1814: Napoleon I. geht »ach Elba. — 1821: Der Chemiker und Physiker, Be gründer der Rübenzuckrrfabrikation Franz Karl Achard gest. 7— 18öS: Balladenkomponist Karl Löwe gest. — 1-1Sr Französisch« Angriff« bet Aour le Pari», Fltrey, ' Metzer«! und Sondernach scheitern sämtlich. Im Prie- ' stenvalb gewinnen die Deutschen weiter Gelände. Deut- ! sch« Flieger werfen ISO Bomben auf Lialyftock. Auch j im Cziroka-Tal stellen die Rusten ihre Durchbruchs»«- ? suche ein. An dies« Stelle wurden 8000 Gefangene gemacht. „Nein. Es ist alles aus! Ich hätte nie wieder Herkom men sollen, Hela, dann hätte ich mir und — dir dies« Bla mage erspart!* „Aber so sage doch, was eigentlich geschehen ist? Was ,dah du daraus schließen zu können Hrstichtmmg der Zufuhr von wird, soweit fl« nicht nach öffentlich«» " ' »stattsindet (Ziffer 1 d«j ««r- Gesetz- und Verordnungsblatt sind der Geltungsdauer de» 8 4ü der Au»- üng vom 7. April 1V12 (Gesetz- und Ver- . SS) unter Vorbehalt jederzetttgen Wider- chh Beobachtung e ' " vorausgesetzt, dich MtzsMrtschKst »Pd 8eU«»g»gewerte. ^We Errichtung ein« amtlichen Kriegswirt- Astpstell« für da» Zeitungrgewerbe steht, Wst hören, in nah« Aussicht. Da» unter di« Aufsicht des )ch, gestellte Organ soll die Schwierigkeiten, mit denen WnKverleger und Druckereim hffolge der Rückwirkung Krieges auf ihre Betriebe sich auseincmderzusetzen haben, ch staatliche Maßnahmen zu beseitigen bemicht sein. In « Reih« wixd e» sich hierbet darum handeln, auf «ine MM-« Versorgung der Druckereien nüt Druckpapier WU geben. Demgeckäß wird für die Papierfabriken auf ^Beschaffung d« erforderlich«» Zellulose Und ander« hstvffeBedacht zu nehmrn sein. Rächstdem wird die Ver- Mlng de» Druckpapi«» insofern geregelt werden müssen. „Du siehst, daß deine Gespenst« nur Einbildung sind» Ich wette —,* sie blickt« lächelnd auf die Uhr, die zehn Minu ten nach sechs zeigte — „in ein paar Minuten kommt Tro sterburg und überzeugt dich dadurch selbst, wie haltlos dein Verdacht ist.* „Er wird nicht komm«»!* „Nun, wir werden ja sehen! Zwischen sechs und einhalst sieben, das ist meist seine Zeit, da er gern auf ein Plauder stündchen erscheint. Wie kommst du denn übrigens aus di« Idee, liebe Lia, daß Wilbrads Korb Trosterburgs Gedanken irgendwie beeinflußte? Spracht ihr davon?* 21. Fortsetzung Ihr« Herrin, berichtet« die Zofe, last» tausendmal um Entschuldigung bitten, ab« vorläufig sei sie s- «lend, daß ihr jede» Wort Mühe machen würde. Denn der Schmerz bes ser werde, käme sie gegen Abend zum Tee in das Boudoir Threr Exzellenz. Und dann gegen sich» Uhr erschien sie wirklich dort, sblaß, übernächtig, mit mattem, verschleiertem^vlick. ver Genercfl «ar ausgegangen, die Datum sahen allein finde« traulichen Raum, dessen hell« MöbÄ Und rosmdurch- Wirkte StosstaMm so fremwlich zu dm rosa Lampenschleiern l -Run, ist dir dH«?* fragt, die Generalin teilnehmend. Das Brarmtwelu-Morwpol. M« Organisation unser« Kriegswirtschaft «faßt immer «Mr« Gebiete. Run legt da» Reich die Hand auch aus den vratuttwein. Ein« Bundesratsdewrdnung vom IS. April bringt die Einrichtung rin« Reichsbranntweinstelle und zu- Seich et» Absatzmonopol für Branntwein. Dieses Monopol wird der Spiritus-Zentrale verliehen, die bekanntlich bereits inFriedenszeiten etwa SO Prozent der deutschen Brannt- Schafe auf ö irend« jeweils M Schafe in '-«selbm'vrtsMft untm Beobach- übrigen bewendet es bet dm Vorschriften der ver- vom 7. September ISIS (SM- Sioat»-eitun- und hat « denn gesagt, glaubst — * „Nichts hat « gesagt! Nichts ist geschehen! Trotzdem ^schließe* ich nicht, sondern weiß es ganz bestimmt: es ist alle» aus! Mein Instinkt sagt es mir. Nie wird Troster burg da» Geringste fühlen für mich, noch je mehr daran den ken, um mich zu werben. Sage kein Wort dagegen, Hela*, fuhr sie heftig fort, als die Smeralin sie unterbrechen wollte. „Ich schwöre dir, es ist so! Ich weiß, du kannst ja nichts da für — schriebst mir im besten Glauben. Und vielleicht wollte « ja auch. Vielleicht hat ihn nur der Umstand umgeman- delt, daß diese» Mädchen Wilbrads Antrag zurückwies —* »Du glaubst noch immer, daß « Lou Tietze liebt? Oh, Lial* „Fest« denn je!' „Ab« ich versichere dich, da» ist Unsinn! Blanke Ein bildung von dir! Davon müßte ich doch etwas gemerkt haben! In Schlohstedt, wo ein« vom anderen alles weih, jeden Schritt, jeden Gedanken fast! Er hat sie nie mchr gesucht, weder in Gesellschaft noch heimlich, und sie ihn auch nicht. Wäre sie denn sonst vom Fest gestern ferngeblieben? Du hast doch gehört, was diese alberne Stadträtin sagte: »ein« Nein« Erkältung nur, von der man kaum etwa» merkt. Ich begreife eigen tllch gar nicht, warum sie sich deshalb zu Bett legte? Ader sie bestand nun einmal darauf * Da» Sang doch genau so, al» ob alle» nur ein« Ausrede von Lou sei, well sie selbst nicht kommen wollte. Ich dachte, Wilbrads we gen, da doch all« Delt noch von dem Korb hi« spricht.* Lia schwieg und starrte düster vor sich hin. Di« Genera lin fuhr zuoersichtlich fort: Donnerstag, de» 20.«PrU K»L6