Morphologische Entwicklung 19 dings durch übergelagerten Lehm etwas überdeckt. Die Schicht scheint auf das engste Quellgebiet des heutigen, meist trockenen Bachbettes beschränkt zu sein, denn in den benachbarten Aufschlüssen wurden stets nur Lößlchm-Basaltzersatz- Gemische, nicht aber solche lehmarme Schwermineral-Anreicherungen angetroffen. Wie weit nach Osten hin sie dagegen früher einmal im Seifengründel gereicht hat, ist nicht mehr zu ermitteln. Dieses fossile Seifenlager im Liegenden des Lößlehms unter der Hohwiese muß schon in früheren Jahrhunderten bekannt gewesen sein; allerdings ist seine Kennt nis später wieder verloren gegangen. Götzinger spricht davon, daß „unter der Dammerde des Räumigls der Sandboden mit vielen merkwürdigen Mineralien gemengt“ sei. Diese Bemerkung verrät, daß Götzinger nur die quarzreiche Schwer mineral-Anreicherung im Bachbett selbst von Augenschein gekannt und diese Beobachtung mit der schon damals unklaren Überlieferung über Art und Umfang Abb. 2. Profil entlang dem Ostrande der Hohwiese des Seifenbaues kombiniert hat. Es ist höchstwahrscheinlich, daß der Einschnitt, in dem die Quellwässer des Seifengründeis sich heute in der SE-Ecke der Hoh wiese sammeln, gar nicht natürlicher Entstehung ist, sondern als Zeuge des allen Seifenbaues aufgefaßt werden muß. Die verschiedenen Bergbau-Nachrichten lassen sich nämlich wohl kaum allein auf ein bloßes Herauskralzen der spärlichen rezen ten Ablagerungen zwischen den Standsteinblöcken im steilen Unterlaufe des Rinn sals zurückführen. Die Alten werden sich vielmehr mit der üblichen Seifentechnik im Bache aufwärts gearbeitet haben und sind so auf die fossilen Ablagerungen gestoßen, deren reichsten, tiefstliegenden Teil sie abgebaut haben. Die seitdem ver flossenen zwei .Jahrhunderte haben aber genügt, um die Form dieses Tagebaues wieder weitgehend zu verwischen. Die untere zeitliche Begrenzung für die Datierung der fossilen Seifen bildung ergibt sich dadurch, daß die Lagerstätte sich auf der jungpliozänen oder ältesl-pleistozäncn E-Fläche bildete, die obere Zeilmarke durch die Bedeckung mit weichseleiszeitlichem Lößlehm. Zur Zeit der Seifenbildung war der Zerfall des Basalttuffes in der Nähe der damaligen Erdoberfläche bis zur Trennung der ein zelnen Mineralindividuen vorgeschritten, ohne aber die größeren Kristalle schon zu zersprengen. Die chemische Verwitterung muß also wesentlich kräftiger ge arbeitet haben als die mechanische Zerstörung und der Abtransport. Solche Ver-