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-ZOG Rach einer Aufstellung der „Franks. Zig." sind zwei Millionen Feinde den deutschen und den österreichisch-unga rischen Truppen seit Kriegsbeginn in die Hande gefallen. Während die erste Million nach 6 Monaten und 3 Wochen erreicht war, hat es eines Monats weniger bedurft, um diese reiche Ernte zu verdoppeln. Die zwei Millionen verteilen sich nunmehr auf die Heere der feindlichen Koalition wie folgt: Die Westfront, die seit Monaten fast unverändert be steht, hat etwa 331000 Frmizosen, Belgier und englische befangene eingebracht. Unsere Verbündeten haben auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz 23000 serbische Gefangene ge- macht, der Rest entfällt auf die russische Armee, die 1654 000 Mann verloren hat durch Gefangennahme. Mehr als die Hälfte davon find in den letzten Monaten in den Händen unserer Truppen geblieben. Im Mai wurden in Galizien, Polen und im Norden 301000 russische Gefangene, im Juni 220000 und in der ersten Hälfte des Juli 32000 Gefangene gemacht. Am 14. Juli begann der Generalangriff der ver- bündeten Armee gegen die polnische Festungslinie. Er brachte gegen Ende Juli 190000» im August weitere 95 000 Gefangene, so daß die russischen Armeen seit dem 14. Juli wieder 285 000 Wann an Gefangenen eingebüßt haben. Ih diesen Zahlen find die Gefangenen nicht eingerechnet, die von unseren türkischen Verbündeten und von den Öster reichern und Ungarn auf der italienischen Front gemacht worden find. Russischer Kriegsschauplatz: Der nordwest lich Brest-Litowsk Widerstand leistende Feind wurde gestern in der Gegend von Wierchowicze und Riasno neuerlich ge worfen und zum Weichen gezwungen. Die Zahl der von der Armee des Erzherzogs Joses Ferdinand in den letzten Kämpfen eingebrachten Gefangenen beläuft sich aus 4 Offi ziere und 1300 Mann. Nordöstlich Wlodawa haben unsere Verbündeten den Gegner abermals zurückgedrängt und Raum gewonnen. Österreichische, ungarische und deutsche Reiterei der Armee des Feldzeugmeisters Puhallo zog in der Verfolgung des Feindes in Kowel ein und rückt weiter nord wärts vor. «litt schwöre Verlust«. An den übrig«! Fronten hat sich nicht» Wesentliches ereignet. La» Feuer der schweren Ar tillerie auf unsere Tiroler Werke ließ zeitweise nach. Heute ist ein ViertAjahr seit der Kriegserklärung unseres einstigen Verbündeten verflossen. Die ungezählten Angriffe des italienischen Heere» haben nirgend» ihr Ziel erreicht, wohl aber kosten sie dem Feinde ungeheure Opfer. Unsere Truppen halten nach wie vor ihre GtÄungen an oder nahe der Grenze. Abschluß des bulgarisch-türkischen Vertrage». Die Berliner bulgarische Gesandtschaft empfing von ihrer Regierung ein Telegramm, nach dem die Verhandlun gen mit der Türkei abgeschlossen seien. Bulgarien verzichtet Italienischer Kriegsschauplatz: Am Süd flügel der küstenländischen Front kämpfte gestern unsere schwere Artillerie feindliche Geschütze an der Ddobba-Mün- dung nieder; weiter wurde eine italienische Strandbatterie bei Golometto in einen Trümmerhaufen verwandelt. Geg nerische Infanterie, die sich gegenüber unserer Stellung auf der Höhe östlich Monfalcone festgesetzt -hatte, räumte ihre Gräben fluchtartig vor unserem Geschützfeuer. Östlich. Pa lazzo wiesen unsere Truppen zwei schwächere Vorstöße, bei San Martino drei bis nahe an unsere Kampffront heran getragene Angriffe blutig ab. Ebenso scheiterte abends ein Vorstoß stärkerer feindlicher Kräfte gegen den Tolmeiner Brückenkopf. Im befestigten Raume von Flitsch und Raibl schiebt sich nun die gegnerische Infanterie stellenweise näher an unsere Linien heran. Unsere Werke auf der Hochfläche von Lavarone und Folgaria standen gestern wieder unter lebhaftem Geschützfeuer. Auch auf unsere Stellungen am Stilffer Joch begann die feindliche Artillerie zu schießen. 24. August. / Der vericht der Obersten Heeresleitung. Westlicher Kriegsschauplatz: Während ihres gestrigen Besuches vor Zeebrügge gab die englische Flotte etwa 60 bis 70 Schuß auf unsere Küstenbefestigungen ab. Wir hatten durch diese Beschießung den Verlust von einem Toten und sechs Verwundeten zu beklagen. Außerdem wur den durch zu weitgehende Geschosse noch drei belgische Ein wohner verletzt. Sachschaden Ist nicht angerichtet. Amtliche Meldung de, deutschen Adwiralstab»: Am 16. August hat ein deutsches Unterseeboot am Ein gang des Finnischen Meerbusens ein russisches Hilsnschiff durch einen Torpedoschuh versenkt. Lor Zeebrügge wurde in der Nacht vom 22. zum 23. August ein deutsches Lorpostenboot durch zwei feindliche Zerstörer angegriffen und nach tapferer Gegenwehr zum Sinken gebracht. Ein Teil der Besatzung konnte gerettet werden. kleben Hochverräter in Meu zw» Tode verurteilt. Nach mehrwöchiger Dauer wurde der Prozeß gegen den Reichsratsabgeordneten Dimitri Markow, den Oberlandes gerichtsrat Dr. Wladimir Kurylowicz, ferner gegen den Ad vokaten Dr. Tyrill Ezerlunczakiewicz ans Przemysl, sowie Johann von Drohobilecki aus Zloczow, einen Grundbesitzer und einen Echlossermeister und endlich gegen den Vertreter der „Rowoje Wremja" Dimitri von Imüschewecki, sämtlich Angehörige der russischen Rationalen Partei, beendet. Die Angeklagten wurden wegen Hochverrats und Verbrechen gegen die Kriegsmacht des Staates zum Tode durch den Strang verurteilt. In den Vogesen nördlich von Münster ruhte tag»über der Kampf. Am Abend griffen di« Franzosen abermals unsere Stellungen am Barrenkopf und nördlich davon an. Die Angriffe sind zurückgeschlagen. Eingedrungene Teile des Feindes wurden aus unseren Stellungen geworfen, einige Alpenjäger gefangen genommen. Bei den gestern gemelde ten Kämpfen ist ein Grabenstück am Barrenkops in Feindes hand geblieben. Bei Loo (südöstlich von Dixmuiden) wurde vorgestem ein französischer Doppeldecker durch eines unserer Kampfflugzeuge abgeschossen. östlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg: Nördlich des Njemen keine Veränderungen. Auf der übrigen Front der Heeresgruppe wurden Fortschritte gemacht. Bei den Kämp fen östlich und südlich von Kowno nahmen unsere Truppen neun Offiziere, 2600 Mann gefangen und erbeuteten acht Maschinengewehre. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leo pold von Bayern: Auf den Höhen nordöstlich von Kle- szczele und im Waldgebiet östlich dieses Ortes wurde der Gegner gestern von unseren Truppen erneut geworfen. Die Verfolgung nähert sich dem Bialowieska-Forst. Der Feind verlor über 4500 Mann an Gefangenen und 9 Maschinen gewehre. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Macken sen: Vor dem Angriff der über die Pulwa und den Bug östlich der Pulwa-Mündung vorgehenden deutschen und öster reichisch-ungarischen Truppen räumte der Feiiü» seine. Stel lungen. Die Verfolgung ist im Gange. Auf der Südwest front von Brest-Litowsk wurden die Höhen bei Kopytow ge stürmt. Unsere durch das Sumpfgebiet nordöstlich von Wlo dawa vordringenden Truppen verfolgen den gestern ge worfenen Feind. Aus dem Vericht de» österreichisch-ungarischen Generalfiabs: