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- Brüssel al» Seehafen. (Mit Text.) Zum erstenmal zweifelte sie an ker Lauterkeit seiner Gesinnung, und am liebsten hatte sie ihr große» Weh hinauSaeschrien in die Welt, wäre.davongerannt, weit fort au» menschlichem Bereich, um ganz allein zu sein mit ihrem nagenden, würgenden Schmerz. Herta blieb nicht lange, da sie sich in der ReichSlrone mit ihrem Bräutigam und dessen Tante treffen wollte. Die öffent liche BeÄobung beider Brautpaare würde in vierzehn Tagen auf Schloß Spiegelfelde gefeiert werden, rief sie zum Schluß noch. Alix' Mama käme jedenfalls von San Remo dazu nach Hause. Achim war wieder daheim, saß mit in finstere Falten geschlage ner Stirn in seiner schlichten Bude, freute sich, einmal allein sein zu dürfen und mußte doch immer von neuem seufzen, als lastete etwas ganz Schweres auf seiner Brust. — Glücklich fühlte er sich nicht als Alix' Bräutigam, das hatte er sich schon hun dertmal eingestanden. Und die Zukunft mit all ihrem Gepränge und Flitterkram würde die Ode in seinem Innern niemals aus füllen können, das wußte er, darüber war er sich völlig klar. Wohl drängte eS ihn, v. Gmnows aufzusuchen, ihnen als den ersten zu erzählen, was er erlebt in diesen letzten Tagen, was geschehen war, nächst öffentlich verloben würde, aber er gewann eS nicht über sich, denWeg zur Billa einzuschlagen. — „Ihnen gegen- Über könntest du dich nicht verstel len; wenn du Lil li in die Augen raten. Und das soll nicht fein. Sie soll es nrcht mer ken, was du lei dest !" — Damit schob er den Be such noch hinaus. Als Kurt Pe- terson sich schwe ren Herzens be reit gemacht hat te, Achim aufzu suchen, um ihm heute endlich den Verlust des Hef tes und zugleich seine große Geld verlegenheit ein zugestehen, da wurde ihm der Baron v. Ravenburg gemeldet. Nicht ohne Verlegenheit nötigte er seinen Gläubiger, dem er seit jenem Abend geflissentlich aus dem Wege gegangen war, herein und fragte etwas bekommen, was ihm die Ehre verschaffe. „Vor allem wollte ich mich mal nach Ihrem Befinden er kundigen, lieber Leutnant", sagte jener mit dem alten verbind lichen Lächeln. „Sie lassen sich ja gar nicht mehr sehen, so daß ich schon befürchtete, Sie seien krank oder hätten mir. damals etwas übel genommen. Ich dachte, Sie wollten mir das Geld wieder abnehmen. Hätte Ihnen herzlich gern jeden Abend dazu Gelegenheit geboten. Nun ist es leider zu spät, denn ich reise m den nächsten Tagen ab. Die Kur entspricht doch nicht so ganz meinen Erwartungen, und zudem mutz ich in einer Erbschafts angelegenheit dringend nach Wien. Haben Sie vielleicht die siebentausend Mark gerade bei der Hand?" Kurt wurde blaß und stotterte: „Herr Baron — wie — wie hatten wir doch abgemacht? Ich befand mich infolge des Bowle genusses in der Nacht — Sie wissen ja —" „Abgemacht? Mein Lieber, abgemacht haben wir beide gar nichts. Sie hätten binnen vierundzwanzig Stunden die verlorenen siebentausend Mark an v. Wendelshöh ausbezahlen müssen, wie das Brauch ist, und wie wir auch ausgemacht hatten. Um Sie peinlicher Verlegenheiten zu überheben, half ich Ihnen aus. Sie verpflichteten sich mir gegenüber hier auf diesem Schein ehrenwörtlich, mir den Betrag, sobald ich es verlangen würde, zurückzuerstatten. Bitte, hier Ihre Unterschrift." „Ehrenwörtlich verpflichtet? Aber von Ehrenwort stand doch damals nichts darauf!" liebter Backfischzeit, zu verraten. Und für Lilt, die etwa» welt fremd geworden war und seltener mit alten Bekannten in Be rührung kam, war das wirklich eine große Überraschung. Sie freute sich ehrlich mit der Fröhlichen. „Hast du mir denn nichts anzuvertrauen?" fragte Herta, als sie Arm in Ann über den Kiesweg dahinschlenderten. „Ich?" erwiderte Lili errötend, „was sollte ich dir anzuvertrauen haben? Wüßte wirklich nichts!" „Nun — euer forscher Herr Baron —" „Ach Gott, komme mir nicht mit dem Menschen!" Das klang so entschieden abweisend,, daß die Kleine erschreckt stehen blieb und ihre große Freundin entsetzt anschaute mit ihren weitaufgerissenen Bergißmeinnichtaugen. „Aber — ich denke doch. Sei mir nur nicht böse. Ich — ich hörte doch von Vetter Kurt so etwas, und der wußte es vom Leutnant Nordendahl, eurem guten Hausfreund und meinem neuen Anverwandten." Alles Blut wich aus Lilis Gesicht, und mit zuckenden Lippen fragte sie tonlos: „Anverwandten — ?" „Nun ja, er hat sich mit Alix gestern verlobt. Du kannst ja noch nichts da von wissen. Ein» höchst romanti sche Verlobung, ganz wie man das oft in Roma nen liest. Komm, setzen wir uns in die Seufzerlaube von Jasmin. Ich erzähle dir alles genau. Aber Lili — was ist dir? Du' gefällst mir heute gar nicht. Siehst ja so bleich aus und schaust so trübe in die lachende Welt. Fehlt dir etwas ?" „Nichts, rein gar nichts! Er zähle nur, wie hat sie es — an gestellt?" „Angestellt? Ach nein, das Schick sal hat diesesmal selber zwei lie bende Herzen zu- dendahl errettete Alix mit größtem Heldenmut vom sicheren Tode des Ertrinkens, und zum Dank dafür weihte sie ihm ihr Leben. Sie ist fast noch glücklicher, als ich es bin, wenn das überhaupt denkbar wäre." „Wo rettete er sie ?" fragte Lili mit derselben tonlosen Stimme. „Sie war in den See gefallen, gekippt mit'dem gefährlichen kleinen Kahn, den Kurt sich als Kadett einmal nach eigenen Angaben zimmern ließ." „Aber sie ist doch eine vorzügliche Schwimmerin. Erzähle mir bitte ausführlich!" Und Heft« erzählte den Hergang ganz genau; auch daß Achim bescheiden genug war, in seinem Rettungswerk keine besondere Heldentat zu sehen, ließ sie nicht unerwähnt. Aber ehe sie noch ganz zu Ende gekommen, erschien Frau v. Grünow, die sie vielleicht hatte kommen sehen, ebenfalls in der Laube und machte Lili Borwürfe, daß sie ihre Freundin nicht erst hinein genötigt hätte. Als auch sie nun von Achims Verlobung hörte, da malte sich in ihren Zügen fast dasselbe Staunen wie in denen ihrer Tochter, und zweifellos dachte sie: Wenn er sich jetzt schon in eine andere verlieben konnte, dann saß seine Liebe zu Lili nicht allzu tief. Aber zugleich schoß ihr auch der Gedanke durch den Kopf: Vielleicht denkt dein starrköpfiges Töchterchen jetzt anders über ihn und sieht in v. Ravenburg keinen solchen Unmenschen mehr. — Ach, was es diese Ärmste kostete, ihre Mutter und Herta nicht merken zu lassen, wie das in ihrem Herzen wühlte von wahnsinniger Qual, das ging fast über menschliche Kraft. Nun war Achim ver loren auf immer für fie, nun durfte er ihr selbst als Freund nicht mehr nahe stehen, denn Alix würde es nicht dulden. Adolf Krie l Bl ihm nach k Bankier ein ihm nicht k Das kai sollte er nu einem zwe hu begeben, chm, der < Produkten Der Mc denkliches > „Mein H Entrüstung l ins Gesicht l daS der Dar „Ich bitt nicht mißver wiesen mir großen Dien ,ich muß Jhi sein. 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