dessen Kristalle in der untersuchten Probe maximal 4 mm Größe erreichen (in anderen Proben finden sich auch etwas größere Kristalle), während das Mittel gar nur bei etwa I mm liegt. Betrachten wir die Form der Mineralkörner, so können wir zwei Gruppen unterscheiden. Einmal solche Kristalle, die im wesentlichen isometrische, kanten gerundete Formen zeigen; es sind dies Magnetit. Spinell und Zirkon, also die harten und relativ schlecht spaltbaren Kristalle. Eine zweite Gruppe, die der Pyroxene und Amphibole, weist zwischen gerundeten Kanten oft gut spiegelnde Flächen auf, ja unter den Amphibolen findet man häufig modellscharfe Prismen, denen allerdings die Kopfflächen fehlen. Wenn aber die weicheren Minerale öfters scharfe Kanten und die härteren stets gerundete aufweisen, dann kann diese Aus bildung auf keinen Fall von einem Abrieb durch Wassertransport herrühren. In Dünnschliffen des Muttergesteins Basaltbrockentuff ist zu erkennen, daß alle Schwermineral-Einsprenglinge dort mehr oder weniger korrodierte Umrisse auf weisen. Die Scharfkantigkeit der Amphibol- und Pyroxen-Körner in der Seife kann also nur sekundär sein als Folge der guten Spaltbarkeit dieser Minerale, die durch Bodenfrost und eindringende Verwitterungswässer (Salzausscheidung beim Ein trocknen im Sommer!) beansprucht wurde. In der Tat sind alle auftretenden Flächen nur solche der besten Spaltbarkeit und nie Wachstumsflächen. Diese Beobachtung schränkt die petrographische Aussagekraft der vorgelegten Kornanalyse insofern etwas ein, als ihre Werte nicht kritiklos direkt auch als Größenverteilung der Einsprenglinge im Magma aufgefaßt werden dürfen. Wohl kann das rechte obere Ende der Kurven in Abb. 5 für die obere Grenze der Ein sprenglingsgröße einigermaßen repräsentativ sein: das linke untere Ende wird jedenfalls durch den Zerfall der Kristalle nach ihren Spaltflächen verzerrt dar gestellt; der Anteil an kleinen Korndurchmessern dürfte bei Amphibol- und Pyroxen-Einsprenglingen geringer gewesen sein, als die Kurven des Seifenmaterials cs darstellen. Das nur periodisch fließende Rinnsal des Seifengründeis nagt auch heute noch am östlichen Ausbiß der fossilen Seifenlagerslätte und führt in Regenzeiten alles bewegliche Material (Lößlehm. Seife, Basaltzersatz) nach und nach mit sich zur Kirnitzsch. Auf der letzten, steilen Strecke des Gründeis findet dann eine scharfe Auslese statt, da hier die Transportkraft des Wassers zeitweilig so groß wird, daß nur noch die Schwerminerale und die größeren Quarzkörner der fossilen Seife hinter Sandsteinblöcken im Bachbett zurückgehallen werden. Sie vermischen sich hier in wechselndem Maße mit neuen Quarzkörnern, die aus der Verwitterung des Quadersandsteins stammen, der beiderseits der Schlucht in Felsen ansteht. Da ein Vergleich dieser rezent umgelagerten Seife mit der fossilen vielleicht inter essante Einzelheiten über das Transportverhalten der einzelnen Schwerminerale auf decken könnte, wurde aus mehreren Kolken im untersten Teil des Seifengründeis, wenige Meter über dem Niveau der Kirnitzsch eine 10-kg-Sammelprobe (ohne Sandsteinbrocken) entnommen und aufbereitet. Wie zu erwarten war, ist das rezente Seifenmaterial reicher an Schwermineralen, wobei allerdings berücksichtigt werden muß, daß die Konzentration in jedem einzelnen Kolk und zu den ver schiedenen Jahreszeiten beträchtliche Unterschiede auf weisen kann. j.