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-- , -W-. ">, . . ------ .'^v - Nmmner 192. Donnerstag, 20. August 1914. 68. Jahrgang. MSGW-LrMLr Mfchofswerdaer Tageblatt. MU de« wSchentttche« BeUage«: Dienstags: Belletristische BeUage; Donnerstags: Der Sllchfische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt. Erscheint jeden Werktag abend« für den folgenden Tag. Der Br- »ng«prrt« ist einschließlich der 8 wöchentlichen Beilagen bet Abholung Ke der EMediton vierteljährlich 1 Mk. 80 Pfg-, bei Zustellung kn« Hau« 1 Mk. 70 Pfg.: durch die Poft stet in» Hau» viertel jährlich 1 «k. »2 PW., am Postschalter abgeholt 1 Mk. SO Pfg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäft» stell« Altmarkt 18, sowie bei den Zeitungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanftalten. — Nummer der Zeitungsliste 8887. — Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. N-zeisennrei«: Die Hgespalten« Korpuszette oder deren Nau» 12 Mg., für Inserate von außerhalb de« Verbreitungsgebiet« Id Pfg. Die Arklamezeile 30 Pfg. Geringster Inserateabetraa «Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach aufliegendem Tarif Erfüllung,»« für beide Teile Bischofswerda. Frftbestellte Inserate» Aufträge können nicht zurückgezogen werden. g»serat- ««» Ab»««e»e«t»-B«st«I««Oe« »i««t e«tgege« i« Ba«tze»: LveSer'sch« B«chh»»tzl»«,, SchrUftratze 9. Wie andererseits, so wird es sich auch in unserer Stadt nötig machen an Familie«, deren Ernährer zu den Fahnen einberufen oder deren Einkünfte infolge des Kriegsausbruches geschmälert sind, helfend einzugreife«. Wenn auch für Unterstützungen dieser Art von Staat und Gemeinde Mittel zur Ver fügung stehen, wird gleichwohl die private Wohltätigkeit in umfänglichem Maße eingreifen müssen. Auch der Berpstegnng der hier durchfahrenden Truppen und später der Verwundeten wird man sich, soweit die zur Verfügung stehenden Mittel es gegenüber der, in erster Linie für hiesige Einwohner nötigen Verwendung es gestatten, annehmen. Zur Durchführung der hierauf gerichteten Bestrebungen hat sich in einer, in den letzten Tagen im Bürgersaale des Rathauses abgehaltenen, aus allen Kreisen der Bürgerschaft zahlreich besuchten Versammlung unter dem Namen „KriegsunterstützungSausfchuß' unter -em Vorsitz des Unterzeichneten eine Vereinigung gebildet, der die Aufbringung von Mitteln und die Verteilung der Gaben obliegt. Der Ausschuß wendet sich nunmehr mit der Bitte an die hiesigen Einwohner, daß jeder nach seinen Kräften und Mitteln zu dem Unter« stützungswerke beisteuern möchte; auch der kleinste Betrag ist uns mit Dank willkommen, wie wir andererseits von denjenigen, denen größere Gaben weniger drückend sind, diese in solcher Höhe erhoffen, wie sie erwartet werden können mit Rücksicht auf die Not der Zeit, die uns gewiß erst beim weiteren Fortschreiten des gewaltigen Kampfes deutlicher, als es noch jetzt der Fall ist, vor Augen treten wird. So möchten denn die Btttfchreibe«, die wir in den nächsten Tagen an die hiesigen Vereine gelangen lassen, ein williges Gehör und die in -en Häusern vorsprechenden Tammelboteu des Ausschusses opferwillige Geber finden! Der Kriegsunterstützungsausschutz. H a g e m a n n. TaS Kriegsministenum beabsichtigt, den Landleuten für die Ernte«, Bestellungs- und sonstigen Landwirlschastsarbeiten dadurch zu Hilfe zu kommen, daß ihnen das jsigmonte» depot ObersohlanV am Rotstein <Kgl. Amtshouptmannschaft Löbau) die kräftigsten und ältesten Remonter. und Arbeitspferde unter gewissen bei dem Depot und der Königlichen Amtshauptmannschaft ausliegenden Bedingungen leihweise und aus Widerruf «nemgeltlich überläßt. Berücksichtigt können nur bedürftige Besitzer aus solchen Gemeinden werden, die bei der Pferdeaushebung in erheblichem Maße betroffen worden, insbesondere vor allem diejenigen Besitzer, die entweder selbst oder deren Söhne zum Kriegsdienst einberufen worden sind. Etwaige Bewerber aus dem hiesigen Bezirke und dem östlichen Teil von Kamenz haben sich ««mittelbar an das Depot Obersohland am Rotstein zu wenden und dabei «ine Bescheinigung ihres OrtSvorsteherS über ihren Namen, Stand, über ihre Vertrauenswürdigkeit und das Bedürfnis vorzulegen. Die Besichtig««- der Pferde im Depot ist Wochentag- von vorm. 1l Uhr bi- »achm. 3 Uhr gestattet Bautzen, am 18. August 1914. Königliche AmtShauptmanufchaft. Kreitag, de« 2». «uguft 1Sl4, «achm. 2 Uhr sollen im Versteigerungsraume des hiesigen Königl. Amtsgericht» l photographischer Apparat (Klappcamera) mit Zubehör, 3 VLade Bitz Rawrhetlversahre« und l Konversation- Lexikon „Vrockha«-* öffentlich gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Bischofswerda, den 19. August 1914. Der Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgerichts. Wegen vorzunehmender Arbeiten im Elektrizitätswerke wird die Stromlieseruug am Sonntag, den 23. August dss. Js. vormittags von 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 6 Uhr eingestellt. Bischofswerda, am 19. August 1914.Der Ltadtrat Amtsblatt -er Königliche» Amtshauptmannschaft, der Königliche« Schnlmspektion n«d des Königlichen Lsauptzollamtes z» Vautzen, sowie des Königlichen Amtsgericht» und der Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Auzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltefte» Blatt im Bezirk. Erscheint seit l-4». Celegr-Adr.' Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Deutsche Erfolge an -er Ostgrenze. — 3000 russische Gefangene. Berlin, 18. August. (W. T. B.) Das Generalkommando des 1. Armeekorps meldet, daß am 17. August ein Gefecht bei Stallupönrn stattfand, worin Truppenteile des 1. Ar meekorps mit unvergleichlicher Tapferkeit kämpfte«, so daß der Sieg erfochten wurde. Mehr als 3809 Gefangene und 8 Maschinengewehre fielen in unsere Hände. Biele weitere russische Maschinengewehre, die nicht mitgrführt werden konnten, wurden unbrauchbar gemacht. (Stallupönen im Kreis Gumbinnen hat 5300 Einwohner und liegt 11 Kilo meter von der russischen Grenze.) Mlawa von deutschen Truppen besetzt. Berlin, 19. August. (W .T. B.) Mlawa ist von den deutschen Truppen besetzt worden. (Mlawa ist eine Stadt von 968« Einwohnern im russische» Gouvernement Plozk, Eisenbahnstation der Linien Marienburg—Mlawa und Ko- wrl—Mlawa. Ein bei Mlawa stehendes russisches Kaval- leriekorps war, wie am Sonnabend gemeldet, vor den deut- fchen Kolonnen nach Süden auSgewicheu.) Berlin, 19. August. Der hocherfreulichen Siegesbot schaft vom östlichen Kriegsschauplatz widmen die Blätter kurze aber kräftige Worte. Die „Morgenpost" sagt: Der neue Einbruch der Russen in deutsches Gebiet ist genau so kläglich gescheitert, wie der Einbruchsversuch bei Soldau und wie der der französischen Verbündeten bei Mülhausen. Im „Lokalanzeiger" wird gesagt: Dieser Erfolg ist ein recht erfreulicher; selbst wenn er auf den AuSgang des Krie ges keinen großen Einfluß haben kann. Stete SiegeStrop fen werden auf die Dauer selbst den Stein des russischen Stumpfsinnes höhlen und die halbverhungerte Soldateska dürfte wohl bald demoralisiert sein. Die „Rundschau" schreibt: Tapfer und glücklich haben unsere Truppen in diesem ersten größeren Gefecht im Osten gekämpft. Möchten sie ebenso tapfer und womöglich noch in größerem Glück dort in größeren Schlachten weiterkämpfen. Gerüchte über ein Ultimatum Japans an Deutschland. Peking, 19. August. (W. T. B.) Hier geht das Gerücht, daß Japan im Begriff ist, ein Ultimatum an Deutschland wegen Kiautschau zu stellen. Berlin, 19. August. Zu der Haltung Japans äußern sich die Morgenblätter übereinstimmend. Die „Voss. Ztg." sagt: Der Inhalt des Pekinger Telegrammes, wonach das Gerücht gehe, daß Japan im Begriff sei, ein Ultimatum an Deutschland wegen Kiautschau zu stellen, entspricht den Ge- rüchten, die gestern vielfach in Berlin verbreitet waren. Wenn Japan jetzt im Interesse Englands aktiv in den Gang der Ereignisse eingreifen sollte, so wird das vermutlich un sere verantwortlichen Staatsmänner nicht allzusehr über rascht haben. Wir können mit kühler Gelassenheit abwar ten, was Japan zu tun gedenkt. Wir haben ihm gegenüber ein gutes Gewissen, und wenn ein Krieg mit ihm auch die Zahl unserer Gegner nominell vermehren würde, so ist es klar, daß das für den einzig und allein entscheidenden Gang der Ereignisse auf dem europäischen Kriegsschauplatz ohne jede Bedeutung bleiben müßte. In der „Deutschen Tageszeitung" heißt es: Daß das Vorhandensein eines solchen Gerüchtes durch das amtliche Wolff'sche Telegraphen-Bureau verbreitet wird, liefert den Beweis dafür, welche Bedeutung man dem Gerüchte bei- mißt. So unglaublich die Stellung eines japanischen Ulti matums auf den ersten Blick auch erscheinen mag, so ist doch festzustellen, daß schon seit ungefähr einer Woche gewisse An zeichen dafür vorhanden tvaren, daß die Haltung Japans- Deutschland gegenüber eine übelwollende zu werden begann. Massagen die Vereinigten Staaten dazu? Dem „Berliner Tagebl." wird aus einer Unterredung mit dem zur Zeit in Berlin weilenden früheren amerikani schen Botschafter in Rom und Paris Henry White folgendes mitgeteilt: Die Nachricht von dem Ultimatum Japans war den Diplomaten noch unbekannt, doch schien sie ihn nicht zu überraschen. Er sagte: die Vereinigten Staaten werden na türlich diese Wendungen der Dinge mit ganz besonderer Auf merksamkeit verfolgen. Es liegt ganz und garnicbt im In teresse der Vereinigten Staaten, daß Japan und Rußland sich im fernen Osten auf Kosten Deutschlands bereichern und dort zu allein gebietenden Mächten werden. Rußland und die Balkanstaate«. Die „Köln. Ztg." meldet aus Wien: Die Mobilisierung in der Tllrei ist nicht eine bloße Vorsichtsmaßregel, sondern