Volltext Seite (XML)
mich nicht!" La» berühmte Rathaus und die Kathedrale von Löwen. (Mit Text.) bei, der Mutter, „es kümmert im Fieber!" sggte.FrauOdenbxrg. „Ich werde morgen den Arzt I Ihr «»rhaben fand keinen Widerspruch bei kommen lassen, und Graf Willstetten wird auch erfahren, haß ! »Mache, wasdu willst!" bemerkte sie achselzuckend, Kirche im L-rf »chneckenbnsch »ei Gaarbnr«. (Mit Text.) du schon heute abend nicht mehr zurechnungsfähig warst — deine Nerven sind vollständig überreizt." Erreat svrana Daarnar auf. „Ich bin nicht krank," rief sie empört, „ich habe meine fünf Sinne sehr gut beisammen: ich weiß genau, was ich will. Wäre ich nur früher schon so einsichtig gewesen! — Du willst mich nur nicht verstehen, Mama!" „Nein, ich will und kann auch nicht deinen überspannten Ideen folgen! Ich mag dich auch nicht mehr sehen, ehe du nicht anderen Sinnes geworden bist!" bemerkte Frau Odenberg kalt. „Das wird nie sein, Mama! Darum ist es das beste, ich reise morgen ab. Ich will dir kein Ärgernis sein. Gute Nacht, Mama!" Sie ging auf die Mütter zu und reichte ihr die Hand. Sie war weich und versöhnlich gestimmt, denn sie wußte genau, wie sehr sie die Mutter enttäuscht durch ihre überraschende Handlungsweise, deren hochfliegende Träume und Wünsche sie genau kannte. Frau Odenberg übersah die ausgestreckte Hand der Tochter. „Gute Nacht!" sagte sie kurz und unfreundlich. Nervös und schwer ge ärgert trommelte sie an den Fensterscheiben. Tränen wa ren ihr nahe. Leise heaab sich Dagmar in das Schlafzimmer. Jetzt hatte sie die Ent scheidung getroffen. Der erste Schritt war getan. Ob sie aber Ausdauer j und Kraft haben würde, wirklich ein anderes ernste res Leben zu beginnen? Sie sann und sann. Kein Schlaf kam während dieser Nacht in ihre Augen. Als der Morgen graute, stand ihr Entschluß fest — sie wollte zurück nachHohens- dorf zu Pfarrer Wagners. Das waren die einzigen, die sie verstehen würden.. Die würden nicht , lachen, sondern würden ihr behilf lich sein, den rechten Weg zu fmden. Und eine Äe-^ fahr, Bernhard zu begeg nen, lag nicht vor. Denn er war nach den Dolomiten gereist, wie ihr der Pfarrer erst vor wenigen Tagen mit- geteüt hatte. Sie bekam förmlich Sehn sucht nach Pen guten, Präch- tigen Menschen, nach der fnedevollen Einsamkeit. Nach einem frostigen Abschied reiste Dagmar ab. Sie hatte vermieden, noch jemand ihrer Bekannten vorher zu sehen. Mochte man sich den Kopf über den Grund ihrer plötzlichen Abreise zerbrechen — das kümmerte sie nicht. Nur fort! * * Wie sonst saß Dagmar nacH dem Abendessen mit Pfarrer Wagners in der Laube. Ihr wär, als sei siegar nicht fort ge wesen, so vertraut war ihr alles; die letzten Wochen erschienen ihr wie ein Traum, ein Traum, der nun weit hinter ihr lag. Am Nachmittag war sie unvermutet gekommen. Sie hatte kein Telegramm geschickt ; für sie war immer Platz da. Mit Tränen in den Augen, hatte die Pfarrerin sie in die Arme ' —° — geschlossen. „Dagmar, solche Freude — nein, solche Freu de. — daran hätt' ich doch nimmer zu denken gewagt — so haben Sie uns doch nicht ganz vergessen !" - ' „Ich habe Sie immer ver mißt , sagte Dagmar mit gro ßer Herzlichkeit. Sie fühlte sich so geborgen, so wohlig. Der Pfatter heftete seine klugen Augen nachdenklich auf das Gesicht seines jungen Ga stes, als wolle er lesen, welche Gedanken sich hinter der wei ßen StirnDagmars verbargen. Ohne Grund war sie nicht so schnell zurückgekommen! Et was Gewaltiges, Erschüttern des mußte sich zugetragen ha- ! ben, daß sieZufluchtbei ihnen »er ruststche »esaadt- suchte. Was es auch gewesen in Pari». (Mit Text.) war — er wollte nicht fragen; von selbst mußte sie kommen, ihr Herz zu erleichtern.. Dagmar lehnte den dunklen Kopf weit zurück, und mit dein Ausdruck tiefsten Behagens sagte sie: „Wie schön ist es hier! Schöner als überall. Wie hab' ich mich oft nach meinem lieben Dörfchen gesehnt!" Sie sann und überlegte, was sie wohl sagen sollte, daß sie so