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Si»«fPr»ch. Ls kamv das Glück zur höchsten Macht uns führen, doch ihr entsagen kann die Tugend nur. (Corneille.) Gedenktage. 2d. Jemvar 814: Karl der Große gest. — 1887: Der nord- deutsche Lund erwirbt für 9 Mill. Mark das Thurn- und Taxissche Postwesen. — 1871: Kapitulationen von Pari». AftraneMfcher Kniender 28. Januar: sonnenavsg. 7 Uhr 4« Min.! Mondausg. 2 Uhr 54 Min. Sonnenunterg 4 Uhr 41 Min. > Mondunterg. 10 Uhr 43 Min. Die Kviegsbraut. Original-Raman van H. Tourtha-Mahler. (1». Fortsetzung.) (Nachdruck verboten). Was hätte er wohl gedacht, wenn er gesehen hätte, wie Matascha, als sie ihn verlassen hatte, zu ihrer Mutter ge- treten war. . Mit einem wilden triumphierenden Aufblitzen ihrer Augen stand sie vor ihr. Frau von Kowalsky lag, durchaus nicht in Tränen aufgelöst, sondern behaglich eine Zigarette rauchend, auf dem Diwan im Nebenzimmer. Sie richtete sich halb auf, al» Natascha eintrat und sah sie fragend an. „Nun?" Natascha zog da» erbeutete Schlüsselbund au» dem Aus- fchnitt ihres Kleide» und hielt es ihr mit spitzen Fingern hin. «Da ist es." Die ältere Dame spraftg auf. „Famos. Aber die Hauptarbeit liegt noch vor dir." Natascha wehrte ab und zündete sich ebenfalls eine Zi- garett« an. „Du irrst, die» war die Hauptarbeit für mich. Die Ko mödie ist mir vor den ehrlichen Augen diese» Manne» nicht leicht geworden. Ja, wenn man sich den Luxus leisten könnte, sentimental zu sein — lasten wir das. Was noch zu tun ist, Isoll mir danach leicht werden.? „Unterschätze es nicht." „Nein, nein. Alles, was ich brauche, ist eine halbe Stunde Zeit — an seinem Schreibtisch. Und ihn so lange hier fesizuhalten, ist deine Sache, Olga." „Du kannst auf mich zälflen, das weißt du." „Ja. Und nun ans Werk, Olga. Wir müssen sofort un sere Koffer packen. Ich werde schon anfangen, inzwischen du zu Frau Major Kießling gehst und mit ihr abrechnest. Ls bleibt bei dem, was wir darüber besprochen haben." „Ja, gewiß. Ich teile ihr mit, daß wir mit der Frühpost wichtige Nachrichten erhallen haben, die uns zwingen, sofort nach Rußland auf unsere Güter zu reisen." „Richtig. Bezahle die Wohnung noch für den folgenden Monat und sage, daß wir zurückkommen. Das sieht unver fänglicher aus. Wir melden ihr dann brieflich, wenn wir erst in Sicherheit sind, daß sie weiter über die Wohnung ver fügen kann." „Das wird alles besorgt." „Die Koffer müssen dann, sobald wir fertig sind mit Packen, sofort zur Bahn gebracht werden, wir behalten nur die Handtaschen zurück und die Kleider, die wir auf dem Leibe tragen. Darüber sprechen wir noch. Das Auto be stelle ich heute nachmittag, wenn ich es benutze. Da wir es nur noch für wenige Tage gemietet haben, brauche ich dem Chauffeur heute abend am Bahnhof nur zu sagen, daß wir seiner nicht mehr bedürfen. Ist sonst noch etwas zu be denken?" „Rein nein, sonst ist ja alles erledigt." Während nun die alte Dame hinüberging zu Frau Ma- jor Kießling, entledigte sich Natascha ihrer verführerischen Toilette und begann zu packen. Frau Major Kießling empfing die Frau Generalin Ko walsky mit großer Zuvorkommenheit. Sie war sehr be trübt, zu hören, daß die Damen, ihre besten und einträglich- sten Mieter, so plötzlich abreisen wollten. Aber als sie hörte, daß er sich nur um eine kurze Abwesenheit handelte und daß die Damen, wenn sie zurückkehrten, noch für längere Zeit bei ihr wohnen würden, atmete sie erleichtert auf. Sie ver sicherte ihre Bereitwilligkeit, allen Wünschen der Damen Rechnung zu tragen. Zum Schluß der Verhandlung sagte Ff^u von Ko walsky: Vevlatt zu RMmer Sonnabend, Amtliche Be»a»Rt»ach»«ge«. Kartoffelversorgung Reue Bestimmungen über Getreide Lei Beratung der Ernährungsfrage im Reichstag ist vom Staatssekretär des Innern darauf hingewiesen worden, daß der organisatorische Aufbau zur Regelung der Lebens mittelversorgung nicht etwa wie ein mechanischer Betrieb ungesehen werden dürfe. Die Gesamtheit der Einrichtungen hätte ganz und gar nicht nach einer bestimmten Schablone veranlagt werden können, well jeder einzelne Artikel nach den für ihn bestehenden besonderen Verhältnissen behandelt worden müsse. Ferner sei es unerläßlich, daß die gründ- Hegenden Verordnungen im Laufe der Zeit den veränderten gütung ausgesetzt, nämlich, falls Ablieferung und Verladung bis Ende Februar 1916 erfolgt, 60 Mark, in der Zeit vom 1. bis 15. März 30 Mark für die Tonne. Diese Prämien zahlung bezweckt offenbar, die baldigste Lieferung größerer Bedarfsmengen für die Heeresverpflegung zu erreichen. Die- selbe Absicht wird von einer zweiten Bestimmung verfolgt, nach der die zur Enteignung bestimmten, aber noch nicht ab gelieferten Vorräte an Gerste und Hafer bei der Übernahme um 60 Mark pro Tonne zu kürzen sind, wenn sie nicht bi» zum 31. März 1916 freiwillig dem Kommunalverband zur Abnahme angeboten werden. Die außerordentliche Ver günstigung auf der einen Seite und die angekündigte Ein- Erfordernisten angepaßt werden. Es ist daher begreiflich, daß auch an die Bundesratsverordnungen über Getreide wiederholt die bessernde Hand angelegt werden muß. Da durch wird die Übersicht vielleicht einigermaßen erschwert, in der Sache aber bedeutet das Herausarbeiten gewisser Ein zelheiten einen beträchüichen Fortschritt. Unter Umständen kann sogar die Abänderung früherer Vorschriften sich als ein Gebot der Stunde erweisen. Die Verordnung zur Herbeiführung der beschleunigten Ablieferung von Gerste und Hafer vom 17. Januar wird als dringlich zu kennzeichnen sein. Für den Heeresbedarf an Futtermitteln (Hafer und Gerste) wird eine besondere Ver- Bischofswerda, am 27. Januar 1918 Befchsi«iGN«G darüber beizufügen, ob die vorerwähnte Personenanzahl vom Antragsteller richtig angegeben ist, und ob er die bea«- dringend bedarf, also nicht selbst genügend Vorräte hat und auch nicht in der Lage ist, sich anderweit solche zu beschaffen; hierbei ist al» : Person zu rechnen. Da» im Grundbuche für Bisch»f»»erK« Blatt 1597 auf den Namen de» in Konkurs befindlichen Baumeisters K»rt Al«x««ker Gnst«, Schröder in Bischofs- Mckrdck — Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Strübig daselbst — eingetragene Grundstück soll am 5. April 1916, vormittags 10 Uhr, ckn der Gerichtsstelle in» Mege Ker J»«»g-»»>ftreckrru»G »orfteiGert werk««. Da» Grundstück ist nach dm, Klmwuche 24,2 Ar groß und auf 1815 Mk. — Pfg. geschätzt. Es führt di« Flurbuch-nummer 773 Abt. ö, ist bisher als Sandgrube benützt worden und grenzt an den städtischen Bauhofsplatz. „Und dann noch eins, liebe Frau Major. Wir möchten nicht, daß von unserer Abreise viel gesprochen wird, damit wir nicht erst Abschieds- und Antrittsbesuche machen müssen. Sollte während unserer Abwesenheit doch jemand nach uns fragen oder uns einen Besuch machen wollen, so sagen. Sie, wir seien für einige Tage verreist." Die Majorin nickte eifrig. „Wird besorgt, verehrte Frau Generalin, wird alles be sorgt, Sie sollen zufrieden sein." „Ich danke Ihnen. In acht bis zehn Tagen können wir vielleicht schon zurück sein. Ich denke, wir werden dann noch den ganzen Winter bei Ihnen wohnen. Mir scheint doch, daß wir uns erst eine Villa nach unserem Geschmack bauen lassen müssen. Die Angebot«, die uns gemacht wur- den, befriedigten uns nicht." „O, es kann mir nur angenehm sein, wenn die Damen recht lange bei mir wohnen. So liebenswürdige Mieter findet man nicht alle Tage." „Nun, wir find mit Ihnen ebenso zufrieden, wie Eie mit uns, liebe Frau Major", erwiderte Frau von Kowalsky. Als sie die Majorin aus ihrem Zimmer hinaus begleitete, fragte diese: „Soll ich Ihnen das Zimmermädchen hinüberschtcken, damit es Ihnen beim Packen helfen kann?" Frau von Kowalsky lehnte lächelnd ab. „Nicht nötig, ich weiß ja, daß das Mädchen vormittag» stark beschäftigt ist. Sollt« ich sie noch brauchen, werde ich klingeln. Aber der Hausdiener soll sich gegen zwei Uhr be reithalten, unsere Koffer zur Bahn zu bringen, damit sie gleich abgehen können. Manchmal bleiben sie liegen auf einer Station und man bekommt sie zu spät, das ist immer lästig. Und was ich noch sagen wollte, Frau Major, heute nachmittag erwarten wir noch zwei Gäste zum Tee, Herr« von Falkenried mW seine Mutter. Sie sorgen dafür, daß der Tee gefällig serviert wird, wie gewöhnlich. Ich be gleiche da» gleich jetzt noch, denn nachher wird es in der Eile vergessen." „Dann ist das doch auch nicht schlimm, es hat ja Zeit bis zu Ihrer Rückkehr." „Nein nein, das liebe ich nicht." Und Frau von Kowalsky bezahlt« sogleich. Frau Major dachte seufzend: Die Ginsicht der Mittelungen des GründbuchamtS sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesandere der Schätzung, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie znr Zeit der Eintragung des am 4. Nckwewker iklll verlautbarte» Versieigernngsvermerke» au» dem Grnudbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine v»r der Anforderung zur Abgabe van Geboten anzumelden und, »am der Glänbiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten GebatS nicht berücksichtigt und bei der Terteilung des Lersteigerungserlises de« Ansprüche des Gläubigers und de« übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß Var der Erteilung des Zuschlag- die Aufhebung »der die einstweilige Einstellung des Verfahrens Herbeifähren, widrigenfalls für das Recht der BersteigerungserläS an die Stelle des »ersteigerte» Gegenstandes tritt. . Bisch, f-werd«, am 26. Januar ISIS. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß de» am 19.. Dezember 1914 in N«eKer«e»»kirch verstorbenen Kaufmanns Awüwk Liww fall mit Genehmigung des Königliche« RmtSgerich S Bischofswerda Sa. die Schlußvertrilung stattfinden. Bei der bevorstehenden Verteilung sdrd ÜOUtz LI Mk. ntchtbevorrachtigte Forderungen zu berücksichtigen. Der verfüg bare Maffebestand beträgt 27O7.S8 Mk.; hierzu kämme» nach die Bankzinsrn. Abzuziehen von obengenanntem Bettage sind aber nach die bis zur Legung der Schlußrechnung ent- stehenden Kosten. x DaS Verzeichnis der zu berücksichtigenden Forderungen ist auf der Gesch chtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts zu Bischofswerda niedergelegt. Rechtsanwalt Dr. Strübig, Konkursverwalter. keeuttrckge« Hierbei ist di« Anzahl der Pacsanen anzugchen, für deren Jedem Antrag ist eine »nt-ketzArKliche BefthschslOM»- d_ »ragten Mengen tatsächlich zu Gpetfeztzvecke« I ' , Bedarf mauattich höchsten» 40 Pfund auf den Kops einer Persi . 2. Jeder Antragsteller verpflichtet sich Kvrch Gtell««G Kes Awtrckg- auf Ueberlassung von Kartoffeln, die von ihm bestellten Kartoffeln auch f«fsrt «bzlmetztne« AAk g« Kegw^ew. 3. BerfpLtet eingehende Avtläge oder solche Anträge, denen kettle oder eine «nvaAstündige »rt-behördliche vefcheinigrmg beigefügt ist, können kei«e Berti»- stchttgnn- finden. 4. Der Kommunalverband übernimmt keine Gewähr dafür, daß die beantragten Mengen v«kl Geliefert werden. L. Die Lieferung van Speisekartaffeln feiten» des Kammunalverbande» an Händler zur Weiterveräußerung ist «ndgefchleffe«. 6 Die GerwewdnnG der vom Kammunalverband zu Gpetsegwacke« bereit» gelieferte« oder noch g« liefern»-« RrrtwUel« g« ««Keren Zwecke«, insbesondere -ur Fütterung des Viehes wird verbeten. Zuwiderhandlungen werden nach 8 22 der BundeSratSverordnung vam 9./28. Oktober 1915 über die Kartoffelversorgung mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geld strafe bis zu 100 ML bestraft. Diese Bestimmung tritt sofort in Kraft. Bautzen, am 26. Januar 191Ü SSniglicheAmtShaUptmaunfchaft.