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LtEt-i. ^8 «tzr« 1»1«. Bischofswerdaer Tagekkatt G >!> Wöchentttche BeUage«: Der Sächsische Landwirt nnd Illustriertes Sonntagsblatt keljährlich 2 Mk. Eine neue Note Amerikas O Bestellungen werden angenommen in der Geschäftsstelle Altmarkt IS, sowie bet den Zeitungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen' Postanstalten. — Nummer der Zeitungsliste VS87. — Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. Amtsblatts der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. M. Zurückziehung der awerikauischeu Truppen Lvudou, 17. April. (W. T. B.) Wie di« „Morningpost" aus Washington meldet, entstand die sehr ernste Lage zwi schen Len Bereinigten Staaten mW Carranza dadurch, daß dieser verlangte. Laß di« amerikanischen Truppen Mexiko räumen sollten, da der Zweck der Strafexpedition mit der Zerstreuung der Banden Bilkas erreicht sei und Mexiko jetzt selbst mit der Lage fertig werden könne. Wenn Präsident Wilson diese Forderung ablehnt, wär« di« wahrscheinliche Folge nicht mehr eine bloße Intervention oder eine Verfol gung der mexikanischen Banditen, sondern ein Krieg mit dem mexikanischen Nolke. Wenn andererseits Wilson Carranzas Forderung annimmt und dem amerikanischen Bolle sagt, daß er mit dem Erfolge zufrieden sei und die Gefangennahme . Billas Carranza überlasse, so treibt er einen neuen Nagel in seinen politischen Sarg. - London, 16. April. (W. T. B.) Das Reutersche Bureau meDet auS Washington: Präsident Wilson ha: sich entschlaf- fen, Carranza ein Abkommen auf folgender Grundlage vor- zuschlogen: Die amerikanischen Truppen werden nicht viel weiter in Mexiko eindringen und'zurückgezogen werden, so bald es sich erweist, daß die Truppen Carranzas besser im stande sind, mit Billa fertig zu werden, als die amerikani- scheu Truppen. Es scheint, daß die Verbindungslinien der Amerikaner bereits so lang gestreckt sind, daß die Zufuhr zur Front schwierig wird. Dem Vernehmen nach beabsichtigt Staatssekretär Lansing, den Zusammenstoß in Parral als besonderen Zwischenfall in einer anderen Note zu behandeln. Der Tagesbericht vom Sonntag Große» Hauptquartier, 16. April. (W. T. B. Amtlich.) Westlicher Ltrie-sschaspl»-: Beiderseits de» Saneck» von La Laffse steigert» sich -le Tätigkeit der Artillerien la Zusammenhang mit lebhafte» Mlnenkämpfen. Zu der Gegend von Verwelke» wurde die englische Stellung in etwa SO Metern Ausdehnung durch un sere Sprengungen verschüttet. Hstlich der Maa» entwickelten sich abend« heftige Kämpfe au der Front vorwärts der Feste Douaumont bi» zur Schlucht von Vaux. Der Feind, der hier anschließend an sein pnrke, Vorbereitungsfeuer mit erheblichen Kräften zum An griffe schritt, wurde unter schwerer Einbuße au seiner Ge- fecht»kraft abgewiesen. Etwa 200 uaverwundete Gefangene fielen in unsere Hand. Lrftlicher «atz Balkan-Kriegsschuuplatz: E» hak sich nicht» von besonderer Bedeutung ereignet. Oberste Heeresleitung. Die deutschen Reserven vor Verdun. Vern, IS. April. (W. T. B.) Der militärische Mitar- beiter des »Bund* kommt bei Würdigung der Operationen im Räume von Derdun auf die Reserven zu sprechen. Er stellt fest, daß es den Deutschen in keinem Falle an Reserven fehle und erwidert dem „Temps", der kürzlich versicherte, Frankreich hat noch heute stark verfügbare Reserven. Man kann heute noch nicht sagen, in welchem Umfange der Schlacht von Vrrdun Entwicklung und Ausgang der Kriege bestimmt wert)«». Man weiß noch wenig, wie di« Operatio nen als solche enden, kann aber ermessen, daß sie in einem, von den Alliierten unvorhergesehenen Zeitpunkt uiG mit einer, von ihnen nie vermuteten Kraft geführt worden sind, und dadurch bestimmt werden. Daß die französische Heeres leitung gezwungen wurde, alle verfügbaren Reserven in den bedrohten Raum zu werfen, geht aus dem Gang der Opera tionen hervor. Bon Souchez und Arras, aus dem Raum» südlich der Somme, aus dem befestigten Lager von Paris, au» dem Lager von Chalon» und Festungen Toul und Bel ¬ fort her wurden Truppen in dem Raum von Verdun ange» 5 sammelt, sogar aus der wichtigen Ausfallstellung Nancy ist / eine. Division abgerufen worden, um direkt als Unterstützung H einzugreifen, so daß es nicht mehr möglich war, von der Äni« > Nancy—Toul aus rechts der Maas flankierend vorzustoße», dadurch werden wir auf die Vermutung zugeführt, daß die D französische Ausfallstellung Verdun—Toul durch die deutsche H Offensive in eine Defensivstellung umgebogen worden ist. H Das ist auch von Bedeutung für den Fall einer englisch-fran- zösischen Generaloffensive, wenn es den Franzosen nicht ge- lingt, die Lage im französischen Raum von Verdun wieder- 4 herzustellen. Man darf nicht vergeßen, daß eine Offensive. zwischen Metz und Straßburg einmal den französischen Feld- zugsplan figuriert hat, und daß ein Generalbefehl Josfres eine neue Aufnahme der Angriffsbewegung gegen den Rhein in Aussicht stellt. ' I Kopenhagen, 15. April. Der militärische Mitarbeit« des Blattes „Politiken" schreibt über die Kämpfe bei Derdun: - Die deutsche Kriegsführung geht auf möglichste Schonung der Infanterie aus. die hauptsächlichste Arbeit verrichtet die Ar- tillerie. Deshalb ist die Behauptung der „Agence Havas",^ daß den zeitweiligen Pausen in den Angriffen der Deutsche« ihre schweren Verluste zu Grunde liegen, unzutreffend. Nicht» zeugt dafür oder läßt vermuten, daß die deutsche Angriff?- kraft verbraucht ist. Wenn der Gewinn im Gegensatz za Ä früher auch klein ist, es bleibt der Gewinn auf deutscher Seit« H augenscheinlich. Die Methode des deutschen Angriffs zeigt Ä die Entwicklung eines hartnäckigen Willens und unbeug- n samer Konsequenz. Die Höhe 304 ist das nächste Glied i» i der Umklammerung, der nächste Schritt vorwärts gegen Lev» 1 duns einzige Bahnverbindung mit Paris, und vielleicht wirb 1 auch diese Höhe fallen, wie so viele andere Punkte bei Ber- s dun gefallen sind. Die deutsche Infanterie stürmt noch so gut s wie zuvor, und ihre Artillerie hat noch immer Überfluß an j Munition. I Die entwertete Höhe 304 1 Genf, 16. April. Linen überaus beachtenswerten Epi- j kog zu der französischen Schlappe im Walde von Cumisres I bringt die soeben ausgegebene Havasnote. Danach mißt der l jetzt alle Vorstoßversuche für zwecklos haltende General Pö- t tain sowohl der Höhe 104 als auch dem ganzen übrigen Ge- W lande nördlich der künftigen Hauptverteidigungslinie, dem ,Z Hessenwald, Esnes, der Höhe 300, dem Bourruswald unst V der Feste Marre nur noch den Wert von Vorstellungen bei, I die man nach Maßgabe der Umstände zu halten bemüht sein I werde. Diese interessante Wendung wurde übrigens vom ä General Berthaut und einigen anderen Fachkritikern vor- I ausgesehen. Genf, 16. April. Die amtlichen und ebenso die ergän- « zenden Berichte über die Kämpfe bei Derdun enthalten keine I Silbe von dem „Toten Mann". Verächtliches. Schweigen I straft diese noch kürzlich als nationale Schutzwehr gepriesenen I Kupelhöhen, well von einem ihrer Abhänge deutsche Batte- I rien durch verheerende» Feuer zum vollständigen Scheitern I des gestern morgen von Pötain angeordneten Vorstoßes beb V trugen. Sturmerprobte, aus Flandern herangrholte Batail- I lone waren südlich des Forgesbaches ins Dorde-rtreffen ge- I stellt, hinter ihnen Soldaten der allerjüngsten Jahrgänge. I Wieweit die Reste dieser Abteilungen nach den verheerende» 4 Wirkungen des von beiden Maasufern niederprasselnden Ge- W schoßhagels zurückweichen mußten, kaffen die vorliegende» I Meldungen nur erraten. Linen gewißen Anhaltspunkt er- V hält di« Fachkritik aus. der Angabe des amtlichen Berichts, « daß die Gegend um Esnes, wo sich vermutlich eine Reugrup- M pierung der Pstatnschen Kräfte vollzog, unter heftigem deut» W schen Feuer stand. W Opfer der eiqenen Landsleute. V Berlin, 15. April. (W. T. B.) 3m Monat März ISIS I habe» unsere Gegner im Westen durch ihre Artillerie um» di« I Anzeigenpreis: Die 5grspaltene Grundzrile (Zlm. Moste 2H oder deren Raum 18 Pfg., örtliche Anzeigen »2 Pfg. Reklame» H teil sZlm. Moste >7) 40 Pfg. die Sgeipaltene Zeile. Bei Wieder» Holungen Rabatt nach seststehenven Sätzen, — Amtliche Anzeige» Z die gespaltene geile 40 Pfg. - Beilagen: Das Tausend Mk. 7. A Erfüllungsort Bischofswerda. " ' 'M Erscheint jedm Werktag abend» für den folgenden Tag. Der Be- zuasprei» ist einschließlich der wöchentlichen Betlagen bei Abholung vr der DeschSstsstelle monatlich SO Pfg., vierteljährlich l Mk. « Pß>.» bei Zustellung in. Hau» monatlich 87 Pfg., vierteljährlich » Mlu 2^-; am Postschalter abgeholt 1 Mk. 80 Pfg.: durch die Eidei ia einer Souderwmgabe «m» New Jork vo« IS. Hhnil: Do prSstdeul Vilson an« Anlaß de« Jahrestage, de» Aniergang« der „Lußkmia" Erörterungen la den Zeitungen lsürchiet, wird er eine R«ke an Deutschland richten, in der neue »Garantien für die Sicherheit der amerikanischen Reisenden «erlangt werd-». Ja der Note «erden 65 Fälle aufgezählt, «erden, in denen die Kommandanten der Unterseeboote die notwendigen Borfichlmnaßregela vernachlässigt haben sollen. Die Rote ist nicht zeillich befristet, soll aber Amerika» letzte» Amerika WM keinen Krieg London, 16. April. (W. T. B.) „Morning Post" meldet 1?.: Wilson zaudert, weil er nW W tiNen Krieg verwickelt werden will7 Die Zeitungen widmen dem KÜeg in Mexiko ganze Gesten, den Kämpfen bei Verdun wenige Zellen. Die Be völkerung wesllich von den Alleghanies nimmt von dem «uropäffchen Krieg keine Notiz. Der Korrespondent der «Morning Post" fragte ein Mitglied des Kabinetts: Was würde der Kongreß tun, wenn der Präsident die Beziehun- gen zu Deutschland abbräche und dem Kongreß alle Tat sachen vorlegte? Das Mitglied de» Kabinetts antwortete: Äch Haube, daß der Kongreß de» Präsidenten unterstützen würde, aber widerwillig. Amerika will keinen Krieg. Amerikanische Schlappe in Mexiko. ' London, 15. April. Der „Morningpost" wird aus- Washington gemeldet: Unter dem Befehl des Majors Top lins marschierten Mittwoch mittag ISO amerikanische Reiter in Parral «in, trotzdem zwischen der mexikanischen und des amerikanischen, Regierung vereinbart worden war, daß die Strafexpedition in keine Dörfer oder Stillste einrücken solle. Len Aufklärern des Majors Topkins war nämlich berichtet worden, daß Billa in Parral Zuflucht gesucht habe und Top- kins glaubte sich deshalb berechtigt, von seinen Instruktionen abzuweichen. Der Hauptplatz war verlassen, als die kleine Reiterabteilung in die Stadt einzog, und Topkins, der dieser Ausgestorbenheit nicht traute, ließ sein« Soldaten Halt machen, kaum war das geschehen, als aus den Häusern ringsherum Soldaten hervorbrachen, «ah au» den Straße», die auf de» Platz münden, Banden voa Mexikanern auf- tauchten, die mit allerlei Waffen ausgerüstztt waren und sich auf die Amerikaner stürzten. Die amerikanischen Reiter leg- ten große Kaltblütigkeit an den Tag. Sie stiegen schnell ab, suchten Deckung und begannen ruhig und mit Überlegung zu ifeuern. Rach den letzten Berichten liefen die Amerikaner Gefahr, umziagelk zu werden. Sie halten schwere Verluste. Das Kriegsdeparteiyent ist sehr beunruhigt, da noch keine amtlichen Nachrichten eingelaufen sind. General Funston hat aus «ine vom Kriegsdepartement an ihn gerichtete De pesche noch nicht geantwortet, und man fürchtet, daß die tele graphische Verbindung abgeschnitten ist. ' Loudou, 18. April, „Daily Telegraph" erfährt aus New Port, daß die amerikanischen Truppen, die vor ungefähr einem Monat die mexikanische Grenze überschritten, jetzt über vierhundert Meilen weit in die Wüste von Chihuahua einge- vrungen sind und nur sehr dünne Verbindungslinien n«h der Grenze besitzen. In Washington beobachtet man mit'wach sender Unruhe die Zusammenziehung von Carranzas Trup pen in großer Zahl an beiden Seiten dieser Limen. Daß für den Durchzug der Truppen kein formelles Abkommen geschlossen wurde, ist, wie man in Washington zugibt, für Carranza sehr günstig, und man sieht voraus, daß es Wilson »Schwierigkeiten bereiten wird, die mexikanische Regierung HU versöhnen und gleichzeitig die Jagd auf Villa fortzusetzen, welche die öffentliche Meinung verlangt. .. Anzeigeblatt I für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie füt H die angrenzenden Bezirke. Aeltestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846/ H M Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. 'WM MM ff M M