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-2 aufgehoben werden kann. In die Jaucherinne ist Gyp» zu streuen, der z Zt. noch billig zu haben ist und der als Stick- stosfbtndr sich gut bewährt hat. Der täglich Herauszuschaf, sende Dünger ist auf der Düngerstelle recht flach auszubrei ten und fest anzudrücken. Bei wenig Areumaterial sind die breiigen Kotmassen mit einer flachen Schaufel breit zu strei- chen und etwa» Erde darüber zu streuen. Auf diese Weise «HW man einen recht wertvollen Düng«. Wer an Kosten nicht sparen will, dem raten wir dazu, einen Waggon fein gemahlenen Gyps zu beziehen und von diesem täglich üb« Len ausgebreiteten Düng« zu streuen. Die Kosten lohnen sich ohne Frage. Die Düngerstätte selbst darf dann nichts zu wünschen übrig kaffen. Achten wir darauf, daß wegen falsch« Anlage oder als Folge scharf« Regengüsse keine Jauchemengen, ab fließen. .Stallnüstpflege ist heute das bestangelegte Kapital der Landwirtschaft. Plimderei fSr Imker »>d solche, die es »erde» »olle». Recht lange währte es diesmal, ehe unsere lieben Bien lein wird« aüsfliegen konnten. Abgesehen von Ständen in befand«» geschützt« Lage und Sonne war ihnen ein Aus flug feit Anfang Dezember nicht möglich. Nun kommen un sere lieben Sonnenvögelchen und halten nicht nur ihren Ret- nigungsausflug, sondern fliegen auch aus, um Wasser und Blütenstaub zu holen und freudig« schlägt des Imkers Herz, wenn « ficht, wie sie schon „gehösett" kommen. An solch son nigen Tagen kann der Imker muh seine Frühjahrsarbeiten beginnen. Da ist das Bodenbrett zu reinigen von Gemüll, toten Bienen und daselbst sich auch befindlichen Nestern und Maden der Wachsmotte; besonders ist nachzusehen, ob noch genügend Zuck« vorhanden ist. Bei dies« Gelegenheit ficht man auch gleich, ob das Volk schon regelrechte Brut angesetzt hat. In solchem Fall« ist es weiselrichtig, denn weisellose oder weifeifalsche Böll« haben in der Regel jetzt noch keinen Brutansatz, was in diesem Falle nur Buckelbrut sein würde. Sie ab«, sehr geehrter Herr Redakteur, werden sagen, ab« solch ein Artikel gchört doch in die Bienenzeitung! Ganz recht! Aber, wenn es auch in dies« Beziehung noch viel besser werden könnte, so glaubt doch der nicht besonders da nach ausschauende Wanderer in hiesiger Gegend nicht, wie viele Lanlnvirte, Hausbesitzer, ja vielfach auch Mieter in einem Men geschützten Fleckchen hint« Haus und Hof Woh nungen auch für die lieben Bienen aufgestellt und auch be völkert haben und wie wenig, dagegen dazu eine Fychzettung gelesen wird. Da wird vielleicht manchem unter den vielen Lesern des „Sächsischen Erzählers" lieb sein, etwas von den Immen, seinen lieben Bienen, zu lesen, vielleicht tragen auch bei Diesem oder Jenem, welch« so schon immer nicht abgeneigt war, sich Bienenvölker anzuschaffen, diese Zellen dazu bei, es nun doch zu tun. Denn gerade jetzt, wo wir mit Allem, auch mit Zuck«, haushalten müssen, ist es in Halb wegs günstigen Jahren gar nicht schwer, sich von ein oder zwei Völkern ca. Ztz Zentner Honig sammeln zu lassen. Und was der Honig nicht nur als vollkommendstes Nahrungs und Genußmittel, sondern auch als Heilmittel bedeutet, da rüb« ist ja schon genug geschrieben worden. Besonders ist ab« doch hervorzuheben, daß man bei Genuß von Honig, Dank sein« antiseptischen Eigenschaften, Krankheiten des Halses, wie Husten, Heiserkeit und Mandelentzündung, schon vorbeugen kann und bekanntlich ist Krankheiten »«Hillen leicht« als dann aufgetretene zu Hellen. Für einen Anfänger in der »ienenwirffchast ist es am besten, wenn « einen Freund oder Bekannten hat — der notabene selbst etwa» versteht — d« ihm in der ersten Zeit mit Rat und Tat zur Seite steht. Auch soll « sich nie viele Völk« anschaffen, sondern mit 1 oder 2 anfangen. Gefällt -» chm und bringt a» etwa« »in, so folgen weitere schon von selbst. Tagt es ihm dennoch nicht zu, so find ja die Unkosten auch nicht so groß gewesen. Auch ist abzuraten, mit ein« Strohwalze anzusangen oder sonst einen Bienenkasten, in welchem nur Stabilbau, cü>« keine Rähmchen sich befinden. Da kann man nicht nachsehen, ob das Volk stark und in Ord nung ist, ob es genügend Futter hat und auch die Honigent nahme ist äußerst schwierig, sowie überhaupt der Ertrag ge ring« als in Mobilbeute. Zum Bölkeranschaffen ist es jetzt Zeit. W« dagegen Schwärme will, die natürlich billig« zu haben sind, der sehe, daß «solche im Mat od« Anfang Juni haben kann, da hat « noch die Möglichkeit eines Honigertra ges für dieses Jahr. Ich freue mich der Sache willen sagen zu können, daß ich schon vielen Bekannten und Freunden zur Bienenzucht geraten und verhalfen habe. Habe ihnen je nach dem ein Volk verkauft, geschmkt oder auch kaufen helfen und das erste Jahr sie tatkräftig unterstützt. Dabei habe ich, di« Anfänger zwar unterwiesen, ab« die Arbeiten alle selbst aus führen lassen. Und sie, die sich erstes vor einem Bienenstiche fürchteten, sie hantieren heute nur so mit den Bienen und ha ben ost sehr schöne Erträge an Honig gehabt und kein« hat die Bienenwirtschaft wiÄ>« an den Nagel gehangen. Zwei waren darunter, welche vorher wegen eines Bienenstiches krank od« beinahe ohnmächtig wurden. Wenn ich auch einen Bienenstich nicht gerade zu den Annehmlichkeiten des Lebens rechnen will, so lachen doch diese jetzt auch darüb«. Man kann sich ja schützen mit Bienenhaube und Handschuhen und — etwas Rauch nie zu vergessen. Hoffen wir im Kriegs- und Siegesjahr 1S16 nicht nur auf ein gutes Erntejahr im Allgemeinen, sondern auch auf ein gute» Honigjahr, wie z. B. ISIS eins war! Schn.-Großh. Kalkefieber des Rindes, Unter Kalbefieber des Rindes versteht man eine Krank heit, die bei Kühen 12—18 Stunden Nach der Geburt emtritt. Und zwar werden hiervon Rinder befallen, bei denen dir Geburt leicht von statten gegangen ist. Der Landwirt sagt dann immer: Gerade die beste Kuh hat es bettoffen. Das stimmt auch; denn die wohlgenährten Tiere erkranken am ersten an Kalbefieber. Die Krankheit äußert sich zunächst in Appetitlosigkeit, die Kuh wird unruhig, trippelt hin und her, und bald macht sich eine Schwäche im Kreuz bemerkbar. Nach wenigen Stunden kann sich die Kuh überhaupt nicht mehr erheben, jedes Antteiben ist vergeblich, die Zunge hängt aus dem Maul, und Speichelsekretion ist reichlich vor handen. Am meisten fällt die eigentümliche Haltung des Kopfes auf. Dieser ist beim liegenden Tier vollständig nach der Seite, also nach hinten umgeschlagen. Versucht man, denselben wieder in die gewöhnliche Lage zurückzubringen, so schlägt er sofort wieder zurück. . Es handelt sich um eine allgemeine Lähmung. Nicht nur die Körpermuskulatur be findet sich in diesem Zustande, sondern auch der Schlundkopf und Schlund. Daher «klärt sich auch, daß die Tiere nichts zu sich nehmen können. Häufig werden nun verschiedene Medikamente empfohlen, die eingegoffen werden sollen. Eine medikamentöse Behandlung ist jedoch hierbei das unzweck mäßigste und schädlichste, was geschehen kann. Denn da, wie erwähnt, die Schlundmuskulatur gelähmt ist, kann das Tier natürlich nicht schlucken, und der Einguß wird infolgedessen in die Lunge geschüttet. Die Folge hiervon ist eine soge nannte Verschluckungs-Lungenentzündung, die sehr leicht den Tod herbeiführt. Die einzige Hilfe, die dem Tier ge bracht werden kann, muß einzig und allein durch den so bald wie möglich zugezogenen Tierarzt geleistet werden. Als Ursache der Krankheit nimmt man teils eine Vergif tung, teils eine Blutleere im Gehirn an. Letzteres dürste wohl das richtigste sein. Durch den erhöhten Blutzufluß nach dem Euter tritt eine Blutleere im Gehirn ein. Und tatsächlich wird bei Kalbefieb« da» Eut« zunächst behandelt.