20 Walther Ehrenreich Tröger und Alfred Seifert f Witterungsbedingungen können innerhalb der genannten Zeitspanne nur während der Interglazialzeiten geherrscht haben. Die Bildungs weise dieses fossilen Seifenlagers kann man sich folgender maßen vorstellen: Aus der weiter unten milgeteilten Kornanalyse (S. 16) ist zu entnehmen, daß die Korndurchmesser des Basaltzersatzcs und der Schwerminerale etwa der gleichen Größenordnung angehören. Die Transportmöglichkeit der Körner hängt in diesem Falle direkt vom spezifischen Gewicht ab. Bei einer geeigneten Gehängeneigung (etwa 1:10 unter der Hohwiese) und nicht zu starken Nieder schlägen wird die abfließende Regenmenge vielleicht genügen, die spezifisch leich ten Basaltzersalz-Bröckchen zu bewegen, dagegen werden die Schwerminerale in ihrem ursprünglichen Raume liegenbleiben oder höchstens um geringe Beträge verfrachtet werden. Bei aufgeweichtem Boden sinken sie außerdem in diesen ein; Gefrieren und Auflauen des Bodens können im gleichen Sinne gewirkt haben. Die Mineralkörner werden so dem Angriff des Oberflächenwassers entzogen, und es entsteht an der TufToberfläche eine Schwermineral-Anreicherungsschicht, die als e 1 u v i a 1 c Seife zu bezeichnen ist. — Im Basaltzersalz bleiben auch Quarz körner haften, die durch Regen von dem hangaufwärts anstehenden Sandstein herabrollen. Schließlich können Solifluktion und Frühjahrsschmelzwässer auch ge legentlich über dem noch gefrorenen Boden größere Standsleinbröckchen mit Eisen schwarten zuführen. Natürlich wurde ein Teil des aufbereiteten Materials auch schon vor Ablage rung der schützenden Lößlebmdecke bei kräftigen Niederschlägen und Schnee schmelzen ostwärts zur Kirnilzsch geschwemmt. Das spätere schnelle Einschneiden der Kirnitzsch-Schlucht und die davon abhängige verstärkte Erosionstätigkeit des Seifengründelbaches haben aber die unteren Teile des Gründeis restlos aus geräumt. Man kann daher annehmen, daß das ofienliegende „alluviale“ Seifen material, das wir heule sehen und das die Allen zum Beginn des Seifenbaues anreizte, im wesentlichen erst vom Ausbiß der fossilen Seifenlagerstätte abge schwemmt wurde und nicht etwa direkt von frisch aufgearbeitetem Tuff abslammt. schwemmt wurde und nicht etwa direkt von frisch aufgearbeileten Torf ab stammt. Im Eiche]hornbach vermißt man, wie schon Beck hervorhob, eine ent sprechend starke Mineralanreicherung. Nach unseren neuen Beobachtungen ist der Grund nicht mehr in der „weniger geeigneten Configuration“ und der Blockarmut des Bachbettes zu erblicken, sondern maßgebend ist das Fehlen einer eluvialen Seife in seinem Einzugsgebiet. Dieses Fehlen läßt sich am besten mit der morpho logisch abweichenden Ausprägung zu beiden Seiten der Wasserscheide erklären, da wir annehmen können, daß zur Zeit der Seifenbildung die Landoberfläche im Gebiet des Schlotes schon nahezu die gleiche Form hatte wie heute. In der Quell mulde des Seifengründeis bestand eine gleichmäßige, sanft ostwärts geneigte Fläche (die heutige Wiese), die zur Aufbereitung des Tuffs wesentlich günstiger war als das Gebiet des Eichelbornbaches mit seinen steilen, schmalen Hängen. An diesen konnte es infolge stärkerer Abschwemmung der obersten Bodenschicht niemals zur Bildung einer eluvialen Schwermineral-Anreicherung kommen, zumal die größere Transportkraft des von der Quelle an stärker geneigten Eichelbornbaches das ihm zugeführte Material restlos westwärts in die Kirnitzsch zu verfrachten vermochte.