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Nummer 289 Sonntag, 13. Dezember 1914 68. Jahrgang betbringen tö> gelernt h, Amtsblatt Aeltches Blatt im Bezirk. «krschetnt seit (8^6. Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt »re«a. sich nicht « pnech» »stelle, Sofia, 12. Dezember. (W. T. B.) (Meldung der „Agence Bulgare".) Sogar die russenfreundliche „Balkanska Tribu na" hebt die völlige Unzulänglichkeit der seitens der Triple entente Bulgarien versprochenen, unbestimmten Entschädi gungen hervor und hofft, daß wenigstens die russische Presse nach den Enthüllungen der letzten Tage nicht mehr Bulga rien zumuten wird, für Rechnung anderer die Kastanien aus dem Feuer zu holen. In der jüngsten Geschichte gebe es von Rußland begünstigte Präzedenzfälle, die Bulgarien ein Recht geben, in dem europäischen Konflikt zu intervenieren, wenn es den Angenblick für seine nationalen Ziele gekommen sehe. Das ruhmvolle Gude unseres Kreuzergeschwaders. Ein Handschreiben Kaiser Wilhelms an König Ferdinand. Der Dreiverband gibt die Hoffnung aus Rumänien aus. Das Fiasko des Dreiverbandes ans dem Balkan. Zusammenstotz zweier russischer Munitionszüge. Graf Spee mit der Scharnhorst «atergegangen. Rumänien gestattet die Durchfuhr bulgarischer Waren. — Ein Hand- I Ferdinand. — Nihilistenanschlag Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. MU den wöchentlichen Be Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Lan Köln, ll. Dezember. Nach einem Telegramm der „Köl nischen Zeitung" aus Sofia sind die früheren Anzeichen, daß die Mächte des Dreiverbandes augenblicklich auf den An schluß und die Mitwirkung Rumänien» gegen üslerreich- llngarn und die Türkei nicht mehr rechnen, durch neuere sichere Anhaltspunkte bestätigt worden. In Rumänien herrscht volle Uebereinsttmmung zwischen dem König, dem Ministerpräsidenten und dem Haupt der konservativen Par tei. In den Plänen des Dreiverbandes ist nunmehr ein Bor gehen Griechenland» gegen die Türkei durch Sendung grie chischer Truppen gegen die Dardanellen und Aegypten wie der aufgetaucht. Die Durchführbarkeit dieses Planes hängt ab von der Haltung Bulgarien». Bisher sind alle Versuche mißlungen, die Blicke Bulgariens von Mazedonien auf Adrianopel abzulenken. Es ist nicht anzunehmen, daß hierin eine Aenderung eintritt. n, u.Mvlä.-8vd i ^bnux. der Königlichen Amtshauptmanuschaft, der Königlichen Lchulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. ausführte: Ich wünsche von Ihnen zu hören, welches heute die Sorgen des Volkes sind und es an den Gedanken teilneh men zu lassen, die meine Seele hegt, und an meinem Glau ben, daß der Staat unverletzt und unbedroht in seiner Zu kunft aus den neuen Prüfungen hervorgehen wird. Als die bulgarische Nation im Jahre 1912 mit Einmütigkeit und Tapferkeit, die bisher nicht übertroffen wurden, einen mäch tigen Gegner zerbrach, erkannte die Welt ihre außerordent lichen militärischen Eigenschaften. Aber die Bürgertugenden, die sie zeigte, haben ihr eine größere Achtung des Auslandes erworben als die Siege. Heute, wo die Welt in Flammen steht, hat unsere Nation sich ein Urteil über die Lage gebildet. Ich stelle Ihren Entschluß fest, alle» zu opfern auf dem Altar der vaterländischen Interessen. Dies flößt mir die Gewiß heit ein, daß wir aus der llebereinstimmung zwischen Krone und der Ratton die Kraft schöpfen werden, um die Zukunft Bulgarien» sicherzustellen. Ivdovileofkvdr iuning nvoedsoi. Senf. 12. Dezember. (Dep.) Der „Figaro" meldet au» Petersburg den Zusammenstoß zweier mit Bomben belade ner Züge mit insgesamt 72 wagen. Die Explosion der Bom ben war so furchtbar, daß die Vagen buchstäblich in Pulver verwandelt wurden. 60 Kilometer weit wurde die Detona tion vernommen. Eine nähere Untersuchung ist unmöglich, weil von der Zugrbegleikung niemand am Leben geblie ben ist. Berlin, 12. Dezember. (Dep.) Auf einen Rihiliftenan- schlag wird der Zusammenstoß zweier russischer Munitionr- züge zurückgeführt, deren 72 Waggon» in die Lust geflogen seien. Wie eine Meute Hunde auf ein edles Wild, so hatten sich Abteilungen der Flotten unserer gesamten Feinde zur Ver folgung unseres Kreuzergeschwaders aufgemacht, das an der Westküste Südamerikas bei Coronel den Engländern eine siegreiche Schlacht geliefert hatte. Es waren bekanntlich nicht weniger als 38 feindliche Schiffe aufgeboten, um die 5 deutschen Schiffe, von welchen nur zwei der größeren Kreu- zerklasse angehörten, zu vernichten. Daß es dieser Ueber- macht gelungen ist, vier unserer Schiffe zur Strecke zu brin gen, — auch da» fünfte wird wohl kaum seinem Schicksal entgehen, hat leider wieder manche Miesmacher auf die Bahn gebracht, die über unersetzliche Verluste jammern, und vom einem schwarzen Dche uWerr Motte sprechen. So bedauerlich der schwere Verlust auch ist, den unsere Flotte erlitt«» hat, MM Klagen haben wir keinen An- laß. Don vornherein mußte man damit rechnen, daß diese deutschen Vorpostenauf dem Ozean schließlich der Über macht zum Opfer fallen würden, und es ist nur verwunder lich, daß e» dem Feinde nicht schon früher gelungen ist, unser Kreuzergeschwader zu vernichten. Bier volle Monate lang haben unsere Schiffe die verschiedensten Meere befahren und dem Feinde schweren Schaden zügefügt. Ohne jeden Stütz punkt, ohne jede Verbindung mit der Heimat haben sie die halbe Erde umkreist. Kein Dock stand ihnen zur Verfügung, um die gerade in den Tropen zur Aufrechterhaltung der Schnelligkeit des Schiffes so notwendige Reinigung des Schiffbodens Mi vyllzüchen, keine Anlage, um Reparaturen auszuführen, sie kannten ihre Munition nicht ergänzen, und die Kohlen tnußten sie zumeist erst vom Feinde erringen. Schon die Bereinigung unserer Auslandsschiffe war unter diesen Umständen eine hervorragende Tat, und was das ver einigte Kreuzergeschwader bei Coronel geleistet, steht mit un vergänglichen Lettern in der Geschichte der deutschen Flotte verzeichnet. Alle Vorteile, die den deutschen Schiffen fehlten, stan den unseren Gegnern in reichstem Maße zur Verfügung, vor allem der Gebrauch der Funkentelegraphie, durch die sie über, die Bewegungen unserer Schiffe unterrichtet wurden. Trotzdem hielten die Engländer es für notwendig, ein be sondere« Geschwader von hervorragend schnellen, großen und start armierten Kampfschiffen gegen unser kleines Kreu zergeschwader auszusenden. Nach den vorliegenden Nach richten muß man annehmen, daß die englischen Schiffe so- wkchl an Schnelligkeit wie an Bestückung den deutschen weit überlegen waren. Da war es denn kein Kunststück, die letzte ren zur Strecke zu bringen, zumal sie anscheinend bei der Uebernahme von Kohlen aus den mitgeführten Kohlenschif fen überrascht worden sind. Großen Ruhm werden die Eng länder mit ihrem „Siege" bei den Falklandsinseln schwerlich beanspruchen können. Ehrenvoll sind unsere Schiffe zu Grunde gegangen. Sie haben bis zum äußersten gekämpft, und wenn sie, wie die englischen Nachrichten besagen, dem Feinde nur wenig Ver luste haben beibringen können, so lag das eben an dem für uns so ungünstigen Kräfteverhältnis. Nach ihrem Erfolge bei Coronel hätten die deutschen Schiffe leicht in einem chile nischen Hafen abrüsten können. Aber dieser Gedanke ist niemandem gekommen. Deutsche Kriegsschiffe sind dazu da, um zu kämpfen. Wir haben unsere Schiffe mit dem Be- wußtsein eingesetzt, daß wir sie in dem Kampfe gegen einen zur See so vielfach überlegenen Gegner verlieren würden. Ausgabe unserer Auslandskreuzer wie unserer gesamten Flotte konnte und kann nur sein, dem Gegner so viel Schaden wie möglich zuzufügen, und diese Aufgabe hat unsere Flotte bisher im vollsten Maße erfüllt. Sie wird es auch weiterhin tun, eingedenk der Tapferen, die in treuer Pflichterfüllung jetzt an der Südspitze de» amerikanischen Kontinents auf dem Meeresboden ruhen. Ruhm und Ehre ihrem An denken! D rfm. Weif«. Gottesdienst. n unter Israel. u. heil, «bend- i rusalemsvertta ter Israel. iOlllllUtlÜRt. Gottesdienst ch Gotteidienst, der, adends'/,» It in Kriegsnot. -ter in Rieder- Lehmann, Real berg. und Katha- Hauswchter in Mattifl Matthe», enhainL.S„27I. »regott Neumann, »agier in Ober» l M. 18 T. alt. r Kutschers Max »erneuklrch L. S. Sofia, 12. Dezember. (W. T. B.) Der rumänische Ge sandte besuchte gestern nachmittag den Ministerpräsidenten und erklärte, daß zukünftig der Durchfuhr bulgarischer wa ren durch rumänische» Gebiet keine Schwierigkeiten bereitet würden. Berlin, 12. Dezember. (Dep.) „Daily Telegraph" er fährt ebenfalls nach der „Bost. Atg.", daß Admiral Gras Spee mit „Scharnhorst" bis zum letzten Augenblicke ge kämpft. Kein Mana seiner Besatzung konnte gerettet werden. Englische Grotzkampfschiffe bei dem Gefecht bei den Falklandsinseln. Berlin, 12. Dezember. (Dep.) wie die „Voss. Zkg." schreibt, erfährt das „ASgemeea Handekbtad", daß sich un- ter den englischen Schifft« bei den Falklandsiafeln zwei Dreadnoughts befanden, die vor vier Wochen Southampton verließen. he Beichte. Voigt. Ische Predigt, he Predigt, eschang. lisation im heil, i unter Israel Schule zu Roth» rndtsche Abend« e Predigt. ihr: Wendische endische Beichte Sofia, 1s. Dezember. (W. T. B.) Der Generalfeld marschall Frhr. v. d. Goltz wurde heule nacht bei seiner An kunft u. a. von den Gesandten Deutschland» und der Türkei begrüßt. Er wird morgen in einer Audienz dem König von Bulgarien ein Handschreiben de» Deutschen Kaisers über reichen. Eine Ansprache des Königs von Bulgarien an die Volksvertreter. Sofia, 12. Dezember. (W. T. B.) Der König empfing gestern eine parlamentarische Kommission, die ihm die Ant wort der Sobranje auf die Thronrede überbrachte. Bei die ser Gelegenheit hielt der König eine Ansprache, in der er (Unter diesen Umständen ist es nicht weiter verwunder lich, daß unsere kleinen Kreuzer dem Feuer der schweren Ge schütze der Dreadnoughts erlagen. Die Engländer sollten aber lieber einmal ihre Kampffchiffe an die deutsche Küste schicken, statt an das weltentlegene Cap Horn. D. R.) Die Rache für die Niederlage bei Coronel. Kopenhagen, 12. Dezember. (Dep.) Dem „Astenposten" wird aus London telegraphiert, daß alle dortigen Blätter den britischen Seefieg al» Revanche für die Niederlage vor Chile begrüßten. E, sei klar, daß Graf Spee beabsichtigte, unter dem Schuhe der winternebel über den Atlantischen Ozean nach Kiel zu gelangen. London, 12. Dezember. (W. T. B.) Der Flottenkorre spondent der „Times" schreibt zu der Seeschlacht bei den — . - — Erscheint jeden Werktag abend» für den folgenden Tag. Der Be zugspreis ist einschließlich der 3 wöchentlichen Bttlagen bei Abholung mmr Expedmon metteljährlich 1 Mk. SV Pfg., btt Zustellung la» Hau» 1 Mk. 70 Pfg.; durch die Poft frei ins Haus viertel» jilhrttch 1 Mk. «2 Mg., am Poftschatter abgeholt 1 Mk. SO Psg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt 15, sowie btt den Ztttungsboten in Stadt und Land, ebenso auch btt allen Postanstalten. — Nummer der Zeitungsliste 6587. — Schluß der Geschäftsstelle abend, 8 Uhr. 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