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Nr. 24«. Der Sächsisch« Erzähler. Seite 3. LSI«. l In mWe ÄgksberiG Ws -m Acht« HOtMrtin. Heftige Kämpfe an der französischen Küste und bei Lille. 2000 Engländer gefangen. Jugendheim und Kochschule zugleich enthält. Turnverein, Ausschuß für gemeinnützige Arbeit und Gemeinde haben da mit ein recht zweckmäßiges und auf lange Zeit zureichendes Werk geschaffen, das auch schon durch sein «eußeres einen sehr gefälligen Anblick gewährt Die innere Einrichtung und Ausschmückung ist ja noch nicht fertig, aber der Bau ist in vi« Monaten doch so weit gefördert worden, daß der Jung, frauenverein und der Turnverein ihre Arbeit darin verrichten können. Im Namen des Kriegsdienste leistenden Bau- meisterS Herrn Weder cküS Bautzen sprach Herr Fabrikbesitzer PH. Schöne, der Vorsitzende des Bauauöschufses, und über- gab da- schöne Gebäude seiner Bestimmung. Darauf über- nahmen Herr Augst für den Turnverein und Herr Jeremias für den Ausschuß für gemeinnützige Arbeit Halle und Heim unter Worten des Dankes an d,e opferfreudigen Geber und Helfer im Ort, an die Gemeinde und die Kgl. Amtshaupt. Mannschaft. Nachdem der Jungfrauenverein unter Leitung des Herrn Lehrers Richter ein Weihelied hatte erklingen lassen, weihte Herr Pfarrer Wagner in tiefempfundener Rede das Haus zu einer Stätte körperlicher, sittlicher und vaterlän discher Erziehung und christlicher Geselligkeit. Der Turn- gauvertreter Herr Misselwitz aus Bautzen beglückwünschte so dann den Turnverein zu seiner Hellen, geräumigen Halle und schloß seine von vaterländischem Geist getragene Ansprache unter dem Hinweis aus die Einigkeit des deutschen Volkes mit den Worten: Wir glauben alle an einen Gott! und wir glauben alle an ein Vaterland! worauf die zahlreichen Teil nehmer an der schlichten Feier das Lied .Deutschland, Deutschland über alles' sangen. Wilthen, 21. Oktober. Das Eiserne Kreuz. Dem Leutnant der Reserve Fritz Hünlich, beim Stabe des 23 Res. Feld-Art.-Regt. ist das Eiserne Kreuz verliehen worden. Lu» de« Meißner Hochland. Neustadt, 21. Oktober. Wie die Ztg. f. d. Mßn Hoch!, aus zuvei lässiger Quelle erfährt, sieht das Projekt einer Automobilverbiudung der Städte Sebnitz—Neustadt—Bi schofswerda nach dem Muster der Linie Bischofswerda- Radeberg als Privat. Unternehmen seiner baldigen Verwirk lichung entgegen. Der Preis für Kilometer und Person wird 5 bis 6Pfg. betragen, so daß eine Fahrt von Neustadt nach Bischofswerda 80 bis 90 Pfg. und von Neustadt nach Sebnitz 70 bis 80 Pfg kosten würde. Die Fahrtdauer «ach Bischofswerda würde 35 bis 40 Minuten, betragen ebenso die Fahrt nach Sebnitz, da das Gelände etwas bergig ist. In nächster Zeit wird ein Probewagen, 25 Personen fassend, die Strecke abfahren. Dom Roten Kreuz. Dresden, 21. Oktober. Der Landesausschuß der Ver- eine vom Roten Kreuz hat in Dresden, Zinzendorfstraße 7,1 seine Wäscheniederlage errichtet, aus welcher die zahlreichen Vereinslazarette und Genesungsheime vom Roten Kreuz im Lande versorgt werden. Die Bettwäsche, Hemden, Krankenzüge pp. sind zumeist durch Vermittlung der Kriegshilfe im Lande in den ärmeren Gegenden des Landes angefertigt worden. Durch diese Maßnahmen ist zugleich denjenigen Arbeitern und Arbeite rinnen die infolge Stilliegens verschiedener Erwerbszweige brotlos geworden waren, wenigstens auf eine Zeit ein neuer Verdienst geschaffen worden. Aus Stadt und Land sind außerdem in kleinen und größeren Sendungen der Wäscheniederlage Gaben zugegangen, für welche den edlen Gebern auch an dieser Stelle recht herzlicher Dank ausge. sprachen sein soll. Ganz besonders hervorragend haben sich die Zweigvereine vom Roten Kreuz in Löbau durch Ueber- sendung vorzüglich gearbeiteter Wäsche ufw ausgezeichnet. Trotz aller dieser wertvollen Hilfe fehlt es aber immer noch bei dem Eintreten der kälteren Jahreszeit an: Warmen Trikot-Unterjacken, warmen Trikot-Unterhemden, Hemden aus Hemdentuch oder Barchent, wollene Decken, gestrickten wollenen Socken, während Bettwäsche, Handtücher, Taschen tücher und sogenannte Krankenhemden, welche zum Auf. binden im Rücken und an den Aermeln eingerichtet sind, reichlich vorhanden sind. Die Krankenhemden wurden nur in kleineren Mengen in den Lazaretten — namentlich für Schmerverwundete — benötigt. Der Landesausschuß vom Roten Kreuz würde sehr dankbar sein, wenn ihm von den genannten noch benötigten Gegenständen in kleineren und größeren Posten nach Gaben zugehen könnten. Edlen Gebern, welche die Absicht haben, derartige Wäschestücke zu senden, gibt die Wäscheabteilung des Landes ausschusses vom Roten Kreuz Dresden-A., Zinzendorfstraße 7, I. gern die Auiklebezettel ab, durch welche der Transport durch Bahn und Post unentgeltlich zu bewerkstelligen ist. Letzte Depesche«. Die siegreichen Kämpfe in Galizien. Wien, 20. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird verlaut- bart am 2V. Oktober mittags. Die Schlacht in Mittelgalr- -iea «ahm namentlich nördlich des StrwiazflufseS noch an Großes Hauptquartier, 21. Oktober mittags. Am Mer. kanal stehe» unsere Truppen noch in heftigem Kampfe. Der Feind unterstützt seine Artillerie vom Meere nord- westlich von Nieuport ans. Ein englisches Torpedoboot wurde dabei von unserer Artillerie kampfunfähig gemacht. Die Kämpfe westlich Lille dauern an. Unsere Truppe» Heftigkeit zu. Unser Angriff gewinnt stetig an Raum, nach Osten wird um einzelne besonders wichtige Höhen von bei den Seiten mit äußerster Erbitterung gekämpft. Alle Ver suche des Feindes, uns die Magier« wieder zu entreiße», scheiterten, dagegen eroberten unsere Truppen die viel um strittene Baumhöhe nordöstlich von Tyskowbce. Südlich der Magier« wurde der Gegner aus mehreren Ortschaften gr- warfen. In diesen Kämpfen wurden wieder viele Russe», darunter ein General, gefangen genommen, auch Maschinen gewehre erbeutet. Die Gefangenen berichten von der furcht bare» Wirkung unseres Artilleriefeners. Südlich des Strwiazflusses, wo unsere Front über Stary- Sambor ver läuft, steht die Schlacht. Sttyj-Äötosmezö und Seret wur den von unseren Truppen, nach Verteidigung durch den Feind, in Besitz genommen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs, v, Höfer, Generalmajor. Das Seegefecht in der Nordfee. London, 21. Oktober. (W. T. B.) Der Kreuzer „Un- daunted" nnd vier Torpedobootszerstörer, die am 18. Okto ber in Harwich ankamen, berichten über den Kampf in der Nordsee: Wir verließen Harwich am Sonnabend zu einem Patronillendienst. Es gelang^ die deutschen Schiffe zum Kampf zu zwingen, die tapftr gegen die Uebermacht fochten. Die großen Geschütze des „Undaunted" eröffneten das Feuer auf fünf Meilen. Der Kreuzer, der durch Begleit schiffe gegen die Torpedoangriffe geschützt wurde, richtete das Feuer gegen zwei feindliche Boote, währens die briti schen Torpedozerstörer die anderen beschäftigten. Die deut schen Torpedoboote sanken nacheinander, bis zuletzt tapfer kämpfend. Das Gefecht dauerte anderthalb Stunden. Rotterdam, 21. Oktober. (W. T. B.) Wie der Rotterd. Courant meldet, behauptet der Kapitän des norwegischen Schiffes „Drottnig Sophia", der Zeuge des Seegefechts war, deutlich gesehen zu haben, daß auch ein englischer Torpedo- bootszerstörer durch einen deutschen Torpedoschuß getroffen wurde. Eine Dampfwolke stieg aus dem Innern aus, woraus der Kapitän ans eine Kesselexplosion schließen will. Ein Seegefecht in der Adria. Wien, 21. Oktober. (W. T. B.) Ueber die Ereignisse an der Adria wurde dem Armeeoberkommando berichtet: Am Morgen des 17. Oktober fand seewärts von der Spitze von Ostro ein Scharmützel zwischen einzelnen Torpedvunter- seebooten nebst enem Luftfahrzeuge und dem französischen Kreuzer „Wäldeck-Rousseau" statt. Trotzdem der Kreuzer unsere Einheiten heftig beschoß, rückte sie unversehrt ein. Das Leuchtfeuer von der Spitze von Ostro wurde von dem französischen Kreuzer ebenfalls beschossen, doch nur an der Galerie unbedeutend beschädigt. Weiter seewärts beobach- tete man, daß das französische Gros nach Sichtung der Un terseeboote schleunigst unsere Gewässer verließ. Die eige- nen Torpedofahrzcugc unternahmen in den frühen Morgen stunden des 18. Oktober einen Raid auf den Hafen von An- tivari und zerstörten aus nächster Nähe einige Magazine und beladene Waggons durch Geschützfeuer. Der Stellver treter des Chefs des Generalstabs, v. Höfer, Generalmajor. DieKriegsvorlage im preußischen Landtag. Berlin, 21. Oktober. Die Morgenblätcr schreiben: Tie einmütige Annahme der Kriegsvorlagen im preußischen Landtag gilt als sicher. Die Deutsche Tagesztg. begrüßt vor allem die Anerkennung des Grundsatzes, daß die Allge meinheit für die Kriegsschäden in Ostpreußen in vollem Umfange anfzukommen habe. Die „Post" meint, die Regie rung erweise sich auch hier wieder als vorsorglicher Haus- Vater. Deutsche Eisenbahnbeamte in Belgien. Berlin, 21. Oktober. Gestern abend ist eine zweite Ko lonne von Eisenbahnbeamten und Arbeitern nach Belgien abgegangen. Sie wurden init Gewehren und Munitionen ausgestattet. Russische Bergwerke in deutscher Verwaltung. Berlin, 21. Oktober. Ein deutsches Bergamt in Sos- ginge« dort zur Offensive über und warfen den Feind a« mehreren Stellen zurück. Etwa 2000 Engländer wurden z« Gefangenen gemacht und mehrere Maschinengewehre er- beutet. Auf den» östlichen Kriegsschauplatz ist keine Entschei dung gefallen. nowice übernimmt jetzt die bisherige Warschauer Bergver waltung. Die Vernichtung des englifchen Unterfeedootes. Wien, 21. Oktober. Das „Fremdenblatt" schreibt zur Vernichtung des Unterseebootes „L 3", dieser neue Erfolg der deutschen Marine sei geeignet, das neu geweckte Sieges- bewußtsein der englischen Marine infolge der Vernichtung vier deutscher Torpedoboote umso mehr zu erschüttern, al» es sich um ein Unterseeboot modernsten Typs handle. Ein englischer General gefallen. London, 21. Okiober. Unter den englischen Gefallenen befindet sich Generalmajor Herbert Hamilwn. Ein hessischer Prinz verwundet. Frankfurt a. M., 21. Oktober. Der bei einem Drago ner-Regiment dienende zweite Sohn des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, Prinz Maximilian, ist durch einen Schutz in den Oberschenkel verwundet worden. Die deutschfeindlichen Kundgebungen in London. London, 20. Oktober. Die gestrige Daily Mail wendet sich gegen die in Deptford zutage getretenen deutschfeind lichen Kundgebungen und erklärt, daß derartige Vorkomm, nisse sich nicht ereignet hätten, wenn nicht die Regierung zuweit hinter der öffentlichen Meinung zurückgeblieben wäre. Die Bevölkerung sei über die Maßnahmen gereizt welche Gleichgültigkeit der Beamten gegenüber Deutsche» und Oesterreichcrn im eigenen Lande bezeugen. Jeder i» Großbritannien befindliche Deutsche und Oesterreicher bietet die Möglichkeit einer Bedrohung der Sicherheit des Landes, und diese Möglichkeit müsse unter allen Umständen unschäd- lich gemacht werden. Nur so sei es möglich, derartigen Vor kommnissen, wie sie sich in Deptford ereigneten, vorzubeu- gen.. Nach dem Daily Chronicle werden neue Maßregeln gegen alle noch nicht internierten Deutschen und Oesterrei cher erwogen. Das Blatt warnt davor, durch diese neuen Maßnahmen auch Unschuldige zu treffen. London, 20. Oktober. „Daily Chronicle" gibt Einzel heiten über die Unruhen in Deptford, dessen Ursache zwar unbekannt sei, deren Planmäßigkeit aber fest steht, da der Pöbel gleichzeitig in Southwark und Camberlvell in Aktion trat. Am Sonnabend stürmte die Menge den Laden des Schweinemetzgers Pfister und bewegte sich dann, mehrere taufend Köpfe stark, die Highstreet aufwärts und ließ ihre Wut an allen deutschen Läden aus, meist Fleischer- und Bäckerläden. Ter Aufruhr dauerte drei Stunden. Tie durch Trainsoldaten verstärkte Polizei konnte erst nach lan ger Mühe die Ruhe wieder Herstellen. Die Unruben in den beiden anderen genannten Orten waren weniger bedeutend. Von den Deutschen überrascht. Amsterdam, 20. Oktober. .Nieuwe van den Dag" meldet ays Sas-van-Gent vom 19. d. M.: In Blankenberghe befanden sich 3000 belgische Soldaten und 2000 Mann Bürgerwehr. Als die Deutschen eintrafen, wurden sie völlig überrascht, bevor sie flüchten konnten Die serbische Schreckensherrschaft in Mazedonien. Sofia, 20. Oktober. Das Sozialistenblatt „Narod" wendet sich in schärfster Weise gegen die Schreckensherrschaft der Serben und Griechen gegenüber der bulgarischen Be völkerung in Mazedonien und erklärte es für eine geheiligte Pflicht, daß Bulgarien die bulgarische Neutralität in Maze donien verteidige. Landung italienischer Marinetruppen in Albanien Berlin, 21. Oktober. Der Mailänder Seceolo will aus Rom wissen, Valona sei von italienischen Marinesoldaten besetzt worden. Eine Bestätigung der Nachricht sei abzu» warte«. Herausgeber: Emil May. D uw und Verlag der Buchdruckeret Friedrich Mao Verantwortlicher Redakteur: Mar Fiederer. «smtlich in Vischotnwerda llillige, gute llslirungLmittel werden in jeder Familie gebraucht. Dazu gehören: aus Dr. Letkcr's Puddingpulvern ..... zu 10 Pfg. (3 Stück 25 Pfg) Latz«» aus Dr. Octker's Rvte Grützepuloer ...... zu 10 Pfg. (3 Stück 25 Pfg.) Kl«l»Inp«l»a»n aus Dr. Oerker's VnnLli» f in Paketen zu ^4, V,. Pfpnd. (Nie wieder das englisch« Mondamin! 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