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Der sächsische Erzähler : 06.09.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191409063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19140906
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19140906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-06
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 06.09.1914
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Str. 207. 28. August auf dem Felde der Ehre geblieben. Sein Oheim, Prinz Friedrich Wilhelm zur Lippe, Kommandeur eines In fanterieregiments, ist ihm bekanntlich gleich zu Anfang oeS Krieges heldenmütig in den Tod vorangegangen. Nimmt man hinzu, daß der ebenso den Heldentod gestorbene Gene ralleutnant -. D. Prinz Friedrich von Sachsen-Meiningen ein Schwager des Fürsten Leopold IV., nämlich Gemahl von des letzteren Schwester, Prinzessin Adelheid zur Lippe war, so ergibt sich, daß der regierende Fürst zur Lippe gleich im ersten Monat des Krieges schon drei Mitglieder seines eng sten Berwandtenkreises auf -em Schlachtfelde verloren hat. Das ehemals gräfliche Haus der Biesterfelder" erkauft sei- nen Eintritt in die Reihe der fürstlichen Häuser Europas mit Blut. Helgoland. Als Helgoland vor nun 24 Jahren deutsch wurde, war die Stimmung in Deutschland sehr geteilt. Den meisten erschienen die aufgegebenen afrikanischen Besitzungen sehr viel wertvoller als dieser sacht abbröckelnde rote Fels in der Nordsee. Nur die gewohnt waren, das originelle Seebad zu besuchen, freuten sich, daß nun dort auch die deutsche Flagge wehte. Aber allmählich ändert« sich das Bild, Kasematten, Panzertürme, ein großer Schutzhafen für Torpedoboote, das grüne Oberland mit seinen weidenden Hammeln wurde den Kurgästen für ihre Spaziergänge beinahe ganz gesperrt, es wurde ungemütlich, und schließlich erkannte man, daß der rote Fels sich zu einer Festung ersten Ranges gewandelt hatte. Nun tut den Engländern der Handel leid, die Spöt ter in unserem Reiche aber sind still geworden. Hätten wir noch viel mehr in Afrika erlangt um den Preis, das Helgo land den Engländern verblieb, es wäre doch eine leichte Beute der Engländer geworden. Wie anders jetzt I Nun hat unsere Flotte an Helgoland einen Stützpunkt gefunden, wie er in der Welt kaum ein zweites Mal sich findet. Und Helgo land ist nur noch Flottenstation. Nicht nur die Badegäste wurden bei Ausbruch des Krieges umgehend nach Hause ge schickt, nein die ganze Zivilbevölkerung, es waren ja nur loe- nige Tausend, folgte ihnen nach. Sie wußte längst, was ihnen in dem Fall bevorstand, packten ihr Bündel und leben nun in den schönen Elbdörfern bei Hamburg. Ihre Häuser und Wohnung haben sie unter der Obhut der Kommandan tur zurückgelassen, das Militär sorgt auch um das zurück- gebliebene Vieh. Freilich, manches Haus, das geeignet war, als Zielpunkt zu dienen, mußte abgetragen werden. Auf der ganzen Insel nur Mattosen und Soldaten, kein weib liches Wesen außer zwei Krankenschwestern. Unmutig leh nen die Kanoniere an den Geschützen, wollen die Engländer, die sich rühmten, Helgoland durch einen Handstreich zu neh men, nicht endlich herankommen? Das kleine Seegefecht, wo unsere kleinen Kreuzer im dunstigen Wetter sich plötzlich den gewaltigsten Schlachtschiffen der Engländer gegenübersahen, endete, wie es nicht gut anders möglich war, mit dem Siege unserer Feinde, aber sie haben den Sieg nicht verfolgt, ha ben noch nicht den Mut gefunden, sich unserer Flotte im of fenen Kampfe zu stellen. Lieber kapert man Handelsschiffs, lieber verletzt man die Rechte der Neutralen, die nicht in der Lage sind, sich zu verteidigen. Es ist noch nicht lange her, als Literatenkreise die kleinen Staaten priesen, die gar nicht in der Lage seien, dem „Militarismus" zu fröhnen, und wo daher die Kultur ganz anders blühe. Aber es ist und bleibt ein altes, wahres Wort: „Wehrlos, ehrlos". zierlichem Tanzschritt vor den großen Spiegel, der von der Decke bis zur Erde reichte, und fragte: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?" Alles lachte, aber keiner hätte sagen können, welcher er den Preis zuerkennen sollte, der stolzen, dunklen Schönheit Rose Maries oder der lieblichen, blonden Zartheit Mar lenes. Hier die dunklen rätselhaften Augen, dort die tief blauen, klaren Sterne, der stolze Wuchs der einen, die schlanke, zierliche Grazie der anderen. Auch in der Kleidung die große Verschiedenheit, bei Rose Marie gleißende, kost bare Pracht, bei der eine Ueberfülle von Stoff und Besatz zum Ausdruck kam und die in den leuchtenden Blumen gip felte, bei Marlene das schlichte Empiregewand, ebenso ein fach wie künstlerisch vollendet. Weicher, duftiger weißer Stoff floß an ihr hinab, am Halsausschnitt und unten an der Kante des Rockes köstliche Goldstickerei zeigend. Kein weiterer Schmuck als eine goldgelbe Chrysantheme im Haar und an der Brust. Mit diesem glücklichen Einfall von Fritz war der Bann der Steifheit gebrochen, und Onkel Botho war dessen herz lich froh. Der kleine Kreis nahm nach angeregter Unterhal tung die Plätze an der festlichen Tafel ein, und Lothar hatte die Genugtuung, daß der Onkel auch an der Tischordnung nichts änderte, er behielt Rose Marie, und ihm gegenüber faß der Hauptmann mit Marlene, der dieser während der Mahlzeit so ost in die blauen Augen zu sehen hatte, daß er Les anderen Paares ganz vergaß. Am Tischende gaben sich Albert und Fritz ganz den Freuden der Tafel hin, sie allem waren fähig, den Genuß völlig auszukosten, ohne durch Min nedienst abgezogen zu werden. Sie kosteten von edlem Wein, sie prüften mit Kennermiene die Marken und stritten eifrig über die Vorzüge der englischen Auster und der französischen Perigordttüffel, bis sie sich zuletzt derart in allerlei tolle Re- gimentsgeschichten vertieften, daß sie blind und taub für die anderen waren. „Rose Marie", fragte Lothar mit gedämpfter Stimme, wie findest du diesen Onkel Botho?" „Einzig. Me vornehm er auSsieht mit dem weißen, vollen Haar und der feingebogenen Nase. Wie seine Augen noch blitzen können. Ich glaube, der ist ebenso klug wie gut gerade so, wie ein Erbonkel sein muß." „Glaubst du, daß er uns zu Erben einsetzen würde, wenn wir ihn darum bitten würden?" „Ich kann nicht bitten, Lothar, ich habe es nie gekonnt." „ES wäre aber doch für uns von großer Wichtigkeit, Rose Der Sächsische Erzähler. Seite ä. »r.207. ttl«. t (Fortsetzung folgt.) Man hat darum gestrit war es ein W noch weniger, tiefsten Bedei MeinungSver Im ozeanisch tergegangen, Stoßkraft wi sangenen Se «riffe. Dresden, Unter dem V Gesamtminist die durch den beraten. Es zur Bekämpf von Zuschüsse stehenden Tr fr'eie Darlehe zu dreißig M Pirna, 5 Landsturm Ai legenheit biet durch Freiübi entgeltlichen Kießling. Dobel«, ! ermordeten P der Asche eine den war, aufi chen war die chat der noch wollen. Waldenbi von Albanien fen. Sie wer Grimma, gefangene« b liche Maschim «ine Landstui Wachtdienste: gung von mir man auch j Aerzte. Tiner de lischer Sprack sehr tapfer l und gegen ei Fast jedes eu richtete furcht gewehre mäh terlich." Die Offi verfügen, ma Zigaretten m Ihnen wurde alle, die ich 1 über die hum denen das Leben noch offen steht, was mir Grünhof gewesen ist. Euch lege ich den Besitz als mein Vermächtnis ans Herz, möchte er unserem Stamm zum Segensquell werden, zu einem Born, der auch noch kommenden Geschlechtern das Le benswasser spendet. Dann wird mein Name nicht nur im Stammbaum seinen Platz behalten — der Sprecher blickte mit launigem Ausdruck auf das so jäh erglühende Gesicht des Hauptmanns —, sondern auch im Herzen aller derer, die von meinem, in hoher Kultur stehenden Hof auf den blaucp schönen See hinuntersehen und die Berge grüßen dürfen, die, in grünem Kranz ihn umgebend, hoch gen Himmel ra- gen. So heiße ich euch alle, die Ihr vor mir sitzt, auf Grün hof willkommen. Auch eure Eltern, Kinder", rief er zu Fritz und Marlene hinüber. „Ich gebe meine Scholle euch Tols- dorffs zum Leben, solange noch einer des Namens auf un serem Erdball wandert. Ich hebe mein Glas und trinke es den Erben meiner geliebten Heimat, sie wird bald genug euer sein." Mit seinen schönen, leuchtenden Augen blickte der alte Herr sie alle an, die seiner Rede mit stetig wachsender Ver wunderung gelauscht hatten und sich nun beeilten, ein jeder nach seinen Wünschen an dem Erbteil geschäftig herumzu schneiden, damit es ihm passe. Die StistSdamen sahen sich schon am herrlichen bayerischen See, und damit war ihnen auch die ersehnte Sommerreise verwirklich. Der General erwartete zum mindesten, daß er nach dem Ableben Bothos dort oberste Behörde würde, da es mit Bernhard zu Ende ging. Marlene gedachte der vom Onkel schon früher in Aus sicht gestellten Ferienreise und blickte mit fröhlich verheißen den Augen zum Bruder hinüber, sie sah sich schon inmitten all der Herrlichkeiten an der Seite des geliebten Onkel». Der Hauptmann grübelte noch darüber, ob der alte Herr im Tou- pee wirklich Onkel Botho gewesen sei, und vermochte den Ge danken, daß er künftig-seinen Urlaub an den köstlichen Ge staden des Tegernsees verleben dürfe, noch nicht recht zu fassen. Lothar aber beugte sich mit flimmernden Augen zu der schonen Nachbarin, deren Augen in banger Frage an ihm hingen, und raunte ihr zu: „Habe ich es nicht gefürchtet, Rose Marie? Diesen Idealisten ist nie zu trauen. Gib nur acht, Onkel Botho bedenkt unS TolsdorffS in seinem Testa- ment mft einem Kamilienspittel. Ich soll schweigen, sagst du, gern, ganz wie du befiehlst. Höre nur, wie diHomatisch dein Pater spricht und dem Erbonkel ein langes Leben wünscht." Bei den russischen Gefangenen Am vorigen Sonntag sind von Ostpreußen 10 000 ge fangene Russen in Breslau angekommen, die in einem Ba rackenlager in Brockau untergebracht worden sind. Dis Breslauer „M. Z." bringt hierüber folgende Schilderungen: Die russischen Soldaten sind in eine zementgraue Uni form gekleidet, die bei näherer Betrachtung nicht im entfern testen einen Vergleich mit der Feldbekleidung unserer Sol daten aushalten kann. Der Stoff ist ein Lodenstoff und fühlt sich recht dünn an. Alle tragen Mützen in gleicher Ze mentfarbe mit grünem Schirm. Einzelne sind mit Ordens- bändern geschmückt. Die wenigen mit einem Macktel ver- sehenen Soldaten machen einen besonders ungünstigen Ein. druck. Die Mäntel sind aus rotbraunem Filzstoff, der auch recht schlecht zu sein scheint. Der einzige wirklich gute Aus- rüstungSgegenstand sind die Stiefel. Schwarz von Farbe sehen sie überaus wetterfest aus und bilden so zu den übri- gen Bekleidungsgegenständen einen seltsamen Kontrast. ' Alle diese Menschen bewegt offenbar nur eins: Essen! Langsam gehts zur Ausgabestelle in die Kantine. Ein große Schüssel mit Linsensuppe und einem großen Stück Fleisch oder Wurst, dazu ein Laib Brot, das ist das erst warme Mittagessen in der Gefangenschaft. Daß es den Ge fangenen schmeckt, erkennt man an dem wohligen Behagen in ihrem Antlitz. Die stupiden, völlig abgestumpft scheinen den Gesichtszüge erhellen sich, da sie nach langem Darben eine ausreichende Mahlzeit erhalten. Einer nach dem and-- ren steht auf, um sich die Wasserflasche zu füllen. Einig kaufen sogar Limonade. Einen reihenden Absatz finden Zi garetten, deren Verkäufer von den Gefangenen geradezu bestürmt wird. Unter den gefangenen Offizieren sieht man viele, die eine gut gespickte Börse ihr eigen nennen. Ein Soldat — enr russischer Jude aus dem polnischen Distrift — erzählt mir, daß es bei Allenstein den Russen sehr schlecht gegangen sei. Nur wenige Soldaten tragen, wie mir auffällt, Achsel- klappen. Auf Befragen erzählt mir einer, daß sie die Achsel klappen heruntergerissen haben. Doch sieht man aus den Achselklappen der anderen, daß die Gefangenen hauptsächlich den Jnfanterieregimentern 140, 141, 142, 143 und 144 an gehören. Ein jüdischer Soldat, der sich ziemlich gut deutsch zu ver ständigen vermag, erzählt mir, daß die Regimenter dem Moskauer Militärbezirk angehören. Er erzählt weiter, daß bereits im März d. I., also vor fast einem halben Jahre, die Reservisten zu Manöverübungen einberufen wurden. Nach kurzer Zeit schon, so erzählt er weiter, wurden wir nach den westlichen Grenzdisttikten gebracht und seit dieser Zeit be ständig unter Waffen gehalten. Mr exerzierten viel und hatten anstrengende Felddienstübungen, aber geschossen haben wir nie. D. h. mit scharfen Patronen wurde nicht ge schossen. Die ganze Zeit über hatten wir nur Exerzierpa tronen. Erst als es über die Grenze ging, also unmittelbar vor dem Feind, wurden uns scharfe Patronen ausgehändigr. Und da soll man siegen? Er spuckte in weitem Bogen aus. kraute sich am Kopf und fuhr fort: „Wer weiß, wieviel hunderttausende Rubel für unser fel-mäßiges Schießen bewilligt waren und in den Taschen der Großen verschwanden!" Dann ging er müde weiter. Die wenigen Worte, die er gesprochen hatte, sind ein weiterer Beweis dafür, daß Rußland schon vor Monaten mobilisierte, was unserer Kriegsverwaltung freilich kein Geheimnis war, von russischer Seite aber durch Verpfändung mehrerer Ehrenworte stets abgeleugnet wurde. Nachdem die russi- schen Mannschaften gespeist waren, wurden die Ofsiere — etwa 100 an der Zahl — zur Speisung geführt. Auffallend ist, daß es zumeist ältere Männer find. Auch sie tragen Felduniform und sind größtenteils mit Mänteln, viele auch mit Gummimänteln, versehen. Sie machen einen gerück ten Eindruck. Die Säbel sind ihnen abgenommen worden. Aus den Epauletts erficht man, daß sie höhere Dienstgrade eingenommen haben; Leutnants sind in der Minderzahl. Die meisten gehören der Jnfanteriekuppe an, doch sieht Der erläßt in en genden Aus heilige Berp nur kann. I daß wir uns Marie." Lothar sah mit heißen Blicken aus das junge Mäd chen, das er noch nie so schön gesehen hatte. Er spielte wie- der mit dem Gedanken, sie zu eigen zu gewinnen. „Warum legst du solchen Wert auf eine Erbschaft, Lothar? Deine Eltern waren doch vermögend, und du bist ihr einziges Kind." „Das Leben kostet so viel", murmelte er, ihren forschen- den Blicken verlegen ausweichend. „Weil du noble Passionen hast. Ja, dann mußt du eben eine reiche Frau heiraten", schlug sie vor. Lothar sah sie mit einem Blick an, vor dem sie die Au gen niederschlug. „Rose Marie", fragte er dann ganz unver mittelt, „war es wirklich Zufall, daß du heute morgen mit Heider zusammentrafst?" „Glaubst du etwa, ich hätte den Herrn hinbestellt?" gab Rose Marie zur Antwort, geschickt die Wahrheit umgehend. Lothar sah das zornige Leuchten in den dunklen Augen und beeilte sich, seinen Mißgriff wieder gutzumachen. «Ver zeih, Rose Marie, daß ich dich kränkte, aber ich kann es nicht vertragen, daß du diesem Herrn so freundlich begegnest." „Ich habe keinen Grund, ihn schlecht zu behandeln." Rose Marie entglitt ihm wieder, er kam nicht vorwärts bei ihr. Sie wurde nicht zum gefügigen Spielzeug in seinen Händen. Er blickte wie verzaubert auf die mattweißen Schultern, er glaubte das Blut in den Adern pulsieren zu sehen. Er hatte viel und hastig getrunken. Seine Schläfen klopften, sein Blut kochte. Er vermochte kaum noch die Glut zu bergen, die ihn verzehrte. Er fühlte, er würde etwas Un sinniges sagen, etwas, bei dem es kein Zurück mehr gab. Da ertönte eine Helle, klare Stimme durch den Raum, Onkel Botho sprach. Lothar lehnte sich tief aufatmen- zurück und schloß halb die Augen, das große Blumenarrangement vor ihm deckte ihn vor etwaigen indiskreten Blicken Vetter Ro berts. Me im Traum hörte er dem Redner zu, erst nach und nach den Sinn der Worte erfassend. Me sagte der Onkel doch? „Mein schöner Grünhof soll euch alle als seine Gäste be grüßen, und wenn eins von euch krank oder siech wird, so soll er sich dort neue Gesundheit und neues Leben holen, wo auch ich von schweren Seelenleiden gesundet. Wer hätte sich für imiper in Gram verlieren können, der den Zauber einer solchen Heimat täglich vor Augen sah. Nein, an der Heilkraft der Natur bin ich gesund geworden und habe er starken dürfen in tüchtiger, erfolgreicher Arbeit. Vergeßt cs nie, Ihr TolsdorffS, ich meine insbesondere euch Jungen, Mas»re>» See« »«d Sümpfe schildert Geheimrat Prof. Dr. Jentsch in der „Voss. Ztg.': Wer nie dort war, mag nun vielleicht glauben, Sümpfe und Seen nehmen den größten Teil des Landes ein. DaS ist nicht der Fall. Die Moore bedecken noch nicht den zwanzig sten Teil Ostpreußens, erheblich weniger in den Provinzen Pommern, Brandenburg Und Posen. Gewiß, es gibt einige sehr große Moore und Seen dort, die in ihrer Aneinander reihung den Durchmarsch unmöglich machen mögen. Aber diese sieht ncan leicht, und man erfährt ihre Lage aus jeder guten Karte. Daneben gibt es jedoch zahllose kleine Seen und kleinste Tümpel bis hinab zur Größe eines Zimmers. Und von gleichen, oft verschwindend geringen Größen sind die Moore, die aus der Versandung jener Seen entstanden sind. Oft sind die Moore zu Mesen geworden. Sorglos geht man darüber und sinkt plötzlich in scheinbar unergründ lichen, losen Schlamm hinab. Fährt man hinüber, so biegt sich wohl der Rasen, bis irgendwo unversehens die Pferde hindurchtteten und stecken bleiben, so daß sie nur mühsam und mit herbeigerufener Hilfe gerettet werden können. Wie derholt bin ich selbst — teils zu Fuß, teils zu Wagen — in solche Gefahr geraten, und mehrmals war es mir vergönnt. Menschen in derartiger Lage beizustehen. Das geschah bei Tage und im Frieden. Für den, der etwa flüchtig und in der Nacht solches Gelände durchmessen will, ist die Gefahr ungleich größer. Er muß den Straßen und Wegen folgen, die sich mühsam auf und ab, links und rechts über die Höhen und zwischen den Kesseln hindurchschlängeln. In Masuren bedecken die Moore etwa den zehnten Teil des Landes. In vielen Teilen Masurens und des angrenzenden „Oberlan des" ist, wie der Bauer sagt, eine bucklige Welt: eine Mo- ränenlandschast. Ohne daß Meereshöhen von 200 bis 300 Metern überschritten würden, schiebt sich Welle über Welle. Es sind die Endmoränen der Eiszeit. Stellenweise streichen diese Wellen mehrere Kilometer lang im Zusammenhang fort; dann sind sie anderswo in ein Gewirr einzelner Hügel und Kuppen aufgelöst, die sich ost dicht aneinander drängen und in ihren Zwischenräumen kleine und große Kessel lassen, die je nach ihrer Höhenlage mit Wasser oder Moor gefüllt sind. Ost sind benachbarte Seen oder Moore durch tiefe Gräben verbunden; und vielgestaltig sind die Umrisse der Kessel. So ist es auch in der Gegend von Gilgenburg, Hohenstein, Orteisburg und in deren Nachbarschaft. Es ist der blutgetränkte Boden des Schlachtfeldes von Tannenberg, da am 15. Juli des Jahres 1410 die Macht des Deutsch-Rit- ter-Ordens gebrochen wurde —, jener ruhmreichen Gemein schaft, die, aus allen deutschen Gauen Mannen sammelnd, mit dem Christentum eine hohe, blühende Kultur und deut sches Wesen in diese Lande getragen hatte. Ze Die Rufs Glocken läute braust aus S Krieger — sii Osten sind sie' — haben Sch Schwert gefül ihr Kriegsnu Leute brecht n Reußen — ui vor ein'gen 2 Berlin trefft! tig — brache Provinz, — si wehrte Leute Doch bis hier scher Streiter los, Ihr tapf schwangen, — Kalmücken ur mit Germane Strümpfe, — einen wieder daß die Funk tvagt, gewinn andern sind g Das war ein — nun gelar schall Joffre Glück mich sitz die Russen ur — Seine Hol droschen, — d
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