-Sr-.O.L'k V MN M -1914/16 Mkieges 4 kW llttt-rtiw»«» a« „Z-AßM, klMllN 23. «Ugust. Der Bericht der Obersten Heeresleitung. Westlicher Kriegsschauplatz: Heute früh er schien eine feindliche Flotte von etwa 40 Schiffen vor Zee- brügge, die, nachdem sie von unserer Küstenartillerie be schossen wurde, in nordwestlicher Richtung wieder abdampfte. In den Vogesen sind nördlich von Münster neue Kämpfe an der Linie Lingekopf—Schratzmännle—Barrenkopf im Gange. Starke französische Angriffe führten gestern abend teilweise bis in unsere Stellung. Gegenangriffe warfen den Feind am Lingekopf wieder zurück; am Schratzmännle und Barrenkopf dauerten heftige Nahkämpfe um einzelne Gra benstücke die ganze Nacht an. Etwa 30 Alpenjäger wurden gefangen genommen. Bei Wavrin (südwestlich voll Lille) wurde ein englisches Flugzeug heruntergeschossen. Östlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls »Hindenburg: Die Truppen des Generalobersten v. Eichhorn sind östlich und südlich von Kowno im weiteren Borschreiten. Am Bobr besetzten wir die von den Ruffen geräumte Festung Offowiec. Nördlich und südlich von Tykocin fanden erfolgreiche Gefechte statt. Tykocin wurde genommen; es fielen dabei 1200 Gefangene ^darunter 11 Offiziere) und sieben Maschinengewehre in unsere Hand. Nördlich von Ljelsk mißlangen verzweifelte russische Gegenstöße unter sehr «erheblichen Verlusten für den Gegner. Südlich dieser Stadt ging es vorwärts. Heeresgruppe des Generalfeldmarfchalls Prinzen Leo pold von Bayern: Die Heeresgruppe hat unter hartnäckigen Kämpfen hie Linie Kleszczele—Razna überschritten und ist im weiteren günstigen Angriffe. Es wurden SOSO Gefangene gemacht und 16 Maschinengewehre erbeutet. Heeresgruppe des Generalfeldmarfchalls v. Macken sen: Der Übergang über den Pulmo-Abschnitt ist auf der Front zwischen Razna und der Mündung nach heftigem Widerstand erzwungen. Der Angriff über den Bug oberhalb des Pulwa-Abschnitts macht Fortschritte. Bor Brest-Litowsk ist die Lage unverändert. Beiderseits des Switjaz-Sees und bei Piszcza (östlich von Wlodawa) wurde der Feind gestern geschlagen und nach Nordosten zurückgetrieben. Au» dem Bericht des österreichisch-ungarischen Geueralstabs: Russischer Kriegsschauplatz: Östlich der un teren Pulwa und der von Rasno nach Norden führenden Eisenbahn ist ein Kampf von großer Heftigkeit im Gange. Der Feind verteidigt jeden Fußbreit B«ü»en aufs heftigste, wurde aber entlang der ganzen Front an vielen Punkten ge worfen, wobei zahlreiche Gefangene in unsere Hand fielen. Besonders heiß kämpften unsere bewährten siebenbürgifchen Regimenter bei den nördlich Rasno gelegenen Dörfern Gola und Suchodol. Das Infanterie-Regiment Nr. 64 nahm bei der Erstürmung einer von russischen Grenadieren verteidig ten Schanze die aus sieben Offizieren und 900 Mann be stehende Besatzung gefangen und erbeutete sieben, Maschinen gewehre. Vor Brest-Litowsk nichts Neues. Östlich Wlo dawa drangen deutsche Truppen über die Seenzone hinaus. Im Raum um Wladimir-Wolynsk schoben wir unsere Siche rungen bis gegen Turyjsk und in die Gegend östlich Luboml vor. Die Ruffen wurden zurückgetrieben. In vstgalizien herrscht Ruhe. / Italienischer Kriegsschauplatz: Auch gestern schlugen unsere Truppen mehrere Angriffe der Italiener gegen die Hochfläche von Doberdo ab. Stellenweise kam es wieder zum Handgemenge. Vielfach versucht sich der Feind nunmehr methodisch an unsere Verteidigungslinien heran zuarbeiten. Der Brückenkopf Tolmein stand nachmittags unter Artillerieschnellfeuer. Hierauf griff die feindüche In fanterie bis in die Nacht hinein wiederholt vergeblich an; sie Nr. 64. Erscheint wöchentlich als Beilage zum »Sächsischen Erzähler", Bischofswerdaer Ta-Matt. 29. Jauuar. Ium Weichselübergaug. Wir fuhren durch Nacht und Dämmerschein Nach Osten! Nach Osten! Nach Rußland hinein! Es ächzten die Wagen, schwerbeladen Mit Zuckerhüten — mit deutschen Granaten. Der Himmel erglühte vom Feuerbrand. Die Russen verwüsten das Polenland Und ziehen nach Osten. Wir hinterdrein Im Sturmschritt ins „heilige Rußland" hinein. Die Dörfer verwüstet, die Ernte versengt. Die Brücken alle, die Stege gesprengt. Und auch in den großen Weichselbrücken Da klaffen Risse und furchtbare Lücken. Jedoch den deutschen Siegeslauf, Ihn hält kein Hindernis mehr auf. Von Pionieren ward über Nacht Ein Wunderwerk zustande gebracht. Und alle, Roß und Mann und Wagen, Vermag diese Brücke aus Booten zu tragen. Als wir das Wunderwerk erschaut, » , Da jauchzten wir und jubelten laut, Und brausend erklangS in den Morgen hinein: Lieb Vaterland magst ruhig sein! Beim Vormarsch auf Brest-Litowsk, 14. 8. 15. Felix Fischer, Mumtions-Kolonne 6/xil. 9. Armee, Ost.