38 Walther Ehrenreich Tröger und Alfred Seifert f Aus den für die Achsen A und B eingemessenen Lagen kann man die Größe des optischen Achsenwinkels bei wechselnden Wellenlängen berechnen. Die zuge hörige Kurve in Abb. 9 erweckt den Anschein, als ob in eine normale Dispersions kurve zwischenA= 440 und 550m/zein anomales Stück eingeschaltet wäre. Ein derartiger Verlauf der Achsenwinkel-Dispersion ist schon lange bei Kristallen bekannt, die ein ausgeprägtes Absorptionshand besitzen, wie es erstmalig wohl Dufet (190t) am Neodymsulfat erkannt hat. An gesleinsbildenden, farbigen Sili katen ist eine ähnliche Erscheinung aber bisher wohl noch nie nachgewiesen worden. Tn den Absorptionskurven unseres Syntagmatits [Schnitt parallel (100), Strahl richtung | (100) ~ HX. Polarisationsebene//Y und _[_Y] wurden allerdings bei den Wellenlängen = 470 bis 490 mfJ. nur schwache, aus dem allgemeinen glatten Kurververlauf wenig hervortretende Banden beobachtet. Jedoch ist über die genaue Lage der Absorptionsfläche im Kristall und über ihre Dispersion noch nichts bekannt. Orthopyroxene Die Orthopyroxene fallen im Konzentrat schon durch ihre hellere Farbe auf: je nach der chemischen Zusammensetzung und dem Zersetzungsgrad wechselt sie von schwärzlich grün über lief ..tombakbraun“ bis zu gelblichem Grün. Oft verrät ein leichtes Schillern die Anwesenheit von Entmischungslamcilen. Kristallflächen sind an den weitgehend gerundeten Körnern nicht zu erkennen. Spaltflächen nach {l 10} und nach {010}. die man im Dünnschliff als ab- sätzige, mäßig gut ausgebildete Risse erkennt, treten am Korn kaum hervor. Da gegen ist eine Teilbarkeit nach (100), auf der auch der Schiller auflritt, an den meisten Körnern durch ebene Flächen verwirklicht. Im Schliff erkennt man. daß parallel (100) viele glatte E n t m i s c h u n g s 1 a in e 1 1 e n aus Diopsid eingelagerl sind; sie können schätzungsweise bis 30% des Krislallvolumens ausmachen. Der feine Wechsel der Lamellen erschwert die Messung optischer Konstanten. Wenn in einem Korn die Lamellen nach dem Rande hin auskeilen und einem klaren Or thopyroxen-Saum Platz machen, handelt es sich offenbar nicht um Bruchstücke, sondern um vollständige Kristalle, die auch am Ort ihrer Bildung nicht größer gewesen sein können. Entmischungslamellen solcher Art sind für platonische Ge nese kennzeichnend. — Während die Diopsid-Enlrnischung in allen untersuchten Kornschnillcn, wenn auch in wechselnder Menge und Feinheit auflritt, sind Ent mischungslamellen von llmenit nach (100) nur in einzelnen Kristallen nach weisbar. Aus einer größeren Portion von Körnern wurden die offensichtlich unfrischen, helleren ausgelesen. Der Rest wurde mittels schwerer Lösung fraktioniert. Etwa ein Drittel davon war schwerer als 3,31 und zeigte die schwärzlich grüne Farbe, zwei Drittel waren leichter und erschienen dunkelbraun. An extremen Fraktionen von je 250mg wurde die Dichte im Pyknometer bestimmt: Die maximale Dichte D — 3.49 deutet auf einen Hypersthen von FS37 hin; die minimale D = 3,27 auf einen E n s t a t i l von Fsog. Die Orthopyroxene unserer Seife ge hören also bei ziemlicher Variationsbreite vorwiegend zu den magnesiumreichen B r o n z i t e n zwischen Fsio und Fs^.