42 Experimentelle Bestimmung des gravimetrischen Vertikalgradienten 5. Die experimentelle Bestimmung des gravimetrischen Vertikalgradienten 5.1. Die statische Messung des gravimetrischen Vertikalgradienten 5.1.1. Die Messung mit Hebelwaagen — Maßnahmen zur Empfindlichkeitssteigerung — Die Berücksichtigung des horizontalen Gradienten W xz bei der Messung Die Wägung zweier gleich großer Massen in verschiedenen Höhen erfordert zur Herstellung des Gleichgewichts des Waagesystems ein Zusatzgewicht Am. Der Gleichgewichtszustand wird dann durch beschrieben. m \g + -^ h) = (m + Am) g (M) h dz ® mg Bild 28. Das Prinzip der Messung von dgfdz mit der Hebelwaage Hieraus folgt, daß die Meßgenauigkeit Am h dg — = (72) m g dz eine Funktion des Abstandes der beiden Massen ist. Diese Methode gestattet somit, über eine Bestimmung des Zusatzgewichtes Am bei bekanntem Niveau unterschied den gravimetrischen Vertikalgradienten experimentell zu messen. Die ersten Messungen dieser Art wurden von v. Jolly [56], F. Richarz und O. Krigar-Menzel [56], Scheel und Dieselhorst [90] und M. Thiessen [102] durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengestellt. Um mit Hilfe einer Hebelwaage den gravimetrischen Vertikalgradienten ~ mit derselben Genauigkeit wie die horizontalen Größen bestimmen zu können, muß die relative Genauigkeit einer Hebelwaage, die gewöhnlich 10 -8 beträgt, um den Faktor 200 erhöht werden. Eine Vergrößerung der absoluten Empfind lichkeit sowie eine Vergrößerung der Ablesegenauigkeit kann nach Schmer witz [96] dadurch erzielt werden, daß ein Horizontalpendel auf einer Waage derart angeordnet wird, daß es in der Mitte etwas über der Schneide mit dem Pendelarm senkrecht zum Waagebalken steht.