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ZWEITER TEIL. Vier Lieder mit Klavierbegleitung von Arnold Mendelssohn, gesungen von Frau Hoffmann-Onegin. a) Aus dem Hohenliede. Stark wie der Tod ist die Liebe, Fest wie die Hölle heiße Minne! Ihre Gluten sind Feuersgluten, sind Flammen Gottes! Gewaltige Wasser können nicht löschen die Liebesglut, Nicht Ströme können hinweg sie fluten; Wenn Einer böte sein Vermögen um die Liebe, Man würd’ ihn verhöhnen! b) Die Verschmähte. Komm’ ich längs der grünen Weide. Wo die kleinen Lämmer grasen, Immer hör’ ich mir zu Leide Eine helle Flöte blasen. Und da hockt er morgenmunter Auf umbuschtem Erlensitze, Bläst sein leichtes Lied herunter, Sich, den Schafen und dem Spitze. Geh’ ich zehnmal hin und wieder, Wird er zehnmal mich nicht sehen; Und doch leuchtet rot mein Mieder, Und die hellen Röcke wehen. Unerhörte Liebesnöte Jeden Tag und jede Stunde; Läg’ doch statt der dummen Flöte Ich einmal an seinem Munde! Doch er kann den Mund nur spitzen, Wenn es gilt die Flöte blasen; Nichts kann ihm das Blut erhitzen, Als wenn Lämmer abseits grasen. Und in diesen Tölpel muß ich, Dumme Liese, mich vergucken. Ach, wie fühl’ nach seinem Kuß ich Meine Lippen jucken! Gustav Falke. Heule nicht länger im Gram und Groll Um deine lumpigen Schrammen, Die Welt ist größeren Leides voll, Drum’ beiß’ die Zähne zusammen! Hoho! Hahei! Schlag um Schlag! Aller Lebendigen Wonne zerschellt Des Schicksals eherner Hammer, In dem gewaltigen Wehe der Welt Symphonie Nr. 4 (Dmoll Op. 120) von Robert Schumann. Introduktion, Allegro, Romanze, Scherzo und Finale (in einem Satze). c) Die müde Mutter. Heia, Kindchen, ich wiege dich, heia! Hätt’ ich ein Stöckchen^ dann schlüge ich dich, heia! Tät’ dir das weh, das jammerte mich, heia! Darum sei ruhig, dann freue ich mich, heia! Heia, Kindchen, ich wiege dich, heia! Wär’ ich so müd nicht, dann trüge ich dich, heia! Wäre ich du, und du wiegtest mich, heia! Schlief’ ich schon lang, das versichre ich dich, heia! Schlaf! Hermann Wette. d) Lied des Schmiedes. Verhallt dein winziger Jammer. Hoho! Hahei! Schlag um Schlag! Stahlhart schmiede dein Schwert und scharf, Dann zwingt es Riesen und Drachen; Und wenn ein Gott dich niederwarf, Dein Herz soll lachen! Hoho! Hahei! Schlag um Schlag! Reinhold Volker. Konzertflügel von Julius Blüthner. Einlaß 7 Uhr. — Anfang des Konzerts 7*/ 2 Uhr. — Ende 9 J / 2 Uhr. 8. Gewandhaus-Konzert: Donnerstag, den 7. Dezember 1916. II. Brahms-Abend. Variationen über ein Thema von J. Haydn. Konzert für Violine (Ddur). Symphonie Nr. 2 (Ddur). Violine: Adolf Busch. Die Gewandhaus-Konzertdirektion. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.