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1««. ' Der Sächsische Erzähler. «eit-2. Montag, den 16. November 1914: Biehmarkt in Bischofswerda. Der Seesieg bei Chile Die LraNS in obi> L « öautba hinder wie in Verlar trotz d< -er vo famtla W die Kor derungei Boi Les Aui «feindlich französii -er To! Les Sch Ler den Lurch di Mr dies, ischen R» Vergehe schon Fi Krieß „Reichl Ei reichisä An der osten z geeign« des CH Ur Armee land al entspro ein ent »en. 3 von Ko Nis hat Nis« türkische Koi !Res Sr Mgungei fernen i Uebungi urlaubt dorühei dem elk Den uni Hen La Lie -af Ler Res werte ( Nußlan Di sind Mi ffität ve sprucht« auch in Her zur Kv Mitteih Grenze llung m Lische u und ihr Äonsulc Patrom üischen! wurden Koi gebungt Persone ffchwörer tefftütze schäft si Drei» Lor Lie den Len Zei Len. S cklamatic scher We Aegypte seine Bi die Kühnheit deS Unternehmens der deutschen Kreuzer, die sozusagen angesichts des mit englischen Schiffen vollgestopf ten Kanals und trotz der von gewaltigen Meeresstrichen mit Minen ihren Schlag führten. DaS „Fremdenblatt" schreibt: England könne nicht mehr eine Hegemonie auf dem pzean für sich in Anspruch nehmen. ES beginne, für sein« Sicher heit zu zittern. Mit Bestürzung nehme die englische Nation wahr, daß der Tag der Vergeltung heranrücke. DaS Ereig- niS an der Küste Norfolks sei politisch noch wichtiger als militärisch. Die Schiffe könne England verschmerzen. Die Empfindung aber, daß es mit einem Dreadnought und Zer störern, mit seinen Minen und Maßregeln zur Bewachung der Küste die feindliche Flotte von den Nordseehäfen nicht fernhalten könne, sei eine Ler schwersten politischen Nieder lagen. Die „Volkszeitung" schreibt: Die deutsche Marino vollführte mit. dieser glänzend kühnen Offensive «ine präch tige Waffentat. Das ist ein weltgeschichtliches Ereignis. Der englische Hochmut hat eine tiefe Demütigung erfahren. Loudon, 7. November. Die Admiralität gibt bekannt, daß mit dem Unterseeboot „0 5" anscheinend ein Offizier und 5V Mann das Leben verloren haben. Unsere stete» Fortschritte im Westen. Berlin, 7. November. Zum Kampf im Westen wird ge- meldet, daß die deutschen Truppen den Kampf besonder« bei Arras mit großer Tapferkeit fortsetzteu, da eS al« Eisen- bahnknotenpunkt vou Bedeutung sei. Ein Schwur König Alberts. Kopenhagen, 6. November. Stockholmer Meldungen aus Rom zufolge soll König Albert geschworen haben, er wolle Belgien nicht lebend verlassen, solange noch ein Fuß breit belgischen Bodens von den Deutschen besetzt sei. Joffre sagte zu dem Belgierkönig vor einigen Tagen: „Ich gebe Majestät das heilige Versprechen, Laß die Heere der Verbün- deten verhindern werden, daß die Deutschen mehr von Bel gin besetzen, als sie gegenwärtig besetzt halten." Brüssel mutz 5 Millionen Francs Geld butze zahlen. Der Brüsseler Korrespondent der „Köln. Ztg." meldet, daß belgische städtische Polizeibeamteu gegen einen deutschen Soldaten Ausschreitungen begingen. Es wurden infolge dessen beide Polizisten von einem ordentlichen deutschen Kriegsgericht zu 5 resp. 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Außerdem wurde die Stadt Brüssel vom Gouverneur Gene ral Luettwitz für die Handlungsweise ihrer Polizei zu einer Geldbuße von S Millionen Franks verurteilt, die unverzüg lich zu erlegen sind. Ferner wurde die Entwaffnung der städtischen Polizei angeordnet, sämtliche Schießwaffen mutz- ! ten im Rathause abgegeben werden. Durch ein besonderes I Schreiben wurde die Stadtverwaltung verständigt, daß im I Falle neuer gesetzwidriger Handlungen diensttuender Poli- I zisten die ganze städtische Polizei abgesetzt würde und durch I eine aus Deutschland zu berufende Polizei ersetzt werde. König Alfons reist nach Bordeaux. I Christian!«, 6. November. Aus Madrid wird t-legra- I phiert: Der König wird morgen nach Bordeaux abreifeu. I Empörende englische Rohheit Berlin, 7. November. Einem Briefe vom westlichen I Kriegsschauplätze entnimmt der „Lokalanz." die Schilderung I eines Vorfalles, Wie er nichtswürdiger und roher kaum I auszudenken ist. Letzthin wurde ein englischer Fliegeroffi- l zier zur Notlandung hinter unseren Schützengräben gezwun- I gen. Er hatte im Flugzeuge einen deutschen Gefangenen I splitternakt »eben sich, der vor Fieber und Kälte zitterte. I Man hatte ihn so zwingen wollen, unsere Artilleriestellpn- I gen zu verraten. Der Engländer ist natürlich dann erschos- I sen worden. Die Zahl der Kriegsgefangenen in Deutschland. Die halbe Million bald erreicht. Berlin, 6. November. (W. T. B.) Nach den am 1. d. M. I eingegangenen dienstlichen Meldungen über die Zahl der I Kriegsgefangenen waren bis zu diesem Termin in unseren I Gefangenenlagern, Lazaretten usw. insgesamt 7213 Offi- I ziere und 426034 Mannschaften oder 433247 Köpfe unter- l gebracht, und zwar, wie gestern im größten Teil unserer I Auflage gemeldet, Franzosen 3138 Offiziere, 188 618 Mann- I schäften, Rusten 3121 Offiziere, 186 779 Mannschaften, Bel-1 gier 537 Offiziere, 34907 Mannschaften: Engländer 417 I Offiziere, 15730 Mannschaften. Gegenüber den letzten Veröffentlichungen zeigen diese I Zahlen «ine auffallende Steigerung, die sich einmal durch I die beträchtlichen Zugänge erklärt, die seitdem erfreulicher-1 weise zu verzeichnen war und dann dadurch, daß in den bis-1 herigen Zusammenstellungen nur diejenigen KriegSgefange-1 nen aufgeführt waren, welche nach den eingegangenen Mel-1 düngen der Lagerkommandanturen in den Gefangenen!«-1 gern untergebracht waren. Nicht berücksichtigt worden war I u. a. eine große Zahl von Kriegsgefangenen, die sich in La-1 zaretten befanden und solche, die außerhalb der Gefangenen-1 lager für Arbeitszwecke Verwendung gefunden hatten. Die I Kriegsgefangenen, die sich vom 1. November noch auf dem I Der englische Kreuzer Monmouth mit der ganzen Besatzung untergegangen, der Kreuzer „Good Hope" gescheitert, „Glasgow" von der chilenischen Regierung entwaffnet. Zum ersten Male hat unsere junge, aber kampfesmutige Marine in offener Seeschlacht einen glänzenden Sieg davon getragen und zwar über ein gleichstarkes Geschwader der ersten Flotte der Welt, über das stolze, meerbeherrschende England! Wie wird diese Kunde die Welt durcheilen, bei -en einen, unseren Gegnern und ihren Freunden Bestür zung, bei unseren Freunden aber großen Jubel auslösen. Stolz weht die Flagge schwarz-weiß-rot! Ein Hipp, hipp, Hurra unserer wackeren Flotte." Die von deutscher Seite ausgegebene amtliche Meldung, die wir im größten Teil unserer gestrigen Auflage verbrei teten, lautet: Berlin, 6. November. (W. T. B. Amtlich) Nach Mel- düng des amtlichen englischen PreßbureauS ist am 1. Novbr. durch unser Krevzergeschwader in der Nähe der Ehilrni- fchrn Küste der englische Panzerkreuzer „Monmouth" der- nichtet und der Panzerkreuzer „Good Hope" schwer beschädigt worden. Der kleine Kreuze» „Glasgow" ist beschädigt ent- kommen. Auf deutscher Seite waren beteiligt: S. M. gro- ßer Kreuzer „Scharnhorst" und „Gneisenau" und S. M. kleine Kreuzer „Nürnberg", „Leipzig" und „Dresden". Unsere Schiffe haben anscheinend nicht gelitten. Der Stellvertreter des Chefs des Admiralstabes: v. Behnke. Der Panzerkreuzer „Monmouth" war im Jahre 1901 erbaut worden, hatte eine Länge von 134,1 Meter, eine Breite von 20,1 Meter und einen Tiefgang von 7,5 Meter. Sein Raumgehalt betrug 9960 Tonnen. Geschützt war er durch Panzerung, die am Gürtel 102 mm und auf Deck 51 mm Stärke besaß. Seine Bewaffnung bestand aus 14 15,2 Zentimeter-, 8 7,6 Zentimeter-, 3 4,7' Zentimeter-Ge schützen, 2 Maschinenkanonen und 2 Torpedowerfröhren un ter Wasser. Seine Maschinen erzeugten 22 000 Pferdestär ken, mit denen er eine Geschwindigkeit bis zu 24,7 Knoten erreichte. Seine Kohlenfassung belief sich auf 1700 Tonnen. Die Besatzung umfaßte 680 Mann. Der schwerbeschädigte, ebenfalls aus dem Jahre 1901 stammende Kreuzer „Good Hope" ist noch größer als das vernichtete Schiff. Er hat eine Länge von 152,4 Meter, 14 330 Tonnen Raumgehalt, 30000 Pferdestärken in den Maschinen und 900 Mann Besatzung. — Der geschützte Kreu- zer „Glasgow" (erbaut 1909), der auch gelitten hat, ist 131 Meter lang und hat 376 Mann an Bord. Der Derlanf der Seeschlacht. Die ganze Besatzung des „Monmouth" ertrunken. Berlin, 7. November. (W. T. B.) Wie der „Lokal- Anz." zu dem Kampfe a« der chilenischen Küste meldet, um zingelten die deutschen Schiffe au der chilenische« Küste, nachdem sie „Monmouth" versenkt hatten, „Good Hope", und eröffneten gegen dieses Schiff das Feuer. Die großen Ka- noaen des „Gneisenau" und „Scharnhorst", die weiter tru gen, als die der englischen Schiffe, feuerten mit unheimlicher Präzision. Aus Rotterdam wird dem Berliner „Lok.-Anz." be richtet: Näheren Meldungen der englischen Blätter über das Seegefecht an der chilenischen Küste zufolge fand das Gefecht unweit der Insel Santa Maria auf der Höhe von Coronel statt. Die englischen Schiffe hatten in Coronel Kohlen eingenommen und scheinen von Ler Anwesenheit der deutschen Schiffe nichts gewußt zu haben. Eine Stunde vor Eintritt der Dunkelheit eröffneten die deutschen Schiffe un ter dem Befehl des Admirals Spee, die die englischen Schiffe bei der Küste erwarteten, das Feuer. Die Engländer hat ten, wie es scheint, nicht einmal Zeit, eine Schlachtlinie zu formieren. Als es dunkel wurde, war der Kampf beende:. An Bord der „Good Hope" wurde eine Explosion beobachtet. Die „Monmouth" ging unter, nachdem mehrere Schüsse auf sie abgegeben waren, und versuchte untergehend noch eine« der deutschen Kreuzer zu rammen. Der deutsche Admiral äußerte in einer Depesche an Lie chilenischen Behörden sein Bedauern, daß er wegen des stürmischen Wetters keine Boote zur Rettung der Schiffbrüchigen niederlassen konnte. Man vermutet, daß die „Glasgow" und „Otranto" nur leicht be schädigt wurden. Beide Schiffe benutzten mit der „Goode' Hope" die Dunkelheit, um zu fliehen. „Gneisenau, „Scharn horst" und „Nürnberg" konnten Valparaiso schon wieder verlassen. „Leipzig" und „Dresden" liegen mit vier öe- waffneten Transportschiffen außerhalb Les Hafens. Man vermutet, daß das deutsche Geschwader mittels drahtloser Telegraphie von den Bewegungen der Engländer verstän digt wurde. „New Aork Herald" meldet, daß die „Good Hope" schwer beschädigt auf dir Küste aufgelaufen sei. Die „Times" erhält folgenden Bericht über das See gefecht: Vier deutsche Kreuzer, darunter „Scharnhorst" und „Gneisenau", griffen nachts die „Good Hope", Monmouth", „Glasgow" und den Transportdampfer „Otranto" an. Der Kampf währte über eine Stunde. „Good Hope" wurde so beschädigt, daß er in der Dunkelheit floh. „Monmouth" wollte fliehen, wurde aber von den kleinen deutschen Kreu zern verfolgt und sank, nachdem er einige Treffer erhalten hatte. Unglücklicherweise machte das stürmische Wetter die Benutzung der Boote unmöglich. Man denkt, daß „Glasgow" und „Otranto" beschädigt wurden, doch gelang es ihnen zu entkommen. Die deutschen Schiffe erlitten keine schweren Beschädigungen. Zwei Mann der „Gneisenau" wurden leicht verwundet. Es wird angenommen, daß die ganze Be- satzung der „Monmouth" umgekommeu ist. Die deutschen Offiziere erkennen den Mut -er Mannschaften des „Mon mouth" an, die noch im Moment deS Untergehens versuch ten, das deutsche Schiff zum Sinken zu bringen. Der Pan- zerkreuzer „Good Hope" fuhr, als er zuletzt gesehen wurde, mit Volldampf nach der Küste. Es wird angenommen, daß er in sinkendem Zustand auf Klippen geraten ist, und man hofft, daß Offizier« und Mannschaften gerettet wurden. Kopenhagen, 6. November. (W. T. B.) Politiken mel- det aus London: Der Kreuzer „Good Hope" ist wahrschein lich gesunken. Man hofft, daß eS gelang, daß Schiff auf Grund zu setzen und so die Mannschaft zu retten. Kopenhagen, 7. November. (W. T. B.) Ueber die See- schlacht bei Chile wird weiter über New Uork gemeldet: Die deutschen Schiffe eröffneten auf s Kilometer das Feuer aus die englischen Schiffe, die aus dem Hafen von Coronel ka- men, wobei die „Monmouth" stark beschädigt wurde. Eiue furchtbare Breitseite und ei« plötzlich aufkommender Cyklo» brachten das Schiff zum Sinken. Fast die ganze Besatzung von 878 Man« ertrank. Der entkommene Kreuzer Glasgow von der chilenischen Regierung entwaffnet. London, 7. November. (W. T. B.) Die Exchange Tele- graph Company meldet auS Washington: Nach einem amt- lichen Bericht des amerikanischen Gesandten in Chile ist der englische Kreuzer „Glasgow" in Chile interniert worden. Kriegsschiffe müssen einen neutralen Hafen innerhalb 24 Stunden wieder verlassen, erhalten in ihm nur Kohlen bis zum nächsten neutralen Hafen und dürfen nur Schäden ausbessern, die die Seefähigkeit, aber nicht die Gefechts fähigkeit des Schiffes wieder Herstellen können. Das sind die — eigentlich auf Deutschland gemünzten — Bestim mungen, die England einst allen Seestaaten aufzwang. Die „Glasgow" war offenbar so beschädigt, daß sie weder see- noch gefechtsfähig mehr war; sie konnte den chilenischen Ha fen nicht mehr verlassen und wurde darum nach Ablauf von 24 Stunden von der neutralen chilenischen Regierung entwaffnet. Das geschieht meist in der Form, daß das ha varierte Schiff die Verschlüsse seiner Geschütze und seine Maschinenventtle von Bord gibt. Die japanische Flotte aus der Versolgung der deutschen Kreuzer? Bordeaux, 7. November. (W. T. B.) Der Petit Pari- sie« meldet aus London: Nach einem Telegramm auS Bal- pareiso verfolgt die japanische Flotte die deutschen Kreuzer, welche der britischen Division die Schlacht lieferte. Das Seegefecht bei Varmouth. Die amtliche Mitteilung über den Verlauf des Seege fechtes an der Ostküste Englands lautet: Großes Hauptquartier, 6. November. Am 3. November machen unsere großen und kleinen Kreuzer eine» Angriff auf die englische Küste bei Aarmouth, beschaffen die dortigen Küstenwerke und einige kleine Fahr zeuge, die in der Nähe vor Anker lagen und augenscheinlich einen Angriff näht erwarteten. Stärkere englische Streit- kräftc waren zum Schutze dieses wichtigen Hafens nicht zyr Stelle. Das unseren Kreuzern scheinbar folgende Untersee boot v 5 ist, wie die englische Admiralität bekannt gibt, auf eine Mine gelaufen und gesunken. Der Chef des Admiralstabes, gez. von Pohl. Die amtliche Darstellung über das Gefecht bei Aar- mouth ging den bereits früher veröffentlichten Drahtungen nach, die von der Zensur vor dem Eintreffen der amtlichen Meldung freigegeben worden sind, da das Gefecht bei Da»- mouth nicht von so großer Bedeutung ist, wie etwa die See schlacht an der chilenischen Küste. Immerhin bringt die amtliche Darstellung gegenüber den früher veröffentlichten englischen Meldungen manches Neue. Zunächst handelt es sich bei den deutschen Schiffen nicht um eine kleine Abtei lung, sondern um kleine und große Kreuzer, die jedoch nicht etwa, wie gewisse englische Meldungen die Sache dürzustel- len beliebten, vorzeitig vor den englischen Schiffen den Rück zug angetreten haben, sondern sie haben vielmehr vor Aar- mouth die ihnen aufgetragene Aufgabe erfüllt und- sind dann wieder heimgekehrt. Richtig ist, daß stärkere englische Schiffe ohne ersichtlichen Grund diesem Gefecht ferngeblie ben sind, möglicherweise weil sie nicht anwesend waren, mög licherweise auch, weil man sich scheute, sie einzusetzen. Wien, 7. November. (W. T. B.) Zu dem Seegefecht an der englischen Küste, dessen vorwiegend moralische Bedeu- tung von allen Blättern mit Genugtuung begrüßt wird, schreibt die Arbeiterzeitung: Für die doppelte Aufgabe der englischen Flotte, nämlich die Blockade der Nordsee und die Teilnahme am Landkriege kommen vorwiegend Torpedo boote und Kreuzer in Betracht. Hinter ihnen aber steht als Anlehnung die englische Schlachtflott«. Danach bemesse man