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Unsere Flotte hipp, hipp, Hurra! Unsere Flotte ist auf dem Posten! Das Weitz das deutsche Volk, und bringt seinen heldenmütigen, blauen Jungen ebenso volles Vertrauen entgegen wie der tapferen Feldarmee, die sich schon glänzende Lorbeeren er rungen hat. Aber keinen so schnellen und glänzenden Sieges- zug wie auf dem Lande kann unsere Seewehr auf dem Was ser vollführen. Hier gilt wieder eine andere Taktik. Nicht wie mit den, Heere können wir mit unseren schweren Schlachtschiffen den Gegner an seiner Küste zum Kampf her ausfordern. Aber mit anderen überlegenen Waffen gehen wir ihm zu Leibe und werden ihn allmählich tödlich zu tref fen wissen. Von den kühnen Taten unserer schnellen Kreuzer, die drautzen auf dem Weltmeere der Schrecken Englands sind und die dem englischen Handel schon unermetzlichen Schaden ,»gefügt haben, wurde schon mehrfach berichtet. Aber auch die deutsche Unterseeflotte ist hart an der Arbeit und sie hat sicher schon mehr vollbracht, als wir ahnen. Ein Engländer schrieb kürzlich: „Unsere Schiffe fahren still und ruhig über die See. Plötzlich bersten sie auseinander und sind verschwunden. Wir sprechen immer nur von Minen und Minen und Mi nen. Auch diese vollführen ihr grausames Werk, alle An zeichen aber deuten darauf hin, dah die Unterseeflotte Deutschlands an der Arbeit ist." Der englische Kreuzer „Pathfinder" sollte erst auch Mi nen -um Opfer gefallen sein: uüd später mutzte die englische Admiralität zugeben, dah er einem deutschen Unterseeboot zum Opfer fiel. Und nun sind wieder drei Kreuzer in den Grund gebohrt! Dieses Vernichtungswerk voll zieht sich ganz geheimnisvoll und anscheinend ohne Verluste für uns. Der moralische Erfolg besteht darin, datz grohe Nervosität im Feindeslande entstehen mutz, die bald ihre Wirkung zeigen wird. Aber noch eine Waffe haben wir, die die Furcht Eng lands ist: Unsere Luftflotte I Auch diese wird ihr Werk noch vollbringen. Und dann falschesAlbion, wird dieStunde derDergeltung nahesein! Kitcheners Ueberraschungen. Wenn man die militärische Lage Frankreichs in, Jahre 1870 nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches mit der jetzigen vergleicht, so mutz man ganz erhebliche Unterschiede feststellen. In den Septembertagen des Jahres 1870 war zwar das kaiserliche Feldheer, das rund 350 000 Köpfe zählte, ausgeschaltet worden, teils durch die Gefangennahme und Vernichtung der Armee des Marschalls Mac Mahon (140000 Mann) teils durch die Einschliehung des Mar schalls Bazaine (180 000 Mann) in Metz. Aber für die Ver teidigung Frankreichs und seiner Hauptstadt waren noch recht beträchtliche Reserven vorhanden, zu denen das 13. Korps des Generals Vinoy, Seesoldaten und Matrosen, Marschregimenter und Mobilgardisten gehörten. Die „Er hebung in Masse" war daher verhältniSmähig leicht, zumal da in Gambetta ein energischer Mann auf den Plan trat, der zahlreiche Heere, die den Mangel ihrer Ausbildung Inserat» und Aböunemenis-Beftellungen nimmt entgegen in Bautzen: Wellerffche Buchhandlung, Schnlftratze S. Abonnements - Bestellungen werden angenommen In der Geschäfts stelle Altmarkt 15, sowie bei den Zeitungsbotrn in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstalten. — Nummer der Aeitungsliste 6587. — Schluß der Geschäftsstelle abend« 8 Uhr. Die Königliche Brandversicherungskammer hat infolge Einberufung zahlreicher Be amter zur Fahne die Heberrgister über -e» S. Termin der BraudversichrrnngS- Anzeigenpreis: Di« 5grspaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Psg., mr Inserate von außerhalb der Verbreitungsgebiete« 15 Ptg. Die Reklamezrilr 30 Psg. Geringster Inseratenbetraa 40 Psg. Bei Wiederholungen Rabatt nach auflirgendem Taris. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbrstellte Inseraten- Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Erscheint jeden Werktag abend» für den folgenden Tag. Der Be zugspreis ist einschließlich der 3 wöchentlichen Beilagen bei Abholung in der Expedition vtetteljährltch 1 Mk. 50 Pfg., bei Zustellung in« Kau» 1 Mk. 70 Pfg.; durch dir Post stet ms Haus viertel jährlich 1 Mk. 02 Pfg., am Postschalter abgeholt 1 Mk. 50 Psg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. beitrüge nicht fertigstellen können und sollen daher diese Beiträge mit dem Oster-Termin 1915 nachgefordert werden. Dagegen findet die Erhebung der am 30. September bezw. 1. Oktober d. I. fälligen Einkommen, und Ergänzungssteuer, sowie der Gemeindeanlagen für den 2. Termin 1914 und des Schulgeldes für das 3. Kalendervierteljahr 1914 in der bisherigen Weise statt und wird deren pünktliche Abführung hiermit in Erinnerung gebracht. Kriegsteilnehmer, deren Gnkommen mit deren Einberufung weggefallen ist, sind von der Bezahlung von Steuern und Anlagen für den 2. Termin 1914 befreit, während da» Schulgeld für Kinder solcher nur bis zu dem der Einberufung vorausgegangenen Monat zu bezahlen ist. Bischofswerda, am 23. September 1914. Der Stadtrat. Mit der am 30. September d. I. fälligen Staatseinkommensteuer für den 2. Termin 1914 ist von den beteiligten Hcmdwerkrn, Handels- und Gewerbetreibenden zur Deckung des Aufwandes bei der «ewerbekammer ein Beitrag vo» k Pfennige« und desjenigen bei der Handelskammer ein solcher von 4'/, Pfennige« von jeder Mark desjeniges Steuersatzes, der nach der im Einkommensteuergesetze enthaltenen Skala auf da» in Spalte ä .de» Einkommensteuerkatasters eingestellte und mindestens den Bettag von 600 Mark über steigende Einkommen entfallen würde, an die hiesige Kämmerei abzuführen. Bischofswerda, am 22. September 1914. Der Stadtrat. In dem Konknrsverfahren über das Vermögen deS Bauunternehmers und Materialwarenhändlers Ariedrich A«g«ft L-pelt i« Fea«ke«thal soll mit Genehmigung des Königl. Konkursgericht» die Schlußverteilung erfolgen. Die verfügbare Masse beträgt Mk. 848,VS. Zu berücksichtigen sind Mk. SS,84 Forderungen mit Vorrecht und Mk. 1V 833,56 Forderungen ohne Vorrecht. ... ... Außerdem sind noch die Auslagen und Gebührensur ßie Gläubigerausschußmitglieder in Abzug zu bringen. Das Verzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen ist auf der Gerichtsschreiberei des Königl. Konkursgerichts ausgelegt. Bischos werd a , den 22. September 1914. ÄVagNeV, KMk.-Vertv(llter. Hm enMe WerkreM i« der Msce in kn 8r«nh Mrt. Berlin, 2i?. September. (W. T. B.) Nichtamtlich.) Aus London wird unter dem 22. d. M. amtlich gemeldet, daß deutsche Unterseeboote in der Nordsee die drei englischen Panzerkreuzer „Aboukir", „Hogue" und „Cressy" in den Grund*gebohrt haben. Eine beträchtliche Anzahl Mannschaften wurde durch herbeicilende englische Kriegsschiffe und holländische Dampfer gerettet. Wie uns von amtlicher Stelle mitgeteilt wird, kann eine Bestätigung der Nachricht deutscherseits noch nicht erfolgen, da die Unter seeboote infolge der Entfernung Meldung noch nicht haben erstatten können. Aus anderer Quelle wird berichtet, daß der Zusammenstoß am 22. d. M. zwischen 6 bis 8 Uhr früh, 20 Seemeilen von Hoek van Holland stattfand. „Aboukir" wurde als erstes Schiff durch einen Torpedo getroffen. Der holländische Dampfer „Flora" brachte 287 Ueberlebende nach Amuiden. Die Panzerkreuzer stammen aus dem Jahre 1900, haben 12200 Tonnen Wasserverdrängung, eine Bestückung von zwei 23,4-, zwölf 15- und zwölf 7,6-Ztm.-Geschützen, Maschinen von 21000 Pferdekräften und je 755 Mann Besatzung. (Wolff-Bureau.) durch Verzweiflungsmut, gute Waffen und bedeutende Ueberzahl einigermaßen ausglichen, buchstäblich aus der Erde stampfte. Im jetzigen Kriege ist Frankreich schon an das Ende seiner brauchbaren militärischen Kraft- und Hilfs- quellen gelangt. Aktive, Reservisten, Territorialarmee, Braune und Schwarze aus Algerien und Senegarabien und Mutz-Kriegssreiwillige kämpfen unter schweren, zum Teil entsetzlicl-en — so sagt der Feind selbst — Verlusten auf einer gewaltigen Schlachtlinie, die von der Oise bis zur Maas, von Verdun bis Belfort reicht. Ihre heldenmütige Offensive ist vollständig gescheitert. In die Verteidigung ge drängt, sieht Frankreichs Feldarmee dem entscheidenden, vielleicht vernichtenden Angriff der siegreichen deutschen Truppen, die von Tag zu Tag frische Verstärkungen heran ziehen, fast hoffnungslos entgegen. Deutschland hat, was sehr in die Wagschale fällt, beinahe 70 Millionen Einwoh- ner, Frankreich nicht 40. Frankreichs letzte Hoffnung sind alte Jahrgänge, diesjährige Rekrnten und seine — Verbün deten, von denen bereits über 100 000 Engländer — freilich stark dezimiert — ans demselben Riesenschlachtfelde mit kämpfen, während die Belgier auf Antwerpen beschränkt sind. Einer Erhebung in Masse fehlt also die Masse. Damals, als die Republik mit ihren Scharen siegreicher zu streiten vermeinte als das Kaiserreich und seine „Ver räter", hoffte sie in echt französischem Optimismus auch noch ans die Hilfe der Neutralen. „Man rechnete," so berichtet Sarcey, „auf das Einschreiten Europas: Rußland wird Preußen nicht erlauben, datz es Eroberungen verfolgt, welche für die Sicherheit Europas beunruhigend werden könnten. England mutz fühlen, dah Wilhelm, wenn Frankreich besiegt ist, seine Hand auf Holland legen und das Reich der Meere beanspruchen wird . . ." Das war damals. Jetzt braucht Mit -e« wöchentlichen Beilage«: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt. Donnerstag, 24. September 1914. 68. Jahrgang. Der Sächsische LrMer Bischofswerdaer Tagevtatt. Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschast, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltepes Blatt im Bqirk. Erscheint fett (846. Telegr.-Adrefse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22.