Volltext Seite (XML)
Sonntag, 30. August 1V14. Kumm« 201. DerSnchlWeLrM'er Aischofswerdaer Tageblatt. Amtsblatt »er königliche« Amtstzcmptma«nschast, der Rö«ig!iche» Schuliuspektiou ««- des Königliche« Hauptzollamtes zu Vautze«, fowie des Römglichen Amtsgericht» u«d der Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirk». Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aaltest» Blatt im Bezirk. erscheint seil 484«. Telegr.-Adr.' Amtsblatt. Fernsprecher N». 22. MU de» wöchentliche« BeUagem Dienstags: Belletristische Beilage; vonnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustrierte» Sountagsblatt. der unausgebildeten Landsturmpflichtigen I. Aufgebots im Bezirke Bautzen. Die Musterung uud Aushebung der sämtlichen nnausgebildeten Landsturmpflichtigen I. Aufgebotes, die dem Landsturm von den Ersatzbehörden überwiesen oder zu ihm aus der Ersatzreserve übe-getreken sind, findet 1. für die Landsturmpflichtigen aus den Orten des AmtsgerichtsbezirkS Bischof-Werda am 31. August, 1. und 2. September dieses Jahres, von vorm. 7 Uhr an im Schützenhaus in Bischofswerda, 2. sür die Landsturmpflichtigen aus den Orten des Amtsgerichtsbezirks Schirgi-walde am 3. und 4. September dieses Jahres, von vorm. 7 Uhr an im Erbgericht in Schirgiswalde und 3. für die Landsturmpflichtigen aus den Orten des Amtsgerichtsbezirks Bautzen am 5., 7., 8., 9., 10. und 11 September dieses Jahres, von vorm. 6 Uhr an im Schützenhause in Bautzen statt. Besondere Gestellungsbefehle werden den Landsturmpflichtigen nicht zugesandt, sie werden vielmehr zu den Terminen, zu denen sie zu erscheinen haben, in den Städten durch den Stadtrat bezw. Bürgermeister und in den Landgemeinden durch die Gemeindeoorstände durch öffentliche Bekanntmachung geladen. Wer durch Krankheit am Erscheinen im Musterungstermine verhindert ist, hat ein ärztliches Zeugnis einzureichen. Dasselbe ist durch die Ortspolizeibehörde zu beglaubigen, sofern der ausstellende Arzt nicht amtlich angestellt ist. Bautzen, am 29. August 1914. Der Zivttvorsitzende der Königlichen Ersatzkommisfton des Aushebungsbezirks Bautzen. lrfcheint «edm Werktag abend, für dm folgmdm Lag. Der Br« «wprtt, ist einschließlich der s wöchentlichen Beilagen bet Abholung a der Gnxdtton mertelfährlich 1 Alt. SO Pfg., bei Anstellung a» Hm» 1 Alk. 7V Pfg.; durch die Poft stet in» Hau» viertel, ährlich 4 Mb. V2 Pfg., am Poftschalter abgeholt 1 Alk. SV Pfg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt 1v, sowie bei dm Aeitungrbotm in Stadt und Laad, ebenso auch bei allen Postanstaltm. — Rümmer der Zeitungsltstr 8587. — Schluß der Geschäftsstelle abend» 8 Uhr. Anzeigenpreis: Die Sgespaltme Korpurzeilr oder deren Siam« 12 Big., für Inserate von außerhalb de» Verbreitungsgebiet« IS Pfg. Die Reklame,eile 30 Pfg. Geringster Inseratmbettaa 40 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach aufliegendem Tarif. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbestrllte Inseraten. Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Iuferat- «ntz Abouuemeuts-BefteLuutze» »tunut eutgege« i« Bautzen: WeNer'sch« Buchhaudluug, Schulftratze ». Entscheidender deutscher Sieg über die Russen. Wnf Armeekorps und drei Kavallerie-Divisionen geschlagen. Berlin, 29. August. Unsere Truppen, unter Führung des Generalobersten v. Hindenburg, haben die vom Narew vorgegangene russische Armee in der Stärke von 5 Armeekorps und 3 Kavallerie - Divisionen in dreitägiger Schlacht in der Gegend von Gilgenburg-Bertelsburg geschlagen und verfolgen sie jetzt über die Grenze Der Generalquartiermeister: gez. v. Stein. Große Besorgnis in Petersburg. Amsterdam, 28. August. „Telegraaf" meldet aus Lou don: Nach Telegrammen aus Petersburg hat die Nachricht, -ast sich die französische Armee zurückziehen mußte, große Besorgnis erregt. Berlin, 28. August. Auf dem Wege über Kopenhagen kommt hierher die Nachricht, daß man sich in Rußland mit dem Gedanken eines deutschen Vormarsches auf Petersburg übgefunden hat. Sämtliche Archive von Petersburg wurden nach Moskau gebracht, ebenso die Kostbarkeiten und die Gel der -er Staatsbank. Das Kriegsministerium beschloß, Pe tersburg zu befestigen. Sämtliche Waldungen um Peters burg herum wurden gefällt. Die Riesenschlacht zwischen den Oesterreichern und Ruffen. Tie Schlacht von Krasnik, in der die Österreicher einen entscheidenden Sieg errangen, scheint nur das Vorspiel zu einem gewaltigen Kampf an der ganzen galizisch-russischen Grenze gewesen zu sein. Bereits gestern abend meldeten wir durch Extrablatt: Wie«, 28. August. (W. T. B.) Das Kriegspressequar tirr meldet: Seit dem 26. August habe« sich -wische« den österreichische« und de« russischen Truppen Kampfe ent wickelt, die augenblicklich auf dem ganzen Raum -wischen der Weichsel und dem Dnjester stattfindev. Der österreichisch ungarische linke Flügel ist in der Offensive begriffen und dringt siegreich vor. Wie«, 28. August. (W. T. B.) Der KriegSberichterstat- ter des „Neuen Mrner Abendblattes" meldet aus dem Hauptquartier: Gleichzeitig mit dem Angriff auf Ostpreu ßen unternahmen die Russen einen Vorstoß gegen Brody und den Fluß Abrurz. Andere russische Kräfte sind zwischen der Weichsel und Bug bei KraSnik von uns geschlagen wor- de«. Die feindliche Hauptgruppe drang auf der Linie Rawa- Rußka-Zlorzow vor. Sowohl hier, als am Zbrucz sind erbit ¬ terte Kämpfe im Gange. Ter linke Flügel unserer Mittel gruppe Zolkiew-Rawa-Rußka dringt siegreich in voller Of»> fensive zwischen Weichsel und Bug vor. Am rechten Flügel dauern die Kämpfe fort. Die Schlachtfront beträgt 4VV Kilo meter. Trotz der günstigen Situation unserer Truppen ist eine lange Dauer der Schlacht vorauszusehen. Die „Leipz. Reuest. Nachr." schreiben hierzu: Die vier russischen Armeekorps, die bei Krasnik von den Österreichern entscheidend geschlagen wurden, sind also, wie erst jetzt bekannt wird, nur der rechte Flügel einer gewalti- gen russischen Armee gewesen, die in einer Front von 400 Kilometern von Polen, Wolhynien und Beßarabien aus ge gen die galizische Grenze in ihrer ganzen Ausdehnung vor ging. Der rechte russische Flügel lehnte sich rechts an die Weichsel an. Er wurde durch den Gegenstoß der Österreicher in der Schlacht bei Krasnik auf Lublin zurückgeworfen und befindet sich in voller Auflösung, energisch verfolgt von den Österreichern. Da der äußerste linke Flügel sich noch über die Weichselufer schon über Kieler hinaus bis Radow vorge drungen sind, ist es nicht ausgeschlossen, daß die Österreicher den geschlagenen rechten russischen Flügel noch in der Flanke packen und so die russische Stellung ausrollen. Allerdings müßte dazu der linke österreichische Flügel sich östlich von Radow erst den Uebergang über die Weichsel erzwingen, um so mit den Siegern von Krasnik, die den geschlagenen Feind verfolgen, gemeinsam diesen zu vernichten. Wie die Ver hältnisse hier im einzelnen liegen, läßt sich aus den bisheri gen Meldungen nicht ersehen. Sicher ist nur, daß die Oester reicher hier die absoluten Sieger sind und im Begriff stehen, durch eine energische Verfolgung des Feindes den Sieg ans- zunutzen. Dem russischen Zentrum ist es gelungen auf der Linie Tomassow-Sokal in Galizien einzudringen. Hier sollte offenbar der Hauptvorstoß von russischer Seite geführt wer den. Die Russen gingen vor bis zu der LinieRavaruska- Zollkierw, nordwestlich von Lemberg. Hier traf sie der österreichische Gegenstoß, der der russischen Offensive ein Ziel setzte. Die Oesterreicher haben auch hier in einem ge waltigen 26stündigen Ringen Erfolge gegen die Russen zu verzeichnen. Doch ist die Schlacht noch nicht beendet. Man darf aber wohl annehmen, daß es auch hier den Oester reichern gelingen wird, das russische Zentrum zurückzu werfen. Der linke russische Flügel soll sich nach den bisherigen Meldungen bis an den Dnjestr erstrecken, also durch ganz Wolhynien und Podolien bis nach Bessarabien hinein. Die Russen haben hier einen Vorstoß auf die ganze Ostgrenze von Galizien bis zur Bukowina hin unternommen. Auch hier ist der Kampf noch im Gange. Ueber den Ausgang ver lautet noch niästs. Die ganze gewaltige Schlacht übertrifft an Ausdehnung und Tri.ppenmassen wohl die Schlacht an der französischen Grenze, in der die deutschen Truppen überall Sieger blie ben, noch nm ein Bedeutendes. Sie dürfte auf dem russisch- österreichifcl)en Kriegsschauplatz die Entscheidung bringen. Bisher sind die Oesterreicher bedeutend im Vorteil. Und wir sind sicher, daß sie auch die Sieger bleiben werden. Das stärkste französische Sperrfort genommen. Berlin, 28. August. (W. T. B ) DaS Sperrfort Mar- vonvillers, eines der stärksten Sperrforts der Franzosen, ist in deutschem Besitz. Daß es innerhalb weniger Tage den deutschen Truppen gelungen ist, das Sperrfort Manonvillcrs cinzunehmen, veranlaßt die „Voss. Ztg." zu sagen, daß die großartige Ucbcrlegenheit der deutschen schweren Artillerie und der Belagerungsgeschütze sich von neuem bewährt habe. Unsere Husaren vor Lille! Tie „Lpz. Reuest. Nachr." melden: Eine Abteilung Hu saren auf dem rechten Flügel unserer Stellung ist bereits in