18 Walther Ehrenreich Tröger und Alfred Seifert f darf man in der Talsohle mit wenigen Metern annehmen, während sie auf der Hochfläche zu vernachlässigen ist. Dagegen ist im Seifengründel eine weit größere Abtragung erfolgt, allerdings nur im Unterlauf. Während der obere Teil des Rinnsals bis hinab zu einem Ge fällsknick in etwa 320 bis .325 m Höhe (an der Einmündung des Seifengründel weges in das Tälchen) ebenfalls noch dem E-System entspricht, das demnach hier gut konserviert ist, senkt sich der Talboden vom genannten Gefällsknick auf kur zer Strecke steil bis zu 260 m Höhe hinab. Dieser Höhenunterschied entspricht der in der Kirnitzschschlucht seit der Zeit des E-Talbodens geleisteten Erosion; die schwachen Kräfte im Seifengründel konnten ihr nicht entsprechend folgen, so daß der hintere Teil des allen E-Talbodens und damit auch der östliche Teil des Tuff- schlotes im wesentlichen verschont geblieben ist. Uber die Bildung der Seifenlagerställe im Seifengründel lassen sich jetzt auch genauere Angaben machen, als dies Beck möglich war, der schreibt: „Der Ausstrich dieses Basaltes liegt nur 100 bis 200 in westlich von der Hohwiese und in einem solchen Niveau, daß sein Detritus namentlich früher, als die Denu dation noch nicht so weit fortgeschritten war wie jetzt, nothwendigerweise zum Theil durch das Seufzergründel befördert werden mußte. Auf diesem Wege erlitten die zerkleinerten Massen eine natürliche Aufbereitung." Durch den Nachweis der größeren Erstreckung des Basaltes nach Osten hin ist diese wenig wahrscheinliche Annahme eines Transports aus dem Gebiete jenseits der Wasserscheide überflüssig geworden. Die Wurzel des nur periodisch fließenden Eichelbornbaches steckt im Basalt- brockentuff, aber nur ein ganz kleiner Teil des Schlotes liegt unbedeckt so an der Oberfläche, daß durch fließendes Wasser heute ein Abtransport des Verwitterungs materials slallfinden kann. Zum größten Teile ist der BasalllulT vielmehr unter der Hohwiese durch die Lößlehmdecke dem unmittelbaren Zugriff der Denudation ent zogen, und zwar sicherlich schon seit der Weichseleiszeit, weil anzunehmen ist, daß die Ablagerung des Lößes und seine Umlagerung durch die Frühjahrs-Schmelz- wässer im wesentlichen zeitlich zusammengehören (Grahmann, 1934). Außer der allgemein bekannten, im Bachbett des Seifengründeis anzutreffenden Sehwermineral-Anreicherung liegt mm aber schon aus der Zeit vor Ablagerung des Lößlehms an der Hohwiese eine zweite, ältere Seifenbildung vor, die in einem neu angelegten, knapp 2 m breiten Schürf am nördlichen Gehänge des Rinnsals in der SE-Ecke der Wiese aufgeschlossen wurde, also an einer Stelle, die wahr scheinlich vor 250 Jahren schon einmal als der Gewinnungsort der Seife ange schnitten war. Zwischen dem verwitterten Ausgehenden des Tuffcs und der Löß- lehmdeckc schaltet sich hier nämlich eine wechselnd 10 bis 20 cm mächtige lehmige Schicht ein, die aus brauneisenreichen Sandsteinbrocken und losen Quarzkörnern. Basaltzersatz-Bröckchen sowie aus vielen Körnern von schweren Mineralen bestehl. Der Lehmgehalt dieser Bildung ist einesteils auf die dauernd fortschreitende Zer setzung des Basaltmaterials, andernteils auf Einschlämmung aus dem hangenden Lößlehm zurückzuführen. Die Verhältnisse sind in dem nachstehenden Profil (Abb. 2) dargeslelll. Zur Orientierung im Gelände sei erwähnL_daß diese Seifen lage im tiefsten Zipfel der Wiese etwa 1 m über Forststein Nr; 281 gusbeißt, aller-