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7» Gchweigend u»d betrete« entstieg der englisch« Ka-UL» dem an der Bordwand angekommenen Boote und reichte mir grüßend seine Schiffspaptere, die ich, gleichfalls grüßend, in Empfang nahm. Als nun seine beiden Schiffsboote an der Bordwand unseres Bootes lag-n, ließ ich es mir nicht nehmen, ihn noch mals vor den Augen seiner Leute auf das Gefährliche seine» Fluchtversuchs hinzuweisen und besonders zu betonen, wie leichtsinnig er mit dem Leben seiner Besatzung gespielt hatte. Auch alle seine Leute wußten sehr wohl, mit welcher Not und Mühe sie dem Lode entgangen waren, und dankten uns durch ehrerbietiges Grüßen mit ihren Mützen. Der Kapitän entschuldigte sich verlegen, er habe immer noch gehofft, ent kommen zu können. Ich bedeutete den Geretteten dann, daß wir sie zu dem benachbarten Maas-Feuerschiff schleppen wollten. Freudig machten sie die Schleppleinen ihrer Boote klar, in der frohen Erwartung, bald wieder gut und trocken aufgehoben zu sein. In diesem Augenblick übersah der prächtig aussehende alte Kapitän wohl erst ganz, welch« Gefahr er für seine Leute unnützerweise heraufbeschworen hatte, und was er uns zu verdanken habe. Dankbar ergriff er, mit Tränen in den Augen, meine Hand und stammelte Dankesworte dafür, daß wir ihn und alle Leute mit dem Leben hätten davonkommen lassen. Gern erfaßte ich die. mir dargereichte Rechte des alten Kapitäns. Kaum hatten wir die englischen Boote ins Schlepptau genommen, als mit hoher Fahrt ein holländischer Lotsen dampfer auf uns zugedampft kam, den der Kanonendonner angelockt zu haben schien. Schnell hatten wir uns mit ihm darüber verständigt, daß er die gerettete Besatzung des Eng länders übernehmen sollte. Dann fuhren wir zu dem sinken den Schiff zurück, um sein völliges Verschwinden von der Oberfläche des Meeres abzuwarten. Doch auch die Engländer schienen nicht übel Lust zu verspüren, dem schönen Schauspiel des Sinkens ihres Damp fers beizuwohnen. Kaum waren sie von dem holländischen Lotsendanrpfer übernommen, als, allem Anschein nach auf ihr Bitten, auch dieser wieder in schneller Fahrt zu dem sinkenden Schiff heranfuhr. So warteten wir nun beide in aller Ruhe ab, bis der große Moment kommen sollte. Nicht lange ließ er warten. Gar bald bohrte sich das Hinterteil des Dampfers immer tiefer und tiefer in die Fluten hinein, höher und höher dagegen ragte der scharfe Bug des Schiffes in die Lust, bis auch er von den stark gurgelnden und pfeifend in die Hinteren Räume des Schiffes einströmenden Wasser massen mit hinuntergezogen wurde und die Fluten brausend und brodelnd über ihm wieder zusammenschlugen." Lanzenspitzen sind auf uns gerichtet, doch der Karabiner tut schnellere Arbeit und auch den feindlichen Reiter, der eben unserem Oberleutnant einen Säbelhieb in den zur Abwehr erhobenen Arm versetzt, trifft im nächsten Moment die töd liche Kugel. Von dem so schneidig angreifenden Gegner bleiben nur einige Reiter übrig, denen es zwischen den Häu sern hindurch zu entkommen gelang, soweit sie nicht noch der sicheren Kugel meines Kameraden Kitteimann, der die rechte Flanke hatte, zum Opfer fielen. Alles das ist das Werk we niger Augenblicke. Der Feind hat das Feld geräumt; unsere Aufgabe ist vorläufig gelöst. Unser schwerverwundeter Führer wird auf einem inzwi schen herangeholten Wagen zurückgebracht, der tödlich ge troffene Dragoner Tittko und der durch einen Lanzenstich im Rücken verwundete Dragoner Platz begleiten ihn auf der traurigen Fahrt. Der Gefreite Biesel, der im Verein mit sei nem Kameraden Zakrzewski durch mutiges Vorgehen beson deren Anteil an dem Erfolg des Tages hatte, ist durch einen Säbelhieb am Rücken und einen Kopfftreiffchuß verwundet, ist aber nicht zu bewegen, ins Lazarett zu gehen. Aber der Erfolg ist glänzend! Der feindliche Widerstand ist gebrochen, 16 tote Russen und 12 Pferd« bedecken die Wahlstatt, der Führer der feindlichen Abteilung und ein Mann fallen schwerverwundet in unsere Hände. Vs". .L L 'S - sichrruuO. Um den Viehschmuggel nach Österreich wkEfmn zu bekämpfen und die inländische Fleischversorgung stcheezu- stellen, hat der kommandierende General de» Iv.vrmeekvq» für den Zollgrenzbezirk innerhalb der hiesigen Amtshaupt mannfihaft eine Verfügung «klaffen, nach der jeder Vieh besitzer verpflichtet ist, ein Verzeichnis seines Ntubvietz- bestandes aufzustellen und der nächsten Zollstelle vorzulagen. Die Behörden sind berechtigt, die Viehbestände und di« Ber- zeichnisse nachzusehen. Zuwiderhandlungen ziehen schwere Freiheitsstrafen nach sich. Meerane, 7. März. Verhaftung von -alschmüu^rn. Hier wurden ein <2 Jahre alter Fabrikweber sowie beste« isjähriger Sohn, ein Formerlehrling, verhaftet, well sie überführt sind, in ihrer Wohnung gemeinsam Markstücke, ' --Markstücke und S-Pfennigstücke angefertigt zu Haden. Eine größere Anzahl von ihnen hergestellter Falschstücke se- wie die zur Anfertigung benutzten Geräte wurden bet der sofort vorgenommenen Durchsuchung der Wohnung varge- funden. Von den Falschstücken wurde bereit» eine Anzahl in den Verkehr gebracht. In dem Gefecht bei La Boiselle am 28. September 1911 handelte es sich darum, eine von den Franzosen stark besetzt« beherrschende Höhe zu nehmen. Der 3. Kompagnie eines Reserve-Regiments war es ge lungen, sich bis auf 200 Meter an den Feind heranzuarbeiten, als plötzlich äußerst heftiges Flankenfeuer den Kompagnie führer zwang, zwei Züge hinter den Hang zurückzunehmen. Der 3. Zug geriet dadurch in eine bedrängte Lage. Durch bis zur Höchstleistung gesteigertes Feuer konnte der feindlich« Gegenangriff zwar zum Stehen gebracht werden, gleichzeitig neigte sich jedoch der Patronenvorrat der arg zusammen geschmolzenen Schar seinem Ende zu. In solcher Bedrängnis half die Tod verachtende Ent schlossenheit des Gefreiten Jacob Erne, 3. Kompagnie, aus St. Blasien i. B. Er kroch, umsaust von einem Hagel von Geschossen, in und hinter der Stellung von Totem zu Totem, von Verwun detem zu Verwundetem, schnallte ihnen die Patronengurte ab und kroch, beladen mit Munition, wteder in seine ave Stellung, um von da aus seine Beute zu verteilen. Damit hatte er den dreißig Mann, die von dem Zug noch übrig geblieben waren, die Möglichkeit gegeben, solange auszuhalten, bis das Bataillon, von rechts den Gegner um fassend, der kleinen Schar endgültig Lust schaffen konnte. Zur Heimkehr der „Möwe". Willkommen in der Heimat, brave „Möwe"! Willkommen in der ^Heimat, Graf Schlodienl In Bangen windet sich der Britenlöwe, Seit solche Bogel wieder weltwärts zieh». Ihr Flug trägt deutschen Ruhm auf Sonnenbahnen Und stürzt den Götzen in des Weltmeers Flut, Und ein geheimnisvolles Siegesahnen Steigt htmmelouf in purpurroter Glut. Run hüte, deine Pranken, stolzer Löwe, Auch du wirst deinem Schicksal nicht entflieh'», Willkommen in der Heimat, brave „Möwe"! Willkommen in der Heimat, Graf Schlodienl („Bert. N. Nachr ") Hans B»denft»stt. Z LZ LZ 8 Tageschronik. — Da» Explosionsunglück bei St. Dem». Der „Petit Parisien" veröffentlicht über di« bereit» gestern gemeldete Explosion des Puloerdepot» im Fort Double kouronne bei St. Denis folgenden Bericht: Gegen S Uhr 30 Minuten vor mittags wurde ganz Paris durch eine gewaltige Explosion erschüttert. Die Pulverfabrik des Forts Double Eourvnne war in die Luft geflogen. Ein Regen von Materialien fiel über St. Denis pieder und verbreitete Schrecken und Zer störung. Die Umgebung des Forts bot ein Schauspiel der Verwüstung. Eingestürzte Häuser, entwurzelte Bäume, große Steinblöcke bildeten ein Chaos. Telegraphendrähte schleifen am Boden, umgestürzte Lastwagen, deren Gespanne zerrissen und getütet sind, versperren die Straßen. Der Lenker de» Lieferungsautomobils eines Warenhauses wurde unter de« Trümmern seines Wagens zermalmt. Ein Zeitungskiosk wurde von einem mächtigen Steinblock durchschlagen; die Zeitungsverkäuferin wurde auf der Stelle getötet. Zahlreiche Spaziergänger erhielten Verwundungen, einige fand«« den Tod. überall sieht man Blutlachen, Mauer» und Glassttckc, umgestürzte Bäume und Gaslaternen. Das ganze stcklt ein Bild erschütternder Zerstörung dar. Durch die von den Zivil behörden und den Militärbehörden, die an der Unglücksstells weilen, angestellten Untersuchungen konnte die Ursache der Katastrophe noch nicht ermittelt werdest. Es ist wahrschein lich, daß das Unglück durch die Explosion einer Kiste von Granaten, die die in den Kasematten liegenden ExploskHtoffc entzündete, entsenden ist. Bis jetzt sind 4S Tot« und 264 Verletzte geborgen. — Untergang eines spanischen Dampfers. Lloyds mel det aus S a n t o s : Der spanische Dampfer „Principe de Asturias" ist gestern früh drei Meilen östlich von der Insel San Sebastian auf einen Felsen gelaufen und binnen » Mi nuten gesunken. 86 Mann von der Besatzung und 57 Passa gier« sind von dem französischen Dampfer Bega nach Santo» gebracht worden. 338 Passagiere und 107 Mann von der Besatzung werden vermißt. Der spanische Dampfer „Prin cipe d« Satrustegni" befindet sich im der Unglücksstelle. Der „Principe de Asturias" war aus der Fahrt von Barcelona nach Buenos Ayres und hatte Las Palmas am 24. Februar verlassen. — Der Russenleutnant im Wäschekorb. Einen romanti schen Fluchtversuch, der aus eine gewiße großzügige Vor bereitung schließen läßt, hat ein im Gefangenenlager Lokber, (Sachsen-Meiningen- internierter russischer Offizier, seine» Zeichens ein Graf aus den baltischen Provinzen, unternom men. Dem Vorgänge liegt laut „Koburger Tageblatt" fol gender Sachverhalt zugrunde: Wie alltäglich, so wurde auch am Sonntag die Gesangenenwäsch« in die Dampswäsch-rei ' des Bahnhofhotels gebracht. Um den Transport nicht Wer Nacht stehen zu lassen, verfügte der Besitzer die Ausräumung der Körbe, von denen aber einer so schwer war, daß er durch Wegnahme verschiedener Bündel erleichtert werd«» rmrßke, ehe er vom Wagen genommen wurde. Groß war da di« ! Überraschung der Leute, al» sich au» den verschiedenen Wäschebündeln ein moderner Falstaff in Gestalt eine» russi schen Leutnants herausentwickelte. Der sofort herbeigeholt« Besitzer erblickte hier einen alten Bekannten vom Colberger Gefangenenlager, begrüßte ihn humorvoll und dankte ftir den überraschenden Besuch, erklärte ihm aber gleichzeitig daß er nun sein Gefangener sei. Der Flüchtling war stets in allen Knochen, nachdem er stundenlang zusammengekauert in dem Korb vergraben gewesen war. Man rief von der Bahn- I hofswache Unterstützung herbei, die den Leutnanten Rum- ! mer Sicher brachte. Der Plan war recht geschickt ausgerech- I net in der Annahme, daß am Sonntag der Wagen nicht ab- I geladen werden und daß der Offizier nachts entfliehen Vinn«. I Es war dies bereits der dritte Fluchtversuch, den der Herr I Gras, der früher in Jena studierte, unternommen hat. Ans Sachsen. Dresden, 7. Mürz. Lebendig verbrannt. Am Sonn abend nachmittag übergoß sich in der Wohnung ihrer Wirts leute Marienhosstrahe 61 eine ledige, 3S Jahre alte Auf wärterin mit Petroleum und setzte sich in Brand. Obwohl ihr einige Leute rasch zu Hilfe kamen, erlitt sie doch so schwer« Brandwunden, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Sie wurde nach der Heil- und Pflegeanstalt gebracht. Zs s ! «2^ Der Tag von Radom. Bericht des Wachtmeisters Paul Knobloch, der 2. Eska dron eines Landwehr-Kavallerie-Regiments, gebürtig in Seidenberg, Kreis Lauban in Schlesien. So reich der Krieg bisher an Ereignissen für uns war, der 29. August 1914, den wir mit Stolz als den Ehrentag der 2. Landwehrschwadron bezeichnen, wird jedem unter uns im Gedächtnis bleiben. Die Aufklärungskavallerie hat Radom erreicht. Die Stadt wird durchschritten, die düstere Ruhe darin mahnt uns auf der Hut zu sein. Die 2. Schwadron in Vorhut hat mit ihrer Spitze bereits den Ostausgang der Stadt erreicht, als plötzlich mit Gewehrfeuer angegriffen wird. Der Feind — abgesessene Kavallerie — nimmt die ganze gerade Stra ßenzeile unter Feuer, die Kugeln pfeifen über die Schwa dron, dis der Spitze auf 500 in folgt, hinweg. „Zweite Schwadron zum Gefecht zu Fuß absitzen, »Schütze» nach vorn!" ertönt das Kommando. Unter Führung des Ober leutnants Krause, aus Grünberg in Schlesien, stürmt der Schützenzug, der wohl 20 Karabiner stark sein mochte, die Straße entlang. Die Kugeln prasseln hageldicht, aber vor wärts gehts, den Straßengraben und die Häuser nach Mög lichkeit als Deckung benützend. Der Feind hält Häuser und Gärten an der Straße besetzt, links von dieser sind Kartoffel felder, aus denen heftiges Feuer kommt. Der Feind ist gut gedeckt und bleibt unsichtbar. „Sprung auf, Marsch, Marsch!" kommandiert unser Zugführer, ihm nach — Kame rad Tittko sinkt, durch einen Bauchschuß getroffen, zusammen — Stellung! — Ich halte die linke Flanke, arbeite mich mit 4 Mann bis zu dem die Straße kreuzenden Bahndamm her an, um Überraschungen aus dieser Richtung zuvorzukommen. Ein« starke feindliche Patrouille, die eben aus der Deckung eines Gehöftes tritt, wird auf 800 m aus unseren fünf Kara binern unter Feuer genommen und verschwindet. Von vorn feuert der immer noch unsichtbare Feind unaufhörlich, plötz lich setzt sein Feuer aus und schon brausen sie heran — «in Zug russischer Dragoner — mit Hurrageschrei, voraus der Führer, «in junger Offizier, den erhobenen Säbel in der Rechten. Zum ersten Male Auge in Auge mit dem Feinde. Das Herz klopft, doch die Hand hält fest den Kolbenhals um spannt, und, obschon der in den Feldern, den Häusern und Gärten versteckt liegend« Feind neuerdings wieder Schuß «ms Schuß herüberschickt, unsere Aufmerksamkeit gllt dem heranbrausenden Gegner. Ein rasendes Feuer aus unseren Karabinern empfängt ihn und Reiter auf Reiter sinkt vom Pferde oder mit dein Pferde zusammen, der Rest stürmt wei- rer vorwärts und ist im Nu in unseren Reihen. Drohende Auf U-Voot-Streife im Kanal. Wie die „Boss. Ztg " erzählt, war der Sapitimleutnant Günther Georg Freiherr v. Forstner einer der ersten Unter seeboots - Kommandanten, die -um Kampf vor England» Küsten antraten. Er war auch derjenige kecke Unterseeboots führer, der zwei gekaperte feindliche Schiffe nach Zeebrügge ei »schleppte, über die Versenkung eines englischen Damp- ' fers, der vor der holländischen Mste die Flucht ergriff und ., erst in schärfster Wettfahrt eingeholt und auch dann erst durch einen dritten scharfen Schuß zum Stoppen veranlaßt »erden konnte, berichtet er in dem genannten Blatt wie folgr: , „Pfeifend und sausend löste sich die Granate aus dem Geschützrohr, um laut krachend, in eine Rauchwolke gehüllt, »urze Sekunden später ins Achterdeck des Dampfers einzu schlagen. Das hatte gewirkt! Unverzüglich stoppte der verfolgte Dampfer und gab uns durch das allgemeine internationale Signal — drei kurze Töne mit seiner Dampfpfeife — zu verstehen, daß er durch Rückwärtsschlagen seiner Maschine die Fahrt aus dem Schiffe herauszubringe» beabsichtige. Also gab er das wilde Ren nen auf. Mächtige weiße Wolken des jetzt überflüssig gewordenen hochgetnebenen Wasserdampfes entstiegen dem Schornstein, und schweren Herzens beantwortete der Kapitän unser weite res Flaggensignal: „Verlassen Sie sofort das Schiff!" mit -em Aufziehen eines rot und weiß gestreiften Flaggerrwim- pkls, — dcm international verabredeten Zeichen, daß das Signal verstanden sei. Daß wir hingegen unseres Erfolges froh waren, bedarf keiner weiteren Schilderung. Oft habe ich selbst dem Schützen die Hand geschüttelt, der den letzten tödlichen Schuß dein Gegner beigebracht. Denn wie wäre hier Rührung am Platze? Versinkt doch mit jedein zur Tiefe sausenden feindlichen Schiff eine Hoff nung unserer verhaßtesten Feinde. Ist doch jedes Versenken eines feindlichen Schiffes eine Quittung für ihren frevelhaften ' Wunsch, unser ganzes Volk, unsere Frauen und Kinder aus zuhungern, da es ihnen nicht gelingen wollte, uns mit blan ker Waffe in ehrlichem Kampfe niederzuringen. Und da soll- len wir nicht jauchzen in berechtigter Freude? Nachdem die Besatzung des erwähnten englischen Damp fers „Lceuwarden" aus Harwich das seit unserem ersten Treffer schon brennende Schiff verlassen hatte, saß auch der nächste Schuß wieder als guter Treffer in der Wasserlinie. In mächtigen Strahlen schoß das Wasser in den Hinterer! Laderaum, und gar bald zeigte ein starkes Neigen des Darnpfers, daß seine Stunden gezählt waren. Wir konnten uns daher um die in den Booten befind liche Marinschaft, etwa fünfundzwanzig Mann, kümmern. Bor allem waren dem Kapitän die Schiffspapiere abzufor dern, die rnitzunehmen ich befohlen hatte. In gedrückter Stimmung ruderten di« Insassen beider Boote auf unsere Aufforderung uns näher. Wir sahen, daß die Leute wohl mit neugieriger» Staunen aus uns, aber immer wieder auch zurück nach ihrem Dampfer schauten. Was er an ihnen lieben Erinnerungen und Dingen trug, sollte ja in wenigen Stunden mit in die kühlen Fluten sinken. Ehrentafel deutscher Helden.