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auf Kirkllisse und erhält dafür Karagatsch und von einem gewissen Punkte ab beide Maritzaufer. Die Nachricht von dem Abschluß des bulgarisch-türkischen Vertrages wirkte in Vieroerbandskreisen ernüchternd. Der Bierverband sah noch bis zur letzten Stunde in Bulgarien die Macht, die am ehesten in der Lage wäre, für ihn die Lage noch zu retten. Was in den letzten Tagen und Wochen vom Bierverband an Versprechungen und Lockungen und würdelosen Umschmeichelungen Bulgariens geleistet worden ist, vertrug schlechterdings keine Steigerung mehr. Umso mehr muß die Festigkeit anerkannt werden, mit der Bul garien all diesen Versuchungen widerstand und sich lediglich von seinen Interessen leiten ließ, die es am besten zunächst durch Herstellung eines Einvernehmens mit der Türkei wahrzunehmen glaubte. ' ° 25. August. Der Bericht der Obersten Heeresleitung. Westlicher Kriegsschauplatz: In der Cham pagne sprengten wir mit Erfolg mehrere Minen. In den Vogesen wurde am Schrätzmännle ein feindlicher Angriff mit Handgranaten abgeschlagen und südwestlich von Sonder- nach ein Teil der am 17. August verloren gegangenen Gra benstücke zurückgewonnen. Ein deutscher Kampfflieger schoß vorgestern bei Nieuport einen französischen Doppeldecker ab , Östlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg: Nördlich des Njemen wurden bei erfolgreichen Gefechten in 8er Gegend von Birshi 750 Russen zu Gefangenen gemacht. Die Armee des Generalobersten v. Eichhorn drang unter Kämpfen sieg reich weiter nach Osten vor. 1850 Russen gerieten in Ge-, fangenschaft, mehrere Maschinengewehre wurden erbeutet. Die Armee des Generals v. Scholtz erreichte die Berezowka, nahm Knyszyn und überschritt südlich von Tykocin den Narew. Die Armee des Generals v. Gallwitz erzwang an der Straße Sokoly—Bjelostok den Narew-Übergang. Ihr rechter Flügel gelangte, nachdem der Gegner zurückgeworfen war, bis an die Orbanka. Die Armee machte über 4700 Gefangene (darunter 18 Offiziere) und nahm ö Maschinen gewehre. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leo pold von Bayern: Der Feind versuchte gestern vergeblich, unsere Verfolgung zum Stehen zu bringen; er wurde ange griffen und in den Bialowieska-Forst geworfen. Südlich des Forstes erreichten unsere Truppen die Gegend östlich von Wierchowicz. Es wurden über 1700 Gefangene eingebracht. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Macken se n : Die Heeresgruppe nähert sich, dem geschlagenen Feinde folgend, den Höhen auf dem Westufer der Lesna, nördlich von Brest-Litowsk. Auf der Südwestfront von Brest-Litowsk bei Dobrynka durchbrachen gestern öster reichisch-ungarische und deutsche Truppen die vorgeschobenen Stellungen der Festung. Auf dem Ostufer des Bug, nord östlich von Wlodawa, dringen Teile der Armee des Generals v. Linsingen unter Kämpfen nach Norden vor. Aus dem Bericht des österreichisch-ungarischen Generalstabs: Russischer Kriegsschauplatz: Die Truppen des Erzherzogs Josef Ferdinand und des Generals v. Koeveß drängten im Verein mit den Verbündeten den Feind unter unausgesetzten Kämpfen gegen die Lesna zurück. Auch der Widerstand der noch südwestlich von Brest-Litowsk kämpfen den Russen ist gebrochen. Sie wurden durch die Divisionen des Generals v. Arz und durch deutsche Truppen in den Fortsgürtel geworfen. Nordöstlich Wlodawa treiben deutsche Kräfte den Feind immer tiefer in die Wald- und Sumpfzone hinein. Die Reiterei des Feldzeugmeisters v. Puhallo geht beiderseits der von Kowel nach Kobrin führenden Straße vor. Honved-Husaren erstürmten ein verschanztes Dorf an der Bahnlinie Kowel—Brest-Litowsk. Zwischen Wladimir- Wolynsk und der bessarabischen Grenze herrscht Ruhe. Italienischer Kriegsschauplatz: Im Ab schnitt der Hochfläche von Doberdo wurde gestern die feind liche Infanterie, die sich am Südabhange des Monte dei sei Busi eingenistet hatte, durch unser Geschützfeuer zM eiligen Verlassen ihrer Stellungen gezwungen. Unsere Front süd westlich SanMartino stand wieder unter dem Feuer schwerer Artillerie. Mittags setzten die Italiener zu einem neuen Angriff an, der gleich dem vorgestrigen Vorstöße nahe an unseren Verteidigungslinien abgewiesen wurde. Bor dem Görzer und Tolmeiner Brückenkopf sowie im Krn - Gebiet herrscht verhältnismäßig Ruhe; dagegen hält lebhaftere Tätigkeit des Feindes vor Flitsch und Raibl an. Im Tiroler Grenzgebiet entwickelten sich mehrfach Kämpfe. Gestern spät abends versuchte feindliche Infanterie gegen den nördlichen Abschnitt der Hochfläche von Lavarone vorzugehen; heute früh war dieser Angriff abgeschlagen. Beiderseits der Tonale-Straße greifen seit Morgengrauen mehrere italie nische Bataillone an, hier ist der Kampf noch im Gange. Die Artilleriegefechte dauern nahezu an der ganzen Tiroler Grenze fort. Des Kaisers Dank an die Destarmee. Der Kaiser richtete an den Kronprinzen des Deutschen Reiches und von Preußen, an den Kronprinzen von Bayern und an den Herzog Albrecht von Württemberg, sowie weiter an die Generalobersten v. Heeringen und v. Falkenhausen, an die Generale d. Inf. Gaede und v. Fabeck und an den General o. Stantz Telegramme und verlieh ihnen den Orden Pour le merite. Zerstörung russischer Sigaalfiallonen. Am 25. August hat einer unserer Kleinen Kreuzer die russische Signalstatton Cap-Süd-Ristna auf der Insel Dago beschossen und teilweise zerstört. Zur gleichen Zeit hat ein anderer Kleiner Kreuzer die Signalstatton Andreasberg. gleichfalls auf Dagö, mit Erfolg unter Feuer genommen Feindliche Streitkräfte wurden nicht gesichtet. 26. August. Der Bericht der Obersten Heeresleitung. westlicher Kriegsschauplatz: Nördlich von Beausejour in der Champagne wurde ein vorgestern besetzter Sprengtrichter gegen französische Angriffe behauptet. Zwei feindliche Flugzeuggeschwader warfen gestern im Saartal, oberhalb und unterhalb von Saarlouis, Bomben. Mehrers Personen wurden getötet oder verletzt; der Sachschaden ist unwesentlich. Vor ihrem Start waren die Geschwader in ihrem Hafen Nancy mit gutem Erfolg von unseren Fliegern angegriffen worden; außerdem büßten sie vier Flugzeuge ein. Eines stürzte bei Bolchen brennend ah. Führer und Beobachter sind tot; eines fiel bei Remilly mit seinen In sassen unverwundet in unsere Hände; ein drittes wurde von einem deutschen Kampfflieger bä Arracourt (nö/dlich von Luneville) dicht vor der französischen Linie Mr Landung ge zwungen und von unserer Artillerie zerstört; ein weiteres landete im Feuer unserer Abwehrgeschütze bei Noiorons (südlich von Nomeny) hinter der feindlichen Front. Östlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg: Bei Bausk und Schönberg (südöstlich von Mitau) haben sich Gefechte ent wickelt. Östlich und südöstlich von Kowno nehmen die Kämpfe ihren Fortgang. Vor Olita nähern sich unsere Truppen den Vorstellungen des Feindes. Zwischen Sejny und Merecz (am Njemen) wurde der Feind geworfen. Auch im Walde östlich von Augustow dringen Teile der Armee des Generalobersten v. Eichhorn nach Osten vor. Weiter südlich wird um den Berezowka-Abschnitt gekämpft, unsere